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Raummoden-Milchmädchenrechnung?

Verfasst: Mo 1. Mai 2006, 18:44
von ozon
Hallo zusammen,

mein Geburtstag nähert sich so langsam und ich wünsche mir, wie soll es auch anders sein, einen Subwoofer.
Aus finanziellen Aspekten kommt leider kein Nubert in frage, weshalb ich mir warscheinlich den Heco Concerto W30A, von dem ich bisher nur gutes gehört habe, schenken lassen werde. Einen Digital-EQ kann ich mir momentan auch noch nicht leisten, geschweige denn zwei Subwoofer (zwei Subs und ein EQ sind wohl die beste Lösung).

Ich habe nun folgende, sehr lange durchdachte Raummodenrechnung durchgeführt:
Raummode erster Ordnung:45 Herz
Raummode zweiter Ordnung: 85 Herz

Genau in der Raummitte (lambda/2) wird die zweite Raummode maximal, die erste Raummode minimal angesprochen.
Bei (lambda/4) wird die zweite Raummode minimal, die erste Raummode fast maximal angesprochen.
Die Fronts gehen linear runter bis ca. 37 Hertz. Ich regel die Fronts bei 60 Hertz ab und stelle sie auf lambda/4, so wird die erste Raummode aufgrund der Abkopplung rel. wenig angeschrochen, die zweite Raúmmode wird gar nicht angesprochen. Den Sub stelle ich unter den Tisch genau in die Raummitte, weit weg von allen (!!!) Wänden. Der Sub überträgt, je nachdem wie gross die Flankensteilheit (war das der richtige Fachausdruck :roll: ) des Receivers ist, die 85 Hertz nur gering, und die erste Raummode wird absolut gar nicht (weil auf Schnittpunkt der beiden Wandhalbierenden) angesprochen.


Der Raum ist fast quadratisch, 3,90 mal 3,70 Meter, Hörplatz muss leider an der Wand sein.
Klingt doch nach der besten Aufstellung überhaupt, oder doch nur eine Milchmädchenrechnung?

Re: Raummoden-Milchmädchenrechnung?

Verfasst: Mo 1. Mai 2006, 23:30
von BlueDanube
ozon hat geschrieben:Ich habe nun folgende, sehr lange durchdachte Raummodenrechnung durchgeführt:
Raummode erster Ordnung:45 Herz
Raummode zweiter Ordnung: 85 Herz
Bei 3,9 x 3,7m ergeben sich längs 44Hz und 88 Hz und quer 46Hz und 93Hz.
D.h. im Mittel stimmen die 45Hz - die 85Hz können nicht stimmen, eher liegt der Dröhnbereich etwa rund um 90Hz.
Und wie hoch ist der Raum? :roll:
ozon hat geschrieben:Genau in der Raummitte (lambda/2) wird die zweite Raummode maximal, die erste Raummode minimal angesprochen.
Bei (lambda/4) wird die zweite Raummode minimal, die erste Raummode fast maximal angesprochen.
Das stimmt.....wenn Du mit Lambda/4 eigentlich Raumlänge/4 meinst.
Eine Raummode wird nämlich immer bei einem Wandabstand von Lambda/4 minimal angeregt - nur liegt Lambda/4 für die erste Raummode wo anders als für die zweite!
ozon hat geschrieben:Ich regel die Fronts bei 60 Hertz ab und stelle sie auf lambda/4, so wird die erste Raummode aufgrund der Abkopplung rel. wenig angeschrochen, die zweite Raúmmode wird gar nicht angesprochen.
Wenn Du damit das Raumviertel meinst, würde die zweite Mode minimal angeregt werden - d.h. rund um 90Hz ist nichts zu hören...
Ein bisschen näher zur Wand ist sicher besser.
ozon hat geschrieben:Den Sub stelle ich unter den Tisch genau in die Raummitte, weit weg von allen (!!!) Wänden. Der Sub überträgt, je nachdem wie gross die Flankensteilheit (war das der richtige Fachausdruck :roll: ) des Receivers ist, die 85 Hertz nur gering, und die erste Raummode wird absolut gar nicht (weil auf Schnittpunkt der beiden Wandhalbierenden) angesprochen.
Wie Du schon festgestellt hast, wird die erste Raummode in der Mitte gar nicht angeregt - daher würde man am Hörplatz vom genau in der Raummitte aufgestellen Subwoofer rund um 45Hz fast gar nichts hören....
Ich würde den Subwoofer im ersten Versuch etwa mit 1,5m Wandabstand aufstellen.
ozon hat geschrieben:Klingt doch nach der besten Aufstellung überhaupt, oder doch nur eine Milchmädchenrechnung?
Zu Deinen Schlüssen würde ich - wie oben erläutert - auch mit der Milchmädchenrechnung nicht kommen.... :?
Und selbst mit korrekten Schlussfolgerungen erreicht man nach einer Milchmädchenrechnung nur einen Ansatzpunkt für eingehende Experimente.
Raummoden bilden sich leider nicht nur in einer Richtung aus - und selbst wenn man alle 3 Raumachsen betrachtet, ist das nicht die volle Wahrheit. In die Nähe der Wahrheit kommt man nur mit einem aufwändigen Akustiksimulationsprogramm oder durch Herumrücken der Lautsprecher.