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Erfahrungsbericht Yamaha Pianocraft E700

Verfasst: So 18. Feb 2007, 11:31
von Abraxas
Guten morgen zusammen

Ich hatte ja in diesem Thread um Eure Hilfe beim Aussuchen einer Mini Anlage gebeten. Als Dankeschön (und falls jemand vorhat sich auch so ein Ding zu kaufen) hier ein kleiner Erfahrungsbericht:

Soo, die Pianocraft ist gekommen und gestern hab ich sie mir das erste Mal angesehen und angehört:

Ansehen (goldene Version):
Schönes schnuckeliges Teilchen. "Gold" ist das allerdings nicht. Die Abbildungen auf der Homepage sind viel "goldener" als es die Anlage in Wirklichkeit ist. Ich würde die Farbgebung eher als "Champagner" bezeichnen. Ich finde es schön dezent und mag den Farbton. Damit fügt sie sich auch ganz gut in die vorhandene Athmosphäre ein. (Subjektivwertung: Schön, gefällig, hat was)

Die Lautsprecher sind in so einer Art Lack gehalten und sehen wertiger aus, als sie sind (das kann man jetzt so und so interpretieren :wink: dazu unten mehr)

Anfassen:
Die Knöpfe haben alle einen schönen Druckpunkt, der "Multi Jog" Dreh-Drück-Knopf dreht sich "sahnig" und vermittlet auch beim Drücken nicht das Gefühl hier etwas "billiges" in der Hand zu haben. Die Fernbedienung ist nicht ganz so der Bringer (sehr glänzig), aber geht für den Preis 100% in Ordnung. Ich sie jedoch auch etwas verwirrend. ZB. Umschalten von Sendern geht nur über die "Preset" Taste, die hätte man sich sparen können, wenn man diese Funktion auf den heute so beliebten 4-Weg-Schalter-Kreis gelegt hätte.. (Subjektivwertung: Sehr wertig. FB könnte besser gelöst sein)

Die Lautsprecher sollte man besser nicht anfassen, nicht nur, weil es dann Fingertappsen drauf gibt. :wink: Wer schon mal Nuberts in der Größe angehoben hat, erschrickt leicht, ob des geringen Gewichts der Yamaha Dinger. Auch das Frontgitter besser drauflassen. Die Chassis drunter sehen zwar schön aus, aber wenn das Gitter mal ab ist und man es anschaut, weiß man wieso das ganze Teil (inclusive DVD, progressive Scan, Alufront, Scartanschluss, OSD, Subwoofer Out, etc..) mit LS für 350EUR zu haben ist. Soll kein Vorwurf sein, irgendwo muss der Hersteller ja sparen. (Subjektivwertung: Anschaun ja, anfassen nein)

Bedienerführung:
Die Anleitung ist nach meinem Geschmack etwas zu verworren aufgebaut. Es ist zwar alles vorhanden, aber warum wird z.B. das manuelle Speichern von Sendern nicht auch dort erklärt, wo z.B. die manuelle Sendersuche erklärt ist. Gut, es gibt immer einen Seitenverweis, aber man blättert doch einiges hin und her. (Subjektivwertung: ist okay, man gewöhnt sich dran)

OSD hab ich nicht ausprobieren können, weil die Kiste nicht an einem Fernseher angeschlossen ist (Schade, denn damit könnte Sie ihren ollen DVD Spieler auch entsorgen, aber weibliche Wesen haben eben ihre eigenen Ansichten)

Absolutes NoGo (für mich) in der Bedienerführung bzw. der Programmierung der Firmware: Wenn man von einem Sender auf den anderen umschaltet wird damit die RDS Funktionalität "Stationsname" wieder deaktiviert. Ja, man kann es mit einem Knopfdruck wieder einblenden, aber das geht mir nicht in den Kopf - wenn ich den Knopf "3" drücke weiß ich ja, dass ich jetzt Festsender Nummer 3 höre. Warum sagt mir es die Anlage immer wieder. Ich würde da lieber gleich den Stationsnamen (oder auch Titel und Interpret sehen, wenn eingeblendet)

Das Display als solches geht absolut in Ordnung. Einzeiliges Punktmatrix (Bernstein) das einem keine Rätsel aufgibt, gut ablesbar ist und halt zum gesamten Bild passt.

Anhören:
Bedingt durch die wertige Verarbeitung der gesamten Anlage (und duch Lesen von Beschreibungen) war ich schon gespannt ob sich das Hörerlebnis so darstellt wie man es im Vorhinein vermutet....und war dann etwas enttäuscht von dem was meine Ohren dann zu hören bekamen :( Das Ganze klang etwas "suboptimal".

Was die Lautsprecher richtig gut können sind die Mitten und darauf schein sie so stolz zu sein, dass sie diese auch immer eifrig in den Vordergrund stellen. Gut, man kann aus diesen kleinen Teilen, die ja auch einem starken wirtschaftlichem Zwang unterliegen sicher keine abgrundtiefen Bässe oder prickelnde Höhen erwarten, aber das was hier rauskommt ist doch extrem verbesserungsfähig. Die Hochtöner geben ihr Bestes aber sind nicht in der Lage mal ein Becken auch so darzustellen, wie ein Becken klingt. Da fehlt obenrum das "silbrige, perlende" (kann ich nicht besser ausdrücken)

Die Musik "klebt" zwar nicht an den Lautsprechern und der Klang baut sich in einer Ebene dazwischen auf, aber das ist das Zauberwort: Eine Ebene! Man hat das Gefühl, es die Musik kommt von einer Ebene die zwischen den Lautssprechern liegt. Eine Ortung ist nicht möglich. Freddy Mercury oder Sara K. Stehen wie mit dem Nudelholz auf Breite des Lautsprecherabstandes plattgewalzt dazwischen und musizieren munter über die gesamte Breite. "Tiefe" hätte ich ja gar nicht erwartet aber ein bisschen Ortbarkeit wär schon nicht schlecht gewesen.

Wenn man aus den kleinen LS einen leicht überhöhten Bereich so um die 100-150Hz erwartet, wie man ihn oft findet, damit da wenigstens ein bisschen Bass zu hören ist, so wird man hier nicht fündig. Dieser Bereich scheint relativ normal zu klingen.

Der Gesamtklang erscheint so als würde man über eine z.B. nuBox 311 eine Decke hängen und damit Musik hören. Lauthören macht das Ganze dann etwas besser. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Lautsprecher einen "Mindestpegel" benötigen um ein bisschen so zu funktionieren, wie man es von einem Lautsprecher erwartet.
(Subjektivwertung: SEHR Verbesserungsfähig)

Zusammenfassend: Mit der Pianocraft hat man sicher ein kleines feines Stück Hifi; Gediegene Anmutung, super Ausstattung und nur als "Küchenradio" viel zu schade. Seinen Spaß (oder das, was von Hifi Zeitschriften gerne Hörerlebnis genannt wird) hat man damit auch. Unter der Bedingung, dass man die die serienmäßigen Lautsprecher durch etwas aus dem Hause Nubert ersetzt.

Ich würde sie wieder jederzeit empfehlen, (jedoch nur mit anderen Lautsprechern)

Einen schönen Sonntag Euch

Sergio

Verfasst: So 18. Feb 2007, 12:21
von Sirarokh
Nicht umsonst wird diese Anlage auch häufig ohne Boxen verkauft. Die Boxen haben dann meist einen (Rest-) Verkaufpreis zwischen 50€ und 60€. Für den Preis fand ich sie gar nicht so übel. Das sagt aber auch einiges über die Preisstrategie von Yamaha aus: 100€ für die Boxen und 250€ für die restliche Elektronik. Im Grunde also wie du auch geschrieben hast kein schlechter Kauf, wenn man die Boxen ersetzt.

Verfasst: So 18. Feb 2007, 12:29
von Squeeze
Schöner Bericht! :-) Das deckt sich mit meinen Erfahrungen bzw. denen anderer Leute und scheint sich auch durch die gesamte Pianocraft-Reihe zu ziehen. Ich habe mir damals eine E200 (Receiver + CD-Player) gekauft und hatte dann nach zwei Jahren das Erlebnis, als ich dafür zwei nuBox 380 bestellt und angeschlossen habe. Da merkt man dann, dass diese kleine Anlage durchaus zu schönen Sachen fähig ist.

Kleiner Tipp: Die Pianocraft-Lautsprecher gehen bei der eBucht ganz gut weg. Ich habe damals noch 80 Euro bekommen. ;-)

Squeeze

Verfasst: So 18. Feb 2007, 12:58
von Blap
Danke für den Bericht.

Mir geistern diese Yamaha Minis schon ewig durch den Kopf. Jetzt hat es mir besonders die aktuelle E810 angetan. Wäre eine tolle Zweitanlage fürs Schlafzimmer. Ich könnte dann dort Verstärker, CD und DVD Player durch die kleinen, hübschen Geräte ersetzen. Natürlich würde meine nuBox 310 an der Anlage betrieben.

Verfasst: So 18. Feb 2007, 18:24
von svenm26
Hallo,
ich hatte auch lange mit dem Gedanken gespielt mir eine Pianocraft zu holen. War mir nur immer zu teuer.

Letztes We sah ich bei Expert in meiner Nähe ein super Angebot für eine E 810 in silber mit schwarzen LS.

Da habe ich sofort zugeschlagen. Die LS gingen gestern für 100 Euro in der Bucht weg.

Habe meine 381er, die sollten um einiges besser sein:-)

Die 700er hatte ich mir auch angesehen, nur fand ich der Receiver von der 810 macht einen besseren Eindruck.

Und das nicht nur vom Gewicht (Fast 2 mal so schwer), sondern auch von der Leistung. :D

P.S. ein Bild der Pianocraft Anlage findet ihr ein meinem Album.

Gruß Sven

Verfasst: Mo 19. Feb 2007, 07:00
von Gandalf
In Verbindung mit einem Paar nuBox 310 oder nuLook klingt die Pianocraft um Längen besser.

Verfasst: Mo 19. Feb 2007, 19:16
von Abraxas
Danke für die Tipps und Meinungen.. ich arbeite dran, dass sie sich noch Nubis zulegt.. ich glaub zwar nicht, dass ich erfolgreich sein werde, aber man soll ja die Hoffnung nie aufgeben :wink:

Verfasst: Mo 19. Feb 2007, 19:23
von Sirarokh
Meine Erfahrung: Wer eine gute Nubert-Anlage einmal gehört hat und das Geld hat, will auch sowas... Der nuVirus eben :)

Verfasst: Di 20. Feb 2007, 01:03
von Malcolm
Was ich der Pianocraft zugute halten muss:

Von den Kompaktanlagen bis ca. 600€ klingt sie IMHO am Besten und ist dabei noch relativ günstig zu haben.

Ich habe im Direktvergleich viele teurere Denons, Kenwoods und Co. gehört die nochmals DEUTLICH schlechter waren-

und zum Teil ein ganzes Stück teurer. Klar sind die Boxen keine "nuboxen", aber für das Geld durchaus ordentlich. Ich wäre froh meine Freunde und Bekannte hätten sich alle eine Yamaha Pianocraft gekauft- denn dieser kleine Kraftzwerg mit den hübschen kleinen Lautsprecherchen klingt allemal besser als das, was viele von ihnen in Ihren Wohnzimmern haben (Aiwa, Cat, TCM, Medion/Tevion usw...).

Fazit:
Nuboxen SIND deutlich besser, in allen Bereichen. Und das bessere ist des guten Feind. Aber SCHLECHT sind die Yamaha-Lautsprecher dadurch noch lange nicht (schon gar nicht für das Geld) :!:

Verfasst: Di 20. Feb 2007, 09:35
von zorromaster
Malcolm hat geschrieben:Was ich der Pianocraft zugute halten muss:

Von den Kompaktanlagen bis ca. 600€ klingt sie IMHO am Besten und ist dabei noch relativ günstig zu haben.
Was mich hier interessieren würde: Da hat TEAC doch ein ähnliches System (CR H255 usw.) im Programm - aber mit dem Vorteil, das man hier die Boxen nicht mitkaufen muss. Und der Preis dürfte auch nahe beim Yamaha liegen.
Hat von euch wer die beiden mal zum Vergleich gehabt?

Thunder & Lightning
zz