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Leichtes Dröhnen bei tiefsten Bässen.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 00:52
von Sirarokh
Als vor ein paar Tagen chris_007 zu Besuch war, um meine nuWave 105 anzuhören, haben wir testweise einmal den Subwoofer ausgeschaltet und den LFE-Kanal rein über die Waves und das ATM laufen lassen. Ich war überrascht, wie problemlos das möglich war.
Wie sich allerdings in den nächsten Tagen herausgestellt hat, war der Bass mit ATM statt Subwoofer einfach zu mächtig und endete in einem alles verschlingenden Dröhnen. Mit einem kleinen Dreher am Bassregler des ATMs ließ sich das aber sehr einfach in den Griff bekommen.
Dadurch kann ich jetzt ohne Probleme Filme ohne Subwoofer genießen und sogar noch sehr einfach die Menge an Tiefbass einstellen, die ich haben möchte.
Mein Fazit:
Für kleine Räume ist mit einem ATM kein Subwoofer nötig.

Bei besonders komplexen Szenen mit heftiger Bassbelastung klingt die Kombination aber leider etwas unpräzise. Ich schätze, dass das am Receiver liegt, der den Bass nicht perfekt auf die Fronts verteilen kann.

Könnte man das leichte Dröhnproblem bei heftig(s)ten Tiefbässen (nur Film) eventuell mit Eckenabsorbern in den Griff bekommen? Beide Boxen stehen mit ca anderthalb Metern hinterem Wandabstand vor Raumecken. Seitlich haben sie recht wenig Platz, stehen aber beide so vor einem Durchgang, dass dort nichts an der Wand zum Hörplatz reflektiert werden kann.

Re: Leichtes Dröhnen bei tiefsten Bässen.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 06:56
von BlueDanube
Sirarokh hat geschrieben:Könnte man das leichte Dröhnproblem bei heftig(s)ten Tiefbässen (nur Film) eventuell mit Eckenabsorbern in den Griff bekommen?
Wenn Du damit poröse Aborber (Schaumstoff) meinst: NEIN!
Die Wirkung von porösen Eckabsorbern ist im Tiefbass nahezu Null.

Re: Leichtes Dröhnen bei tiefsten Bässen.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 08:40
von Ramius
BlueDanube hat geschrieben:
Sirarokh hat geschrieben:Könnte man das leichte Dröhnproblem bei heftig(s)ten Tiefbässen (nur Film) eventuell mit Eckenabsorbern in den Griff bekommen?
Wenn Du damit poröse Aborber (Schaumstoff) meinst: NEIN!
Die Wirkung von porösen Eckabsorbern ist im Tiefbass nahezu Null.
Nur ums zu unterstreichen: Stimmt, hast du kaum eine Chance. Ich habs probiert und gemessen, Effekt gleich Null.
Einzige Gegenmaßnahme, die mir einfällt: DBA, oder Plattenschwinger bzw. Helmholzresonatoren könnten helfen.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 09:52
von ramses
Selber hab ich es noch nicht probiert, allerdings hab ich mir mal erlaubt von der aixfoam seite ein Bild zu "kopieren".
Laut deren Angaben hat der große Eckabsorber eine untere Grenzfrequenz von 28Hz. So plaziert wie auf dem Bild sollte er am effektivsten dem Dröhnen entgegenwirken:

Bild


In Folgendem PDF findest du noch die Angaben zum Absorbtionsgrad in Abhängikeit von der Frequenz:
http://www.aixfoam.de/downloads/absorpt ... ixfoam.pdf

Habe selber vor diese Konstellation in meiner neuen Wohnung zu verwirklichen (wenn Frauchen mitspielt :? )

mfg

ramses

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 12:43
von Sirarokh
Exakt dieses Bild und die damit verbundene Webseite habe ich auch gemeint. Das widerspricht aber den vorherigen Aussagen.
Mein Böxlein stehen zwar ein ein Stückchen weiter Richtung Raummitte (aber mit gleichbleibenden Seitenwandabstand), aber ansonsten stimmt das Bild recht genau auf meine Raumverhältnisse. Wenn man so einen Absorber noch mit einem schönen Stoff abhängt und vielleicht eine Blume daraufstellt, denke ich sogar, dass er sich recht gut in einen Raum integrieren kann.

Sehe ich das bei Plattenresonatoren richtig, dass ich erst einmal die Dröhnfrequenzen kennen müsste? Lässt sich das mit einem Frequenzgenerator (Laptop) und Pegelmessgerät bewerkstelligen oder sogar rechnerisch bestimmen? Dann würde ich das demnächst einmal in Angriff nehmen. Außerdem wäre es keine schlechte Übung für mein Studium, auch wenn ich Akustik erst im übernächsten Semester bekommen werde.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 14:27
von Matthiaz
Sirarokh hat geschrieben: Sehe ich das bei Plattenresonatoren richtig, dass ich erst einmal die Dröhnfrequenzen kennen müsste?
Jupp, so siehts aus.
Sirarokh hat geschrieben: Lässt sich das mit einem Frequenzgenerator (Laptop) und Pegelmessgerät bewerkstelligen oder sogar rechnerisch bestimmen?
Jupp, sowohl hörtechnisch (sogar ohne Pegelmessgerät bei starken Überhöhunhen möglich), als auch rechnerisch recht genau (wenn Dein Raum Viereckig ist) über ein online Programm. Ich hab nur den Link nicht parat...
Am exaktesten geht es halt über ein Pegelmessgerät+Sinustöne.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 15:19
von ramses
TonGen ist so eine Software fürn PC. Mit dieser kannst du Sinustöne erzeugen. Wenn du einen Sweep durchlaufen lässt (Anfang ~ 30Hz - 1000Hz) wirst du merken, das du bestimmte Frequenzen lauter, andere widerum leiser hörst. Die Lauten sind meist überhöhungen, die leisen auslöschungen. Klingt ziemlich Krass, zumindest bei meinem Raum.
Ansonsten findest du noch mehrere Links und Berechnungstools in der Sammlung hier im Forum. Einfach mal ein wenig einlesen ;)

mfg

ramses

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 16:25
von Sirarokh
Hier mal ein Frequenzdiagramm meines Raumes und meiner Boxen

Bild

Gemessen habe ich mit diesem Pegelmessgerät und den mp3s von Hifiaktiv.at

Den einzigen kritischen Hügel sehe ich bei 100 Hz. Die Löcher bei 55 Hz, 1 kHz und 5 kHz irritieren mich etwas. Ebenfalls theoretisch unschön ist der Hochtonabfall ab 10 kHz, was allerdings daran liegt, dass das Messgerät nur bis 10 kHz messen kann.

Des extreme Basswummern bei Kino-ATM "neutral"-Betrieb erklärt dieses Diagramm leider nicht, da der wummernde Ton deutlich unter 100 Hz lag. Im akustischen Vergleich mit den Testtönen liegt er zwischen 30 Hz und 50 Hz. Also genau in dem Bereich in dem das ATM aktiv ist. Die Messwerte weisen diesen Bereich aber seltsamerweise eigentlich nicht als zu laut aus. Daher lohnt sich ein Resonator wohl eher nicht, da ein leichtes Zurückdrehen des ATMs im Grunde den selben Effekt hat, oder?
Beim Anhören der Testtöne kamen mir die Frequenzen zwischen 30 und 50 Hz auch als unverhältnismaßig laut vor, ab 50 Hz klingt aber alles einigermaßen ähnlich laut.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 17:03
von raw
Sirarokh hat geschrieben:Den einzigen kritischen Hügel sehe ich bei 100Hz. Die Löcher bei 55 Hz, 1kHz und 5kHz irritieren mich etwas.
Der Frequenzverlauf lässt einen Raum mit etwa 20m² (5m*4m) erahnen. Gegen die Auslöschung bei 55Hz wirst du wenig ausrichten können. Sie rührt wahrscheinlich von der ersten Tangentialmode. Umstellen würde hier wenig bringen, die Auslöschung liegt in einem großen Bereich der Raummitte. Prüf das mal bitte nach, wo hört man diese Frequenz und wo nicht?

Der 100Hz-Buckel wäre mit großen Cornerblocks noch bekämpfbar.

Dass es unsauber klingt, kann ich nachvollziehen. Die 40Hz-Resonanz müsste wohl recht langsam Ein-/Ausschwingen, weswegen sie auch viel eher als störend empfunden wird (wenn auch nicht pegelüberhöht). Ich nehme daher an, du hast nicht allzu "weiche" Wände und einen "normal" möblierten Raum.

Angesichts der Raumgröße würde der Aufwand mit Resonatoren wie Schaumstoffabsorbern beachtlich werden.

Ich habe mein 60Hz-Loch (ebenso die erste Tangentialmode) bisher weder mit freiaufgestellten 3m³ Glaswolle, noch mit 4m² Resonatorfläche oder mit vielen Aufstellungen bekämpfen können.
Dagegen bekomme ich mit selbstgebauten und penibel aufgestellten Dipol-Subwoofern das Loch weg. Desweiteren haben einige diagonale Aufstellungen in Verbindung mit sehr kurzen Hörabständen auch halbwegs zufriedenstellend funktioniert. Mit einem Equalizer ließe sich hier etwas reißen.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 17:49
von Sirarokh
Die 55 Hz höre ich an der rechten Raumwand und in der Raummitte weniger stark, an der Rückwand und an der linken Wand mittellaut und an der Raumfront hinter den Boxen extrem laut. Hinter den Boxen sind aber sämtliche Bässe extrem laut.

Der Raum hat einen Teppichboden mit zusätzlichem dicken Teppich. Es stehen zwei Tische in ihm. Einer steht zwischen den Fronts, einer vor dem Sofa. Der Esstisch zwischen den Fronts wird aber immer aus dem Raum getragen zum DVD schauen.

Bild