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Gain-Faktor ???

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 19:13
von Gandalf
Mal 'ne Frage :

Was sagt der Gainfaktor eigentlich aus?
Und wie wichtig ist er für die Farbwiedergabe ?

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 19:34
von HeckMc
Also wenn ich es richtig verstanden habe, dann gibt der Gainfaktor an, in wie weit das auf die Leinwand treffende Licht gebündelt wieder reflektiert wird. Ein Faktor von 1,0 ist demnach eine "normale" Reflektion. Alles über 1,0 bündelt das auf die Leinwand fallende Licht und reflektiert so "punktuell" mehr Licht. Die Auswirkung ist, dass man direkt vor der Leinwand ein helleres Bild bekommt als mit einem niedrigeren Gainfaktor, allerdings ein schräger Blickwinkel in diesem Fall Nachteile - sprich dunkleres Bild - mit sich bringt.

Ob davon auch die Farbtreue betroffen ist, kann ich leider nicht sagen.

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 20:45
von Sgt. Pepper
Ein Gain von 1 bis ca 1,5 ist für Heimkino geeignet. Alles darüber ist nur für Prasentationen- Je höher der Gein, desto stärker neigen Teile des Bildes zum überstrahlen, wodurch Details verschluckt werden. Vor allem würde bei LCD- und DÖP-Projektoren das Schwarz, das dort ja eher grau ist, noch heller werden. Willst du allerdings eher tagsüber und bei mäßigem Lichteinfall sehen, ist ein höherer Gain von Vorteil. Allerdings kann man sich dann eher einen lichtstärkeren Projektor kaufen und die Helligkeit der Umgebung anpassen.

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 21:07
von eric_the_swimmer
Problematisch bei hohem Gain ist insbesondere auch das Auftreten eines Hotspots. Es wird dann, übertrieben formuliert, in der Mitte der Leinwand ein ganz heller Punkt ausgeleuchtet, während die Seiten weitgehend dunkel (bzw. in der Farbe der Leinwand) bleiben. Eine derart ungleichmäßige Ausleuchtung der Leinwand ist für den Filmgenuss der absolute Killer. Demgegenüber sind Farbverfälschungen imo nahezu gleichgültig.
Schon ein Gain über 1,2 ist recht problematisch. Da man einen Projektor in hellen (= nicht vollständig abgedunkelten) Räumen ohnehin nicht brauchbar betreiben kann (jedenfalls nicht für Heimkino), halte ich einen hohen Gain auch sowieso für einen untauglichen Versuch, zu retten, was nicht zu retten ist. Unterschiedliche Lichtverhältnisse "dürfen" eigentlich nur aus den unterschiedlichen Reflektionseigenschaften der Wände resultieren. Wer weiße bzw. helle Tapeten hat, der handelt sich zwangsläufig recht viel Streulicht ein. Hier kann dann ein etwas höherer Gain die schlimmsten Symptome etwas mildern. Aber wie gesagt: Über 1,2 wird es wirklich unangenehm, über 1,5 ist es dann völlig unbrauchbar.

Gruß,
Philipp

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 21:14
von bersi
Ich habe oft gelesen,das man unter 1 bleiben soll .

Der Martin

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 22:39
von BlueDanube
HeckMc hat geschrieben:Ein Faktor von 1,0 ist demnach eine "normale" Reflektion.
Genauer gesagt, entspricht Gainfaktor 1,0 einer perfekt diffusen Reflexion, d.h. das auftreffende Licht wird in alle Richtungen gleich stark reflektiert.

Zum Gainfaktor >1:
HeckMc hat geschrieben:Die Auswirkung ist, dass man direkt vor der Leinwand ein helleres Bild bekommt als mit einem niedrigeren Gainfaktor, allerdings ein schräger Blickwinkel in diesem Fall Nachteile - sprich dunkleres Bild - mit sich bringt.
....das ist noch nicht alles (das wäre ja noch erträglich)....

Abgesehen davon....
eric_the_swimmer hat geschrieben:Problematisch bei hohem Gain ist insbesondere auch das Auftreten eines Hotspots.
....wenn man in der Mitte sitzt, erscheint das Bild von der Seite betrachtet nicht überall gleich hell - die nähere Bildseite ist heller als die fernere Bildseite, weil die Winkel unterschiedlich sind.
bersi hat geschrieben:Ich habe oft gelesen,das man unter 1 bleiben soll.
Das geht per Definition eigentlich gar nicht!
Es wird aber bei grauen Leinwänden ein Gain unter 1 angegeben, was den Unterschied zu einer weißen Leinwand darstellen soll. Das ist etwas verwirrend, denn auch so eine Leinwand kann winkelabhängig unterschiedlich stark reflektieren.
Eine graue Leinwand hat ohnehin nur Sinn, wenn der Projektor sehr lichtstark ist und dafür der Schwarzwert zu wünschen übrig lässt.

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 22:40
von FwvG
bersi hat geschrieben:Ich habe oft gelesen,das man unter 1 bleiben soll .

Der Martin
Hallo,
sicherlich wird viel geschrieben, nur ob das so alles richtig ist wage ich zu bezweifeln.

Der Gainwert sagt etwas über die Reflektionseigenschaften der Leinwand aus, das ist soweit richtig...

F: Je niedriger der Gain, desto besser für den HK Einsatz.
A: Nein, es hängt von der Projektion ab, ob man einen hohen oder niedrigen Gain braucht.... je mehr Licht der Projektor rausgibt, desto geringer kann der Gainwert sein....

F: Gibt es auch Gain 0,9 oder noch niedriger ?

A: Ja, das sind Leinwände, die einen teil des Lichts absorbieren. z.bsp. die Greyhawk von Stewart, die einen leicht grauen Farbton hat. Für helle Räume geeignet.

F: Je niedriger der Gain, desto kleiner der seitliche Betrachtungswinkel ? Gain 1.0 = null seitlicher Betrachtungswinkel ?
A: Genau das Gegenteil ist der Fall.... je höher der Gain ist, desto mehr bündelt die Leinwand das Licht nach vorne.... umso weniger bleibt also für die seitliche ansicht.

Das bedeutet:

Der Gainfaktor ist immer von dem Projektor abhängig, je mehr Lumen das Teil ausgibt umso weniger Gain ist erforderlich.Heutige HK Projektoren der Einstiegsklasse (Sanyo Z4/5, Hitachi, Pana etc.) haben so zwischen 700 - 1000 Lumen.

Dann kommt es auf den Raum an. Je idealer am Kino (Dunkel) desto weniger Gain sind erforderlich.
Bei hellen Räumen fahren die meisten mit einer Grauen LW und > 1000 Lumen sehr gut.

Wichtig ist auch das die LW Lichtundurchlässig ist, sonnst geht auch wieder "Licht" verloren.

In der Regel wir heute zwischen 1.0-1,4 dem Heimkinojünger verlauft.

Guter Mittelwert 1,2 dies bedeutet das je nach Reflektionswinkel (Mountart des Prokis (decke oder Boden)) reflektiert (bündelt) die LW 120% wie bei einem TFT Monitor fällt dann die Leistung seitlich ab.

Die Leinwand ist im HKino das wichtigste gleich nach Proki und Ton.

Da wir viel falsch gemacht und auch sicherlich dem Kunden einig falsches angedreht.
Deshalb ist immer ein Blinkauf ein Risiko, immer Projektor und Leinwand zusammen ansehen (am besten Zuhause).


P.S Falls Interesse kann ich gerne noch etwas tiefer eindringen :)

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 00:15
von eric_the_swimmer
FwvG hat geschrieben: Falls Interesse kann ich gerne noch etwas tiefer eindringen
:lol: Das ist hoffentlich nur auf dieses Thema hier bezogen.
Scnr ;-)

Gruß,
Philipp

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 06:48
von Gandalf
eric_the_swimmer hat geschrieben:
FwvG hat geschrieben: Falls Interesse kann ich gerne noch etwas tiefer eindringen
:lol: Das ist hoffentlich nur auf dieses Thema hier bezogen.
Scnr ;-)

Gruß,
Philipp
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt :!: :lol: :lol: :lol: :lol:

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 11:44
von McClean
Hi FwvG,

Du scheinst ja Profi zu sein, was das Thema angeht ;) Da muss ich doch gleich eine Frage dazu stellen, bzw. eine kleine Korrektur vornehmen:

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Greyhawk von Stewart
-> Also nach dem was ich bisher gelesen habe, heisst die Stewart-Leinwand Firehawk. Ansonsten passen die Daten.
Es gibt aber von Optoma eine Leinwand, die Greywolf heisst (bzw. mittlerweile Greywolf II). Diese hat einen sehr hohen Gain von 1,8. Das soll aber viel Probleme machen mit glitzern...

Was würdest Du empfehlen für einen Panasonic PT-AE700 und sehr sehr helles Zimmer (weisse Wände, tagsüber machen die Rolladen nicht komplett dunkel.


Grüssle,
Steffen