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Röhrenverstärker Schrott?

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 13:32
von Kikl
Hat jemand von Euch den Artikel in Audio 02/2006 gelesen: "Die Harmonie zwischen Verstärker und Lautsprecher"

Da werden mehrere Verstärker getestet. Insbesondere schließt sich eine Kurvendiskussion an. Es enthält die schlichte Aussage: "Impedanzverläufe von Lautsprechern beeinflussen die Frequenzgänge insbesondere von Röhrenamps, aber auch von Digitalamps." Es gab mal eine Diskussion darüber hier im Forum, aber mit den veröffentlichten Kurven dürfte das Thema gegessen sein. Es wird der Frequenzgang des Röhrenverstärkers T.A.C 34 gezeigt, der an einer Focal Grande Utopia betrieben wird. Das sieht ehrlich gesagt katastrophal aus. Bei 50 Hz fällt die Ausgangsleistung des Verstärkers um 6,3 dB ab. Der Digitale Amp von Onkyo A 933 ist recht laststabil und hat fallt bei 50 Hz auf -1dB ab. Die veröffentlichten Messwerte legen mir den Schluss nahe, dass man Röhrenverstärker niemandem ernsthaft empfehlen kann. Wieso werden diese Geräte immer noch für 1000 bis 2000 Euro angeboten? Wieso ist das Fazit der Audio-Redaktion: "und so gehen vier Sieger aus der heißen Schlacht hervor"? Wäre es nicht die Pflicht eines seriösen Magazins diese Geräte nicht zu empfehlen? oder interpretiere ich diese Messwerte falsch?

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 14:12
von K.Reisach
Differenzieren!

Neutrale Wiedergabe ist mit einem in einem in DIESER Hinsicht grottigen Röhrenamp nicht möglich!
Röhren sind bei vertretbarem Aufwand weder laststabil, noch Verzerrungsarm und vorallem Letzteres sorgt für
diesen "besonderen" "Röhrensound".

Moderne Transistorverstärker sind in praktisch allen Punkten überlegen, nur an der menschlichen Subjektivität scheitern sie oft...

Gruß, Kevin

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 14:43
von Kikl
Meiner Meinung nach sollte die Stereo-Anlage das wiedergeben, was auf dem Tonträger aufgezeichnet ist. Alles andere ist IMHO quatsch. Insbesondere finde ich es unsinnig unglaublich viel Geld für einen Verstärker auszugeben, der die Aufnahme vollkommen verfälscht wiedergibt. Das ist doch irrational. Wie soll denn der Tontechniker eine gute Aufnahme abmischen, wenn er damit rechnen muss, dass die verwendeten Anlagen das aufgezeichnete Signal vollkommen verfälscht wiedergeben.

Ich finde Nubert sollte schon mal eine Empfehlungsliste für Verstärker ausgeben. Es würde mich ungemein ärgern, wenn ich mir für viel Geld einen neuen Verstärker kaufe, der aber an den Boxen wie kraut und rüben klingt, weil er verzerrt und nicht laststabil ist. Die für einfach ohmsche Widerstände aufgezeichneten Frequenzgänge sind jedenfalls überhaupt nicht aussagekräftig. Wie soll denn da ein einfacher Verbraucher durchblicken. Im Endeffekt wäre IMHO Aktivlautsprecher besser. Dieses Problem würde sich damit überhaupt nicht mehr stellen.

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 15:02
von K.Reisach
Meiner Meinung nach sollte die Stereo-Anlage das wiedergeben, was auf dem Tonträger aufgezeichnet ist. Alles andere ist IMHO quatsch.
Jo.
Insbesondere finde ich es unsinnig unglaublich viel Geld für einen Verstärker auszugeben, der die Aufnahme vollkommen verfälscht wiedergibt. Das ist doch irrational.
Jo.
Wie soll denn der Tontechniker eine gute Aufnahme abmischen, wenn er damit rechnen muss, dass die verwendeten Anlagen das aufgezeichnete Signal vollkommen verfälscht wiedergeben.
Jo, wobei der Raum sicher noch am meisten verändert.
Ich finde Nubert sollte schon mal eine Empfehlungsliste für Verstärker ausgeben. Es würde mich ungemein ärgern, wenn ich mir für viel Geld einen neuen Verstärker kaufe, der aber an den Boxen wie kraut und rüben klingt, weil er verzerrt und nicht laststabil ist.
Sinnvoll.
Die für einfach ohmsche Widerstände aufgezeichneten Frequenzgänge sind jedenfalls überhaupt nicht aussagekräftig.
Völlig korrekt.
Wie soll denn da ein einfacher Verbraucher durchblicken.
Ganz einfach, garnicht.
Im Endeffekt wäre IMHO Aktivlautsprecher besser. Dieses Problem würde sich damit überhaupt nicht mehr stellen.
Mit höllischem Aufwand ja.

Gruß, Kevin

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 17:29
von Caisa
Es gibt auch sicher bessere Röhrenverstärker als einen T.A.C. :wink:

aber....
Meiner Meinung nach sollte die Stereo-Anlage das wiedergeben, was auf dem Tonträger aufgezeichnet ist. Alles andere ist IMHO quatsch. Insbesondere finde ich es unsinnig unglaublich viel Geld für einen Verstärker auszugeben, der die Aufnahme vollkommen verfälscht wiedergibt. Das ist doch irrational. Wie soll denn der Tontechniker eine gute Aufnahme abmischen, wenn er damit rechnen muss, dass die verwendeten Anlagen das aufgezeichnete Signal vollkommen verfälscht wiedergeben.


Ist IMHO der totale Quatsch, wenn mir persönlich der etwas geschönte Klang gefällt, dann spicht da absolut nix gegen! Hab schon 3 verschiedene Röhrenverstärker mit Nubert Boxen gehört und gerade der ES Audio Meiler PE hat an den 125er eine sehr gute Figur gemacht!

Gruß Caisa

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 18:13
von Büro-13
Das mit ES-Audio unterschreibe ich, vor allem was die Abbildung und die Detailwiedergabe anging war er meinem an für sich sehr guten Marantz PM 7200 KI überlegen zumal das Teil afair bis 2 Ohm laststabil ist. Wie es mit diversen unter 1000 EUR Röhrenamps aus Fernost aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 18:25
von K.Reisach
Moderne Transistorverstärker sind in praktisch allen Punkten überlegen, nur an der menschlichen Subjektivität scheitern sie oft...
Bitte in Schriftgröße 6300 ausdrucken und an die Wand hängen.

Jeder geht da bitteschön seinen eigenen Weg.

Gruß, Kevin

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 18:32
von Caisa
Hi Kevin, du hast Recht jeder sollte da seinen Weg gehen, jedoch misst sich nicht jeder Röhrenamp- so schlecht wie der oben genannte T.A.C und deshalb kann man den Test nicht zwingend als exemplarisch ansehen.

Gruß Caisa

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 18:45
von Kikl
Kevin, ich glaube du hast recht.

Jede der getesteten Röhrenverstärker hatte arge Probleme mit der Laststabilität. Die Fabrikate waren Cayin a 50 T, Primaluna Prologue One, TAC 34 und Creek A 50 iR. Leider sind die Kurven des TAC nur im Vergleich zum Digitalverstärker Onkyo A 933 abgedruckt. Der Unterschied ist aber so frappierend, dass man sagen muss, dass der TAC im Vergleich zum Onkyo Schrott ist, Schrott. Es ist IMHO eine Frechheit so ein Gerät zu vertreiben und wenn ich das Gerät bei irgendeinem Händler sehe, werde ich das ansprechen.

Leider habe ich keine Vergleichskurve mit einem herkömmlichen Transistor-Amp. Aber laut Testbericht besteht das Problem mangelhafter Laststabilität vor allem bei Röhrenverstärkern und Digital-Amps. Zitat: "Anders als bei Transistorverstärkern schwankt der Ausgangspegel von Röhren- und Digitalamps lastabhängig". Es ist daher zu vermuten, dass ein guter Transistor-Verstärker nochmals eine Nummer besser als der gezeigte Onkyo A 933 ist, der ein recht ordentliches Bild abgegeben hat.

Verfasst: Sa 25. Feb 2006, 18:52
von K.Reisach
Digitalverstärker werden, bedingt durch den passiven Tiefpass am Ausgang (durch eine Spule realisiert), zu den Höhen hin automatisch lastabhängig.
Ein Grund dafür, weswegen ich mir NIE einen fertigen Class D zulegen würde.

Bei dem Reithschen Class D DIY AMP z.B. könnte man den AMP ja anpassen.

Gruß, Kevin