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Verstärker kratzt auf einem Kanal

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 11:10
von maxa
Hi,

ich habe folgendes Problem. Ich habe einen relativ alten Verstärker (die Uher Classic Serie, hergestellt von Harmann) für meine Zweitanlage ersteigert. Er müsste so um die 12-14 Jahre alt sein. Leider habe ich feststellen müssen, dass er nur einen Kanal sauber ausgiebt. Der andere kratzt gewaltig. Da es nur ein kratzender Kanal ist, kann ich ja eigentlich eine Kontaktschwäche bei den Potis ausschließen, oder? Der Verstärker ist allerdings stark verstaubt. Was würdet ihr mir raten? Soll ich versuchen, den Fehler zu finden (habe eigentlich nicht viel Ahnung davon) oder soll ich den Kasten zurückschicken und mir nicht die Finger schmutzig machen? Es ist ja eigentlich ein gutes Gerät und für 20€ eigentlich auch ein Schnäppchen, wenn es denn funktionieren würde :roll:
Prinzipiell mal gefragt: Kann hinter nem Kratzen auch ne aufwendige sprich auch teure Reparatur stecken?

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 11:14
von Kat-CeDe
Hi,
warum kein Poti-Problem? Balance wäre da ein guter Kandidat oder?

cu B.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 11:33
von maxa
Kat-CeDe hat geschrieben:Hi,
warum kein Poti-Problem? Balance wäre da ein guter Kandidat oder?

cu B.
ok, ich werde es nochmal genau prüfen. Aber was, wenn es wirklich nicht die Potis sind?

Re: Verstärker kratzt auf einem Kanal

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 12:26
von g.vogt
Hallo maxa,
maxa hat geschrieben:Prinzipiell mal gefragt: Kann hinter nem Kratzen auch ne aufwendige sprich auch teure Reparatur stecken?
häufig sind es eher "mechanische" Probleme wie Kontaktschwierigkeiten eines Potentiometers, eines Schalters oder eines Relais. Gerade bei Potentiometern und Schaltern kann die Reparatur schwierig werden, wenn es keine Ersatzteile mehr gibt. Potentiometer haben häufig Standardmaße, Schalter sind schon schwieriger zu beschaffen.

Kratzende Geräusche können aber auch auf andere elektronische Defekte hinweisen (verschobener Arbeitspunkt, defekte Widerstände, Kondensatoren, Transistoren), sie klingen dann vielleicht etwas anders, aber aus der Ferne ist das kaum zu klären. Im Grunde mechanisch verursachte Störungen erkennt man meistens daran, dass der Amp bei geduldiger Fummelei manchmal auch sauber klingt, richtige elektronische Defekte sind eher dauerhaft vorhanden oder bspw. temperaturabhängig.

Wenn der Verkäufer den Mangel nicht erwähnt hat würde ich den Kauf grundsätzlich rückabwickeln. Aber bei 20 Euro kann man sich natürlich auch überlegen, ob man sich bei der Gelegenheit mal im Elektronikbasteln übt. Wobei dich deine bisherigen Fragen als blutigen Laien outen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 13:57
von ghnomb
Hi,

kratzt er immer oder nur wenn Du ein Poti bewegst?
In jedem Fall würde ich mal die fraglichen Potis (Lautstärke, Balance) bei ausgeschaltetem (!) Gerät einige Male von Anschlag zu Anschlag drehen.
Der LS-Wahlschalter (wenn es sowas gibt) könnte auch ein Kandidat sein.

Wenn es da eine Besserung / Änderung gibt, besteht Grund zur Hoffnung - evl. das fraglich Poti mal mit Druckluft durchblasen oder mit Kontaktspray behandeln.

Wenn das gar nix hilft, mal die unterschiedlichen Eingänge durchtesten.

Jürgen

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 14:46
von maxa
Vielen Dank für die Antworten.

Ich werde nochmal an den Reglern drehen. Wenn ich es wirklich dadurch auf die Potis zurückführen kann, werde ich mit dem Verkäufer ne Minderung aushandeln und mich selbst darum kümmern , ansonsten schicke ich das Gerät wohl ganz zurück, da ich wirklich, wie Gerald schon bemerkt hatte, ein blutiger Laie bin. Der Verkäufer hat mir das ja auch schon angeboten. Obwohl es mich natürlich schon mal reizen würde, etwas tiefer in die Materie einzusteigen.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 17:28
von maxa
gerade zuhause angekommen habe ich den Verstärker nochmal unter die Lupe genommen. Es scheint tatsächlich der Balance-Poti zu sein, da sich merklich der Klang bei Bewegung oder Druck verändert. Zudem ist er auch noch schwergängiger, als die anderen Regler. Eigentlich schließe ich ein techn. Defekt des Potis aus, da mir die Verkäuferin glaubhaft versichert hat, dass er bei ihr noch lief. Ich denke, dass er vielleicht beim Transport durch die Luftfeuchtigkeit (hat 2 Tage in der Kälte vor meiner Tür gestanden) ne Kontaktschwäche bekommen hat. Also werde ich es mal mit Kontaktspray probieren und das Teil vielleicht auf ein 10er runterhandeln. Gibt es etwas Grundsätziches zu beachten, oder kann ich einfach Deckel ab und Poti von hinten gut einsprühen und trocknen lassen. Ich würde auch gern das restliche Innere "entstauben". Mit was soll ich da ran gehen. Druckluftspray, Staubsauger oder Pinsel? Habt ihr vielleicht ne Empfehlung für ein Kontaktspray? Sollte natürlich hauptsächlich günstig sein, damit sich die Arbeit für mich noch rentiert. Ich würde den Amp eigentlich gern behalten, da man für vergleichbare Geräte eher 40 oder mehr € bezahlen muss.
Danke schonmal...

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 20:21
von g.vogt
Hallo maxa,
maxa hat geschrieben:Gibt es etwas Grundsätziches zu beachten, oder kann ich einfach Deckel ab...
vorher Netzstecker ziehen, das versteht sich eigentlich von selbst, ich wills aber doch erwähnt haben.
Ich würde auch gern das restliche Innere "entstauben". Mit was soll ich da ran gehen. Druckluftspray, Staubsauger oder Pinsel?
Mit Druckluftspray hab ichs noch nicht probiert, Staubsauger und Pinsel sind nicht so effektiv aber besser als gar nichts. Druckluftspray ist sicherlich effektiver, aber mach's in der Werkstatt oder draußen und versuch, den Staub nicht gerade in sensible Teile hineinzublasen.
Habt ihr vielleicht ne Empfehlung für ein Kontaktspray?
...und Poti von hinten gut einsprühen und trocknen lassen.
Die Schleifbahn mit ihren Kontakten ist im Inneren des Potis. Ansonsten kann ich dazu keine Erfahrung vermitteln.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 20:23
von K.Reisach
Abgesehen von der Mechanik kann man derartige Kisten ruhig mit nem Gartenschlauch waschen, keine Angst...