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8 Ohm-Box?
Verfasst: So 27. Aug 2006, 02:10
von Eisholz
Hallo Leute,
ich war gerade auf der Seite von
B&W. Nicht dass ich was von denen kaufen möchte, ne Frage habe ich trotzdem.
Die meisten (oder auch alle?!) Boxen von denen sind mit 8Ohm angegeben. Dahinter ist in Klammern jeweils die Minimalimpedanz angegeben. Nun frage ich mich (und Euch natürlich); wie kann es sein dass z.B. da steht: 8 Ω (minimum 3.0 Ω) ? Das wäre doch nichtmal ne 4 Ohm-Box, da die Minimumimpedanz für 4 Ohm-Boxen wohl 3.2 Ω betragen muß. Verwechsle ich da was, gelten für B&W keine Normen oder spinnen die Briten mal wieder?
Sorry dass ich ne Frage zu ner Fremdfirma habe
aber es interessiert mich halt einfach generell.
Gruß, Torsten
Verfasst: So 27. Aug 2006, 02:22
von millihenry
Hallo Eisholz,
kurze Antwort: nicht nur die Briten spinnen.
Lese doch mal die Ausführungen von Herrn Nubert:
http://www.nubert-shop.de/downloads/ts_ ... pedanz.pdf
Wenn während der Erstellung des Artikels ein Brite in der Nähe gewesen wäre, dann ...
Viele Grüße
millihenry
Verfasst: So 27. Aug 2006, 03:21
von Eisholz
millihenry hat geschrieben:Hallo Eisholz,
kurze Antwort: nicht nur die Briten spinnen.
Lese doch mal die Ausführungen von Herrn Nubert:
http://www.nubert-shop.de/downloads/ts_ ... pedanz.pdf
Wenn während der Erstellung des Artikels ein Brite in der Nähe gewesen wäre, dann ...
Viele Grüße
millihenry
Hallo millihenry,
Die Ausführungen von G.Nubert kenne ich natürlich. Ich frage mich nur, warum B&W und Andere so einen Quatsch schreiben?
Man sollte doch meinen dass die Ahnung von der Materie haben. Ich kann auch keinen Sinn erkennen wenn falsche Impedanzangaben gemacht werden. Wenns ganz dumm kommt, kauft sich der Kunde nen ungeeigneten Verstärker zu so ner Box und hat den Salat.
Gruß, Torsten
Verfasst: So 27. Aug 2006, 07:25
von teite
Hallo,
Ein Grund dürfte die "Optimierung" des Kennschalldrucks sein, wenn man eine 4Ohm Box als 8Ohm Box "deklariert".
Weil man dann mit 2.82V Statt mit 2V Eingangssignal messen kann. Das gibt dann ein paar mehr db Kennschalldruck aufm Datenblatt. Wird von englischen Herstellern sehr gern gemacht, allen voran Monitor Audio.
Im übrigen sparen sie sich dann die Kundenanfragen ob ihre Boxen auch an 8/6 Ohm Verstärkern laufen.
cu,
Stefan
Verfasst: So 27. Aug 2006, 08:57
von Klapskalli
teite hat geschrieben:Hallo,
Ein Grund dürfte die "Optimierung" des Kennschalldrucks sein, wenn man eine 4Ohm Box als 8Ohm Box "deklariert".
Weil man dann mit 2.82V Statt mit 2V Eingangssignal messen kann. Das gibt dann ein paar mehr db Kennschalldruck aufm Datenblatt. Wird von englischen Herstellern sehr gern gemacht, allen voran Monitor Audio.
Im übrigen sparen sie sich dann die Kundenanfragen ob ihre Boxen auch an 8/6 Ohm Verstärkern laufen.
cu,
Stefan
Pass auf, dass du nicht verklagt wirst
Verfasst: So 27. Aug 2006, 12:51
von BlueDanube
teite hat geschrieben:Ein Grund dürfte die "Optimierung" des Kennschalldrucks sein....
Im übrigen sparen sie sich dann die Kundenanfragen ob ihre Boxen auch an 8/6 Ohm Verstärkern laufen.
Genau das dürften die Hauptgründe für die Angabe "8 Ohm" sein.
Die Hersteller brechen nicht einmal ein Gesetz, denn die Impedanz schwankt mit der Frequenz erheblich ..... man nimmt sich einfach einen beliebigen Punkt und sagt: "das ist meine Nominalimpedanz"
Die 20%-Toleranz (4 Ohm-Lautsprecher: min. 3,2 Ohm) stammt, wenn ich mich recht entsinne, aus der DIN.....was schert einen britischen (und erst recht einen amerikanischen oder japanischen) Hersteller eine deutsche Norm?
Das ist wie mit der unteren Grenzfrequenz - jeder Hersteller kann schreiben, was er will....Hauptsache der Konsument glaubt es....
Verfasst: So 27. Aug 2006, 13:21
von Eisholz
Mahlzeit
...und vielen Dank. Bin jetzt etwas schlauer. Ich nahm an dass es Normen gibt, die für alle Boxenhersteller bindend sind.
Gruß, Torsten
Verfasst: So 27. Aug 2006, 13:57
von BlueDanube
Eisholz hat geschrieben:Ich nahm an dass es Normen gibt die für alle Boxenhersteller bindend sind.
Das genaue Gegenteil ist der Fall
Deshalb ziert sich Herr Nubert auch noch immer, Messergebnisse von all seinen Lautsprechern zu veröffentlichen, weil dann andere Hersteller vielleicht schönere Messwerte (unter vorteilhafteren Bedingungen gemessen) veröffentlichen. Mangels einheitlicher Norm könnte der unbedarfte Konsument die Unterschiede nicht richtig interpretieren....
Verfasst: Di 29. Aug 2006, 01:30
von Inder-Nett
Im Prinzip ist die eigentliche Frage schon von Anderen beantwortet worden, nur noch ein kurzer Kommentar:
Eisholz hat geschrieben:Wenns ganz dumm kommt, kauft sich der Kunde nen ungeeigneten Verstärker zu so ner Box und hat den Salat.
Dieses Risiko ist nicht so groß wie angenommen.
Wenn eine Box mit einer Nominal-Impedanz von 8Ohm angegeben ist, dann kann man schon davon ausgehen, dass sie diese Impedanz im überwiegenden Teil des Frequenzbandes hat und die Minimal-Impedanz nur in einem schmalen Frequenzbereich erreicht wird (meist im Bereich der Übergabe-Frequenzen der Weichen).
Ein Zerstörungsrisiko für die Endstufe wäre bestenfalls gegeben, wenn man über längere Zeit Dauertöne auf genau so einer Frequenz bei voller Lautstärke laufen lässt. Sowas kommt in Musik nicht vor und sowas würde ein normaler Mensch auch nicht über sich ergehen lassen.
Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 13:50
von Jens-
auf was bezieht sich denn die Impedanz?
Zu DDR-Zeiten war das klar festgelegt. z.B. 8 Ohm auf 1000 Hz. Diese besagten 1000 Hz waren als Bezugspunkt festgelegt, einschließlich dem Klirrfaktor. Ich weiß, heute ist das nicht mehr so. Da bezieht sich alles auf den Frequenzgang. Dann müsste man eigentlich sagen "8 Ohm bezogen auf 50 ... 10000 Hz".
Jens