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Klangverlust durch Gitterabdeckung?
Verfasst: Do 21. Feb 2002, 13:52
von Dennis Becker
Hallo, ich wollte mal nachfragen, ob die Lautsprechergitter den (denke mal mehr den Hochton) Klang verfärben könnten. (wegen den realitiv kleinen Lochstanzungen im Blech) Bei Bespannstoff, kann ich mir noch evtl. Filterungen vorstellen, aber bei "Metall" eher mit Reflexionen von Gitter zur Front etc. Ich selber habe bei den NuWave3 + 8 die Gitter dran, aber diese Frage interessiert mich doch mal
Frontgitter
Verfasst: Fr 22. Feb 2002, 20:31
von ulf68
Rein physikalisch gesehen dürften merkliche Beugungserscheinungen erst auftreten, wenn die Wellenlänge kleiner wird als das Loch. Das ist jedoch erst oberhalb der Hörschwelle der Fall.
Für größere Wellenlängen stellt das Gitter nur ein "unscharfes" Hindernis dar, und führt nur zu einer Abschwächung. Diese ist allerdings frequenzabhängig, nach oben hin zunehmend. Im Baßbereich könnten bei größeren Lautstärken Verzerrungen auftreten, da die bewegte Luft nicht frei strömen kann.
An meinen Nuwave 8 habe ich aber im praktischen Betrieb keine Unterschiede herausgehört.
Da die Gitter der Widergabe aber eigentlich nur schaden können, sollte man sie nur montiern, wenn es nötig ist - Stichwort Kleinkinder und Katzen.
Gruß
Ulf
Verfasst: Sa 23. Feb 2002, 03:20
von G. Nubert
Hallo,
in den Bedienungsanleitungen aller unserer Boxen gibt es den kleinen Satz: "Mit abgenommenem Stoffrahmen (bzw. Gitter) klingt die Box etwas heller und klarer."
Der Bespannstoff und die Gitter sind von der Schall-Durchlässigkeit ähnlich.
Trotzdem sind die Gitter rein deshalb schon im Vorteil, weil sie keinen Rahmen haben, der bei Stoff-Abdeckung kaum zu verhindern ist.
Übliche Stoffrahmen fast aller Boxen (selbst High-End-Boxen für über 20.000 Euro), haben "glatt herausgefräste" Innenkanten an den Stoffrahmen. Schon der Rahmen allein (also ohne Stoff), wirkt ansatzweise so, wie jemand, der links und rechts neben dem Mund die Handfächen zu einem angedeuteten "Sprachrohr" ansetzt, wenn er schreiend große Entfernungen überbrücken will.
Die zwar kurze (aber "nicht abgestimmte" Hornöffnung) eines solchen Stoffrahmens verbiegt den Frequenzgang einer ansonsten perfekt linearen Box auf etwa + 2 / - 5 bis - 8 dB im Frequenzbereich zwischen etwa 4 und 10 kHz!
"Aufmerksame Beobachter" stellen fest, dass alle Nubert-Stoffrahmen etwa in der Mitte (der Dicke des Rahmens) eine zweite Fräskante mit einem Winkel von etwa 45 Grad haben, um dem Rahmen eine "andeutungsweise exponentielle" Form für den durchlaufenden Schall zu geben. Dadurch werden die schädlichen Effekte etwa halbiert.
Das fällt bei den Gitter komplett weg.
Stoffrahmen und Gitter gemeinsam haben aber noch einen 2. Effekt:
Beim Durchlaufen des Stoffes (oder Gitters) kommen über 95 % der Schallwellen ungehindert durch. (Eine Dämpfung um 5 % bedeutet einen Pegelverlust von lediglich 0,5 dB!) Knapp 5% werden am Stoff oder Gitter jedoch reflektiert, - dann an der Hochton-Kalotte noch einmal reflektiert und laufen nun ebenfalls (zeitversetzt um die vielleicht 1,5 bis 2 cm Zusatz-Weg) zusammen mit dem "Original-Schall durch den Stoff.
Diese "beiden Wellenzüge" addieren sich und können im Bereich von etwa 10 kHz eine Welligkeit von immerhin etwa 1,5 bis 2 dB erzeugen.
Vor allem deshalb bevorzuge ich leicht den Klang ohne Gitter.
Gruß, G. Nubert
***admin*** (2009) Seit einigen Jahren gibt es aber auch die nuLook-Serie, die nur mit Stoffrahmen gut klingt. Hier ist der Rahmen ein akustischer Bestandteil der Schallwand.
Der Hochtöner ist auf einer Plattform montiert und liegt nur 1 mm unter den Bespannstoff.
Danke
Verfasst: Sa 23. Feb 2002, 16:39
von Dennis Becker
Hallo, vielen lieben Dank für Eure Mühen!