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Scaling vs HD vs SD

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 09:51
von Sirarokh
Seit zwei Tagen bin ich stolzer Besitzer eines Sony Bravia 26"-LCDs. Vielleicht hätte ich ein besseres Panel für einen ähnlichen Preis haben können, vielleicht hätte es andere Alternativen gegeben. Keine Ahnung. Eine solche Diskussion soll aber nicht Inhalt dieses Threads sein.

Bisher sah ich keinen Grund, mir einen neuen DVD-Player zu kaufen, da das Bild auf meinem PC-Monitor ohnehin winzig war und der Player meinen qualitativen Ansprüchen daher durchaus gerecht wurde. Es ist ein eigentlich recht anständiger Harman/Kardon DVD 22 mit recht guter Progressive-RGB-Ausgabe (Bei der AreaDVD gibts auch einen Test). Jetzt stellt sich die Frage dann aber doch. Insbesondere da jetzt auch die vielen Player mit richtig guten Scalern den Markt überschwemmen.

Was denkt ihr: Lohnt sich ein neuer DVD-Player zur Zeit? Oder ist es vielleicht sinnvoller, auf die echten HD-Player zu warten? Oder ist das interne Scaling des Panels im Grunde völlig ausreichend?

Prinzipiell kann man das natürlich nur durch Ausprobieren herausfinden, aber ich habe keine Vergleichsmöglichkeit, daher die Frage. Vielleicht hat ja jemand schon einmal Erfahrungen sammeln können.

Re: Scaling vs HD vs SD

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 11:08
von eyeball
Sirarokh hat geschrieben:Was denkt ihr: Lohnt sich ein neuer DVD-Player zur Zeit? Oder ist es vielleicht sinnvoller, auf die echten HD-Player zu warten? Oder ist das interne Scaling des Panels im Grunde völlig ausreichend?
Die Frage stelle ich mir auch gerade bezüglich meines Plasmas. Entweder jetzt noch einen günstigen Player mit HDMI anschaffen oder noch ein Jahr auf die HD-Generation warten. Bin mal auf Erfahrungen gespannt.

Re: Scaling vs HD vs SD

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 13:11
von Urgosch Peinhammer
Sirarokh hat geschrieben:Seit zwei Tagen bin ich stolzer Besitzer eines Sony Bravia 26"-LCDs.
...
Was denkt ihr: Lohnt sich ein neuer DVD-Player zur Zeit? Oder ist es vielleicht sinnvoller, auf die echten HD-Player zu warten? Oder ist das interne Scaling des Panels im Grunde völlig ausreichend?
Wie weit sitzt du denn von dem Gerät entfernt? Also ab drei Meter braucht es in diesem Fall m.E. kein HD mehr und man kann also getrost zu einem normalen DVDP greifen. Der LCD wird vermutlich auch noch besser skalieren, als ein DVDP, weil der LCD bestimmt eine krumme Auflösung hat und sowieso skaliert.

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 21:13
von Sirarokh
Tja, jetzt habe ich erste Erfahrungen gesammelt (sprich: einige Filme angeschaut).

Was soll ich sagen. Es hat sich in etwa genau das bewahrheitet, was ich erwartet hatte. Das Bild ist fantastisch, aber der Schwarzwert prädestiniert nicht unbedingt für komplett abgedunkeltes Heimkino. So viele Details habe ich auch auf unserem Beamer nie erkennen können. Die Bewegungsdarstellung ist wirklich gut. So gesehen wirklich kein Grund zur Klage.

Wegen Scaling hat sich gezeigt, dass Urgrosch Recht hat: Aus drei Metern Sichtabstand ist das Bild gefühlt so scharf wie möglich. Eine weitere Erhöhung der Schärfe durch einen besseren Scaler würde wahrscheinlich nichts bringen.

Vielen Dank für eure Bemühungen.

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 10:12
von elchhome
Das Skalieren des Bildes ist heutzutage kein Problem mehr bei aktuellen Panels.
Das Deinterlacing von Fernsehmaterial dagegen ist eine Herausforderung! Deshalb sind Player mit dem speziellen Faroudja-Chip auch entsprechend teuer. Da aber Film-DVDs ja sowieso im progressiven Format vorliegen, ist das eher für Fernsehserien bzw Konzertmitschnitte interessant.

Gruß, Andreas

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 10:18
von bersi
elchhome:
Da aber Film-DVDs ja sowieso im progressiven Format vorliegen, ist das eher für Fernsehserien bzw Konzertmitschnitte interessant.
Sie liegen so vor,werden aber nicht in progressive ausgelesen :!: Das ist erst seit HD-DVD und
Blue-ray möglich.
Man braucht darum auch für FilmDVD einen guten De-Interlacer und da trennt sich bei größeren
Displays ganz schnell die Spreu vom Weizen :!: :!:

Der Martin

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 12:46
von elchhome
bersi hat geschrieben:Sie liegen so vor,werden aber nicht in progressive ausgelesen :!: Das ist erst seit HD-DVD und
Blue-ray möglich.
Man braucht darum auch für FilmDVD einen guten De-Interlacer und da trennt sich bei größeren
Displays ganz schnell die Spreu vom Weizen :!: :!:
Das stimmt so nicht!!!

Der Mpeg Stream enthält im Endeffekt immer zwei Halbbilder (bei PAL mit 50Hz). Bei progressiven Format ergeben die zwei Halbbilder eben genau ein Vollbild (bei Pal mit 25Hz). Bei interlaced Streams ist eben das zweite Halbbild zeitlich versetzt und ergibt damit eben kein Vollbild mit dem vorherigen Halbbild - nur durch das Nachleuchten des Phosphors beim 50Hz Fernseher fällt das nicht auf!
Zusammfassung: progressives Mpeg enthält einen Film in 720x576@25Hz, interlaced Mpeg enthält einen Film in 720x288@50Hz (mit fehlenden Zeilen/Bild)
Nur wenn ich als Ausgabemedium Video/S-Video/RGB wähle, wird ein interlaced Signal vom DVD-Player erzeugt.
Bei Anschluß über YUV oder HDMI 576p wird das Signal natürlich progressiv, wie es auf der DVD ist, ausgegeben. Nur bei Fernsehsendungen (interlaced) auf DVD muß der Player dann das Deinterlacing machen um 576p ausgeben zu können. Falls die Halbbilder im progressiven Stream vertauscht sind, muß natürlich noch ein 2:2 Pulldown gemacht werden

Fazit:
Ein Player mit 576p Ausgabe über YUV/HDMI kann genau das an den Fernseher schicken, was auf einer progessiv kodierten DVD enthalten ist. Bei einer interlaced kodierten DVD muß immer irgendjemand das Deinterlacing machen.
Aktuelle Wiedergabegeräte, wie z.B. LCD-/PlasmaFernseher, Beamer/Projektoren, die 720x576p verstehen, müssen trotzdem IMMER noch das Bild auf ihre native Wiedergabeauflösung Scalieren, was allerdings im Gegensatz zum Deinterlacing ein geringer Rechenaufwand ist.
Da auf der DVD der Mpeg Stream im Format 720x576p@25Hz ist, gibt es natürlich noch die Möglichkeit die Bildqualität zu erhöhen, indem man 720x576p@50Hz ausgibt und die fehlenden Zwischenbilder interpoliert. Das ist natürlich ein erheblicher Rechenaufwand, der aber ein wesentlich ruhigeres Bild ermöglicht.

Alle Klarheiten restlos beseitigt?

Gruß, Andreas

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 14:56
von bersi
Geht so.. :wink:

Welche Geräte vertehen 720x576p@25Hz am YUV-Eingang :?:

Der Martin

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 16:09
von elchhome
bersi hat geschrieben:Welche Geräte vertehen 720x576p@25Hz am YUV-Eingang :?:
Hi Martin,

ich habe bisher noch keine detaillierte Spezifikation der Schnittstelle gesehen. Ich vermute deshalb, daß dort auch die Halbbilder als Progressive Segmented Frame (PsF) übertragen werden; 720x576psf25 also doch wieder Halbbilder mit 50Hz, oder die Vollbilder werden auf 50/s verdoppelt. ;-)
Nix genaues weiß man nicht...

Gruß, Andreas

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 00:09
von Sirarokh
Mein DVDP erledigt das Deinterlacing. Damit bin ich auch wirklich zufrieden. Anders schaut das bei der Playstation aus, dort habe ich manchmal das wage Gefühl bei extremen Kamerabewegungen leichte Interlacingprobleme zu sehen. Dafür besitze ich eigentlich einen anständigen Deinterlacer, aber den konnte ich noch nicht zur Zusammenarbeit mit dem Panel überreden. Außerdem ist er wohl auch nicht besser als der Paneleigene.

Soweit ich weiß ist die Frequenz eines Pal-Signals immer 50Hz. Und zwar unabhängig davon, ob es progressive oder interlaced ist. Allerdings dürfte deswegen die Zeilenfrequenz eines progressive-Signals schneller sein. Aber da mag ich mich täuschen.
Da es sich bei der interlaced-Wiedergabe ursprünglich um einen Kompromiss zur Verringerung der Bandbreite handelte, werden dort wahrscheinlich kein leeren Zeilen übertragen, sondern eben nur die halbe Anzahl. Wahrscheinlich wird für die progressive-Wiedergabe daher einfach die Zeilenfrequenz um den Faktor 2 erhöht.

Das trifft sich auch mit dem Effekt, der entsteht, wenn ich von interlaced auf progressive umschalte: Für einen kurzen Moment sehe ich dann nämlich zwei identische Bilder gestaucht nebeneinander stehen: In der Zeit, in der der "Elektronenstrahl" (bei LCD ja nicht) von links nach rechts wandert ("Zeilendauer"), werden zwei Zeilen gesendet. Nach der Umschaltung ist dann die Zeilenfrequenz doppelt so hoch, und die Zeilen sind bei gleicher Bilddauer mit der doppelten gesendeten Zeilenanzahl wieder untereinander.