Einmessung ohne Rücksicht auf Verluste
Verfasst: So 19. Feb 2006, 00:19
Guten Abend allerseits!
Im Grenzenlosen Experimentierwahn habe ich mich heute abend dazu hinreißen lassen, mit meinem DEQ den Frequenzgang unterhalb von 100 Hz zu linearisieren. Ich meine nicht nur ein wenig beschönigen, sondern tatsächlich linearisieren.
Bisher hatte ich lediglich eine grobe ATM-Simulation eingestellt und zusätzlich die Raummoden ein wenig abgeschwächt. Dabei waren immer noch "Basslöcher" von etlichen Dezibel vorhanden, mit zu großer Breite um einfach als unwichtig abgetan zu werden. Um die 50 Hz hat einfach immer was gefehlt, wie im Direktvergleich mit Kopfhörer und entsprechender Musik drastisch deutlich wurde.
Deswegen hab ich jetzt zur absoluten Radikalmethode gegriffen hab von 100 Hz abwärts in Halbtonschritten durchgemessen, und dabei jeden einzelnen Ton mit einer Genauigkeit von +- 2 Dezibel an einen Referenzpegel angeglichen (die dabei freilich zustandekommende extreme Absenkung der Grundmode hab ich danach wieder ein wenig relativiert, sonst fehlt mir der Ton ja bei Passagen mit kurzen Bassimpulsen völlig). Der Frequenzgang ist jetzt also am Hörplatz (nicht etwa an der Box!!!) mit einer Genauigkeit von +- 2 Dezibel wirklich linear, und hört sich tatsächlich "von der Soundfarbe her" an wie ein guter Kopfhörer (habe mit meinem Senn und Papas AKG verglichen). Gefällt mir äußerst gut!
Etwas unwohl ist mir wegen der extremen Anhebung bei 50 Hz: Da brauchts satte 8 Dezibel zusätzlich zum "Normal-Signal", um am Hörplatz halbwegs linear rauszukommen. Andererseits habe ich bei 30 Hz (dort würde das ABL/ATM um 9 Dezibel anheben) überhaupt keine Anhebung mehr, das erledigt der Raum für mich. Bei 30 Hz hab ich nen Low Cut gesetzt, übertreiben muss mans ja auch nicht.
Eine kleine Frage an die Experten: Eine Anhebung von 9 Dezibel bei 30 Hz scheint Herr Nubert selbst für unproblematisch zu befinden (sonst hätte er das ATM nicht zum Verkauf freigegeben), kann ich also davon ausgehen dass meine 8 Dezibel bei 50 Hz eher noch "ungefährlicher" sind?
Dass ich mir mit so üblen Anhebungen hübsche Group-Delay-Schweinereien einhandle ist mir klar, aber ich halte den Klang dem "unbehandelten" Klang dennoch für überlegen*. Ein Problem ist natürlich, dass der Klang nur auf meinem Sofa linearisiert ist. Aber da mein DEQ zig Speicherplätze für verschiedene Presets hat, ist das ja kein Problem - kann mir ja die Einstellungen ja für Gelegenheiten reservieren, wo ich wirklich mal nur auf dem Sofa hocke und konzentriert der Musik lausche.
Was sagt ihr zu solchen "krassen" Equalizer-Settings? Schon mal ausprobiert? Oder kommt sowas aus Gewissensgründen eh nicht in Frage?
(* meiner Hörerfahrung nach ist im Bassbereich ein halbwegs linearer Frequenzgang ohne extreme Dröhnfrequenzen das A und O, der Rest (Delay- und Phasengeschichten) ist ist dann eher "Detailverbesserung" - aber das grobe muss halt erst mal stimmen)
Im Grenzenlosen Experimentierwahn habe ich mich heute abend dazu hinreißen lassen, mit meinem DEQ den Frequenzgang unterhalb von 100 Hz zu linearisieren. Ich meine nicht nur ein wenig beschönigen, sondern tatsächlich linearisieren.
Bisher hatte ich lediglich eine grobe ATM-Simulation eingestellt und zusätzlich die Raummoden ein wenig abgeschwächt. Dabei waren immer noch "Basslöcher" von etlichen Dezibel vorhanden, mit zu großer Breite um einfach als unwichtig abgetan zu werden. Um die 50 Hz hat einfach immer was gefehlt, wie im Direktvergleich mit Kopfhörer und entsprechender Musik drastisch deutlich wurde.
Deswegen hab ich jetzt zur absoluten Radikalmethode gegriffen hab von 100 Hz abwärts in Halbtonschritten durchgemessen, und dabei jeden einzelnen Ton mit einer Genauigkeit von +- 2 Dezibel an einen Referenzpegel angeglichen (die dabei freilich zustandekommende extreme Absenkung der Grundmode hab ich danach wieder ein wenig relativiert, sonst fehlt mir der Ton ja bei Passagen mit kurzen Bassimpulsen völlig). Der Frequenzgang ist jetzt also am Hörplatz (nicht etwa an der Box!!!) mit einer Genauigkeit von +- 2 Dezibel wirklich linear, und hört sich tatsächlich "von der Soundfarbe her" an wie ein guter Kopfhörer (habe mit meinem Senn und Papas AKG verglichen). Gefällt mir äußerst gut!
Etwas unwohl ist mir wegen der extremen Anhebung bei 50 Hz: Da brauchts satte 8 Dezibel zusätzlich zum "Normal-Signal", um am Hörplatz halbwegs linear rauszukommen. Andererseits habe ich bei 30 Hz (dort würde das ABL/ATM um 9 Dezibel anheben) überhaupt keine Anhebung mehr, das erledigt der Raum für mich. Bei 30 Hz hab ich nen Low Cut gesetzt, übertreiben muss mans ja auch nicht.
Eine kleine Frage an die Experten: Eine Anhebung von 9 Dezibel bei 30 Hz scheint Herr Nubert selbst für unproblematisch zu befinden (sonst hätte er das ATM nicht zum Verkauf freigegeben), kann ich also davon ausgehen dass meine 8 Dezibel bei 50 Hz eher noch "ungefährlicher" sind?
Dass ich mir mit so üblen Anhebungen hübsche Group-Delay-Schweinereien einhandle ist mir klar, aber ich halte den Klang dem "unbehandelten" Klang dennoch für überlegen*. Ein Problem ist natürlich, dass der Klang nur auf meinem Sofa linearisiert ist. Aber da mein DEQ zig Speicherplätze für verschiedene Presets hat, ist das ja kein Problem - kann mir ja die Einstellungen ja für Gelegenheiten reservieren, wo ich wirklich mal nur auf dem Sofa hocke und konzentriert der Musik lausche.
Was sagt ihr zu solchen "krassen" Equalizer-Settings? Schon mal ausprobiert? Oder kommt sowas aus Gewissensgründen eh nicht in Frage?
(* meiner Hörerfahrung nach ist im Bassbereich ein halbwegs linearer Frequenzgang ohne extreme Dröhnfrequenzen das A und O, der Rest (Delay- und Phasengeschichten) ist ist dann eher "Detailverbesserung" - aber das grobe muss halt erst mal stimmen)