CS-65 als Surround-Mains und gleichzeitig für HiFi-Stereo
Verfasst: Sa 14. Jan 2006, 13:47
Hallo liebe Forum-Benutzer,
muß nun auch einmal einen kurzen Testbericht loswerden und gleichzeitig, aufgrund meines Ergebnisses um Hilfe bitten.
Habe mir nach ausgiebigem Forum- und Nubert-Katalog-Stöbern und nach Beratung durch Herrn Siegle die CS-65 zweimal bestellt und konnte sie somit zu Hause ausgiebig probehören.
Ausgangspunkt und Grund meiner Aktivität ist folgendes:
Ich betreibe 1 x CS-4, 2 x DS-50 und als Mains 2 x Epos ES-14 mit einem Onkyo TX-SR 702 für Surround und
die Epos ES-14 mit dem Hybrid-Vollverstärker Copland CSA-14 zusammen mit dem CD-Player CDA-288 für HiFi-Stereo.
Diese Stereo-Kombination(Verstärker/LS) habe ich mir vor ca. 15 Jahren, CD-Player später, sehr bewußt und bis dato zur vollsten Zufriedenheit ausgesucht.
Dann kam Surround mit dem o.g. Equipment und meine momentan langsam immer stärker werdende Sound-Unzufriedenheit bei eben Surround hinzu.
Diese Epos-LS passen meines Erachtens nicht wirklich (wie sollten sie vielleicht auch?!) in die Kette. Sie schalten sich irgendwie fast völlig ab, halten sich aus allem raus und von vorne (außer Center) spricht mich nichts an.
Also, lange Rede kurzer Sinn, stellt sich für mich die Frage, muß ich nun Stereo und Surround für meinen Bedarf
LS-mäßig trennen, also separieren?
Folge wäre, Epos-LS ausschließlich für Stereo und neue Mains für Surround, oder aber finde ich Nubert-Mains (die sollten es sein), die meinem Stereoempfinden voll entsprechen und auch in die Surroundkette passen.
Ich entschied mich zur ersten Lösungssuche, wie oben erwähnt, für die CS-65, da sie als sehr linear und stimmenbetonend dargestellt werden.
Meine Epos-LS (2-Wege, 49 x 22 x 29 cm) auf Metallständern mit den beiden Copland-Geräten erfüllen folgendes, was ich sehr schätze u. wiederfinden möchte:
- Analytik, also absolut ehrliche Wiedergabe, was die Aufnahme betrifft.
- Räumlichkeit, dreidimensionale Wiedergabe (bzw. Bühnenaufbau), sofern die Aufnahme es hergibt.
- Klare Wiedergabe von Stimmen, Saitenzupfen, bzw. Klavieranschlägen etc. (Da ich gerade Frauenstimmen gerne höre)
- Diese sollten vielleicht sogar etwas nach vorne treten.
- Ein Bass sollte dann kommen und gehen, wenn er wirklich gespielt wird, trocken und kurz.
- In den Mitten wird oft förmlich ein hoher großer Bogen zwischen beiden Boxen hergestellt, bis sie fast eins zu sein scheinen. Finde ich immer wieder klasse. (ich hoffe man versteht mich)
- Für ihre Größe ein sehr weites Klangfeld nach außen (nennt man das Abstrahlverhalten?)
Hier nun meine Klanger(g/l)ebnisse dahingehend mit dem CS-65:
Er hat einen schier endlos wirkenden Bühnenaufbau (Räumlichkeit), diesen jedoch durchgehend bei allen Aufnahmen. Macht schlechte (zweidimensionale) Aufnahmen besser, bzw. hörbarer, ließ mich bei guten (dreidimensionalen) Aufnahmen fast erschrecken. Ich würde es so ausdrücken, er homogenisiert die Aufnahmen, ob nötig oder nicht.
Er ist auf seine Art meines Erachtens auch analytisch, ich meine also auch wirklich jedes vorhandene Instrument zu hören.
Aber durch die extreme Räumlichkeit gehen, von der Aufnahme her dominante Instrumente positonsmäßig im Raum verloren. Sie verlieren ihre Dominanz. Es greift mich auch wirklich nichts mehr richtig an. Gewisse Effekte, Klänge, Instrumente müssen meiner Meinung nach manchmal nach vorne zum Hörer springen und "aufwecken". Das tut der CS-65 nach meinen Eindrücken im Stereobetrieb nicht. Beeindruckend finde ich den Bassbereich bzw. das Klangvolumen, trotz der eigentlich doch geringen Größe. Das gefiel mir wirklich sehr gut, da es den Hörraum einfach
"lebendiger" und noch dazu mit der vorhandenen überwältigenden Räumlichkeit wärmer gestaltet (ist ja fast Poesie). Das kann die Epos nun naturgemäß (Größe) nicht so gut, weil die Räumlichkeit wirklilch vorhanden ist, aber das Volumen fehlt.
Im Surroundbereich war ich inklusive meiner vorhandenen Kette begeistert, wie nicht anders zu erwarten.
Nun kommt auch richtig was von vorne aus den Filmen an. Und siehe da der Center CS-4 gewinnt, so meine ich, mindestens das Doppelte an Qualität und Volumen. (Der Ärmste, was muß er nur mit den beiden Epos zurückstecken).
Es gibt auch plötzlich keine hörbare Lücke mehr zwischen Front-LS und Surround-LS, es schwappt wie eine Welle über einen hinweg. Ganz neues Klangerlebnis für mich.
Aber auch hier nimmt er z.B. bei Musik-DVD's dominante Instrumente ein wenig ein wenig in den Raum zurück.
Bilanzierend komme ich also zum Ergebnis.
1. Mein Empfinden ist richtig. Ich "muß" bei Surround etwas tun, sonst höre(erlebe) ich nur die Hälfte.
2. Der CS-65 ist für meinen Geschmack ein absolut toller Center, und/oder auch Surround-LS. 1A
3. Er ist ebenso, je nach Bedürfnissen, Geschmack ein wirklich sehr guter und Freude machender LS im Stereobetrieb,
gerade dann, wenn man schlechtere Aufnahmen hört oder sehr auf Homogenität und große Bühne setzt und meine Erwartungen von etwas mehr Aggressivität und "Ehrlichkeit" gepaart mit vorhandener Räumlichkeit nicht unbedingt teilt.
4. Meine Suche ist leider nicht beendet und da gerade die NuWave-Linie nach meinen Erwartungen klang, bin ich ein wenig niedergeschlagen.
Aus Berichten denke ich, was die Aggressivität und Ehrlichkeit betrifft, bietet die Nubox-Serie das, was ich suche. Was die Räumlichkeit und den Bühnenaufbau betrifft, befürchte ich da jedoch nicht sehr fündig zu werden und der immer wieder dort betonte enorme Bass, ist nicht das was ich suche und eigentlich nicht unbedingt mag.
Ich frage mich also nun, gibt es Tips oder Empfehlungen, sofern ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt habe,
bezüglich eines Nubert-LS, der meinen Anforderung mehr entspricht, als der CS-65?
Sprich, welche(n) LS sollte ich mal gezielt zur Probe nach Hause bestellen?
Na ja, und wenn alles nichts hilft, muß ich die 400 Km (Hin- und Zurück) wohl doch noch einmal in Angriff nehmen.
Wenn es denn gar nicht anders geht, muß ich halt aus Geschmacksgründen wirklich zwei verschiedene Systeme betreiben. Aus Platz- und Optikgründen jedoch für mich nicht wirklich angenehm.
Betonen möchte ich noch, daß dieser Hörtest ohne jegliche Meßwerkzeuge und Anspruch auf Vollständigkeit bzw.
Neutralität von mir amateurhaft durchgeführt wurde. Die Klangcharakteristiken sind jedoch für mich so eindeutig, daß ich da wirklich nichts verrücken oder experimentieren mußte. Die LS haben einfach zwei verschiedene Auslegungen und Charakter, die so glaube ich auch, bewußt gewählt wurden. Ich bin natürlich kein Techniker (werdet ihr wohl schon herausgelesen haben) und höre einfach rein subjektiv nach Gefallen oder Nichtgefallen.
So, nun soll's auch reichen. Habe schon Schwielen an den Händen.
Wäre schön, wenn es ernst gemeinte Tips gäbe.
Ansonsten Lob für dieses Forum und fast schon selbstverständlich für den Service der Firma Nubert. Vielen Dank.
Grüße an alle
02laurel
muß nun auch einmal einen kurzen Testbericht loswerden und gleichzeitig, aufgrund meines Ergebnisses um Hilfe bitten.
Habe mir nach ausgiebigem Forum- und Nubert-Katalog-Stöbern und nach Beratung durch Herrn Siegle die CS-65 zweimal bestellt und konnte sie somit zu Hause ausgiebig probehören.
Ausgangspunkt und Grund meiner Aktivität ist folgendes:
Ich betreibe 1 x CS-4, 2 x DS-50 und als Mains 2 x Epos ES-14 mit einem Onkyo TX-SR 702 für Surround und
die Epos ES-14 mit dem Hybrid-Vollverstärker Copland CSA-14 zusammen mit dem CD-Player CDA-288 für HiFi-Stereo.
Diese Stereo-Kombination(Verstärker/LS) habe ich mir vor ca. 15 Jahren, CD-Player später, sehr bewußt und bis dato zur vollsten Zufriedenheit ausgesucht.
Dann kam Surround mit dem o.g. Equipment und meine momentan langsam immer stärker werdende Sound-Unzufriedenheit bei eben Surround hinzu.
Diese Epos-LS passen meines Erachtens nicht wirklich (wie sollten sie vielleicht auch?!) in die Kette. Sie schalten sich irgendwie fast völlig ab, halten sich aus allem raus und von vorne (außer Center) spricht mich nichts an.
Also, lange Rede kurzer Sinn, stellt sich für mich die Frage, muß ich nun Stereo und Surround für meinen Bedarf
LS-mäßig trennen, also separieren?
Folge wäre, Epos-LS ausschließlich für Stereo und neue Mains für Surround, oder aber finde ich Nubert-Mains (die sollten es sein), die meinem Stereoempfinden voll entsprechen und auch in die Surroundkette passen.
Ich entschied mich zur ersten Lösungssuche, wie oben erwähnt, für die CS-65, da sie als sehr linear und stimmenbetonend dargestellt werden.
Meine Epos-LS (2-Wege, 49 x 22 x 29 cm) auf Metallständern mit den beiden Copland-Geräten erfüllen folgendes, was ich sehr schätze u. wiederfinden möchte:
- Analytik, also absolut ehrliche Wiedergabe, was die Aufnahme betrifft.
- Räumlichkeit, dreidimensionale Wiedergabe (bzw. Bühnenaufbau), sofern die Aufnahme es hergibt.
- Klare Wiedergabe von Stimmen, Saitenzupfen, bzw. Klavieranschlägen etc. (Da ich gerade Frauenstimmen gerne höre)
- Diese sollten vielleicht sogar etwas nach vorne treten.
- Ein Bass sollte dann kommen und gehen, wenn er wirklich gespielt wird, trocken und kurz.
- In den Mitten wird oft förmlich ein hoher großer Bogen zwischen beiden Boxen hergestellt, bis sie fast eins zu sein scheinen. Finde ich immer wieder klasse. (ich hoffe man versteht mich)
- Für ihre Größe ein sehr weites Klangfeld nach außen (nennt man das Abstrahlverhalten?)
Hier nun meine Klanger(g/l)ebnisse dahingehend mit dem CS-65:
Er hat einen schier endlos wirkenden Bühnenaufbau (Räumlichkeit), diesen jedoch durchgehend bei allen Aufnahmen. Macht schlechte (zweidimensionale) Aufnahmen besser, bzw. hörbarer, ließ mich bei guten (dreidimensionalen) Aufnahmen fast erschrecken. Ich würde es so ausdrücken, er homogenisiert die Aufnahmen, ob nötig oder nicht.
Er ist auf seine Art meines Erachtens auch analytisch, ich meine also auch wirklich jedes vorhandene Instrument zu hören.
Aber durch die extreme Räumlichkeit gehen, von der Aufnahme her dominante Instrumente positonsmäßig im Raum verloren. Sie verlieren ihre Dominanz. Es greift mich auch wirklich nichts mehr richtig an. Gewisse Effekte, Klänge, Instrumente müssen meiner Meinung nach manchmal nach vorne zum Hörer springen und "aufwecken". Das tut der CS-65 nach meinen Eindrücken im Stereobetrieb nicht. Beeindruckend finde ich den Bassbereich bzw. das Klangvolumen, trotz der eigentlich doch geringen Größe. Das gefiel mir wirklich sehr gut, da es den Hörraum einfach
"lebendiger" und noch dazu mit der vorhandenen überwältigenden Räumlichkeit wärmer gestaltet (ist ja fast Poesie). Das kann die Epos nun naturgemäß (Größe) nicht so gut, weil die Räumlichkeit wirklilch vorhanden ist, aber das Volumen fehlt.
Im Surroundbereich war ich inklusive meiner vorhandenen Kette begeistert, wie nicht anders zu erwarten.
Nun kommt auch richtig was von vorne aus den Filmen an. Und siehe da der Center CS-4 gewinnt, so meine ich, mindestens das Doppelte an Qualität und Volumen. (Der Ärmste, was muß er nur mit den beiden Epos zurückstecken).
Es gibt auch plötzlich keine hörbare Lücke mehr zwischen Front-LS und Surround-LS, es schwappt wie eine Welle über einen hinweg. Ganz neues Klangerlebnis für mich.
Aber auch hier nimmt er z.B. bei Musik-DVD's dominante Instrumente ein wenig ein wenig in den Raum zurück.
Bilanzierend komme ich also zum Ergebnis.
1. Mein Empfinden ist richtig. Ich "muß" bei Surround etwas tun, sonst höre(erlebe) ich nur die Hälfte.
2. Der CS-65 ist für meinen Geschmack ein absolut toller Center, und/oder auch Surround-LS. 1A
3. Er ist ebenso, je nach Bedürfnissen, Geschmack ein wirklich sehr guter und Freude machender LS im Stereobetrieb,
gerade dann, wenn man schlechtere Aufnahmen hört oder sehr auf Homogenität und große Bühne setzt und meine Erwartungen von etwas mehr Aggressivität und "Ehrlichkeit" gepaart mit vorhandener Räumlichkeit nicht unbedingt teilt.
4. Meine Suche ist leider nicht beendet und da gerade die NuWave-Linie nach meinen Erwartungen klang, bin ich ein wenig niedergeschlagen.
Aus Berichten denke ich, was die Aggressivität und Ehrlichkeit betrifft, bietet die Nubox-Serie das, was ich suche. Was die Räumlichkeit und den Bühnenaufbau betrifft, befürchte ich da jedoch nicht sehr fündig zu werden und der immer wieder dort betonte enorme Bass, ist nicht das was ich suche und eigentlich nicht unbedingt mag.
Ich frage mich also nun, gibt es Tips oder Empfehlungen, sofern ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt habe,
bezüglich eines Nubert-LS, der meinen Anforderung mehr entspricht, als der CS-65?
Sprich, welche(n) LS sollte ich mal gezielt zur Probe nach Hause bestellen?
Na ja, und wenn alles nichts hilft, muß ich die 400 Km (Hin- und Zurück) wohl doch noch einmal in Angriff nehmen.
Wenn es denn gar nicht anders geht, muß ich halt aus Geschmacksgründen wirklich zwei verschiedene Systeme betreiben. Aus Platz- und Optikgründen jedoch für mich nicht wirklich angenehm.
Betonen möchte ich noch, daß dieser Hörtest ohne jegliche Meßwerkzeuge und Anspruch auf Vollständigkeit bzw.
Neutralität von mir amateurhaft durchgeführt wurde. Die Klangcharakteristiken sind jedoch für mich so eindeutig, daß ich da wirklich nichts verrücken oder experimentieren mußte. Die LS haben einfach zwei verschiedene Auslegungen und Charakter, die so glaube ich auch, bewußt gewählt wurden. Ich bin natürlich kein Techniker (werdet ihr wohl schon herausgelesen haben) und höre einfach rein subjektiv nach Gefallen oder Nichtgefallen.
So, nun soll's auch reichen. Habe schon Schwielen an den Händen.
Wäre schön, wenn es ernst gemeinte Tips gäbe.
Ansonsten Lob für dieses Forum und fast schon selbstverständlich für den Service der Firma Nubert. Vielen Dank.
Grüße an alle
02laurel