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Auswirkungen bei Entlastung der AVR-Endstufen?

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 20:06
von PhyshBourne
Wie sicherlich der eine oder die andere weiß, hab' ich bei meinem kleinen Yamaha 1400 via PreOut 'ne etwas kräftigere Endstufe angeschlossen.
Bei einem Gespräch bin ich in's Grübeln gekommen...
Die Leistung der Endstufen des Yamahas sollten in meiner config auf die anderen 5 Kanäle (1 Center, 2 Rears, 2 SurroundBacks) geleitet werden, wobei diese Boxen um die 80 Hz abgetrennt werden und der Sub ab da übernimmt.
Teilt sich die Leistung der Yamaha Endstufen jetzt also auf die anderen 5 Kanäle je nach Bedarf auf?
Hat eine solche config eine Auswirkung auf den Klang des AVRs bzw. ist der Klang über die anderen Speaker jetzt kräftiger?

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 20:20
von Amperlite
Teilt sich die Leistung der Yamaha Endstufen jetzt also auf die anderen 5 Kanäle je nach Bedarf auf?
Die nun zur Verfügung stehende "Mehrleistung" teilt sich auf die anderen Endstufen auf, wenn sie denn abgerufen wird.
Hat eine solche config eine Auswirkung auf den Klang des AVRs bzw. ist der Klang über die anderen Speaker jetzt kräftiger?
"Kräftiger" ist der falsche Begriff.
Es geht ausschließlich um den Grenzlastbereich, in dem das Netzteil des AVR vorher nicht hinterherkam.
War dies aber der Fall, hättest du es vermutlich gemerkt wenn es mal laut zur Sache ging und die Lautsprecher angefangen haben zu kratzen.
Dies muss zuvor aber garnicht der Fall gewesen sein, wenn die maximale Leistung garnicht abgerufen wurde!

Wenn doch, kannst du nun wahrscheinlich ein Stück lauter drehen, ohne dass das passiert.

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 20:59
von JensII
Ich stimme Amperlite mal zu und möchte dir ein Beispiel bringen:

An deinen Lautsprechern werden jeweils 100 Watt "abverlangt", bei 7.1 also müssten in dem Augenblick 700 Watt vom Netzteil kommen. Denn: Der Energieerhaltungssatz sagt: Was an Energie nicht "rein geht" kann auch nicht "raus kommen".

Jetzt hat dein Netzteil aber "nur" 500 Watt an Leistung....... Also können die verlangten 700 Watt nicht geliefert werden.
Bei gleichmäßiger Verteilung würden sich also nur ca 90 Watt pro Endstufe ergeben, in so einem Fall kann die Endstufe anfangen einen kratzigen Klang oder sowas zu liefern.

Du hast jetzt aber bei der gleichen Situation nur 5 Endstufen belastet am Netzteil, die anderen werden ja, in deinem Fall vom Korsun "befeuert".
Also: Jetzt sollen die 5 Endstufen jeweils 100 Watt liefern, die können (zwar nur knapp) vom Netzteil geliefert werden.

Mein Fazit: Die Entlastung des Netzteils ist IMHO mit der einzige Grund, der auch Auswirkungen hat, wenn es um den Sinn und Unsinn von zusätzlichen Endstufen geht. Dadurch lässt sich eine höhere Ausgangsleistung erreichen, die aber für den max. Pegel auch keine GROßEN Auswirkungen mehr hat.

Ergänzungen und Verbesserungen erbeten ;-)

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 21:27
von Amperlite
Dadurch lässt sich eine höhere Ausgangsleistung erreichen, die aber für den max. Pegel auch keine GROßEN Auswirkungen mehr hat.
Wenn an der Front (wie bei mir) große Standlautsprecher mit ATM hängen (die einen Subwoofer ersetzen müssen!), macht das durchaus einiges an Unterschied!

Mein Marantz AVR hätte schon nur mit den Fronts heftig zu kauen. Und dann sind die restlichen Lautsprecher noch nicht versorgt.

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 21:29
von jorg
Hallo,
ich kann dir nur ein Beispiel mit dem Rotel RSX 1067 geben,alles gemessen bei 1 Khz:
1 Kanal
226.1 Watt, 4 ohm, 0,089% THD
134,5 Watt, 8 ohm, 0,071% THD
2 Kanaele
211.7 Watt, 4 ohm, 0,088% THD
116,2 Watt, 8 ohm, 0,090% THD
5 Kanaele
156.4 Watt, 4 ohm, 0,138% THD
111,7 Watt, 8 ohm, 0,096% THD
pro Kanal

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 21:43
von K.Reisach
Kann hinkommen, 1,2kVA Trafo. Bei geringer Kanalnutzung begrenzen die Endstufen.

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 22:56
von g.vogt
Hallo PhyshBourne,

"die Leistung der Endstufen" teilt sich nicht anders auf, denn es werden ja nur die verbleibenden Endstufen belastet. Weniger belastet wird das Netzteil, das alle Endstufen eines solchen AVR gemeinsam versorgt. Da diese Netzteile in der Regel "weich" konstruiert sind, d.h. ohne Stabilisierung der Ausgangsspannung, geben sie bei geringerer Belastung nicht so weit nach, es steht also eine etwas höhere (durchschnittliche) Betriebsspannung und damit eine etwas höhere erreichbare Maximalleistung zur Verfügung (siehe Zahlenbeispiele von jorg).

Desweiteren kommt der AVR vielleicht auch thermisch etwas besser zurecht; wenn alle Endstufen auf einem gemeinsamen Kühlkörper hängen, dann steht für die belastet verbleibenden Endstufen mehr Kühlfläche zur Verfügung.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 13. Dez 2006, 02:56
von w.m.
Amperlite hat geschrieben:
Dadurch lässt sich eine höhere Ausgangsleistung erreichen, die aber für den max. Pegel auch keine GROßEN Auswirkungen mehr hat.
Wenn an der Front (wie bei mir) große Standlautsprecher mit ATM hängen (die einen Subwoofer ersetzen müssen!), macht das durchaus einiges an Unterschied!

Mein Marantz AVR hätte schon nur mit den Fronts heftig zu kauen. Und dann sind die restlichen Lautsprecher noch nicht versorgt.

hallo !

wie schaut es denn dann aus, wenn an den ls front ausgaengen des avr, der sub per highlevel (wie bei mir) angeschlossen ist.

die tiefen toene sollen ja bekanntlich sehr viel energie verbrauchen !?
aber es muessen ja nur die 'impulse' an die endstufe des avr geleitet werden....
werden die endstufen des avr dadurch trotzdem belastet, so als wenn ein vollwertiger ls angeschlossen ist ?

habe bisher nur festgestellt, das ich den sub im film betrieb etwas in der lautstaerke nachregeln musste....
ca. 12 - 3 uhr bei frequenz trennung linksanschlag - 30 hz.
die sub out anschluss variante war bei mir bei gleicher trennung 9 - 12 uhr.

Verfasst: Mi 13. Dez 2006, 07:55
von g.vogt
Hallo w.m.,

wenn du die Frontlautsprecher über High-Level-Out eines Nubert-Subwoofers anschließt, dann werden die Tiefbässe ja weggefiltert (über einen Kondensator in Reihe zum Lautsprecher). Die Endstufe fungiert für diesen Frequenzbereich dann nur als Spannungsverstärker, weil ja kein nennenswerter Strom mehr durch die Lautsprecher fließt. Es findet also auch auf diese Weise eine Entlastung letztlich auch des Netzteils des AVRs statt.

Der Unterschied zu einer Filterung bspw. per Bassmanagement des Receivers ist der, dass die Signale gar nicht mehr zum Endverstärker gelangen; im Grenzbereich dürfte die Endstufe bei Filterung am Ausgang dann doch etwas eher Verzerrungen hinzufügen, weil sie - obwohl unbelastet - spannungsmäßig bereits übersteuert. Aber das Problem verschiebt sich durch die höhere Betriebsspannung wegen Entlastung des Netzteils.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 13. Dez 2006, 11:13
von tiyuri
w.m. hat geschrieben:wie schaut es denn dann aus, wenn an den ls front ausgaengen
des avr, der sub per highlevel (wie bei mir) angeschlossen ist.

werden die endstufen des avr dadurch trotzdem belastet,
so als wenn ein vollwertiger ls angeschlossen ist ?
Nein, da aufgrund des höheren Eingangswiderstands des Hochpegeleingangs (im Gegensatz
zu den paar Ohm eines Lautsprecher) wesentlich weniger Strom fließt und daher kaum
Leistung (P=UI) abgegeben wird.

Aber wie g.vogt das schon (wie so oft) gut erklärt hat, fungiert die Endstufe dann als fast
reiner Spannungsverstärker, welcher weiterhin seine Grenzen hat.