Seite 1 von 4

Verstärkung absenken

Verfasst: So 28. Jan 2007, 11:55
von Gios
Hallo zusammen,

habe hier im Forum schon mal etwas über Widerstände in Chinchsteckern hinter ABL-Modulen zur Pegelabsenkung gelesen. Dieses Prinzip kann man doch sicher auch ohne ein ABL oder ATM zu besitzen ähnlich nutzen.

Wenn ich bei meinem NAD C720BEE die Brücken zwischen PreOut und MainIn durch ein Stereo-Chinchkabel ersetze, wo müsste ich dann welchen Widerstand (2x ?Ohm)) genau einlöten? Ich vermute jeweils zwischen die beiden Kabelseelen eines Kanals. Spielt die Qualität der Widerstände eine Rolle, bzw. handele ich mir klangliche Nachteile (Höhen- oder Bassverluste, Verzerrungen usw.) ein?

Die Widerstände könnte man dann ja in ein 2-Komponentenharz eingiessen. Da ich das Chinchkabel nach der Auftrennung ja so kurz wie möglich wieder zusammenlöten würde, hielte sich der zusätzliche "Kabelsalat an der Rückseite auch in Grenzen.

Chinch rot Ausgang________________________ Chinch rot Eingang
________|R______________

Chinch weiss Ausgang________________________ Chinch weiss Eingang
________|R______________

Ich hoffe die Skizzierung ist verständlich. "R" soll der jeweilige Widerstand parallel zu den Chinchsteckern sein. Welche Widerstandswerte würden welche Absenkung und daraus folgend welches "weiter aufdrehen" am Lautstärkeregeler in etwa erreichen?

Gruss Gios

Verfasst: So 28. Jan 2007, 12:22
von JensII
Hallo!

Du solltest für so eine Sache am besten mal in der Anleitung deines Amps nachsehen, wie groß der Eingangswiderstand der Chinchanschlüsse ist.
Oft sind das Werte von 10-22kOhm.
Wenn du genau den gleichen Widerstandswert in die Leitung einlötest, hast du nur noch die halbe Spannung am Amp-Eingang.
Du musst also den Widerstand im Bereich von ca. 10-200% des Amp-Eingangs wählen, je nach gewünschter Pegelreduzierung.
Zum Testen währe ein Potentiometer für sowas optimal.

Und die Widerstände sollten nicht zwischen die beiden Seelen des Kabels, sondern nur in Reihe mit einer der beiden Seelen:

Chinch-Ausgang------Widerstand-------Chinch-Eingang
Chinch-Masse--------------------------Chinch-Masse

EDIT: Wofür willst du das denn nutzen? Nur als Pegelabsenkung von Pre-Out zu Main-In???? Da ist der Amp wohl so optimal eingestellt. Und lauter aufdrehen kannst du nachher auch nur relativ, du musst für die selben Lautstärken den Regler weiter drehen, weil das Eingangssignal schwächer ist. Der Maximalpegel steigt nicht, es kann nur sein, dass Pegelüberhöhungen im Signalbereich vermieden werden, weil der (Vor-)Verstärker nicht übersteuert wird.

Verfasst: So 28. Jan 2007, 12:34
von ono
JensII hat geschrieben:.....
EDIT: Wofür willst du das denn nutzen? Nur als Pegelabsenkung von Pre-Out zu Main-In???? Da ist der Amp wohl so optimal eingestellt. Und lauter aufdrehen kannst du nachher auch nur relativ, du musst für die selben Lautstärken den Regler weiter drehen, weil das Eingangssignal schwächer ist. Der Maximalpegel steigt nicht, es kann nur sein, dass Pegelüberhöhungen im Signalbereich vermieden werden, weil der (Vor-)Verstärker nicht übersteuert wird.
Feinere Lautstärkeregelung?!

Verfasst: So 28. Jan 2007, 12:44
von Gios
Hallo JensII,

ich will nicht lauter aufdrehen können, sondern versuchen, ob ich durch ABSENKUNG des PreOut-Pegels für meinen bevorzugten Lautstärkebereich (relativ leise) eine Stellung des Lautstärkereglers weiter als "9-Uhr" erreichen kann (so gegen "12-Uhr"), um evtl. mit dieser Einstellung in einen Bereich zu kommen, wo die Regelung feiner reagiert. So kurz vor dem Nullpunkt der Lautstärke passiert es, dass zwischen 2 Stellungen, die der Lautstärkeregler per FB einnimmt der Lautstärkeunterschied von leiser zu lauter bzw. umgekehrt recht gross ist. Ich habe gehört, in höheren Bereichen wäre die Regelung feiner. Ausserdem hat auch mein Receiver am unteren Ende ein (geringes) Gleichlaufproblem zwischen den Kanälen. Das ist bei mir allerdings nur im Bereich Kopfhöhrer-Lautstärke hörbar.

Brauche also nur 1 Widerstand oder für jeden Kanal 1? Was ist mit Klangbeeinflussung?

Gruss Gios

Verfasst: So 28. Jan 2007, 14:51
von tiyuri
Gios hat geschrieben:Brauche also nur 1 Widerstand oder für jeden Kanal 1?
Du bräuchtest einen Widerstand für jeden Kanal, sonst
wird aus dem kleinen Gleichlaufproblem ein größeres.
Gios hat geschrieben:Was ist mit Klangbeeinflussung?
Sofern die Dimensionierung passt und beide Widerstände "gleich"
genug sind, solltest du eigentlich keine Probleme bekommen.

Verfasst: So 28. Jan 2007, 15:00
von JensII
Da Widerstände nicht wirklich teuer sind, würde ich auf welche mit geringer Toleranz anchten, Sprich: unter 1%, am besten gleich 5 kaufen und mit nem gescheiten Multimeter 2 gleiche Ausmessen.

Bei dem Vorhaben von dir würde ich tippen: Widerstand sollte etwa halben Wert des Eingangswidertands haben.

Verfasst: So 28. Jan 2007, 15:15
von Gios
....wieviel Dämpfung erreiche ich mit dem halben Eingangswert? Was passiert, wenn ich den Eingangswert oder höher nehme? Multimeter ist übrigens ein altes aber dafür Profi-instrument vorhanden. Habe allerdings keine Ahnung, ob man im Zeitalter der Billiggeräte auch billige gute Multimeter bekommen würde.

Gruss Gios

Verfasst: So 28. Jan 2007, 15:29
von Amperlite

Code: Alles auswählen

      6,8 kOhm (9 kOhm für 20 dB)
      -----
o----|     |-----*-----o
      -----      |
                 -
-> Kabel        | |  -> Stecker zum Eingang
   vom          | |
   Preout       | | 3,3 kOhm (1 kOhm für 20 dB)
                 -
                 |
o----------------*-----o
http://www.nubert-forum.de/nuforum/fpos ... tml#236947

Verfasst: So 28. Jan 2007, 15:54
von JensII
Gios hat geschrieben:....wieviel Dämpfung erreiche ich mit dem halben Eingangswert? Was passiert, wenn ich den Eingangswert oder höher nehme? Multimeter ist übrigens ein altes aber dafür Profi-instrument vorhanden. Habe allerdings keine Ahnung, ob man im Zeitalter der Billiggeräte auch billige gute Multimeter bekommen würde.

Gruss Gios
Wenn du den Eingangswert oder höher nimmst bleibt von der Spannung am Eingang der Endstufe wenig über.
Die Spannung teilt sich Prozentual zum Widerstandswert der Gesamtwiderstände auf, Sprich

Spannung Endstufe = Spannung Vorstufe *Endstufenwiderstand / (Endstufenwiderstand+eingelöteter Widerstand)

Laut Wikipedia und meiner hoffentlich riochtigen Deutung, würde das bedeuten, dass du bei einem Eingangswiderstand von 10 kOhm und einem 5 kOhm-Widerstand in der Leitung einen Pegelabfall von etwa 3,5 db haben solltest, da sich die Leistungen wie die Widerstände aufteilen.
Bei 10kOhm-Widerstand etwa 6 db.

Also: 20*log(Reingang / Reingang+R-Widerstand) sollte dir ein Ergebniss bringen, wenn ich mich nicht irre.......


PS: Ich habe die Formel von Wikipedia mal frei interpretiert, währe nett wenn mich da jemand bestätigen könnte :!:

Verfasst: So 28. Jan 2007, 18:18
von Gios
...Danke erst mal für Eure Bemühungen. Da der MainIn Widerstand bei 20kOhm/470pF liegt, müsste ich also in Anlehnung an die Skizze in die Chinch-Leitung einen ca. 9kOhm Widerstand löten (in Reihe) und gegen Masse einen 1kOhm Widerstand (Parallel) um ca. 10bB Dämpfung zu erhalten. Und das in beide Kanäle. Korrekt?

Gruss Gios