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Raumakustik Optimierung Plattenresonator/Helmholtz

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 10:36
von jbst
Hi,

so am Anfang eines Semesters hat man als Maschinenbauer ja immer richtig Zeit. Da dachte ich mir, tu mal was für deine Raumakustik. Bei meiner Konstellation und Aufstellung ergibt sich bei 40 Hz ein Maximum und bei ca. 60 Hz ein Minimum. Danach ist der Frequenzverlauf relativ gut. Meine Messungen diesbezüglich konnte ich durch den hunecke Rechner auch nochmal bestätigen. Also, wie kann ich dei Resonanz bei 40 Hz dämmen? Durch einen Helmholtz- oder Plattenresonator? Wünschenswert wäre natürlich, wenn das Minimum bei 60 Hz dann auch verschwinden würde... Der Pegelunterschied zwischen 40 und 60 Hz beträgt fast 40 dB. Hat da jemand schon Erfahrungen sammeln können?

Gruß, jbst

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 14:24
von Raico
Es dürften wohl beide Bauformen geeignet sein.
Vielleicht nimmst du einfach die, welche dir handwerklich und vom Design her am besten zusagt.
Helmholtz hätte IMHO den Vorteil, dass man mit der Bauform spielen kann und so am ehesten die Gewähr hat, das Teil ins Wohnambiente zu integrieren.

Dass dein 60-Hertz-Loch dann verschwindet, bezweifle ich. Ich schätze, das kriegst du nur weg, wenn du die Anzahl der Bass-Schallquellen im Raum erhöhst oder eine andere Boxen- bzw Hörplatzposition wählst.

Allerdings sollte man Erhöhung und Bassloch in der Wirkung nicht gleichsetzen:

Ein Peak fällt akustisch sofort auf, wenn die Frequenz getroffen wird.
Ein Einbruch ist aber - vor allem, wenn er sich schmalbandig darstellt - bei derartig komplexen Signalen, wie die Musik sie liefert, praktisch nicht zu hören.
Ich würde mir über das "Loch" also keine so großen Gedanken machen.

Verfasst: Do 29. Mär 2007, 12:16
von jbst
Ich galube ich werde es erstmal mit einem Plattenresonator versuchen. Der soll zusätzlich noch die Nachhallzeit optimieren und das ist bei mir um 40 Hz auch einiges...

Grüße, jbst

Verfasst: Do 29. Mär 2007, 19:57
von jbst
Hab jetzt mal ein bisschen rumgerechnet und bin auf folgende Konfiguration gekommen:
f = 595.5/sqrt(a*m')

Dicke der MDF-Schwingplatte: 16mm
Dicken der übrigen MDF-Platten: 19 oder 22mm
Maße (B*H): 60 x 100cm
Abstand Schwingplatte/Rückwand (a): 20cm
Das ganze werde ich erstmal ohne Dämmaterial probieren
Jetzt kommt mir nur noch die Dicke der Schwingplatte ein bisschen groß vor. Kann das Ding trotzdem schwingen und den gewünschten Effekt erzielen?
raw? Oder andere mit Praxiserfahrung bei sonnem Ding?

Grüße, jbst

Verfasst: Fr 30. Mär 2007, 08:29
von BlueDanube
jbst hat geschrieben:Dicke der MDF-Schwingplatte: 16mm
Jetzt kommt mir nur noch die Dicke der Schwingplatte ein bisschen groß vor. Kann das Ding trotzdem schwingen und den gewünschten Effekt erzielen?
Das kommt mir auch ein bisschen dick vor - in den meisten Berichten, die ich bisher gesehen habe, wurde 3-4mm Hartfaserplatte genommen - einmal 6mm Sperrholz ....
Außerdem....MDF wird im Lautsprecherbau verwendet, weil es nicht schwingt! :?
Für ein hohes Flächengewicht würde ich eher Stahl (1-2mm) nehmen.

Du wirst wahrscheinlich drum rum kommen, den Abstand zwischen Schwingplatte und Rückwand zu erhöhen.... :roll:

Re: Raumakustik Optimierung Plattenresonator/Helmholtz

Verfasst: Fr 30. Mär 2007, 16:12
von ozon
jbst hat geschrieben:Hi,

Wünschenswert wäre natürlich, wenn das Minimum bei 60 Hz dann auch verschwinden würde... Der Pegelunterschied zwischen 40 und 60 Hz beträgt fast 40 dB. Hat da jemand schon Erfahrungen sammeln können?

Gruß, jbst
Also ich habe letzten einen Helmholzresonator für 46 Herz gebaut und rein messtechnisch war es ein unglaublicher Erfolg: von 44 bis 48 Herz ca. -6 db. Nur dann kam das grosse Erwachen: Die Wirkung des Resonators ist nicht nur abhängig von seiner eigenen Positiunierung im Raum sondern auch stark abhängig von der Entfernung des Hörers zum Helmi. Konkret: befindet sich der Hörer neben dem Helmholzresonator, ist die Wirkung sehr gut (ähnlich als wenn man sich direkt neben den Sub setzt - da dröhnt auch nichts mehr!) Je weiter man sich entfernt, desto geringer ist die Wirkung (messtechnisch). Beim Konkreten Hören von Musik schauts dann noch mal ganz anders aus: Bei manchen Musikstücken ist es besser geworden, bei manchen schlechter. Nach Nachforschungen im Internet bin ich dann darauf aufmerksam geworden, dass sich der Nachhall durch einen Helmi sogar erhöht! Kurze Impulse wurden durch den Helmi abgeschwächt (auch solche, die eigendlich erwünscht waren) un d lange Impulse wurden zwar von der LAUTSTÄRKE leiser aber es hörte sich nun steril an und der Nachhall ist sogar hörbar angestiegen. Wenn ich mich direkt neben den Helmi setzte, hatte ich immer irgendwie so ein "Flattern" im Ohr. Trotzdem habe ich für meine Raumverhältnisse eine gute Raumakkustik durch mehrere Massnahmen zusammen (Resonatoren, Schaumstoff, Klangfeldverkleinerung, Positiunierung des Subs, Anhebung des Nachhalles in den Höhen usw.....) Es gibt halt nur eine Komplettlösung. Die Geschichte mit den Helmholzresonatoren ist auf jeden Fall sehr kompliziert......

Gruss, ozon

edit: Die 60 Herz werden nicht angehoben, nur relativ zu den 40 Herz sind die 60 Herz dann natürlich angehoben. Wenn du die 40 Herz durch Resonatoren um 40 Herz absenkst, dann nimmst du nachher gar keinen Tiefbass mehr war

Re: Raumakustik Optimierung Plattenresonator/Helmholtz

Verfasst: Fr 30. Mär 2007, 19:31
von BlueDanube
ozon hat geschrieben:Die 60 Herz werden nicht angehoben, nur relativ zu den 40 Herz sind die 60 Herz dann natürlich angehoben.
Kann sein - muss aber nicht sein!
Abhängig von Raumdimension und Aufstellung der Lautsprecher und Hörplatz kann sowohl bei 40Hz als auch bei 60Hz eine stehende Welle entstehen, wobei man bei 40Hz im Schwingungsbauch und bei 60Hz im Schwingungsknoten sitzt.
40dB Pegelunterschied deuten darauf hin, denn ein Pegelüberhöhung von 20-25dB ist eigentlich schon extrem - für 40dB muss schon eine Pegelminderung bei 60Hz im Spiel sein. Diese kann man ebenfalls mit einem Tieftonabsorber korrigieren.

Re: Raumakustik Optimierung Plattenresonator/Helmholtz

Verfasst: So 1. Apr 2007, 15:30
von jbst
BlueDanube hat geschrieben:40dB Pegelunterschied deuten darauf hin, denn ein Pegelüberhöhung von 20-25dB ist eigentlich schon extrem - für 40dB muss schon eine Pegelminderung bei 60Hz im Spiel sein. Diese kann man ebenfalls mit einem Tieftonabsorber korrigieren.
Hi,

und auf welche Frequenz müssten man dazu einen Tieftonabsorber abstimmen?

Grüße, jbst

Re: Raumakustik Optimierung Plattenresonator/Helmholtz

Verfasst: So 1. Apr 2007, 17:36
von BlueDanube
jbst hat geschrieben:
BlueDanube hat geschrieben:40dB Pegelunterschied deuten darauf hin, denn ein Pegelüberhöhung von 20-25dB ist eigentlich schon extrem - für 40dB muss schon eine Pegelminderung bei 60Hz im Spiel sein. Diese kann man ebenfalls mit einem Tieftonabsorber korrigieren.
und auf welche Frequenz müssten man dazu einen Tieftonabsorber abstimmen?
Wenn meine Vermutung richtig ist, brauchst Du mindestens zwei Absorber - einen für 40Hz und einen für 60Hz!
Je nach Wirkungsgrad könnten auch mehrere pro Frequenz nötig sein.... :roll:

Wenn Ozon recht hat, brauchst Du einen (oder mehrere) der auf 40Hz abgestimmt ist.

Verfasst: So 1. Apr 2007, 17:43
von jbst
Ich dachte immer, dass ein Tieftonabsorber die abgestimmte Frequenz dämpft. Das wäre einer Anhebung der 60 Hz doch kontraproduktiv. Oder wie, oder was?

Grüße, jbst