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Treffen bei OL-DIE – von Subwoofereskapaden und Kirschtorten

Verfasst: So 7. Mai 2006, 14:26
von raw
Mit viel Vorfreude und meinem Subwoofer bin ich gestern Nachmittag zum OL-DIE (Johannes) gefahren. Bofrost03 (Andreas) und Thomas Bien waren auch da.

Ich erzähl einfach mal ungeordnet von meinen Eindrücken.


OL-DIEs Anlage:

Wie ihr wisst, hat Johannes eine außergewöhnliche Anlage.

Habe ein bisschen im Forum gesucht - zur Vereinfachung.
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... hp?t=14154
http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?t=2973
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... hp?t=10260

Ich denke, der Begriff „Wohn-Anlage“ würde die sehr gut beschreiben. Es ist keine HiFi-Anlage so wie eine eigentlich sein sollte. Seine Anlage ist jedoch zum Wohnen wunderbar geeignet – und dahin wurde sie auch aufgebaut. Er bezieht die Raumakustik bewusst mit ein. Durch die frühen Reflexionen an der schallharten Fensterfront (einer Konzertmuschel ähnlich) und seiner Subwoofer-Anordnung hat er einen „großen Klang“ im gesamten Raum. Die Fensterfront hat aber ein noch geileres Feature: Der Ausblick – yes, wunderhübsch. So gehört's sich.

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Als ich seine Anlage das erste Mal hörte, war ich gar nicht erstaunt. Etwas nasal und hochtonbetont, etwas hohl klingender unterer Mittelton und eine komische Räumlichkeit. War aber bisschen zu laut und ich gestresst vom Auto(ver)fahren.
Die Probleme im unteren Mittelton kamen vom Raum – ich denke v.a. vertikale Raumresonanzen. Da merkte ich bei Sinussweeps keine kleinen Schwankungen.
Die Höhensache ging auch vom Diffusschall aus. Johannes hat Rundstrahler – die strahlen also auch im oberen Mittelton und Hochton viel Energie in den Raum – anders als bei konventionellen HiFi-Direktstrahlern (da wird viel Energie im unteren Mittelton und Bass und weniger darüber abgestrahlt). Ich bin die warme Hallsoße gewöhnt.
Die andere Klangbühne wurde v.a. von dem Reflektiertschall aus Johannes' Konzertmuschel hervorgerufen. Die hinteren 310er merkt man nicht direkt, aber sie tragen auch zur Klangbühne bei.

Nochmal zurück zur gleichmäßigen Energieabstrahlung über die Frequenz. Man wandert im Raum herum, ohne dass sich viel verfärbt. Das ist wirklich toll – man kann sich überall im Raum aufhalten, überall klingt’s. Man ist nicht an einen Sweetspot gebunden. Ich fand auch super, dass er keinen (für HiFi-Wahnige) typischen ;-) Sweetspot-Sessel hat. Wenn man kein Sweetspot-Hörer ist und meist in Zimmerlautstärke und leiser hört, was Johannes und ich machen, unterstützt die Raumakustik den Klang schon. Naja – unterstützt ist vielleicht ein falsches Wort. Aber es hört sich angenehm an. Unterstützen tut sie den Klang, wenn überhaupt, insofern als sie durch Reflexionen eine im Raum gleichmäßigere Wiedergabe bringt.
Wenn’s jedoch lauter wird, stören (mich) Raumakustiken. Sein Raum klirrt bei höheren Lautstärken ordentlich. Längere Zeit hier in hohen Lautstärken zu hören, wäre für mich nicht mehr stressfrei – sagt auch Johannes. Ist eh nicht das Ziel der Anlage.

Den Bass hat er wunderbar gelöst. Eigentlich ist Johannes wahnsinnig. Er hat mit seinem riesigen Verschiebevolumen der Subs die Möglichkeit, seinen Raum platzen zu lassen. Das wäre nicht mehr feierlich --- wenn er seine hinteren Subwoofer nicht als Dröhnbass-Vernichtungs-Subwoofer eingestellt hätte. Verstellt er etwas, fängt das Wummern an. Naja. Was heißt Wummern... da drückt’s einem auf die Lunge, die Schränke vibrieren samt Inhalt und das Fenster hinten rechts ist am bersten.

Leider sieht man hier die Vibrationen nicht. *uff* ;-)
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Erstaunlich wie er das alles hinbekommen hat. Die Subs sind alle nicht ortbar (das ist wirklich schwer mit so vielen Subs), man hat im gesamten Raum einen gleichmäßigen Bass. Eben eine Wohn-Anlage.
Der Bass ist sogar wirklich präzise. Ich habe eigentlich kein richtig oder störend wahrnehmbares Ein- und Ausschwingen bemerkt. (Habe das schon wieder halb vergessen.)
Es klingt nicht wirklich nach Subwoofer.
Respekt, OL-DIE! Wir waren alle beeindruckt.


Wie oben erwähnt, hatte ich meinen Subwoofer dabei. Der hat die drei auch nicht unbeeindruckt gelassen. Das war bei Sinussweeps lustig zu hören: bis zur Übernahmefrequenz hoch hatte man am Hörplatz einen absolut raummodenfreien und präzisen Bass – keinerlei Schwankungen. Und dann setzten die Rundstrahler ein – mit dem im Raum typischen Auf und Ab ging’s weiter. Orten konnte man den Sub nicht. Er fügte sich erstaunlich problemlos in die Anlage ein. Man merkte, wie früh mein Sub regelrecht abkackt. Naja, ein normaler 30er im akustischen Kurzschluss an 35 Watt im Vergleich zu den 5 langhubigen 30ern in Bassreflex und 2 langhubigen 25ern in einer TML an über tausend Watt – uff...

Jaja, typisch raw – mit dreckigem Grinsen menschenunfreundliche HiFi-Abenteuer durchlebend.
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Im Gegensatz zu der Sub-Power war der Aufenthalt menschlich sehr angenehm. Bei Forentreffen ist, wenn die richtigen Leute da sind, generell zu wenig Zeit vorhanden. Das war hier der Fall. Man hätte noch so viel einander zeigen können. Und ich denke, dass ich auch nicht mehr dazu sagen muss.
Also, ein Dankeschön an Johannes für die Gastfreundschaft und an Thomas Bien und Andreas für das nette und bereichernde Beisammensein. Ich freu mich auf weitere Treffen.
Blöd war nur die saugute Schwarzwälder Kirschtorte – die hielt uns fast schon ab, uns von den Raummodentests weiter quälen zu lassen. Danke auch dafür.

Verfasst: So 7. Mai 2006, 15:07
von efan
Hey raw,

schöner Bericht! Dass es bei OL-DIE kuschelig zugeht, wusste ich zwar schon von Raicos Bericht (warum ist er eigentlich nur noch "Gast"? - habe ich da etwas nicht mitbekommen...?), aber ich habe Deinen Beitrag gerne gelesen. Die Aussicht ist wirklich schön und Schwarzwälder Kirschtorte war bestimmt sehr lecker. Bin gespannt auf den Bericht vom Gegenbesuch. Übrigens fügst Du Dich farblich bestens in Johannes' schönes Wohnambiente ein. ;-)

Verfasst: So 7. Mai 2006, 15:57
von Red
Ja, sehr schöner Bericht!

War bestimmt ein toller Tag.
Es gab Schwarzwälder Kirschtorte? Mmmmh lecker, meine Lieblingstorte.
Schade das ich an dem Tag keine Zeit hatte, ich hätte OLDIE's Anlage auch mal zugern gehört.
Naja war ja bestimmt nicht das letzte Treffen...

Mich würd noch interessieren ob ihr auch mal Stücke gehört habt wo der große TML-Sub mitgespielt hat.

Gruß Alex

Danke @ efan und Red

Verfasst: So 7. Mai 2006, 18:32
von raw
Ha ja klar. Mit der TML gibt's bei der jetzigen Einstellung der 1000er mehr Druck im Bass, was ich mir durch etwas weniger Group Delay und v.a. veränderte Raummodenanregung erkläre.

Verfasst: So 7. Mai 2006, 22:53
von Der Pabst
Hallo raw, OL-DIE, bofrost03 und Thomas Bien!

Seit wann darfst du Auto fahren, raw, habe ich da was verpasst? 8O Und sogar mit neuem Haarschnitt... :lol:

Sehr schöner Bericht, ich würde auch gerne mal vorbei kommen, wenn ich im Sommer wieder in südlicheren Gefilden zu Gange bin. :wink: Gute Beschreibung der Anlage mit verständlicher Erklärung für den so entstehenden Klang. Ob mir die akustische Darbietung auch gefallen würde weiß ich leider nicht, dafür ist deine Anlage OL-DIE im positiven Sinne außergewöhnlich. 8)
Die hinteren 310er merkt man nicht direkt, aber sie tragen auch zur Klangbühne bei. [...] Man wandert im Raum herum, ohne dass sich viel verfärbt. Das ist wirklich toll – man kann sich überall im Raum aufhalten, überall klingt’s. Man ist nicht an einen Sweetspot gebunden. [...] Die Subs sind alle nicht ortbar (das ist wirklich schwer mit so vielen Subs), man hat im gesamten Raum einen gleichmäßigen Bass.
Das gefällt mir sehr gut, so sollte es IMHO auch ganz exakt sein! :D
Blöd war nur die saugute Schwarzwälder Kirschtorte – die hielt uns fast schon ab, uns von den Raummodentests weiter quälen zu lassen.
Irgendjemand sagte mal: "Es geht doch immer nur um's Fressen!" :wink:

Danke für den netten Bericht, ich find Forentreffen auch immer große Klasse! :D Weiter so und viel Spass beim Musik hören...

Grüße
Kai

Verfasst: So 7. Mai 2006, 23:04
von OL-DIE
Hallo raw,

erst mal vielen Dank für deinen jugendlich-frischen Hörbericht :wink: . Es freut mich, dass dir das Treffen gefallen hat und du so einen geduldigen Vater hast, der dich wirklich „aufopfernd“ in deinem Hobby begleitet hat. So ein verständnisvoller Vater ist keine Selbstverständlichkeit. Bitte bestelle ihm einen schönen Gruß von mir. Es hat mich gefreut, ihn kennen zu lernen!
... Blöd war nur die saugute Schwarzwälder Kirschtorte ...
Dieses typisch schwäbische Kompliment habe ich meiner Frau und meiner Tochter weiter gegeben.

@All,
...Verstellt er etwas, fängt das Wummern an. Naja. Was heißt Wummern... da drückt’s einem auf die Lunge, ...
Diese Wahrnehmung ist in letzter Konsequenz eine Folge desjenigen Musikmaterials, welches abgehört wird. Wenn diese Erfahrung neu ist, überrascht sie den Hörer zunächst. Allerdings ist diese mitunter als unangenehm empfundene Wahrnehmung Ausfluss einer meines Erachtens übertriebenen Darstellung synthetischer Tiefbässe in modernen Techno- und Popstücken. Die meisten Schallwandler lassen die tiefsten Frequenzen halt unhörbar. Klar hört man „mächtig“ Bass, aber der „lungenpressende“ wirkliche Tiefbass fehlt halt. Bei Klassik oder „üblichen“ Aufnahmen klingt mein Setup niemals bedrohlich. Wenn man aber „üble“ Sinus-Sweeps, yello (The eye) oder Yim Hok-Man mit hohem Pegel abhört, darf man akustisch halt keinen Kuschelrock erwarten.

Thomas Bien hat seinen Klangeindruck bezüglich der Bässe so formuliert: Brutal schnell, schön schwarz ... ja, genau so müssen sie sein. Er hörte dies bereits bei relativ geringer Lautstärke heraus.
Wie oben erwähnt, hatte ich meinen Subwoofer dabei. Der hat die drei auch nicht unbeeindruckt gelassen. Das war bei Sinussweeps lustig zu hören: bis zur Übernahmefrequenz hoch hatte man am Hörplatz einen absolut raummodenfreien und präzisen Bass – keinerlei Schwankungen. Und dann setzten die Rundstrahler ein ... Orten konnte man den Sub nicht. Er fügte sich erstaunlich problemlos in die Anlage ein.
Stimmt, diesen Eindruck hatte ich auch von diesem Dipol. Dieser Sub strahlt am Sitzplatz hörbar ab ca. 25Hz ab und stellt eine überlegenswerte Lösung für Leute dar, die einen festen Hörplatz einnehmen, tiefe Bässe hören und die Nachbarräume akustisch unberührt lassen wollen. Ab ca. 1m seitlichem Abstand nimmt der Pegel sehr stark ab, dadurch kommuniziert der Bass kaum mit den Wänden des Hörraumes und es gibt keine Probleme mit Raummoden. Allerdings wird pro Person ein Stück dieses Subs benötigt. Der Nebensitzer hat bereits nicht mehr viel von dessen Klangeindruck. Er erinnert akustisch ein wenig an einen Kopfhörer speziell für Bässe.

Das Treffen, der Gedankenaustausch und die Hörsitzungen haben mir viel Spaß gemacht.
Herzlichen Dank auch an bofrost03 und Thomas für ihr Kommen. Nebenbei ist Thomas Bien nicht nur ein begnadeter Lautsprecherentwickler, sondern backt auch vorzügliche Kuchen. Sein Mandel-Bisquit ist eine wahre Wucht. Danke dafür! „Voll gut“ meinten dazu meine Töchter.
Es war richtig schön!

Gruß
OL-DIE

Verfasst: Mo 8. Mai 2006, 09:28
von AndiTimer
Guten Morgen alle zusammen,

so jetzt kann ich auch mal meine Eindrücke schildern, hoffe da vergesse ich wieder nicht die Hälfte.

Zuerst möchte ich mich bei OL-DIE für die tolle Begrüßung und erstklassige Verpflegung bedanken, war eine sehr angenehme und gemütliche Atmospähre, da komme ich gerne wieder :wink:

Ich bin ja nicht der Musikhörer, so dass viele Eindürcke für mich recht neu sind, da bin ich wohl einfach zu sehr "Heimkino verseucht".

Sehr erstaunt war ich, wie unauffällig und schön sich die 5 1000er in den Raum einfügen, das stört irgendwie gar nicht oder fällt zu sehr auf, auch die riesige TML hätte ich glatt für einen normalen Schrank gehalten. Ich war sehr positiv vom Klang überrascht, man kann mit dieser Anlage sehr angenehm und unangesträngt Musik hören, der Klang ist sehr Substanzreich und warm, die TML und die 1000er bekommen den Übergang klasse hin. OL-DIE kann ich zu seiner tollen Anlage nur gratulieren 8) Ich denke Hr. Bien hat die richtigen Worte dazu gefunden, kein Wunder als Profi ...

Vor allem die Versuche in "Richtung DBA", einfach mal die Verzögerung zu verändern oder die Invertierung rauszunehmen, waren lehrreich und auch erstaunlich 8O , was da so an Druck erzeugt werden kann....

Das Experiment von raw, wenn ich es so nennen darf, war hoch interessant und auch erstaunlich. Ich kannte dieses Prinzip eines Woofers noch nicht und habe wieder was dazugelernt. Wenn ich meine Schwiegermutter ziterien darf:"Man kommt nie blöder heim", einfacher aber wahrer Spruch eben. Ich finde es toll, wenn Leute so mit Ihrem Hobby umgehen, bastelen und experimentieren etc ... hat mir gut gefallen, Kompliment an raw.

Leider musste ich früher wieder los und somit ist mir evtl. noch was entgangen. Ok, am Sonntag morgen gleich zum Walking, damit man die sehr gute Kirschtorte wieder von den Rippen bekommt, immer den Gedanken im Kopf "Mist ich brauch noch mehr 880er" und vor allem, tolle und nette Leute aus dem Forum kennen gelernt bzw. intensiviert.

Ich hoffe ich kann mich mal revanchieren und einen HK-Abend bei mir veranstalten, wenn den mal mein HK fertig wird , wenn....

Vielen Dank an OL-DIE als Gastgeber und einen schönen Gruss an raw und Hr. Bien (finde ich sehr positiv dass sich ein Mitarbeiter von der Firma Nubert dem Treffen angeschlossen hat).

Gruss
Bo.

Verfasst: Mo 8. Mai 2006, 10:21
von mcBrandy
Hi

Wirklich ein sehr schöner Bericht. Wenn man das so durchliest, dann bekommt man Lust OL-DIE zu besuchen. ;-)

Gruss
Christian

Verfasst: Mo 8. Mai 2006, 13:21
von Klapskalli
mcBrandy hat geschrieben:Hi

Wirklich ein sehr schöner Bericht. Wenn man das so durchliest, dann bekommt man Lust OL-DIE zu besuchen. ;-)

Gruss
Christian
Wegen der Torte oder der Anlage? :mrgreen:

Verfasst: Mo 8. Mai 2006, 13:34
von Inder-Nett
mcBrandy hat geschrieben:Wirklich ein sehr schöner Bericht. Wenn man das so durchliest, dann bekommt man Lust OL-DIE zu besuchen. ;-)
Ja! Das wird mich wieder 2 Stunden bei meinem Therapeuten kosten, bis ich darüber hinweg bin, dass ich nicht mit eingeladen war :wink:

Aber trotzdem schöner Bericht :D

PS: Hat eigentlich das Röhrenradio so viel besser geklungen, wie es immer heisst ? :P