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Ich glaube, die Zeit sollte man sich einfach nehmen.
Inzwischen stehen die zwei nuLine120, die zwei DS-60 und der CS-70 in Kirsche ja schon seit einigen Wochen bei mir im Wohnzimmer. Angefeuert werden sie von einem Yamaha RX-V2700 und einem DVD-S1700.
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Ich bin mir nicht sicher, dass ich in der Lage bin meine Eindrücke so blumig zu beschreiben, wie es der eine oder andere in seinen Hörberichten gemacht hat. Werde aber versuchen euch meine Eindrücke so gut wie möglich zu beschreiben.
Wie ich schon im ersten Teil meines Berichts geschrieben habe, legen die nuLine120 jedwede Schwäche in den CDs deutlich und klar dar. Es ist also nicht so einfach und bedeutete einige Tage Arbeit, die richtigen CDs für diesen Test heraus zu suchen.
Wenn der CD-Player aber mit gut abgemischtem Material bestückt wird, erschallt ein Klangfeuerwerk der Extraklasse.
Fangen wir mal als erstes mit Bell's Digital Soundcheck CD an.
Auf dieser CD sind einige Stücke, die sich wirklich hören lassen.
Schon das erste Stück reißt einen mit. J.S.Bachs Toccata D-Moll BWV 565 von Anton Bogner.
Sobald die Orgel losspielt fühlt man sch mitten in eine romanische Kirche versetzt. Die Orgel spielt druckvoll bis in die tiefsten Regionen hinein, dass man sich am liebsten erfurchtsvoll verneigen will. Jetzt weiß ich genau, warum die Kirchen so viel Geld in die Orgeln gesteckt haben. Es ist einfach eindrucksvoll und unterstreicht die Weitläufigkeit und die Erhabenheit, die viele Kirchen ausstrahlen.
Die nuLine nimmt nichts von diesem Eindruck, sondern unterstreicht ihn noch. Sehr voluminös und bassstark.
Nun zu einem ganz anderen Instument, Drums in jedweder Kombi.
...Ideal um die Impulsschnelligkeit der Boxen zu testen...
Ich kennen nicht viele Stücke, die dies besser können als Charly Antolinis Carambolage. Man wird förmlich bombardiert vom Sound der unterschiedlichsten Schlag- und Percussioninstrumente. Dabei lässt sich jedes einzelne genau auf der Bühne orten und ist in einer nie gehörten Präsenz förmich zu spüren. Nichts ist verwaschen, auch die tiefen Trommelschläge kommen knackig und dröhnfrei an die Hörposition.
Da ich in meiner Freizeit selber ein wenig Gitarre spiele, wenn auch sehr selten, ist es für mich sehr wichtig gerade dieses Instument in seiner natürlichen Klangfarbe hören zu können. Die nuLines schaffen es, einem Ray Brown und Laurindo Almeida mit ihrem Malaguena ins Wohnzimmer zu holen. Wenn man die Augen schließt sieht man förmlich den Bass auf der linken Seite und die Gitarre auf der Rechten.
Ich musste wirklich meine Gitarre schnappen und den Klang vergleichen. Nun gut, ich spiele stümperhaft. Aber was wirklich an Natürlichkeit rüberkommt übertrifft meine Erwartungen bei weitem.
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Weiter geht es mit The Alan Parson Project Tales Of Mystery And Imagination Edgar Allan Poe
Hm, ich hatte mir eigentlich mehr erhofft von der CD. Klingt unten herum ein wenig dürftig, dafür sind die Mitten und Höhen vom Feinsten. Auch die Bühne wird schön breit aufgebaut. Denke das letzte bischen Klang, das mit hier fehlt, liegt eher an der CD als an den Boxen. Da weiß ich ja inzwischen, was sie zu leisten in der Lage sind.
Als nächstes steht die kleine Tochter von Nat King Cole, nämlich Natalie Coles Unforgetable auf der Abspielliste.
R&B, Jazz, BigBand-Style, alles dabei. Und dazu die unverwechselbare Stimme von Natalie Cole.
Endlich kann man den Basslauf eines Kontrabass fein heraushören. Nicht nur ein tiefes Bassgegrummel, sondern jeden Ton in seiner abgrundtiefen Reinheit. Die Streicher und die Klavieruntermalung umspielt dezent Natalies Stimme. Wenn man die Augen schließt denkt man, man sitzt in einem Club irgendwo im Süden der USA und gleich stößt einen eine hübsche gestresste Kellnerin an ...noch was zu trinken....
Kaum öffnet man die Augen, befindet man sich wieder im eigenen Wohnzimmer.
Das Beste ist, man muss nicht einmal sehr laut stellen. Auch bei leisen Pegeln kommt die Musik klasse rüber. Was ist nicht selbstverständlich und spricht aus meiner Sicht nur für die Lines!
In anderen Liedern, wie z.B. Staigthen Up And Fly Right begeistert die Klarheit der Klavierbegleitung, während die Präsenz der Trompeten in Almost Like Being In Love so schön im Hintergrund gehalten ist, dass sie die Stimme nicht überdecken. Das war bei meinen Boxen vorher nicht wirklich der Fall. Nie wirken die Lines angestrengt, weder bei leisen, noch bei lauten Hörsessions. Immer bewahren sie einen kühlen Kopf und stellen jede Einzelheit feinzeichnend dar.
Nun wird der CD-Player mit Chess, einem Musical von Benny Andersson, Tim Rice und Björn Ulvaeus gefüttert. Ja, wenn ihr meint die Namen kommen euch bekannt vor habt ihr Recht. Das sind die Jungs von ABBA. Eine recht nett aufgenommene Musicalproduktion mit vielen Chorstimmen vor dem beeindruckenden London Symphony Orchester. Das ganze ist teilweise etwas poppig angehaucht, daher hat man hier die Möglichkeit die Wandlungsfähigkeit der Boxen zu testen. Chorgesang, Klassik und Pop wechseln sich in den ein einzelnen Liedern gut ab. Die Boxen werden vor die Aufgabe gestellt, die einzelnen Stimme, Instrumente und die poppigen Drums gleichzeitig darzustellen. Die nuLine schlägt sich hier mehr als gut denke ich. Nichts verschwindet im Matschigen. Alles ist klar definiert.
Peter Gabriels US zeichnet sich durch ein beeindruckendes Bassfundament aus. Es ist schon fast beänstigend, was da aus den nuLine120 herauskommt. Man ist fast versucht sich umzuschauen und nach einem Subwoofer zu suchen.
... aber da ist keiner...
Gerade am Anfang von Blood Of Eden ist es schon fast ein wenig zu viel des Guten.
... scheint aber auf der CD anscheinend so aufgenommen zu sein. Ist mir bloß bis jetzt noch nie so aufgefallen, da meine alten Boxen nicht so tief hinuntergestiegen sind.
Sehr gewöhnungsbedürftig, aber wie heißt es so schön ... is schon irgendwie geil!
Beim sehr bekannten Steam werden wieder viele bisher nicht gehörte Einzelheiten klar dargestellt. Die Bühne ist gerade bei diesem Lied sehr Breit und Peter steht genau zentral in der Mitte.
Das beste ist ... es hört sich an, als sitze ich bei einem Live-Konzert nur 5 Meter von ihm weg!
War mir garnicht bewusst, dass es sich so nach Live anhört.
Das vorerst letzte CD-Album ist Roger Waters Amused To Death.
Ein sehr dynamisches Album mit viel Soundeffekten. Ein echtes Water Album eben.
Also nicht zu laut machen...auch wenns einem leise vorkommt. Der Düsenjet, der als Überleitung zwischen zwei Liedern fungiert, zerreißt einem sonst das Trommelfell.
Sehr schön klingt das Klavier im Donner von Perfect Sense Part I.
Die Stimme von P.P. Arnold lässt einem einkalte Schauer über den Rücken rasseln.
Weiter geht es mit einigen SA-CDs, um auch den Multichannel-Betrieb zusammen mit den DS-60 gerecht zu werden.
Was einem da bei Carol Kidd Havin' Myself A Time und Claire Martin Black Coffee geboten wird, ist schon allererste Sahne. Knackiger tiefer Kontrabass, lebensechtes Klavier und feinster Gesang mit einem Saxophon links hinten auf der Bühne.
Hier ist einfach nichts zu meckern...
Richtig vom Hicker reißt einem das James Bond Theme des Royal Philharmonic Orchestra. Was da von allen Seiten an Musik auf einen zuströmt. ...ich fühle mich als sitze ich genau an der Stelle des Dirigenten...
Ich muss zugeben, dass ist nicht dir wirkliche Hörposition und es ist nicht so ganz natürlich. Aber es ist schon toll so mitten im Geschehen zu sein.
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Mir fallen schon gar keine blumigen Beschreibungen ein, um Euch meine Begeisterung beschreiben zu können.
So kann ich Mozarts Requiem einfach nur als beeindruckend beschreiben.
Ich empfehle jedem, der mit dem Gedanken spielt sich neue Boxen zu besorden, sich die nuLine120 anzuhören.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr begeistert sein werdet.
Ich bin auf jeden Fall mehr als ein zufriedener nuBianer geworden. Denke nicht, dass es meine letzten Nuberts sind!