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DIY Stereo Endstufe

Verfasst: So 22. Jan 2006, 12:27
von JoKeR
Hallo Forum :).

Nun melde ich mich auch mal wieder zu Wort.
Bin leider nicht mehr so aktiv weil ich nicht mehr so viel Zeit habe.
Trotzdem lese ich noch oft mit Interesse und Freude mit.

Nun zum Thema.
Aus Technischem Interesse möchte ich eine Stereo Endstufe bauen die auf kurz oder lang meinen Marantz ersetzen soll.

Durch meine Ausbildung als Informationselektroniker habe ich bereits einige praktische Erfahrungen mit Bauteilen und dem Lötkolben machen können. Leider bis jetzt nur im TV Bereich.

Die Endstufe sollte den Marantz technisch übertreffen und kann bis 400€ kosten.
Dies wäre aber oberste Schmerzgrenze.

Sinn der Aktion ist es die Technik besser kennen zu lernen und eben eine klangtechnische Steigerung. Das Projekt wird sich, wenn es zu 100% stattfindet über mehrere Monate erstrecken.

Ich brauche aber als Neuling dringend Hilfe bei der Organisation.

Woher kann man Schaltpläne beziehen?
Wo kann man gute Bauteile zu günstigen Preisen erhalten (angefangen bei Platine bis Kondensator).

Es wäre toll wenn mir hierbei „erfahrene“ helfen könnten.

Mit freundlichen Grüßen

JokeR

Verfasst: So 22. Jan 2006, 12:55
von Christof

Verfasst: So 22. Jan 2006, 19:00
von jakob.b
Hallo zusammen

Ich habe mich nach längerem Hin- und Herüberlegen auch zum Bau der von Christof genannten Endstufe "PowerAmp" entschlossen. Sie soll dem von mir "aufgetrennten" Denon 1804 im Front-Bereich die Arbeit abnehmen...
Hier noch ein paar konkrete Infos zu den Preisen der Bauteile:
Platine samt Infomationen dazu gibts bei hifiakademie für 100EUR.
Ich habe dann noch dazugenommen:
4 grosse Elkos
4 Power-FET
4 handgewickelte Spulen
4 Spezialwiderstände (0.01 Ohm)
Die Teile sind wirklich nicht leicht zu beschaffen und werden dort zu - wie ich finde - fairen Preisen abgegeben.
Summe (Platine + o.g. Teile + Versand): 167.90 EUR
Fast alle anderen Teile habe ich in einer Bestellung bei reichelt.de für ca. 80 EUR bekommen.
Nur ein paar Al2O3-Isolierscheiben für die Leistungstransistoren und einzelne Widerstände, die reichelt zwar im Programm, aber gerade nicht da hatte, sowie IC-Sockel, die ich vergessen hatte zu bestellen, habe ich noch bei distrelec.ch (schuricht.de) bestellt, da ich dort über den Arbeitgeber auch privat bestellen (und bezahlen) kann und die Sachen über Nacht geliefert werden. Dort habe ich nochmal ca. 12 EUR gelassen.
Einen Trafo hatte ich noch; sonst kostet der nochmal so 50...70EUR.
Ich bin nicht direkt vom Fach, kontrolliere alles mehrmals etc. Inzwischen (nach ca. einem Abend) habe ich ca. die Hälfte der Bauteile drin.
Das Gehäuse mach ich selber. Hab schon 2 Aluminium-Gehäuseteile hier. Wenns fertig ist, kommt natürlich ein Bild ins Album.
Hoffentlich läuft das Ding...
Ach ja: H. Reith ist sehr hilfsbereit und gibt auch schnell Antwort bei Fragen im Vorfeld...
Schöne Grüsse
Jakob

Verfasst: Mo 23. Jan 2006, 17:11
von JoKeR
Hallo, danke euch beiden für die Antworten.
Werde mich jetzt mal bei "hifiakademie" einlesen und morgen dann nochmal schreiben.

MfG

JokeR

Verfasst: Di 24. Jan 2006, 22:05
von xenob
Was noch möglich wäre:

ein Amp von LC audio:
http://www.lcaudio.com/

ein Gainclone
http://gainclone.com/phpBB2/index.php

ein T-amp
http://www.tnt-audio.com/ampli/tripath_amps_e.html

Da ich den hubertschen Verstärker schon habe und der ist wirklich sehr gut, bau ich mir als nächstes einen Chipamp basierend auf dem Tripath TA2020 chip für kleine Pegel (ca 2X15W).

Verfasst: Do 26. Jan 2006, 23:53
von jakob.b
Hallo zusammen

Es ist vollbracht. Elektronisch ist meine Class-D-Endstufe (nach Rezept von Hubert Reith) fertig.
Und das Beste ist: Sie läuft. :D
Ehrlich gesagt, war es mir doch ein bisschen mulmig geworden, als ich mal so die Ausgaben addiert habe (s.o.).
Meine Frau war auch sehr misstrauisch bzgl. der Bastelei und dem investierten Geld.
Und für meine Verhältnisse ist es schon ein komplexes Gebilde. (Zumindest, wenn die Fehlersuche losgegangen wäre.)
Nach einem kurzen Test mit Uralt-Auto-LS und einem alten Walkman durfte der PowerAmp dann an die NuWave 105 und mangels anderer Kabelei diente erstmal ein tragbarer CD-Spieler als Quelle.
Erster Eindruck: Der Verstärker hat die Boxen sehr gut im Griff. Grosse Klarheit im Klang und auch die Bässe kommen sehr trocken, aber kräftig heraus. Dies hat dann auch meiner Frau eingeleuchtet und nun wurde ihr erst klar, was die ganze Bastelei bezwecken sollte. Also WAF = 100%...
Nun können die nächsten Schritte kommen: Gehäusebau und Anbindung an den schon aufgetrennten AVR 1804.
Auch im Heimkinobereich erhoffe ich mir eine deutlich bessere Versorgung der 105er...
Schöne Grüsse von einem erleichterten
Jakob

Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 11:47
von JoKeR
Hallo jakob, kannst du zu dem Amp noch bessere Angaben machen?

- die genaue Bezugsquelle
- Aufwand
-Preis

MfG


JokeR :)

Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 11:53
von Malcolm
@ joker:
Lies Dir mal den Thread durch.
Steht alles schon da...

Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 16:45
von hawkeye
jakob.b hat geschrieben: Auch im Heimkinobereich erhoffe ich mir eine deutlich bessere Versorgung der 105er...
Schöne Grüsse von einem erleichterten
Jakob
Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung.
Du wirst zufrieden sein. Ein Amp, der die 125er ohne Probleme in jedem Fall im Griff hat, der wird sich auch gut an den 105ern machen.
Laß doch mal ein paar Bilder sehen. Hast Du eine Einschaltverzögerung? welches Gehäuse?
Ich bin neugierig. :oops:

Verfasst: Sa 28. Jan 2006, 23:42
von jakob.b
Hallo zusammen

Die Endstufe ist der PowerAmp nach Hubert Reith, siehe http://hifiakademie.de.
Preise siehe oben. Lötaufwand war bei mir ca. 2 Abende. Ich bin Physiker und weiss zwar, wie man lötet, aber dies war mein erstes Projekt mit so vielen Teilen und ich war sehr vorsichtig. Habe z.B. bei jedem Bauteil vor dem Einlöten den Wert nachgemessen (ausser Halbleiter...). Ich hab im Kopf, dass jemand in 4-5h fertig war (christof ?).
Die Platine ist IMHO sehr ordentlich gemacht und auch gut mit Bestückungsangaben bedruckt. Nur bei den optionalen Entstörkondensatoren sollte man aufpassen. Ich hab da einen regulären C in die falschen Löcher gelötet, die erstmal leer bleiben sollten (Zum Glück ist mir der Fehler bei der Endkontrolle noch aufgefallen.)
hawkeye hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung.
Danke sehr!
...Hast Du eine Einschaltverzögerung?
Nee, ich hab mal an eine simple Eigenkonstruktion gedacht, bei der man per Öffner-Taster einen Widerstand in die Zuleitung hängt, während man die Endstufe einschaltet. Mein erster Versuch mit 390Ohm ist aber fehlgeschlagen: Irgendwo aus dem Netzteilbereich erhob sich ein kleines Rauchwölkchen von der Endstufe. Sie funktioniert aber noch einwandfrei, wie ich heute abend beim (ersten!) Genuss der "MATRIX"-DVD feststellen durfte. Q50/60 sehen nicht mehr ganz gut aus. Evtl. tausche ich vorsichtshalber...
Bei mir hat der Trafo (2x28V, 500 VA, aus Ausschlachtung geschenkt bekommen) beim 2. Einschalten den Sicherungsautomaten ausgelöst. Die sind aber auch nur für 10 Ampere (generell in CH) und die Auslösecharakteristik kann ich nicht den in Europa üblichen Buchstaben zuordnen.
Im Moment habe ich mir von der 16A-Steckdose für den Geschirrspüler Strom geborgt, da diese einzeln abgesichert ist. Da ich die Endstufe "dauerhaft" an meinen AVR hängen möchte, werde ich mir evtl. noch das Reithsche Netz-Modul zulegen... Dann kann ich die Endstufe auch per Relais mit dem AVR einschalten.
welches Gehäuse?
Da hab ich auch lang rumgesucht und bin nun doch halberwege am Selberbauen: 2 Alu-Gehäuseschalen 25x17.5x6cm konnte ich vom Schrott retten. An einer stehenden, schwarzen MDF-Platte wird der links der Trafo und rechts das Board befestigt. Die Alu-Schalen drauf und zwar so, dass sie 1cm über einer Bodenplatte "schweben". Eine Art Doppelmono-Look also. Der Trafo wird wegen zu großer Höhe etwas ins MDF eingelassen. Hierzu wird die Platte aus 2 Schichten (1 mit, 1 ohne Ausschnitt) zusammengeleimt. So passt die Endstufe noch auf den freien (halben) Platz neben den CS-4 unter den Fernseher.
Ich bin neugierig. :oops:
Ich gebe meine Erfahrungen gern weiter! Bilder vom provisorischen Aufbau erspare ich Euch. Die MDFs habe ich aber schon im Haus, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, die Sache in der nächsten Woche fertigzubekommen (Netz-Modul ausgenommen).
Schöne Grüsse
Jakob