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Gebrauchte Servolenkung - Dichtung defekt - Garantie?

Verfasst: Sa 21. Jan 2006, 09:07
von Henry
Morgen zusammen!

Ich wende mich heute mal noch Nubert-ferner als sonst schon immer zu Wort ;) Vielleicht kann mir ja hier in meiner zweiten Heimat jemand helfen:

Ich habe Ende Mai letzten Jahres von einem Autoverwerter eine gebrauchte Lenkung erstanden und diese beim Schrauber meines Vertrauens in mein Auto einbauen lassen. Das ging jetzt knapp acht Monate gut, aber Mitte dieser Woche entdecke ich dann wieder diese schrecklichen Flecken in meinem Carport (kriegt man die überhaupt irgendwie wieder weg?). Besagter Schrauber bestätigte mir gestern Abend, dass - wie schon bei meiner "alten alten" Lenkung - wieder die Dichtung vielmehr eine Undichtung ist.

So weit so :evil:

Nun gewährt der Autoverwerter ein Jahr Garantie - auf Nicht-Verschleißteile. Da er aber am Wochenende scheinbar unerreicht bleiben möchte und das Internet auf genau diese Frage keine Antwort weiß, frage ich einfach mal eine Personengruppe, die eigentlich immer und zu allem was zu sagen hat ;)

Also:
Läuft das unter Garantie, weil eine Lenkung kein Verschleißteil ist? Oder gilt: defektes Teil = Dichtung = Verschleißteil => nix Garantie?

Besten Dank schonmal!

Henry

Verfasst: Sa 21. Jan 2006, 10:20
von JensII
Autohändler sind bei GebrauchtWAGEN doch zu 6 Monaten Garantie verpflichtet, da glaube ich bist du mit den 8 Monaten eh schon drüber.

Ich glaube einfach mal, dass da nix mehr zu machen ist. Vielleicht lässt sich der Händler ja auf nen kleinen Deal ei, nächste Reparatur für den halben Stundenlohn oder du bist wo anders, wegen Kulanz.

Wenn es nur ne Dichtung ist, sollte ja an Material nicht so vie anfallen oder????

Verfasst: Sa 21. Jan 2006, 10:35
von Henry
Danke für das erste Feedback!
JensII hat geschrieben:Autohändler sind bei GebrauchtWAGEN doch zu 6 Monaten Garantie verpflichtet, da glaube ich bist du mit den 8 Monaten eh schon drüber.
Gewährleistungsfrist für gebrauchte Teil ist ausdrücklich (AGB) 12 Monate.
Ich glaube einfach mal, dass da nix mehr zu machen ist. Vielleicht lässt sich der Händler ja auf nen kleinen Deal ei, nächste Reparatur für den halben Stundenlohn oder du bist wo anders, wegen Kulanz.
Der Händler ist nicht der Schrauber. Aber auch Händler können ja kulant sein. Abwarten!
Wenn es nur ne Dichtung ist, sollte ja an Material nicht so vie anfallen oder????
Eine Lenkungsdichtung darf nicht einfach so mal eben ausgetauscht werden - k.A. warum, hat bestimmt irgendwas mit "Sicherheit" oder einem vergleichbaren Blödsinn zu tun ;) Man bekommt die Dichtung allein jedenfalls nicht, nur die komplette Lenkung...

Verfasst: Sa 21. Jan 2006, 10:53
von Gerrit
vergiss bei der gewährleistung von 12 monaten nicht die beweislastumkehr nach 6 monaten. Das heißt du musst jetzt beweisen das der Defekt vin Anfang an vorlag und sich nur noch nicht gezeigt hat.

Gruß, Gerrit.

Verfasst: Sa 21. Jan 2006, 12:32
von Henry
Guter Einwand! Es ist m.E. zwar absolut möglich, dass sich bei einem kleinen Defekt erst nach acht Monaten genug Flüssigkeit angesammelt hat, um zu tropfen - aber wie hoch stehen wohl die Chancen, das zu belegen?

Verfasst: So 22. Jan 2006, 18:13
von te
Über Garantie dürfte da nichts zu machen sein. Genau wie bei gebrauchten Autos bezieht sich die Garantie nur darauf, dass das Ding in Ordnung ist wenn Du es kaufst. Das sich jetzt 8 Monate lang Öl gesammelt hat ist unwahrscheinlich.
Wenn Du Glück hast ist es dem Schrotti nicht so wichtig und er gibt Dir einfach eine andere.
Die Frage ist nur wie oft willst Du in den nächsten jahren noch die Lenkung tauschen lassen?

So eine Reparatur macht mit gebrauchten Ersatzteilen wenig Sinn (wie Du unfreiwillig wieder mal bewiesen hast).
Das man die Dichtungen nicht tauschen kann ist (zumindest bezogen auf die autos bezogen die ich kenne) falsch.
Bei den meisten Bauteilen handelt es sich um Standardkomponeneten die in jedem Industriebedarf zu bekommen sind, ausserdem gibt es Reparatursets der Hersteller zur Instandsetzung.
Problematischer als die Teile ist aber die Durchführung, da man ein Lenkgetriebe nicht so einfach demontieren kann. Hier ist ein Fachmann mit entsprechender Ausrüstung gefragt.
Je nach Fahrzeug kostet so eine Instandsetzung ca. 150 Euro und dann hast Du aber auch deine Ruhe....

Alternativ kannst Du dir auch einfach ne Pappe ins Carpot legen und einen Liter ATF kaufen. In den meisten Fällen ist der Ölverlust so gering, dass Du mit der Flasche 2 Jahre hinkommst. Vorm nächsten Tüv dan einmal gründlich waschen....
Ist besser als Alle 8 Monate nen Lenkgetriebe zu tauschen :wink:

gruß
te

Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 09:43
von Henry
te hat geschrieben:Die Frage ist nur wie oft willst Du in den nächsten jahren noch die Lenkung tauschen lassen?
Das hab ich mich im Laufe des vergangenen Wochenendes auch schon gefragt. Und das:
Alternativ kannst Du dir auch einfach ne Pappe ins Carpot legen und einen Liter ATF kaufen. In den meisten Fällen ist der Ölverlust so gering, dass Du mit der Flasche 2 Jahre hinkommst. Vorm nächsten Tüv dan einmal gründlich waschen....
Ist besser als Alle 8 Monate nen Lenkgetriebe zu tauschen :wink:
haben meine Freundin und ich heute morgen auch beschlossen ;)
Das man die Dichtungen nicht tauschen kann ist (zumindest bezogen auf die autos bezogen die ich kenne) falsch.
Bei den meisten Bauteilen handelt es sich um Standardkomponeneten die in jedem Industriebedarf zu bekommen sind, ausserdem gibt es Reparatursets der Hersteller zur Instandsetzung.
Problematischer als die Teile ist aber die Durchführung, da man ein Lenkgetriebe nicht so einfach demontieren kann. Hier ist ein Fachmann mit entsprechender Ausrüstung gefragt.
Je nach Fahrzeug kostet so eine Instandsetzung ca. 150 Euro und dann hast Du aber auch deine Ruhe....
Danke für den Tipp! Da werd ich mich mal schlau machen...

Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 12:47
von HeckMc
Ähm...ich glaub hier geht Garantie und Gewährleistung wieder wild durcheinander.

Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers und kann von diesem frei definiert werden. Evt. gibt der Händler eine von ihm definierte Garantie auf das gebrauchte Teil. Die ist aber nicht gesetzlich einklagbar. Eine Garantie bezieht sich in der Regel auch auf Fehler die nach dem Kauf auftreten und vorher nicht vorhanden waren.

Gewährleistung ist gesetzlich vorgeschrieben. Hier gilt bei Neuware die Gewährleistung von 24 Monaten ab Kaufdatum gegenüber dem HÄNDLER. Haken an der ganzen Sache: Die Gewährleistung bezieht sich nur auf Mängel die bereits VOR dem Kauf vorhanden waren. Hier kommt jetzt die Beweislast ins Spiel. In den ersten 6 Monaten hat der Händler den Beweis zu führen, dass der Mangel vorher nicht vorhanden war. Nach 6 Monaten kehrt sich die Beweislast um und der Kunde muss beweisen, dass der Mangel bereits vor dem Kauf vorhanden war.

Dies dürfte bei der Dichtung der Lenkung wohl kaum möglich sein. Hier kann man nur hoffen, dass der Händler eine freiwillige Garantie auf die Teile bietet oder aber auf Kulanz den Schaden reguliert.

Grüße
Karsten

Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 15:24
von *-chipmunk-*
Henry hat geschrieben: Alternativ kannst Du dir auch einfach ne Pappe ins Carpot legen und einen Liter ATF kaufen. In den meisten Fällen ist der Ölverlust so gering, dass Du mit der Flasche 2 Jahre hinkommst. Vorm nächsten Tüv dan einmal gründlich waschen....

Ist besser als Alle 8 Monate nen Lenkgetriebe zu tauschen :wink:

haben meine Freundin und ich heute morgen auch beschlossen ;)
da kann man natürlich nur hoffen, dass du im falle des falles nicht gerade auf einen baum zusteuerst und die lenkung mangels öl schwergängig wird.

hatte das problem schon einmal mit einem geplatzten hydraulikschlauch meiner servolenkung. ohne vorankündigung war die lenkung kaum mehr zu bewegen. passierte zum glück beim rangieren auf dem parkplatz.

gruß chip

Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 19:13
von te
Das der Schlauch platzt kann aber auch bei nem neuen Lenkgetriebe passieren...

Man muss eben sehen wieviel Öl rausläuft, ich kenne aber einige Autos bei denen es wirklich nur ein paar tropfen am Tag sind und dann ist die Verhältnissmäßigkeit zu einer Reparatur nur bei einem recht hochwertigen Auto noch gegeben.

Einfach regelmässig den Füllstand kontrollieren und auf die Geräusche beim Rangieren achten, dann merkt man schnell wohin der Hase läuft.

Im übrigen ist es so, dass eine hochwertige Servolenkung mit steigender Geschwindigkeit immer schwergängiger wird, wenn Das Öl also bei 120 KM/h rausläuft merkst Du das eigentlich nicht.

Gruß
te