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Entkopplung: Lautsprecher vs. Holzdielenfußboden
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 00:12
von Dragon916
Bin seit einigen Tagen überglücklicher Besitzer von zwei nuBox511. Trotz der überragenden Klangqualität habe ich von Anfang an folgende Problematik:
Ich wohne in einer Altbauwohnung mit einem Holzdielenfußboden, welcher sich sehr leicht durch die Lautsprecher zum mitschwingen anregen läßt. Mein Nachbar unter mir hat somit meine Neuanschaffung schon bemerkt. Wie kriege ich eine vernünftige Entkopplung zwischen den Lautsprechern und diesen Holzdielen hin? Sie verlaufen über die gesamte Länge des Zimmers und allein schon beim drüberlaufen geben diese knarrende Geräusche von sich.
Abmaße des Zimmers (falls benötigt): Länge 4,8 Breite 3,6 und Höhe 2,85 m.
Ich habe mich in diesem Forum schon ausgiebig umgeschaut, aber nicht wirklich eine Lösung hierzu gefunden.
Ich hätte eine Idee und wollte nun eure Meinung, Verbesserungen, Alternativen dazu hören.
Meine Idee wäre die Boxen über Spikes auf eine Granitplatte (Betonplatte, etc., Hauptsache schwer) zu stellen und diese wiederum über Gummipuffer (Schaumstoff, Filzplättchen etc.) vom Boden zu entkoppeln.
Mein Anspruch wäre allerdings, daß es zu keiner Beeinträchtigung der wunderbaren Lautsprecher kommt.
Ich danke allen, die sich zu diesem Thema äußern, schon im Voraus.
Re: Entkopplung: Lautsprecher vs. Holzdielenfußboden
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 00:29
von Klempnerfan
Hi Dragon und willkommen!
Dragon916 hat geschrieben:Meine Idee wäre die Boxen über Spikes auf eine Granitplatte (Betonplatte, etc., Hauptsache schwer) zu stellen und diese wiederum über Gummipuffer (Schaumstoff, Filzplättchen etc.) vom Boden zu entkoppeln.
Die Idee find ich z.T. gut, allerdings würd ich noch etwas anderes als Absorber unter der Granitplatte verwenden.
In der Art wie halbe Tennisbälle oder lieber gleich Absorber von Nubert.
Tennisbälle könnt man noch farblich gestalten, Bolider-Absorber (oder andere) sehen auch chic aus
.
Dragon916 hat geschrieben:Mein Anspruch wäre allerdings, daß es zu keiner Beeinträchtigung der wunderbaren Lautsprecher kommt.
Sollte eher förderlich sein, statt beeinträchtigend...
Grüße nach Hamburg, der Perle...
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 09:11
von Raico
Hi Dragon - und willkommen im Forum!
Ich stimme dem Klempnerfan zu. Deine Idee ist prinzipiell gut, doch Filzplättchen reichen nicht, und Schaumstoff drunter ist zu weich.
Vorschlag: Wenn dir die "Bolide Schockabssorber" von Nubert zu teuer sind, probier es doch mal mit dicken Gummiringen (das sind die zur Verbindung der orange-farbenen Abwasserrohre) aus der Installationsabteilung der Baumärkte. Drei oder vier solche Ringe zwischen Fußboden und Granitplatte sollten schon helfen. Kostet nicht die Welt.
Aber Achtung: Das schwarze Gummi aus den Ringen färbt ab! Also leg sie am besten auf ein Stück Plastikfolie, damit der Boden keinen Schaden nimmt.
Gruß!
Raico
Re: Entkopplung: Lautsprecher vs. Holzdielenfußboden
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 11:42
von StefanB
Dragon916 hat geschrieben:Bin seit einigen Tagen überglücklicher Besitzer von zwei nuBox511. Trotz der überragenden Klangqualität habe ich von Anfang an folgende Problematik:
Ich wohne in einer Altbauwohnung mit einem Holzdielenfußboden, welcher sich sehr leicht durch die Lautsprecher zum mitschwingen anregen läßt. Mein Nachbar unter mir hat somit meine Neuanschaffung schon bemerkt. Wie kriege ich eine vernünftige Entkopplung zwischen den Lautsprechern und diesen Holzdielen hin? Sie verlaufen über die gesamte Länge des Zimmers und allein schon beim drüberlaufen geben diese knarrende Geräusche von sich.
Abmaße des Zimmers (falls benötigt): Länge 4,8 Breite 3,6 und Höhe 2,85 m.
Ich habe mich in diesem Forum schon ausgiebig umgeschaut, aber nicht wirklich eine Lösung hierzu gefunden.
Ich hätte eine Idee und wollte nun eure Meinung, Verbesserungen, Alternativen dazu hören.
Meine Idee wäre die Boxen über Spikes auf eine Granitplatte (Betonplatte, etc., Hauptsache schwer) zu stellen und diese wiederum über Gummipuffer (Schaumstoff, Filzplättchen etc.) vom Boden zu entkoppeln.
Mein Anspruch wäre allerdings, daß es zu keiner Beeinträchtigung der wunderbaren Lautsprecher kommt.
Ich danke allen, die sich zu diesem Thema äußern, schon im Voraus.
Mach genau da was du vorhast, und mach auch einen Termin mit dem Nachbarn.
Dann stellst du einmal deine Boxen auf deine Entkopplungsvariante, und anschliessend wieder direkt auf den Fussboden.
Dann gibts du etwas "Gas" und ihr hört euch gemeinsam beim Nachbarn an, dass aus einer hellhörigen Wohnung
nicht ruckzuck eine
nicht mehr hellhörige Wohnung wird.
Stefan
Re: Entkopplung: Lautsprecher vs. Holzdielenfußboden
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 11:56
von tiyuri
Absorber
StefanB hat geschrieben:Dann gibts du etwas "Gas" und ihr hört euch gemeinsam beim Nachbarn an, dass aus
einer hellhörigen Wohnung nicht ruckzuck eine nicht mehr hellhörige Wohnung wird.
Ja, die Anregungen der Bausubstanz durch den von Lautsprechern übertragenen Körperschall
sind vergleichsweise gering im Gegensatz zu denen des
normalen Luftschalls selbst, leider.
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 17:37
von Dragon916
Freut mich gleich soviele Antworten zu bekommen. Danke.
Hab mir heute auch gleich zwei Granitplatten aus dem Baumarkt geholt. Bei den Spikes bin ich noch am überlegen ... hatte so eine Idee über Spikes aus Hartholz ... muß ich mir erst mal durch den Kopf gehen lassen, ob die besser sind als aus Stahl ...
Vorübergehend hab ich mir Pukes von Oehlbach (One for all - die billigen) geholt und ein wenig rumexperimentiert ... ist besser geworden, allerdings ein wenig auf Kosten des Klanges (wie ich schon befürchtet habe) ... die Dinger dämpfen zwar den horizontalen Bereich ganz ordentlich aber halt auch ein wenig den vertikalen in manchen Frequenzbereichen, sprich den Klang in diesen.
Folgendermaßen werde ich weitermachen: da ich zwar in Hambrug wohne, aber gebürtiger Schwabe bin und dazu noch Ingenieur, werde ich noch ein wenig mit "alternativen" Mitteln herumexperimentieren.
Raico hat mich da auf eine ganz gute Idee mittels Dichtringen die Granitplatte vom Boden zu trennen gebracht, außerdem werde ich mir noch Spikes als Verbindung zwischen Lautsprecher und Granitplatte besorgen. Falls mich dann das ganze immer noch nicht zufriedenstellen sollte (besonders den nicht gewollten Klangeverlust), rücke ich dem ganzen mit einem Vibrationsmeßgerät aus meiner Firma an den Kragen und versuche gezielt die Anregerfrequenzen zu eliminieren.
Apropos Bolide Schockabsorber ein kleiner Tip von mir: bei Teufel gibt es was günstigeres (28,-/4Stk.), allerdings schlägt bei denen der Versandpreis von 12,50 mehr als ordentlich zu Buche. Hier der Auszug aus deren Internetseite ...
Teufel High End-Resonanzdämpfer (Satz mit 4 Stück)
Minimieren die Übertragung unerwünschter Schwingungen. Unsere schwarzen Teufel High-End-Resonanzdämpfer "Vibrapods" aus einem weltraumerprobten Material hoher Dichte entkoppeln sogar besonders schwere Boxen und Subwoofer von schwingenden Holzfußböden und gewährleisten auch bei einer Aufstellung im Regal so gut wie dröhnfreie Bässe. Die optimale Lösung.
Durchmesser je Dämpfer: 62 mm, Höhe: 15 mm, Tragfähigkeit je Set ca. 30 bis 50 kg
Falls ihr noch weitere Anregungen habt, nur her damit ... probier es aus und geb euch dann an dieser Stelle Bescheid über den Verlauf meiner Bemühungen.
Bis demnächst ...
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 18:19
von Klempnerfan
Ahoi Dragon!
Dragon916 hat geschrieben:Apropos Bolide Schockabsorber ein kleiner Tip von mir: bei Teufel gibt es was günstigeres (28,-/4Stk.), allerdings schlägt bei denen der Versandpreis von 12,50 mehr als ordentlich zu Buche.
Nee, nee, jetzt holst du uns noch den Deibel ins Haus
Sehen aber auch nicht so gediegen aus wie die Bolide-Schockabsorber
.
Dragon916 hat geschrieben: Falls ihr noch weitere Anregungen habt, nur her damit ... probier es aus und geb euch dann an dieser Stelle Bescheid über den Verlauf meiner Bemühungen.
Hört sich gut an - mal sehen, was da noch kommt!
Nordische Grüße
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 18:22
von Raico
Hallo Dragon!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich Klangeinbußen geben sollte.
In der Regel wirkt sich JEDE Erhöhung des LS - auch wenn es nur wenige cm sind - entweder gar nicht auf den Klang aus oder leicht positiv, weil dann die Bass-Chassis etwas weiter vom Fußboden entfernt sind und entsprechend (minimal) weniger Raumanregungen erzeugen.
Das dürfte der Hauptgrund sein, warum Spikes, Untersetzer u.ä. überhaupt irgendwas am Klang drehen: Da wirkt sich dann schlícht die veränderte Höhe des LS klanglich aus.
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 19:01
von MK II
Hallo,
mir erschliesst sich nicht so ganz warum an die Granitplatte angekoppelt wird (Spikes) und dann alles zum Fußboden entkoppelt werden soll. Zwei mal entkoppeln müsste eigentlich effektiver sein, nö?
Gruß
Markus
Beantwortung aufgekommener Rückfragen
Verfasst: Sa 23. Jun 2007, 22:49
von Dragon916
Eigentlich wollte ich hier jetzt ein Bild einfügen, um nun folgende Erläuterungen besser veranschaulichen zu können. Vielleicht kann mir da ja jemand weiterhelfen? Muss ich da erst ein Bild ins Netz hochladen, bevor ich es hier posten kann? Geht das nicht direkt von meinem PC aus?
Moin Moin Klempnerfan:
Ich weiß das man nicht mit dem Teufel spielen sollte ... lol ... Ich denke, daß die aber auch massig an Erfahrungen haben und nicht irgendwas verkaufen würden, wenn es nicht funktioniert. Als Ing. gilt für mich sowieso "Form follows function" und der geplante Einsatz von Dichtungsringen wird sicherlich auch nicht besser aussehen (verschwinden sowieso unter die Granitplatten, praktisch unsichtbar). Geschmackssache.
Ich bin übrigens auch gespannt, wie weit sich dieses Thema noch entwickeln wird.
Hallo Raico:
Sicherlich ist jede Erhöhung der Boxen positiv für den Klang (wenn auch wie ich meine minimal). Mein bisheriger Aufbau beinhaltet jedoch nur die Billig-Pukes von Oehlbach (0,50/Stk.) und sind wohl eher für kleine Boxen geeignet.
Wie schon erwähnt habe ich ein wenig mit diesen herumexperimentiert. Endstand des bisherigen Aufbaus: Boxen stehen mit jeweils 4 Pukes auf einer Granitplatte, diese stehen mit jeweils 4 Pukes auf dem Boden.
Durch diverse Zwischenstufen konnte ich feststellen, daß sich das Klangbild verändert sobald ich die Box mit den Pukes auf die Granitplatte stelle. Es hört sich einfach nicht mehr ganz rund an und hat eine kleine "Delle" bekommen (Box ohne Pukes auf Granitplatte war einwandfrei und besser als direkt auf dem Boden). Subjektiv würde ich sagen, es fehlt ein wenig im Bereich oberer Tiefton-, unterer Mitteltonbereich.
Meine Erklärung für diese Klangminderung: die schlechte horizontale Stabilität der Billig-Pukes (Halbkugel, Gummi, Radius 10mm). Dadurch kann das System Box+Pukes in horizontaler Ebene schwingen und dämpfen somit auch indirekt die Membranschwingungen.
Gute Pukes haben einen größeren Durchmesser, sind zylinderförmig und haben einen stabilen Außenring (Stahl etc.), um die horizontalen Bewegungen zu unterbinden. Bei manchen läuft der untere Bereich sogar in einem noch größeren Durchmesser aus. Standfestigkeit zum einen und eine weitere Minderung der horizontalen Bewegungsmöglichkeit. Pukes sollen nur in vertikaler Richtung dämpfen, mehr nicht.
Willkommen MK II:
Mein bisheriger Aufbau mit Pukes unter den Boxen ist zum einen ziemlich wacklig (Spikes haben eine stablisierende Wirkung) und zum anderen ein kleiner klanglicher Verlust (siehe Ausführungen für Raico).
Der weit aus wichtigere Grund für Spikes auf Granitplatte: durch die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Boxen und den Granitplatten entsteht ein Gesamtsystem mit einem höheren Gesamtgewicht und neigt daher weniger zu Schwingungen. Hinzu kommt noch der kleine klangliche Hinzugewinn durch die Höherstellung der Boxen.
Die Granitplatten halten übrigens den Körperschall der Lautsprecherunterseite vom Boden fern und wenn man die rauhe Oberfläche der Granitplatte nach oben legt, wird der auftreffende Schall wild in alle Richtungen verteilt und nicht einfach direkt wieder an die Box zurückreflektiert.