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Wieviel Strom fließt durch die LS-Kabel?

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 10:48
von Fu Manchu
Das viel mir letztens auf: ich habe noch nie an eines der Enden der Lautsprecherkabel gefasst oder an die Klemmen an den Boxen, wenn Musik lief oder der Verstärker an war. Und wenn ich daran denke, das eigentlich ordentlich "Saft" drauf sein müsste bei der Leistung oder hoehen Lautstärken frage ich mich, könnte ich da eine "gewischt" bekommen? Wie hoch ist die Spannung? Gefährlich ist es bestimmt nicht (liegt ja immer offen), aber dennoch denke ich drüber nach ;).

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 12:00
von BlueDanube
Deine Frage ist nicht ganz richtig.
Der Strom durch das Kabel ist durch den kleinen Lautsprecherwiderstand (4 Ohm) wesentlich höher als der Strom, der durch Deinen Körper (>100000 Ohm) fließt, wenn Du hingreifst.
Was Du spürst, ist die hohe Spannung, die sich so errechnet:
U = Wurzel (P x R) zB. U = Wurzel (100 x 4) = 20 V bei 100 W
Ich würde sagen, wenn die Box angeklemmt ist, kannst Du keine gewischt bekommen - wenn kein Box dran ist sehr wohl, denn die Leerlaufspannung ist wesentlich höher. Lebensgefährlich ist das aber bei normalen Hifi-Verstärkern auch nicht.

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 12:05
von Fu Manchu
So gut kenne ich mich nicht aus mit Stromstärken und Widerständen und so ;). Strom oder Spannung - habe ich nie kapiert.
Wenn ich beide Kabel in die Hand nehme und voll aufdrehe (2x95 Watt Sinus) ist das bestimmt nicht lustig :D

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 12:45
von ghnomb
Nachhilfestunde in Füsik?

Einfaches Denkmodell:

Dein Stromkabel ist ein Gartenschlauch.
Wasserdruck = Spannung
Widerstand = Dicke des Schlauches
Bei gleichem Druck (= konstante Spannung) fließt durch einen dicken Schlauch mehr Wasser (=höherer Strom)
Bei gleicher Schlauchdicke (gleicher Widerstand) fließt bei höherem Druck (=mehr Spannung) mehr Wasser...

Wechselspannungen (wie beim Verstärker) sind bis zu der im vorigen Beitrag genannten völlig ungefährlich - viel kritischer ist es, wenn Du bei eingeschaltetem amp und offenen Kabeln einen Kurzschluß verursachst - dann kannst Du nur auf die Schutzschaltung hoffen oder mußt zum Elektronik-Doktor rennen....

alles klar?

Jürgen

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 12:47
von ghnomb
[quote="ghnomb"]Nachhilfestunde in Füsik?

Einfaches Denkmodell:

Dein Stromkabel ist ein Gartenschlauch.
Wasserdruck = Spannung
Widerstand = Dicke des Schlauches
Bei gleichem Druck (= konstante Spannung) fließt durch einen dicken Schlauch mehr Wasser (=höherer Strom)
Bei gleicher Schlauchdicke (gleicher Widerstand) fließt bei höherem Druck (=mehr Spannung) mehr Wasser...

Wechselspannungen (wie beim Verstärker) sind bis zu der im vorigen Beitrag genannten Höhe völlig ungefährlich - viel kritischer ist es, wenn Du bei eingeschaltetem amp und offenen Kabeln einen Kurzschluß verursachst - dann kannst Du nur auf die Schutzschaltung hoffen oder mußt zum Elektronik-Doktor rennen....

alles klar?

Jürgen[/quote]

Verfasst: Fr 28. Feb 2003, 12:58
von Malte
Hallo Fu,

Lang lebe das Ohmsche Gesetz und Konsorten:

P=U^2/R

heißt in Deinem Fall Ueff~30V, wenn die Angabe für 8 Ohm Nennimpedanz. Bei sehr nassen Fingern ist das deutlich als starkes Kribbeln spürbar und schon unangenehm, bei trockenen dürfte es in der Nähe der Wahrnehmungsgrenze liegen. Gefährlich wird es erfahrungsgemäß ab 100V.

zu Blue:

Kleine Korrektur: Ob Boxen dranhängen oder nicht, ist für die Spannung fast egal - die Spannung eines Verstärkers darf auf keinen Fall bei Last signifikant zusammenbrechen, ansonsten befindet sich dieser schon weit im roten Bereich. Du hast allerdings insofern doch recht, weil diese hohen Spannungen erfahrungsgemäß nie erreicht werden, wenn eine Box dranhängt, einfach weil man so laut nicht dreht bzw. die Box zumeist bereits über ihrem Limit ist.

Gruß, M.

Verfasst: Sa 1. Mär 2003, 19:36
von Thilo Maurer
Wo ihr gerage dabei seit:
Ich hab mal mein AC-Voltmeter in den Ausgang des Verstärkers gehalten und kam bei angenehmer Lautstärke auf höchstens 1V. Bei 4Ohm-Boxen ergibt das eine Leistung von 0.25Watt. Ein bisschen wenig dachte ich mir. also dvd rein, lautärke rauf. volle kanne. Mein Verstärker hat ich bei 10 Volt abgeschaltet (Ohrenbetäubernder Lärm, die Lautsprecher hätten noch einiges vertragen). Leistung: 25Watt, Strom 2,5Ampere. Holla. Auf meiner verpackung steht 5*105W (Yamaha RX-V596RDS). Welch Betrug? Wohl komplexe Last Schuld. Folgere: 50W pro kanal reichen total, falls laststabil. Wer stimmt zu?

Verfasst: Sa 1. Mär 2003, 19:56
von g.vogt
Thilo Maurer hat geschrieben:Wer stimmt zu?
Ich nicht, jedenfalls nur eingeschränkt.

Ein einfaches Multimeter ist normalerweise so geeicht, dass es bei einer Sinus-Wechselspannung (z.B. Netzstrom) die richtige effektive Spannung anzeigt - also die Spannung, die als Gleichspannung an einer ohmschen Last die selbe Leistung verbrät.
Musik ist aber alles andere als sinusförmig. Frag mich bitte nicht wie man's dann messen soll (da bin ich im Moment überfordert).

Ein anderes Thema ist natürlich, inwieweit die Leistungsangaben der Surroundverstärker überhöht sind oder nicht. Bei einigen Herstellern (just gelesen bei Onkyo) versucht man dieser Angeberei etwas seriöser zu entgegnen. Wenn man die technischen Daten aufmerksam liest, dann kann man wenigstens feststellen, dass der auf dem "Karton" / Prospekt beworbene Leistungswert nur für den Betrieb von zwei Kanälen angegeben ist.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 1. Mär 2003, 19:59
von MuadDib
viel Leistung benötigt man in der Regel nicht und wenn ist es nur sehr kurzfristig.
Die Wattangaben bei Verstärker sind zum großteil völlig unbrauchbar genauso bei Lautsprechern, die meisten sind bei ein paar Watt schon am Limit.

Verfasst: Sa 1. Mär 2003, 20:05
von g.vogt
MuadDib hat geschrieben:...die meisten sind bei ein paar Watt schon am Limit...
Naja, also ganz so krass sehe ich es nun auch wieder nicht.