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Abschlußkappen???
Verfasst: So 19. Feb 2006, 11:22
von Johannes
Hi again,
bringen Cinch-Abschlußklappen klanglich etwas?
Ich habe einen Denon PMA 2000 IV. Bei den Phono-Eingangsbuchsen liefern die nämlich Kurzschluß-Stiftstecker mit, die man stecken lassen sollte, wenn kein Plattenspieler angeschlossen ist.
Danke und Gruß,
Johannes
Verfasst: So 19. Feb 2006, 11:36
von g.vogt
Hallo Johannes,
das Abtastsystem eines Plattenspielers (mit Abtaster MM und erst recht MC) liefert eine erheblich geringere Ausgangsspannung als heute gängige andere Quellgeräte. Hinter dem Phonoanschluss eines solchen Verstärkers sitzt also ein Verstärkerzug, der dieses schwächliche Signal entsprechend kräftig aufpäppeln muss. Wenn da nun aber kein Plattenspieler angeschlossen ist, dann können auch Störungen wie Brummen, Rauschen, Knistern von diesem Vorverstärker eingefangen und auf recht hohes Niveau verstärkt werden. Zudem neigen manche Phonovorverstärker zu einem erhöhten Rauschen, wenn der Eingang offen ist.
Diese hochverstärkten Störsignale würden dann im Verstärker "herumvagabundieren" und könnten bspw. auf andere ausgewählte Quellen übersprechen. Durch den Kurzschluss des Phonoeingangs werden solche Störungen vermieden. Am Phonoeingang machen diese Kappen also Sinn, ansonsten sind sie IMHO unnötig.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: So 19. Feb 2006, 14:13
von JensII
Man sollte ja dem Klang zuliebe eigentlich alle ungenutzten Analogeingänge kurzschließen, damit diese nicht "mist" einfangen.
Grade wegen der Hochohmigkeit kann sowas schnell passieren.....
Beispiel: Die Tage habe ich in meiner Technikerschule aus einer LED und nem 55k-Ohm-Widerstand ein FM-Radio gebaut. Dort vielen -4.5 Volt ab
Die Kapazität der LED und der Widerstand haben eine R-C-Schaltung gebildet. Mein Lehrer meinte das währe wahrscheinlich WDR2, das könnte man mit ganz extrem Hochohmigen Kopfhörern sogar hören
Als Antenne diente eine Messstrippe!
Abschlußkappen???
Verfasst: So 19. Feb 2006, 15:23
von Johannes
Wie immer Danke Gerald! Spart mal wieder ein bißchen Geld.
JensII, ich verstehe Deinen Beitrag nicht... (Hast Du einen Klanggewinn bei Dir festgestellt?).
Gruß,
Johannes
Verfasst: So 19. Feb 2006, 16:17
von JensII
Ne, habe das selber auch nicht gemacht
Kurze Zusammenfassung: Offene Eingänge wirken wie ein kleines Radio, und bringen Störungen in den Verstärker. Das will man nicht und vermeidet es durch Kurzschließen der Eingänge. Bei guten Amps wird man aber glaube ich keine großen Unterschiede hören! Aber kannst ja mal testen und berichten!
Verfasst: So 19. Feb 2006, 19:45
von jakob.b
Hallo Jens II
Das mit dem Radio stimmt schon.
Mir hat mein Vater so eins gebaut (Anfang der 70er, mit Halbleiter-Diode). Er hatte schon in den 50er und 60ern mit Detektor-Radios experimentiert. Detektoren waren Vorläufer der Halbleiterdiode. Der Trick daran ist, dass man das hochfrequente Signal eines
amplitudenmodulierten Senders nach dem "Einfangen" in einem passenden Schwingkreis mit der Diode gleichrichtet. Die HF hört man nicht; das AM aufmodulierte Tonsignal jedoch schon. Da diese Geräte ohne Verstärkung arbeiten, also nur mit der Energie des Senders, ist der Ausgang rel. hochohmig. Mit einem 2000 Ohm-Kopfhörer konnte man jedoch ziemlich gut hören. Allerdings war die Entfernung vom Mittelwellensender Langenberg nach Essen bzw. Wuppertal nicht sehr weit.
Das Problem mit dem Radioempfang am Phono-Eingang habe ich bei meinem ReVox-Röhrenverstärker sogar bei angeschlossenem und laufendem Plattenspieler. Da redet irgendjemand in einer osteuropäisch klingenden Sprache dazwischen.
Schade, sonst hätte ich hier eine komplett analoge Anlage (zur Abwechslung).
Schönen Gruss
Jakob