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Hörraum schalldicht machen, bitte um Hilfe
Verfasst: Sa 29. Apr 2006, 19:06
von JoKeR
Hallo Forum.
Ein Umzug steht nun sicher bevor, mein Umzug
.
Der neue Raum wird 22 qm groß sein und leicht in die Länge gezogen.
Er bleibt aber 4 – eckig, also ein richtig schlichter Raum.
Das ist ja alles soweit kein Problem…
ABER:
Es handelt sich um ein Keller Zimmer an dem links und Rechts jeweils ein Nachbar leben wird. Da ich aber gerne Musik höre wird dass zum Problem werden.
Ich möchte den Raum also, falls möglich soweit herrichten dass nur wenig Schall aus ihm dringt. Unter dem Raum ist nichts mehr und oben drüber ist ebenfalls kein Problem.
Was also kann ich tun um meine neuen Nachbarn zu schonen?
Für konstruktive Beiträge wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
JokeR
Verfasst: Sa 29. Apr 2006, 20:24
von Klapskalli
10 m³ Akustikschaumstoff....
im ernst, keine Idee, wie man das ohne heftigen Materialaufwand gestalten könnte...
Verfasst: Mo 1. Mai 2006, 16:12
von JoKeR
Hat denn da keiner eine Idee bzw. einen link oder sonst etwas?
MfG
JokeR
Verfasst: Mo 1. Mai 2006, 20:48
von bony
Einen Raum wirklich schalldicht zu machen dürfte sehr aufwändig sein und von den 22 qm bliebe nicht viel übrig. Problem ist ja oft nicht nur der Schall, der über die direkt angrenzenden Wände dringt, sondern auch der Schall, der über Decke und Boden übertragen wird (--> Körperschall). Evtl. könnte helfen, zusätzliche Wände einzuziehen (Rigips + Dämmung). Wie das idealerweise genau aussehen müsste, weiß ich aber nicht.
Bevor ich mir große Gedanken mache, würde ich evtl. erst mal abchecken, was genau überhaupt bei den Nachbarn ankommt.
Verfasst: Di 2. Mai 2006, 00:00
von BlueDanube
JoKeR hat geschrieben:Hat denn da keiner eine Idee bzw. einen link oder sonst etwas?
Hm, eine Idee?
Wenn Du das ABL bei Ebay verscherbelst und den Bassregler etwas runterdrehst, könntest Du mir einer mittelschweren baulichen Maßnahme (Vorsatzschalung, dicke Schaumstoffplatten) eine Abschottung erreichen...
Wenn Du auf Deine Tiefbässe nicht verzichten willst, habe ich einen Link für Dich:
BA~CA-Halle ..... dort wurde eine ganze Veranstaltungshalle vollkommen vom umgebenden Gebäude isoliert.
So ähnlich müsstest Du in Deinem Kellerraum einen schwimmend aufgehängten Raum einbauen - es dürfen dabei keine festen Verbindungen zu den Außenwänden bestehen....
Wenn Du nicht ganz so laut spielst und Deine Nachbarn nicht gar so empfindlich sind, gibt es natürlich auch einfachere Lösungen.
Du könntest z.B. rundum eine zweite Wand aufstellen, welche schon recht massiv und nicht zu elastisch sein sollte, damit sie sich von den tieffrequenten Schwingungen nicht zu sehr anregen lässt. Der Zwischenraum müsste mit Dämm-Material gefüllt werden.
Es gab hier schon einmal eine Diskussion zu diesem Thema - wirf mal die Suchfunktion an!
Verfasst: Di 2. Mai 2006, 00:08
von 0711er
Hallo Joker,
was für Wände hast du denn?
Im großen Ganzen kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen.
Auch ich bin für einen Test was überhaupt beim Nachbar ankommt, denn wenn man kein konkretes Ziel hat ists schwer.
Mit Akustikschaumstoff wirst du nicht weit kommen, dafür würdest viel zu viel benötigen um die Bässe (die wohl störendesten Töne) zu dämpfen. Als einzig realistisches sehe ich eine möglichst dichte Zwischendwand, welche natürlich nicht mitschwingen darf, und dahinter Dämmaterial.
Oder: Du kaufst 2 Küchenradios, schenkst sie deinen Nachbarn und sagst ihnen dass sie die IMMER anhaben müssen ...
Edit:
Die Lautsprecher auf alle Fälle gut vom Boden entkoppeln, so wird schonmal der Körperschallanteil reduziert, macht zwar nicht sooo viel aus, aber Kleinvieh macht auch Mist
Andi
Verfasst: Di 2. Mai 2006, 00:29
von BlueDanube
0711er hat geschrieben:Die Lautsprecher auf alle Fälle gut vom Boden entkoppeln, so wird schonmal der Körperschallanteil reduziert, macht zwar nicht sooo viel aus, aber Kleinvieh macht auch Mist
#Darauf würde ich nicht viel geben - praktisch der gesamte Körperschall in den Wänden kommt von der Anregung durch Luftschall
....naja, Kleinvieh....dazu kann man bestenfalls die Subwooferentkopplung zählen - ein normaler Lautsprecher hat eine viel zu kleine Bodenfläche, um überhaupt ein bisschen Körperschall weitergeben zu können
Verfasst: Di 2. Mai 2006, 00:36
von 0711er
BlueDanube hat geschrieben:....naja, Kleinvieh....dazu kann man bestenfalls die Subwooferentkopplung zählen - ein normaler Lautsprecher hat eine viel zu kleine Bodenfläche, um überhaupt ein bisschen Körperschall weitergeben zu können
Hmm... ich hatte gerade noch im Kopf dass Joker 2 aw1000 rumstehen hat. Bei den 35ern ist das natürlich wirklich vernachlässigbar...
Ich glaub ich sollte schlafen gehn - gut n8
Andi
Schalldämmung
Verfasst: Mi 17. Mai 2006, 11:06
von mad-dog-chris
Hi. um einen Raum Schall zu dämmen gibt es mehrere möglichkeiten.
als erstes Gipskarton ist nicht geeignet, da er in bestimmten Frequenzbereichen keine dämmenden eigenschaften aufweist, und in anderen wiederum sehr gut dämmt. Gipskarton Vorsatzschalen haben also schwachstellen.
Wie dick ist Betondecke über dir. Das ist wichtig, um zu beurteilen, ob Vorsatzschalen aus Gipsfaser oder Zementfaserplatten überhaupt etwas bringen. wenn die Decke Dünner ist als 18 cm ist alles vergebens, da die Vorstzschalen ihr energie auf die Decke übertragen.
Welchen estrich hast du, Wegen der Schallübertragung auf den Fusboden.
Eine Vorsatzschale mit etwa 15cm gesamtdicke reicht für etwa 47 dB Schalldämmung, wobei zu bedenken ist, das 10dB der gefühlten halbierung der Lautstärke entspricht. 47 dB bedeutet aufgrund des Logaritmischen maßstabes, das es 2,5 mal Leiser ist wie zuvor.
Fals du Vorsatzschalen bauen willst kann ich dir ein Par auszüge aus meinem Buch "Schneider Bautabellen" zumailen.
Dort wird beschrieben, wie diese auszuführen sind.
Die Wandplatten sind das teuerste an der Geschichte, und du must mit mindesten 5EUR pro m² rechnen. Kanthölzer für die Konstrucktion und Schrauben halten sich in grenzen, auch schwere dämmwolle ist nicht teuer.
Ich habe schon öfter Trennwände mit erhöten Schallschutzanforderungen gebaut, und da ist es hauptsächlich von den bestehenden Gegebenheiten abhängig, was zu tun ist.
Eierkartons an die Wand kleben ist ein Märchen, und sieht sch.. aus.
Die Lausprecher auf Halbierte Tennisbälle stellen bring schon ein Bischen Kleinfieh, Halbierte tennisbälle sehen nicht unbedingt gut aus, aber sind so gut wie sündhaft teure dämpfer.
Verfasst: Mi 17. Mai 2006, 14:49
von raw
als erstes Gipskarton ist nicht geeignet, da er in bestimmten Frequenzbereichen keine dämmenden eigenschaften aufweist, und in anderen wiederum sehr gut dämmt. Gipskarton Vorsatzschalen haben also schwachstellen.
Das ist ja das Geile.
Die Wände müssen schallhart sein - dann lassen sie nichts durch.
Aber Wände mit hohem Reflexionsgrad haben einen geringen Absorptionsgrad - somit hat unser Jokie mehr Probleme mit stehenden Wellen. Und ich weiß, dass er Rumdröhnerei im Raum auch nicht mag.
Also. Ich würde eher darauf zielen, dass überhaupt wenig Schallenergie an die Wände gelangt. Damit hätte er keine Raumakustik-Probleme mehr und die Nachbarn würden seine Musik nicht hören. Die stehenden Wellen sind der Grund, warum so viel aus dem Raum ausdringt (Schalldruck an den Wänden verglichen mit Schalldruck in Raummitte!).
Im Bass würde ich einen Dipol-Subwoofer sehr nah am Hörplatz platzieren.
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... hp?t=12810
(Es geht auch ein geschlossener Subwoofer - der Raum wird jedoch stärker angeregt und die Vorteile im Maximalpegel sind bei Musik recht klein.)
Desweiteren würde ich eine Nahfeldaufstellung zu den 35ern wählen - 1m Hörabstand und eine freie Aufstellung. Damit landet noch weniger Energie an den Wänden - bzw. mehr am Hörplatz. Unsere Mieter fragten schon paar Mal, ob ich im Urlaub sei --- und bei mir klingt's hunderte Male besser als bei den ganzen 4m-Hörabstand-Hallhörern.