Bass bis 6 Hertz!
Verfasst: Mo 7. Aug 2006, 17:20
Tag,
die meisten Wohn-/Hörräume sind im Größenbereich von 20...30m² angesiedelt. Da die Wellenlängen nach unten hin sehr groß zu den Raumdimensionen werden, hat man somit in diesen Räumen unter ca. 30Hz Druckkammerverhältnisse - darüber herrschen die Raumresonanzen.
Die Druckkammer beginnt unter der tiefsten Raumresonanz und beschreibt eine Pegelanhebung nach unten hin um 12dB pro Oktave. Das kommt daher, dass die Wellenlängen immer größer werden und sich die Wellen somit im Raum nach unten immer stärker "aufplustern".
Man kann somit per Subwoofer einen gleichmäßigen Bass im Druckkammerbereich, also von etwa 30Hz bis 0Hz erreichen (idealerweise), in dem man den Subwoofer-Frequenzgang in diesem Bereich um 12dB pro Oktave nach unten hin abfallen lässt. Das ist alles stark vereinfacht dargestellt, da ein realer Wohnraum keine ideale (luftdichte und nicht-absorbierende) Druckkammer darstellt (Fenster, Türen etc.) und auch sonst noch ein paar Eigenheiten hat.
Normalgroße Bassreflexwoofer, normalgroße Transmissionlines, Dipolbasslautsprecher und je nach dem auch Basshörner können die Druckkammer unter ihrer Abstimmfrequenz nicht bedienen, da sie einen akustischen Kurzschluss erfahren. Mit Double Bass Arrays kann man auch keine Druckkammer bedienen.
Geschlossene Woofer haben unter ihrer Abstimmfrequenz einen mit 12dB pro Oktave nach unten hin abfallenden Frequenzgang. Das ist ideal für die (ideale) Druckkammer.
So eine Lösung in einem Raum kann beispielsweise so aussehen, dass ein geschlossener Subwoofer bis zur untersten Raumresonanz linear spielt und dann mit 12dB/oct. abfällt. Es sollte möglichst per Equalizer entzerrt werden. Man kann aber auch einen oder mehrere Subwoofer für den mittleren und oberen Bassbereich verwenden, welche dann ruhig als Bassreflex ausgeführt sein können und dann unter der tiefsten Raumresonanz einen oder mehrere geschlossene Woofer einsetzen.
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Eine konkrete Lösung für linearen Bass bis weit unter die Hörschwelle wäre nun ein DBA aus vier/acht AW440, die bis knapp unter der tiefsten Raumresonanz betrieben werden. Dann wird an einen oder mehrere geschlossene AW880 abgegeben. Das ganze sollte noch entzerrt werden und fertig wäre der lineare Bass bis unter die Hörschwelle.
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Von mir ein Beispiel:
Ich habe meinen Nahfeld-Bassdipol zu den 400ern bei 100Hz getrennt, welcher bis 20Hz hinunter spielt. Dann habe ich zwei geschlossene Woofer unter 25Hz eingesetzt. Alles eingepegelt und folgendes Ergebnis am Hörplatz erhalten:
(unkalibrierte Messung)
Der Bass geht bis 10Hz linear hinunter - bei etwa 6Hz haben wir den -6dB-Punkt. Der Messung traue ich aber nicht über den Weg, da mein Mikrophon unter 15Hz langsam aufhört - genauso mein Mic-Verstärker und der Verstärker der Woofer. Das Zeitfenster verfälscht den Frequenzgang zusätzlich. Dazu kommt das bei diesen Frequenzen nicht voll zuverlässige Messverfahren. Es kann schon sein, dass es hier tatsächlich noch etwas tiefer geht...
Relevanz und Nutzen von solchen Anordnungen für den gewöhnlichen Nutzer: Nicht vorhanden. Allenfalls Spielerei und süß zum Herumproleten. Dazu gibt's bei Musik eh nur selten ein brauchbares Signal unter 40Hz.
die meisten Wohn-/Hörräume sind im Größenbereich von 20...30m² angesiedelt. Da die Wellenlängen nach unten hin sehr groß zu den Raumdimensionen werden, hat man somit in diesen Räumen unter ca. 30Hz Druckkammerverhältnisse - darüber herrschen die Raumresonanzen.
Die Druckkammer beginnt unter der tiefsten Raumresonanz und beschreibt eine Pegelanhebung nach unten hin um 12dB pro Oktave. Das kommt daher, dass die Wellenlängen immer größer werden und sich die Wellen somit im Raum nach unten immer stärker "aufplustern".
Man kann somit per Subwoofer einen gleichmäßigen Bass im Druckkammerbereich, also von etwa 30Hz bis 0Hz erreichen (idealerweise), in dem man den Subwoofer-Frequenzgang in diesem Bereich um 12dB pro Oktave nach unten hin abfallen lässt. Das ist alles stark vereinfacht dargestellt, da ein realer Wohnraum keine ideale (luftdichte und nicht-absorbierende) Druckkammer darstellt (Fenster, Türen etc.) und auch sonst noch ein paar Eigenheiten hat.
Normalgroße Bassreflexwoofer, normalgroße Transmissionlines, Dipolbasslautsprecher und je nach dem auch Basshörner können die Druckkammer unter ihrer Abstimmfrequenz nicht bedienen, da sie einen akustischen Kurzschluss erfahren. Mit Double Bass Arrays kann man auch keine Druckkammer bedienen.
Geschlossene Woofer haben unter ihrer Abstimmfrequenz einen mit 12dB pro Oktave nach unten hin abfallenden Frequenzgang. Das ist ideal für die (ideale) Druckkammer.
So eine Lösung in einem Raum kann beispielsweise so aussehen, dass ein geschlossener Subwoofer bis zur untersten Raumresonanz linear spielt und dann mit 12dB/oct. abfällt. Es sollte möglichst per Equalizer entzerrt werden. Man kann aber auch einen oder mehrere Subwoofer für den mittleren und oberen Bassbereich verwenden, welche dann ruhig als Bassreflex ausgeführt sein können und dann unter der tiefsten Raumresonanz einen oder mehrere geschlossene Woofer einsetzen.
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Eine konkrete Lösung für linearen Bass bis weit unter die Hörschwelle wäre nun ein DBA aus vier/acht AW440, die bis knapp unter der tiefsten Raumresonanz betrieben werden. Dann wird an einen oder mehrere geschlossene AW880 abgegeben. Das ganze sollte noch entzerrt werden und fertig wäre der lineare Bass bis unter die Hörschwelle.
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Von mir ein Beispiel:
Ich habe meinen Nahfeld-Bassdipol zu den 400ern bei 100Hz getrennt, welcher bis 20Hz hinunter spielt. Dann habe ich zwei geschlossene Woofer unter 25Hz eingesetzt. Alles eingepegelt und folgendes Ergebnis am Hörplatz erhalten:
(unkalibrierte Messung)
Der Bass geht bis 10Hz linear hinunter - bei etwa 6Hz haben wir den -6dB-Punkt. Der Messung traue ich aber nicht über den Weg, da mein Mikrophon unter 15Hz langsam aufhört - genauso mein Mic-Verstärker und der Verstärker der Woofer. Das Zeitfenster verfälscht den Frequenzgang zusätzlich. Dazu kommt das bei diesen Frequenzen nicht voll zuverlässige Messverfahren. Es kann schon sein, dass es hier tatsächlich noch etwas tiefer geht...
Relevanz und Nutzen von solchen Anordnungen für den gewöhnlichen Nutzer: Nicht vorhanden. Allenfalls Spielerei und süß zum Herumproleten. Dazu gibt's bei Musik eh nur selten ein brauchbares Signal unter 40Hz.