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Hifi-LS als Studiomonitor nutzen>E-Gitarre wiedergeben?
Verfasst: Mo 30. Jan 2006, 08:21
von mudde
Hi!
Ich hab' mal gehört, dass Hifi-Lautsprecher für Studiozwecke nicht geignet sind. Wieso?
Nicht aus Hörersicht, sondern aus Technischer...
Wenn ich mich nicht irre gibt ein Studiomonitor die Frequenzen klarer und "reiner" wieder...
Das ist allerdings nicht das Problem, damit kann ich leben
.
Meine Frage ist aber, gibt es ein technisches Problem damit?
Folgendes: Ich möchte über den Line-In der Soundkarte z.B. E-Gitarre aufnehmen, in dem ich das Top-Teil (Röhren-Endstufe) nehme und über den Direct-Out an die Soundkarte anschließe.
Kann so ein "roher" verzerrter Sound den Boxen oder dem Verstärker schaden?
Zum Beispiel der nuBox 380 an einem AV-Receiver?
Freue mich über jede Info
mfg,
Matthias
Verfasst: Mo 30. Jan 2006, 10:09
von nukie
hi,
kurz und bündig: das klingt sch*****
ich hab das früher auch mal mit meiner röhrenvorstufe versucht. direkt ins pult. ohne speaker-emulation klingt es grauenhaft spitz und hoch. wenn du absolut clean mit ner stratocaster das machst, klingt es noch relativ gut, aber nicht verzerrt.
m.w. werden die hohen frequenzen von den speakern gekappt.
gruss
holger
Verfasst: Mo 30. Jan 2006, 10:27
von maks
Um direkt mit der Gitarre ins Mischpult zu gehen, gibt es diverse Kastln, die Sowohl Amp als auch Speaker simulieren, um einen halbwegs vernünftigen Sound hin zu bekommen.
Das einzig wirklich authentische ist aber immer noch das Abnehmen per Mikro (zB. einem SM57) direkt vom Lautsprecher.
Du kannst grundsätzlich auch eine NB380 als "Monitor" verwenden. So grundsätzlich Unterschiedlich sind Hifi und Monitorlautsprecher auch nicht. Meist geht es um Dinge wie Anpassbarkeit, Design und Robustheit. Von der sehr linearen Klangcharakteristik her, sind die Nuberts eigentlich ausgezeichnete Monitore.
Verfasst: Mo 30. Jan 2006, 16:40
von Philipp
Der springende Punkt ist doch, dass die Gitarren-Combos soweit ich weiß schon irgendwo bei 4-6 kHz dicht machen. Das klingt dann natürlich völlig anders als direkt vom VV an eine HiFi-Box, die bis 20kHz spielt. Rein technisch sollte es funktionieren, die 380 macht auch ziemlich böse Dynamiksprünge mit denke ich.
Verfasst: Mo 30. Jan 2006, 17:32
von mudde
Also mit nem Cleansound hab ichs schon probiert das klingt "relativ" gut.
Bin mal gespannt, wie das mit nem' verzerrten Sound klingt.
Wie ist das denn, wenn ich die Gitarre dann verzerrt aufgenommen hab,
bleibt die Wiedergabe der Aufnahme dann gleich der "direkten" Wiedergabe?
Verfasst: Di 31. Jan 2006, 11:52
von elchhome
maks hat geschrieben:Das einzig wirklich authentische ist aber immer noch das Abnehmen per Mikro (zB. einem SM57) direkt vom Lautsprecher.
Das kann ich nur unterstreichen! Mein Vater spielt auf einem Marshall Valvestate; wir hatten da früher schon viel herumprobiert um den AMP an das Mischpult anzuschließen sind aber immer wieder bei der Tonabnahme über ein Mikro gelandet. Ich weiß nicht, ob man über die Soundkarte am PC so eine Art Mikro-Emulation hinbekommt...
Gruß, Andreas
Re: Hifi-LS als Studiomonitor nutzen>E-Gitarre wiedergebe
Verfasst: Di 31. Jan 2006, 23:51
von TomTom
mudde hat geschrieben:
Folgendes: Ich möchte über den Line-In der Soundkarte z.B. E-Gitarre aufnehmen, in dem ich das Top-Teil (Röhren-Endstufe) nehme und über den Direct-Out an die Soundkarte anschließe.
Kann so ein "roher" verzerrter Sound den Boxen oder dem Verstärker schaden?
Meiner Meinung nach nicht ( wobei ich jegliche Haftung ausschließe
).
Wie bereits die anderen hier beschrieben haben:
Das klingt einfach nicht!
Es liegt am Frequenzgang einer E-Gitarre. Diese wird ja über nen Amp mit 1 - x-fach 10 oder 12 Zoll Speakern betrieben, die bei weitem nicht das ganze Frequenzspektrum abdecken! ( in nem E-Gitarren-Amp sind ja auch keine HT drin
)
Folge: Hoher, schriller Klang.
Für Aufnahmen verwende ich persönlich:
bei "Clean"-Sounds ein ordentliches Effektgerät ( das Speaker-Simulation hat ) und geh damit direkt ins Mischpult / Aufnahmegerät.
Bei verzerrten Sounds ( egal ob "Crunch" oder voll verzerrt ) geht eigentlich nix über die Abnahme per Mikro.
Selbst "hochwertige" Amps wie, z.B. Marshall, Mesa/Boogie, Engl, etc. lassen sich nicht direkt über den "Direct out" aufnehmen. Helfen könnte da ne DI-Box. Wobei ich damit auch noch nie gute Erfahrungen gemacht habe.
Nimm ein vernünftiges Mikro. Das ist das Beste
Gruß Tom
Verfasst: Di 31. Jan 2006, 23:56
von ta
kennst du das jamlab? Hab ich letztens zufällig entdeckt.
http://www.m-audio.de/jamlab.htm
Allerdings könnte es sein daß ein Aufnahmefunktion in der GT Player "Express"-Version fehlt...
EDIT: Nö anscheinend nicht...
http://www.dsound1.com/products/rtpchart2.htm
Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 10:08
von nukie
Bei verzerrten Sounds ( egal ob "Crunch" oder voll verzerrt ) geht eigentlich nix über die Abnahme per Mikro.
Selbst "hochwertige" Amps wie, z.B. Marshall, Mesa/Boogie, Engl, etc. lassen sich nicht direkt über den "Direct out" aufnehmen. Helfen könnte da ne DI-Box. Wobei ich damit auch noch nie gute Erfahrungen gemacht habe. Confused
Nimm ein vernünftiges Mikro. Das ist das Beste Smile
damals (anfang - mitte 90er) gabs von hughes und kettner die cream-machine. die hatte eine speakersimulation mit drin. das ding klingt wirklich gut direkt ins pult.
holger
Re: Hifi-LS als Studiomonitor nutzen>E-Gitarre wiedergebe
Verfasst: Do 2. Feb 2006, 06:31
von olli
mudde hat geschrieben:Folgendes: Ich möchte über den Line-In der Soundkarte z.B. E-Gitarre aufnehmen, in dem ich das Top-Teil (Röhren-Endstufe) nehme und über den Direct-Out an die Soundkarte anschließe.
Kann so ein "roher" verzerrter Sound den Boxen oder dem Verstärker schaden?
Zum Beispiel der nuBox 380 an einem AV-Receiver?
Ich hoffe Du weißt, dass man ein Röhren-Topteil NIEMALS (!!!) ohne die dazugehörige Box betreiben darf, da das Topteil früher oder später kaputt geht!!!
Zum Thema Sound:
Ansonsten halte ich es für äußerst schwierig gute Ergebnisse hinzukriegen. Viele Bands (wie beispielsweise Clawfinger) gehen im Studio auch direkt ins Mischpult, nutzen hierbei aber gute Pre-Amps.
Im Studio habe ich die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist einen Röhrenamp per Mikrophon abzunehmen und parallel noch das direkte Signal aufzunehmen und leicht mit zuzugeben. Der Grundsound kommt aber von der Box, da Amp und Box den Sound "machen" - mit einer schlechten/falschen Box klingt ein Röhrenamp halt nicht.
Aber: diese Lösungen beziehen sich auf den Eingang ins analoge Mischpult und auf die Verwendung prof. Studiotechnik - ich bezweifle, dass man mit einer normalen Soundkarte gute Ergebnisse bekommt. Es stellt sich natürlich die Frage wie "gut" das Ergebnis überhaupt sein soll
Vielleicht bist Du zufriedener, wenn Du eine cleane Gitarre aufnimmst und Verzzerrungseffekte digital hinzufügst ??? Ansonsten: Box in den Keller, halbwegs gutes Mikrophon direkt vor einen Speaker, Amp aufreissen und hören wie's klingt