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Hochtöner nicht steif genug? - Spikes überflüssig?

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 23:00
von Rank
Hallo zusammen,

warum spendiert Nubert dem Hochtöner kein eigenes Gehäuseabteil, um den Hochtöner vom Mittel/Tieftonbereich zu entkoppeln :?:

Bei der Nuline 120 z.B. kann man, bei bassstarker Musik deutliche Vibrationen spüren, wenn man den Zeigefinger auf die Frontplatte des Hochtöners legt!
Je mehr man den Finger in Richtung Zentrum schiebt, desto deutlicher sind diese Schwingungen wahrnehmbar/spürbar!
Diese Vibrationen/Schwingungen kommen jedoch keinesfalls vom Hochtöner, denn im demontiertem Zustand sind diese Schwingungen schließlich NICHT vorhanden (wer's nicht glaubt, kann's ausprobieren!!!).

Bei größeren Pegeln wird deutlich, daß diese Schwingungen durch den Tief/Mittleltonbereich verursacht werden!!!
Bei geringer Lautstärke, wird sich dies sicherlich nicht besonders negativ auf den Klang auswirken, bei hohen Lautstärken, ist jedoch eine Beeinflussung des Hochtöners abzusehen!
(Vielleicht wurde ja auch deshalb der überarbeitete Hochtöner mit geschraubter massiver Frontplatte für die "neuen" Modelle Nuline xx2 eingeführt?)

Da machen sich einige Leute Gedanken über Spikes und optimal entkoppelter Aufstellung und dann merkt man schließlich, dass DIREKT am Hochton-Chassis die eigentliche Wurzel des Übels liegt (welches mit absoluter Sicherheit völlig imun auf Spikes & Absorber reagieren wird).

Und Nubert baut zwar munter Versteifungen ins Gehäuseinnere und prüft ob am Gehäuse nichts übermäßig schwingt, merkt aber nicht, dass die Montageplatte des Hochtöners "Mabo tanzt" (im Gleichschritt mit den Trommelschlägen!)? 8O

Im Moment bin ich (versuchsweise) dabei, ein kleines Gehäuseabteil für den Hochtöner aus 16mm MDF anzufertigen, um der Frage auf den Grund zu gehen, in wie weit sich die festgestellten Vibrationen/Schwingungen irgendwie negativ auf den Klang auswirken.
Wenn der Hochtöner durch ein eigenes Gehäuseabteil vollständig vom "Erdbeben" des Mittel/Tieftonbereichs entkoppelt ist, kann man möglicherweise sogar deutliche klangliche Vorteile erhalten!

Über diesen Test, mit einem mechanisch entkoppelten MDF-Hochton-Abteil werde ich Euch auf dem laufenden halten und über die Ergebnisse berichten.

(Bin mir schon darüber im klaren, dass jetzt sicherlich wieder irgendeiner "Blasphemie" schreinen wird :lol: )






Edit/Nachtrag: Da durch diesen Thread einige Leute etwas in den "falschen Hals" bekommen haben, halte ich es für angemessen hier an den Anfang noch ein Statement von mir einzufügen!
Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich hier keine Lawine lostreten - ....
....

Einige scheinen hier wohl etwas in den "falschen Hals" bekommen zu haben.

Ich bin mit den Nulines 120 SEHR ZUFRIEDEN und was am wichtigsten ist - Ich würde diese hervorragenden Lautsprecher jederzeit wieder kaufen und auch jedem weiterempfehlen!

Diese sehr leichten spürbaren Vibrationen am Hochtönergehäuse stellen auch ABSOLUT keinen gravierenden Mangel dar, denn bei zahlreichen Boxen anderer Hersteller kann man genau das gleiche feststellen (ist also mehr oder weniger normal)!
Ich hatte lediglich die Absicht eine SEHR GUTE BOX geringfügig perfektionieren zu wollen (bedingt durch mein früheres Hobby im Lautsprecher-Selbstbau).

Ich finde es sogar toll, dass sich hier so viele Forumsmitglieder für die Firma Nubert einsetzen, da kann Herr Nubert mächtig stolz darauf sein (und das wird er sicherlich auch sein!).
Was ich allerdings etwas schade finde ist, dass hier oft gleich auf jeden Querdenker eingeprügelt wird, wenn mal technische Details hinterfragt oder auch mal anzweifelt wird, dass hier wirklich das optimum rausgeholt wurde!
.....

Gruß
Rank


Gruss
Rank

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 23:16
von Polarlicht
Nein, "Blasphemie" schreie ich sicher nicht - das ist eine andere Baustelle. Ich frage mich nur, ob die NSF, welche nur 30 Jahre Erfahrung im Lautsprecher-Boxen-Bau vorweisen kann und offenbar auch Chassis nach eigenen Wünschen beim Hersteller mitgestaltet, nicht selbst schon über diesen "Mangel" gestolpert ist? Sollte Herr Nubert diesen Umstand übersehen haben? Sollte niemend bei der NSF auf die Idee gekommen sein, die Lautsprecher aus eigener Manufaktur auszumessen und vor allen Dingen anzuhören? Fragen über Fragen - aber Du wirst es uns sicherlich gründlich, hätte fast geschrieben "besorgen", nein, natürlich erklären können ...

Ein sich fragender, aber weiterhin nicht beunruhigter, weil zufriedener nL82+ATM Hörer ;)
Polarlicht

Re: Hochtöner nicht steif genug - Spikes überflüssig!

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 23:26
von 0711er
Hallo Rank,

interessanter Beitrag, möchte dir nicht ganz unrecht geben. Allerdings hab ich bei folgenden Formulierungen schwierigkeiten:
Rank hat geschrieben:Da machen sich einige Leute Gedanken über Spikes und optimal entkoppelter Aufstellung und dann merkt man schließlich, dass DIREKT am Hochton-Chassis die eigentliche Wurzel des Übels liegt (welches mit absoluter Sicherheit völlig imun auf Spikes & Absorber reagieren wird).
Die Sache mit Spikes und Ankoppeln soll gegen Effekte im Tieftonbereich helfen, und nicht gegen Hochtonprobleme. Du willst ja nicht sagen dass der schwingende Hochtöner besondere Auswirkungen auf den Tieftonbereich hat. Zudem ist es doch besser man bekämpt immerhin ein Problem als garkeine Bekämpfung.
Rank hat geschrieben:Und Nubert baut zwar munter Versteifungen ins Gehäuseinnere und prüft ob am Gehäuse nichts übermäßig schwingt, merkt aber nicht, dass die Montageplatte des Hochtöners "Mabo tanzt" (im Gleichschritt mit den Trommelschlägen!)? 8O
Sie werden ganz genau wissen was an ihrer Box schwingt und was nicht. Sie wissen sicher was für Vor-und Nachteile, sowie Gewichtigkeit ihre Bauweise hat. Man muss zudem sehen dass man die Gesamtbox auch noch bezahlen kann.
Rank hat geschrieben:Im Moment bin ich (Versuchsweise) dabei, ein kleines Gehäuseabteil für den Hochtöner aus 16mm MDF anzufertigen, um der Frage auf den Grund zu gehen, in wie weit sich die festgestellten Vibrationen/Schwingungen irgendwie negativ auf den Klang auswirken.
Da werden die Klangauswirkungen zum größten Teil von dem neuem Gehäuse her rühren und der dadurch anderen Anordnung der Chassis. Oder baust du es in die Box hinein, dann würdest du wiederum die Box ändern...
Rank hat geschrieben:Wenn der Hochtöner durch ein eigenes Gehäuseabteil vollständig vom "Erdbeben" des Mittel/Tieftonbereichs entkoppelt ist, kann man möglicherweise sogar deutliche klangliche Vorteile erhalten!
Man kann sicherlich da bessere Ergebnisse erziehlen. Nur rechtfertigt das Ergebnis den Aufwand? - Ich weiss es nicht!
Bin sehr gespannt auf dein Test sowie dein Ergebnis!

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 23:36
von Rank
Polarlicht hat geschrieben:
Nein, "Blasphemie" schreie ich sicher nicht - das ist eine andere Baustelle. Ich frage mich nur, ob die NSF, welche nur 30 Jahre Erfahrung im Lautsprecher-Boxen-Bau vorweisen kann und offenbar auch Chassis nach eigenen Wünschen beim Hersteller mitgestaltet, nicht selbst schon über diesen "Mangel" gestolpert ist? Sollte Herr Nubert diesen Umstand übersehen haben?
...schön!
Auch ich möchte nur sehr ungern etwas an Nubert kritisieren! Und schließlich gilt ja auch das Sprichwort "Nur wer nichts arbeitet macht keine Fehler"

Die ersten zwei MDF-Kammern, für die Abkopplung des Hochtöners sind bereits verleimt.

Die Aussenmaße sind:

133 mm x 133 mm x 47 mm (Wandstärke 16mm MDF)

Morgen werde ich noch Schlitze fräßen für den Kabeldurchgang. Anschließend wird dieses Hochton-Gehäuseabteil durch die Öffnung des oberen Tief/Mitteltöners eingeführt und mit Montagekleber von innen hinter dem Höchtöner befestigt & abgedichtet.
Für diesen Test, werde ich zunächst einen wiederentfernbaren Montagekleber verwenden.
Wenn allerdings die Entkopplung den gewünschten Erfolg erzielt (z.B. weniger Zischen bei S/Z-lauten und weniger Schwingungen am Hochtonchassis) wird's mit Dauerkleber fest verleimt.


Gruss

Rank

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 23:54
von Rank
0711er hat geschrieben:
...Die Sache mit Spikes und Ankoppeln soll gegen Effekte im Tieftonbereich helfen, und nicht gegen Hochtonprobleme. Du willst ja nicht sagen dass der schwingende Hochtöner besondere Auswirkungen auf den Tieftonbereich hat. ...
Bitte nochmal genau lesen! Es geht darum, dass die Montageplatte des Hochtöners vom Tieftonbereich stark angeregt wird (und nicht umgekehrt!)
Man muss zudem sehen dass man die Gesamtbox auch noch bezahlen kann.
Für das MDF habe ich beispielsweise nur 1,49 Euro bezahlt (für 3 Boxen fix & fertig zugesägt!).

Gruß

Rank

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 00:07
von Polarlicht
Ok - nu' mal Butter bei die Fische - wie die Nordlichter zu sagen pflegen.

Du fängst unverfänglich mit einer durchaus diskussionswürdigen Frage an:
warum spendiert Nubert dem Hochtöner kein eigenes Gehäuseabteil, um den Hochtöner vom Mittel/Tieftonbereich zu entkoppeln
Dann kommt eine Beobachtung:
Bei der Nuline 120 z.B. kann man, bei bassstarker Musik deutliche Vibrationen spüren, wenn man den Zeigefinger auf die Frontplatte des Hochtöners legt!
Je mehr man den Finger in Richtung Zentrum schiebt, desto deutlicher sind diese Schwingungen wahrnehmbar/spürbar!
Diese Vibrationen/Schwingungen kommen jedoch keinesfalls vom Hochtöner, denn im demontiertem Zustand sind diese Schwingungen schließlich NICHT vorhanden (wer's nicht glaubt, kann's ausprobieren!!!).
Eine Frage drängt sich auf, werden die beobachteten Vibrationen durch eine separate Kammer behoben? Oder ist es vielmehr so, dass die Vibrationen von außen bzw. durch den "Körper" der Lautsprecher-Box entstehen?
Bei größeren Pegeln wird deutlich, daß diese Schwingungen durch den Tief/Mittleltonbereich verursacht werden!!!
Ja, was denn sonst? Das die Box Schüttelfrost hat können wir wohl ausschließen.
Bei geringer Lautstärke, wird sich dies sicherlich nicht besonders negativ auf den Klang auswirken, bei hohen Lautstärken, ist jedoch eine Beeinflussung des Hochtöners abzusehen!
Ja, tatsächlich? Und wenn, wie stark mit welchem Einfluß auf den Klang? Diese Frage ist legitim - als Feststellung ist es bei der anscheinend vorliegenden Faktenlage nicht haltbar, es ist doch nur eine Vermutung von Dir. Warum stellst Du dann nicht diese Frage, zumal die "Macher" der NSF hier ja auch mitlesen und gerne Antwort zu wirklichen Fragen geben.
Da machen sich einige Leute Gedanken über Spikes und optimal entkoppelter Aufstellung und dann merkt man schließlich, dass DIREKT am Hochton-Chassis die eigentliche Wurzel des Übels liegt (welches mit absoluter Sicherheit völlig imun auf Spikes & Absorber reagieren wird).
Welches Übel? Kann ich daraus schließen, dass Du mit dem Klang Deiner Boxen nicht zufrieden bist und sich das am Hochton-Bereich festmacht. Kurze Zusammenfassung meiner Vermutung: Du bist mit dem Hochton-Bereich unzufrieden und vermutest schädliche Vibrationen am Hochtöner als Quelle dieses (Deines) Übels. Right? Die Frage wäre also, kann es sein, dass die vom Tieftonbereich verursachten Vibrationen für unschöne Klangerlebnisse im Hochtonbereich verantwortlich sind?
Und Nubert baut zwar munter Versteifungen ins Gehäuseinnere und prüft ob am Gehäuse nichts übermäßig schwingt, merkt aber nicht, dass die Montageplatte des Hochtöners "Mabo tanzt" (im Gleichschritt mit den Trommelschlägen!)?
Woher weißt du, dass weder Her Nubert noch die beteiligten Ingeneure und Techniker das nicht bemerkt haben? Das wäre als sachliche Frage - ohne Mambo-Polemik - sehr viel konstruktiver und wie weiter oben schon angemerkt, es wird ja mitgelesen ...
Im Moment bin ich (Versuchsweise) dabei, ein kleines Gehäuseabteil für den Hochtöner aus 16mm MDF anzufertigen, um der Frage auf den Grund zu gehen, in wie weit sich die festgestellten Vibrationen/Schwingungen irgendwie negativ auf den Klang auswirken.
Ha! Ja, da relativierst Du Deinen vorherigen Text! Du weißt nichts und vermutest nur - da kann ich mich nur wiederholen - das Ganze in konstruktive Fragestellungen verpackt, wäre zielführender und würde sicherlich mehr Bereitschaft zur Antwort hervorrufen.
Wenn der Hochtöner durch ein eigenes Gehäuseabteil vollständig vom "Erdbeben" des Mittel/Tieftonbereichs entkoppelt ist, kann man möglicherweise sogar deutliche klangliche Vorteile erhalten!
Nun gut, das stellst Du nun als Vermutung dar. So weit ok - allerdings, wenn Du so im besten Nubert-Slang von "deutlichen klanglichen Vorteilen" fabulierst, zwängt sich die Frage auf, ob Du vom "Fach" bist?
(Bin mir schon darüber im klaren, dass jetzt sicherlich wieder irgendeiner "Blasphemie" schreinen wird )
Komm sei ehrlich - darauf hast Du doch spekuliert - oder?

Gruß, PL[/code]

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 00:17
von Rank
Da werden die Klangauswirkungen zum größten Teil von dem neuem Gehäuse her rühren und der dadurch anderen Anordnung der Chassis. Oder baust du es in die Box hinein, dann würdest du wiederum die Box ändern...
Ja, genau - Dieser MDF-Kasten kommt ins Gehäuse hinein!
Klangliche, negative Auswirkungen befürchte ich eigentlich nicht. Der Hochtöner braucht zwar eine Schallwand (diese bleibt ja identisch) benötigt aber normalerweise extrem wenig Gehäusevolumen.

Durch diese sehr kleine Hochtonkammer, wird in etwa nur ein 3/4 Liter Volumen vom Tief/Mitteltongehäuse abgezwackt, wodurch meiner Meinung nach keine negativen Klangveränderungen zu befürchten sind.
In diesem Bereich ist eh sehr viel Dämmmaterial angebracht (das leider offenbar zu wenig bringt), so daß dieser geringe Volumenverlust im Tief/Mitteltonbereich, durch eine geschickte Modifikation der Dämmungung sehr leicht ausgeglichen werden kann.


Gruß

Rank

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 00:39
von Rank
Polarlicht hat geschrieben:
Eine Frage drängt sich auf, werden die beobachteten Vibrationen durch eine separate Kammer behoben? Oder ist es vielmehr so, dass die Vibrationen von außen bzw. durch den "Körper" der Lautsprecher-Box entstehen?
Nun überleg mal - Was macht der Tief/Mitteltöner? Er bewegt doch eine beachtliche Menge Luft in einem Gehäuse und hierdurch findet quasi im innern der Box eine ständige Veränderung des Luftdrucks statt.
Wenn jetzt die Chassisbefestigung etwas zu instabil ausgelegt ist, bekommt diese Befestigung diesen Druck ab und federt bei jedem Basssignal munter mit (was auch in die entgegengesetze Richtung des Hochtonsignals sein kann).
Und genau HIER kommt die von Herr Nubert gern zitierte Gummideichsel ins Spiel!

Naja, um diese Uhrzeit wird sich ja die NSF hierzu eh nicht zu Wort melden und mein Testgehäuse ist eh frühestens morgen einsatzbereit (der Leim muss noch trocknen, usw.)

Was allerdings besonders interessant wäre, ist ob bei den Nachfolgemodellen (also nuline 82, 102, 122) der NEUE Hochtöner an der Frontplatte stabiler augelegt ist, so dass dieser nicht mit dem Tiefton mitschwingt!?



Gruß
Rank

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 00:52
von migl
Rank hat geschrieben:Nun überleg mal - Was macht der Tief/Mitteltöner? Er bewegt doch eine beachtliche Menge Luft in einem Gehäuse und hierdurch findet quasi im innern der Box eine ständige Veränderung des Luftdrucks statt.
Wenn jetzt die Chassisbefestigung etwas zu instabil ausgelegt ist, bekommt diese Befestigung diesen Druck ab und federt bei jedem Basssignal munter mit (was auch in die entgegengesetze Richtung des Hochtonsignals sein kann).
Und genau HIER kommt die von Herr Nubert gern zitierte Gummideichsel ins Spiel!
Hallo Rank,

finde Deine Idee und die zugrunde liegenden Ansätze super und wünsche Dir gutes Gelingen bei deinem Vorhaben!

Erzähl mal bitte wie sich das Resultat klanglich auswirkt wenns fertig ist.

Grüße,

Migl

Verfasst: Do 9. Aug 2007, 01:46
von bernardus
Hallo Rank,

ich glaube nicht, dass Schwingungen bzw. Vibrationen aus dem Tief- oder Tief-/Mitteltonbereich negative Auswirkungen auf den Klang des Hochtöners haben. Abgesehen davon, das Nubert ansonsten längst geeignete Gegenmaßnahmen getroffen hätte, kann vielleicht der Aufbau in einer hochwertigen Pfeifenorgel als Vergleich herangezogen werden.

Ich möchte es vereinfacht darstellen: eine Orgel besteht aus mehreren Teilwerken, die jeweils mit einem Manual oder dem Pedal verbunden sind. Schauen wir uns ein einzelnes Teilwerk an, z.B. das sog. 'Hauptwerk', so finden sich je nach der Größe der Orgel bis zu 15 oder 16 Register in ihm. Da jedes Register in der Regel 56 Pfeifen enthält (einige auch mehr), befinden sich, sagen wir mal, um die 1.000 Pfeifen in diesem Hauptwerksgehäuse. Alle Pfeifen, die großen und auch die kleinen stehen auf einer gemeinsamen Windlade (eine große Holzkammer, die den Pfeifen die Luft zuführt) locker in ihren Pfeifenstöcken.

Wenn ich jetzt den tiefen 16'-Prinzipal oder -Bordun spiele, findet eine gehörige Luftanregung im Pfeifengehäuse statt, berühre ich die Windlade und die Wände, sind die starken Vibrationen körperlich greifbar. Spiele ich jetzt dazu einen ganz hohen Ton (z.B. aus einem 1'-Register), dessen Pfeife auf der gleichen Windlade steht, erklingt er wunderbar sauber und klar, ohne dass die Tieftonschwingungen ihm etwas anhaben. Auch würde sonst jeder Akkord, der extrem tiefe und gleichzeitig sehr hohe Frequenzen umfasst, auf der Orgel unsauber klingen. Die Orgelbauer müssten in einem Teilwerk die hohen Pfeifen von den tiefen trennen und auf getrennte Kammern (Windladen) stellen.

Sie tun dies nicht, weil es nicht nötig ist. Im Gegenteil: sie stellen die Klangerzeuger in ein gemeinsames Gehäuse und auf eine gemeinsame Windlade, weil gerade dadurch der Gesamtklang homogen und rund wird.

Ich könnte mir vorstellen, so ein Orgelteilwerk mit seinem Gehäuse, der Windlade und den unterschiedlichen Pfeifen kann akustisch in gewissem Sinne durchaus mit einem Lautsprecher verglichen werden.

Vielleicht gibt es ja von Seiten der NSF zu diesem Thema noch entsprechende Anmerkungen.

Viele Grüße
Bernd