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18 Meter Cinch od. "Verdammt! Klingt mein Kabel?"

Verfasst: Mi 22. Mär 2006, 20:52
von hawkeye
Hallo zusammen,

Es gibt augenscheinlich zur Zeit ein paar "Kabeldiskussionen", die ich nur teilweise verfolgt habe. Deshalb geb ich jetzt einfach mal auf diese Weise meinen Senf dazu. :)

Mein Problem war, daß mein Sound am TV bzw. beim DVD- und Video kucken leider auf die Qualität der TV-Speaker begrenzt war. Da die Geräte genau gegenüber meiner Stereo-Anlage stehen und der Raum einigermaßen begehbar bleiben sollte, habe ich meine (Schnaps-) Idee einer Verbindung (durch den Raum wären es knapp 6 Meter gewesen) erstmal abgehagt.
Ohne eine Stolperfalle zu produzieren, waren es ziemlich genau 18 Meter (außen herum).
Das das überhaupt geht, ist mir erst jetzt bewußt.

Dafür wollte ich allerdings Kabel von etwas höherer Qualität benutzen und entschied mich nach langer Recherche für "SOMMER CABLE - The Source MKII highflex" ( www.sommercable.de )
und die Stecker "HI-CM06" von Hicon.

Also, den ganzen Krempel bestellt und gelötet. (Beide heißen Leiter des Kabels auf beiden Seiten verdrillt und angelötet :!: )

Die Stecker sind für den Preis absolut super. -Massivpin, die Masse-Federn sitzen fest auf den Buchsen, reißen sie aber nicht gleich aus den Gehäusen heraus beim Lösen, wie es so einige andere Cinch-Verbinder gehobener Klasse tun. :twisted:

Bevor ich die Kabel verlegt hatte, mußte ich sie testen. Nicht nur elektrisch, sondern auch klanglich... :oops:
Mein Yamaha hat zwei Tape-Schleifen. In Schleife 1 kam mein neues 18-Meter-Kabel und in Schleife 2 ein altbewährtes 0,5m Cinch-Kabel von Monster. Zwischen VV-Ausgang und Endstufe ebenfalls ein 0,5m Monster. Das ABL habe ich aus dem Signalweg genommen.

Nun habe ich verschiedene, mir wirklich bestens bekannte Stücke gehört und mein Bruder hat am VV (Ich sag immer VV, aber es ist ein AX-900, von dem ich nur die VV-Ausgänge nutze) zwischen Tape 1 und Tape 2 umgeschaltet. -Ist das ein Direktvergleich, oder was? :D

Ja, ich habe was gehört: Ein ganz kurzes, in der Musik fast untergehendes Klicken beim Umschalten, was ich auf die Relais im VV zurückführe. Ich habe es nicht ausgeschlossen, einen wenn auch minimalen Unterschied -alleine wegen der Kabellänge- zu hören. Aber es war tatsächlich nichts auszumachen.

Auch jetzt, sauber verlegt und mit dem DVD-Recorder verbunden, absolut einwandfreier Ton.
Ich bin zufrieden. Und günstiger geht es fast nicht!

Gruß,
Daniel

Verfasst: Do 23. Mär 2006, 09:41
von ghnomb
Hi Hawkeye,

bei 18m Kabel hätte ich (rein gefühlsmäßig) auch Bedenken gehabt.

Das Du keine Unterschiede hörst, ist aber eigentlich beruhigend (und Deine Anlage spielt ja auf recht hohem Niveau).

Trotzdem sollte man vielleicht ergänzend hinzufügen, daß man Deine Erfahrung (leider) nicht verallgemeinern kann.
Es hängt nunmal sehr stark von den Ausgangs- und Eingangsimpedanzen der zu verbindenden Geräte ab, wie empfindlich sie auf Kabel reagieren.

Heißt letztlich, daß man sowas doch immer selbst, mit den eigenen Geräten testen muß...

Jürgen

Verfasst: So 26. Mär 2006, 00:03
von JensII
Aber nimm jetzt mal ein 10 M Kabel billigster Machart!

Verfasst: So 26. Mär 2006, 03:04
von te
Na, dass ist doch mal ein freudiges Ereigniss...

Ich denke das die "Kabel Frage" im Hifi-Bereich oft überberbewertet wird. Ich komme beruflich aus dem PA-Bereich und da sind 5-50 Meter alleine zwischen Mikrofon und Splitter-Box üblich. Dann nochmal bis zu 100 Meter Multicor, Mischpult, bis zu 50 Meter Kabel, Endstufe, Kabel, Lautsprecher...
Und verdammt es klingt!

Also nicht verrückt machen lassen, dass ist alles halb so wild.

Gruß
te

Re: 18 Meter Cinch od. "Verdammt! Klingt mein Kabel?&qu

Verfasst: Mo 27. Mär 2006, 21:27
von Inder-Nett
hawkeye hat geschrieben:Ich habe es nicht ausgeschlossen, einen wenn auch minimalen Unterschied -alleine wegen der Kabellänge- zu hören. Aber es war tatsächlich nichts auszumachen.
Wenn Deine Quelle einen Ausgangswiderstand von ca. 1kOhm hat, dann sollte sich mit dem genannten Kabel allein wegen der Kabel-Kapazität (115pF/Meter) auf 18m ein leichter Höhenverlust von knapp über 1dB bei 15kHz ergeben.

Das liegt noch knapp unterhalb der Wahrnehmungs-Schwelle - aber weit ausserhalb der Toleranz-Schwelle der HiFi-Puristen :wink:

Mit billigerem Kabel und einer schlechteren (d.h. hochohmigeren) Quelle würde man bei solchen Kabel-Längen dann tatsächlich einen gerinfügigen Höhenverlust wahrnehmen können.

Mit einer etwas geschickteren Wahl (dünnes HF-Koax-Kabel) wäre man sogar für einen vergleichbaren Preis noch weit unter die 1dB Höhenverlust gekommen - dann hättest Du nicht nur keinen hörbaren Unterschied, dann hättest überhaupt keinen hörbaren Unterschied :lol:
te hat geschrieben:Ich komme beruflich aus dem PA-Bereich und da sind 5-50 Meter alleine zwischen Mikrofon und Splitter-Box üblich. Dann nochmal bis zu 100 Meter Multicor, Mischpult, bis zu 50 Meter Kabel, Endstufe, Kabel, Lautsprecher...
Und verdammt es klingt!
Da verwendet man dann aber auch andere Kabel und hochwertigere Schnittstellen.

Allein aufgrund der im Profi-Bereich üblichen sym. 100 Ohm-Ausgänge kannst Du (bei vergleichbaren Verlusten) fast die 20-fache Kabellänge überbrücken, wie mit den im Home-Bereich üblichen 1 kOhm/asym.

Aber mit der Bemerkung, dass die "Kabel Frage" im Hifi-Bereich oft überberbewertet wird, hast Du natürlich trotzdem Recht, denn meist geht es um 1-3 Meter, um die ein völlig hirnrissiger Aufwand getrieben wird.

Verfasst: Di 28. Mär 2006, 01:25
von te
Da hast Du natürlich vollkommen recht, was die Kabel und die Schnittstellen angeht.
Ich wollte mit dem Beispiel auch nur zeigen das die im Home-Bereich auftretenden Kabellängen eigentlich recht unkritisch sind... Wobei das natürlich auch relativ ist. :wink:

Gruß
te