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Überlastung der Verstärker-Eingangsstufe durch ATM-Modul

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 20:42
von Sunny
Ein freundliches Hallo aus Berlin,

zunächst möchte ich mich mal kurz hier im Forum vorstellen: Ich bin Matthias aus Berlin und bekenne mich seit etwa 3 Monaten als "nubifiziert". Auf der Suche nach den ersten vernünftigen und dennoch erschwinglichen Lautsprechern bin ich auf Nubert aufmerksam geworden. Zunächst liess ich mir kurz vor Silvester die Nubox 360LE schicken und fand sie nicht schlecht, aber nicht überrragend. Dann besuchte mich - zum Vergleich hören - ein Kollege und brachte die Nuline 30 mit, und ich war von Anfang an fasziniert! Nach meinem Hörempfinden klaffen Welten zwischen der Nubox 360 und der Nuline 30, ich emfinde die Nuline 30 einfach als viel lebendiger. So fiel die Entscheidung nicht schwer, die Nubox 360 zurück zu schicken, und stattdessen entschied ich mich - da ich hörte, dass die NuWave 35 ähnlich klingt wie die Nuline 30 , aber etwas mehr Bass mitbringt - für die 35er. Und ich habe es bis heute nicht bereut und bin sehr zufrieden. Inzwischen stehen die guten Stücke auf zwei BS-58 Stands und ein CS-4 und zwei Nuwave 3 komplettieren mein Surround System. Seit einer Woche bin ich nun auch stolzer Besitzer eines ATM-35, und bin total begeistert über den dynamischen und charismatischen Sound in meinem Wohnzimmer!

Meine Frage bezieht sich auf das ATM-Modul. In einigen Beitragen hier im Forum habe ich gelesen, dass das Vorschalten des ATMs an den CD-Eingang oder das Zwischenschalten über Tape In / Tape Out zur Überlastung der digitalen Verstärker-Eingangsstufe führen kann. Da ich einen einfachen - aber in meinem Augen dennoch ganz passablen - Yamaha RX-V 440 Surround Receiver besitze, falle ich wohl genau in die Zielgruppe, wo das ATM Probleme machen kann. Die ersten Tage habe ich nichts Unschönes feststellen können, aber heute hatte ich zum ersten Mal einen unerwünschten Effekt: Der Bass-Regler des ATM stand auf 3 Uhr, und die Musik hatte einen fetten Tiefbass. Dabei kam es zu Verzerrungen, hörte sich an wie ein "rasseln", "flattern", weniger wie das hier schön öfters beschriebene "knacken". Da der Effekt unabhängig vom Pegel auftrat, kann es ja eigentlich nicht an einer Ausreizung des Membran-Hubs gelegen haben, sondern spricht doch eher für den Überlastungs-Effekt der Eingangsstufe!?

Was ist denn eure Meinung / Interpretation / Einschätzung zu diesem Effekt?
Kann die Überlastung der Eingangsstufe eigentlich dem Verstärker schaden?

Danke im Voraus für eure fachkundigen Kommentare..

Viele Grüsse

Matthias

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 20:56
von g.vogt
Hallo Sunny (Matthias) und herzlich willkommen im nuForum!

Der von dir beobachtete Effekt dürfte besagte Übersteuerung in der Vorstufe des AVR sein, dafür spricht eindeutig auch die Unabhängigkeit des Effektes von der eingestellten Lautstärke. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass diese Übersteuerung den AVR beschädigt, aber es macht halt keinen Spaß, wenn es gelegentlich so übel kracht.

Ergänzung: Haben eben mal nachgesehen und festgestellt, dass der 440er Yamaha einen 5.1-Eingang hat (im Bild auf www.yamaha-hifi.de mit 6 CH Input bezeichnet). Dieser Eingang ist eventuell weniger anfällig gegen Übersteuerung.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 21:25
von JensII
Das was du beschreibst kann der EINgangsüberlastungs-Effekt sein, aber da der Yamaha RX-v 440 auch nicht der kräftigste ist, könnte ich mir auch eine Überlastung der Endstufen vorstellen. Wie bei dir beschrieben, mit 3 Uhr-Stellung wird schon einiges MEHR von den Endstufen verlangt.
Man sollte dies genau klären, es gibt ja auch die Möglichkeiten den ATM-Ausgang abzusenken, müsste aber durch Nubert erfolgen. Dann hast du diesen Eingangs-Effekt nicht mehr, würde aber bei einer Endstufenüberlastung NICHTS bringen.
Wie laut hast du denn da gehört, als übersteuert wurde?

Re: Überlastung der Verstärker-Eingangsstufe durch ATM-Modul

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 21:36
von g.vogt
Hallo JensII,

zumindest wenn man Sunnys
Da der Effekt unabhängig vom Pegel auftrat,...
so interpretiert, dass er mit Pegel die eingestellte Lautstärke meint, ist deine Vermutung in Sachen überlastete Endstufe wohl nicht richtig.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 21:53
von JensII
Hatte das überlesen, ich stimme dir also VOLL ZU. Dann würde ich morgen mal die Hotline fragen, oder einfach nen Spannungsteiler aus 2 Widerständen oder nem Poti basteln, sollte auch klappen.

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 22:02
von Sunny
Hallo Gerald,

vielen Dank für die schnelle Antwort und das Nachschauen auf der Yamaha-Homepage! Es ist ja schon mal beruhigend, dass die Übersteuerung dem Verstärker nichts anhaben kann..

Interessante Anregung mit dem 6 CH Input! Nur mal so aus technischer Neugierde: Wieso ist dieser Eingang denn weniger anfällig?

Gruss,

Matthias

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 22:10
von Sunny
Hi Jens,

danke auch dir für deinen Kommentar! Ja, der Effekt trat unabhängig von der Lautstärke auf, insofern wahrscheinlich dann doch die Eingangs-Übersteuerung!
Das Einschicken des ATM will ich eigentlich erstmal vermeiden! Ich habe auch von irgendeinem Forum-Beitrag noch im Ohr, dass es qualitativ von Vorteil sein dürfte - mal von der Übersteuerung abgesehen - wenn man nicht mit so niedrigem Pegel in den Eingang geht..

Gruss,

Matthias

Verfasst: Mo 10. Apr 2006, 22:29
von g.vogt
Hallo Sunny,
Sunny hat geschrieben:Interessante Anregung mit dem 6 CH Input! Nur mal so aus technischer Neugierde: Wieso ist dieser Eingang denn weniger anfällig?
die normalen Analogeingänge werden im Receiver digitalisiert und über irgendwelche digitale Verarbeitungsstufen geschickt. Diese ganze Strecke geht von definierten Eingangspegeln aus und eine deutlich höhere Übersteuerungsfestigkeit würde erfordern, dass die digitale Signalverarbeitung eine entsprechende Übersteuerungsreserve bereithielte, was vermutlich klanglich von Nachteil wäre. Zumindest hat jemand von der NSF (war es Herr Nubert oder Herr Schmelzer?) mal ähnliche Gründe dafür formuliert, warum das ATM nicht digital aufgebaut ist.

Der x.1-Eingang der meisten AVR setzt deutlich weiter hinten in der Vorstufe an - hier kommt meist keinerlei Bearbeitung des Eingangssignals hinzu außer der Lautstärkeregelung, deswegen ist dieser Eingang erfahrungsgemäß übersteuerungsfester. Bei meinem Marantz SR7400 hat der x.1-Eingang kein Problem mit dem ATM. Auf jeden Fall ist das eine Sache, die man leicht ausprobieren kann.

Bei vielen AVR leuchtet oder blinkt übrigens auch irgendeine Anzeige im Display, wenn das Gerät übersteuert wird.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Di 11. Apr 2006, 08:34
von Audiophilius
Guten Morgen Gerald,

ich habe ja auch gerade mein ATM 120 bekommen und an meinen DENON AVC A1 SE angeschlossen.
Meinen A 11 - SACD/CD/DVD-Player betreibe ich wie folgt:

- stereo analog über den stereo-cinch-Eingang des ACV A1 SE

- surround über den 6-ch-Eingang (habe 2 davon)
- alternativ digital = der Amp wandelt

FRAGE:

Ich habe zwar keine Verzerrungs- oder sonstigen Probleme mit dem ATM. Aber wenn ich Deine Antworten hier richtig verstehe, dann ist die QUALITÄT besser, bzw. sind die Signalwege kürzer, wenn ich über den 6.ch-Eingang laufe?
Ist es richtig, dass der "normale" analoge Anschluss an den Verstärker über irgend welche Digital-Sektionen etc. läuft (ich schalte immer auf "Pure Direct").

Da ich mittlerweile zu 90 % stereo Musik höre ist mir das wichtig.

Boris.

Verfasst: Di 11. Apr 2006, 08:36
von Audiophilius
Nachtrag:

Ich habe mir hier im Forum seinerzeit sagen lassen, dass der AVC A1SE bei stereo (natürlich) nur 2 Endstufen bedient und entsprechend mehr Kraft hat (Netzteil?).

Bei Verwendung des EXT.-6ch-Eingangs würden ja alle 6 Endstufen laufen... obwohl ich stereo nur 2 nutze.

Es grüßt Dich ein etwas verwirrter
Boris :roll: