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MP3-Codierer
Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 19:42
von Kikl
Hallo liebe NuForumisten,
ich habe vor meine CD-Sammlung auf Festplatte zu speichern und mit dem Noxon über die Anlage abzuspielen. Die erste Frage ist für mich welchen Audio-Codec man wählen sollte. Da gibt es natürlich einige Kriterien.
1. Der Audio-Codec sollte vom Noxon unterstützt werden. Folgende Codecs stehen zur Auswahl:
MP3 (bis 320 kBit/, CBR, VBR)
Ogg Vorbis,
AAC+
WAV
WMA9 (bis 320 kBit/s
2. Die komprimierten Dateien sollten transparent klingen.
Das gilt für
MP3 bei Bitraten > 192 kBit/s
Ogg Vorbis Bitrate = 192 kBit/s
AAC+ bei Bitrate = 192 kBit/s
WAV bietet keinerlei Komprimierung. Fällt daher aus.
WMA soll selbst bei Bitraten größer 182 kBit/s nicht ganz transparent sein. Fällt also raus.
3. Die komprimierten Dateien sollten kompatibel mit möglichst vielen Abspielgeräten sein.
- MP3 wird von fast allen Geräten unterstützt.
- Ogg Vorbis folgt IMHO mit großem Abstand auf Platz 2. Es ist ein kostenloser Standard, so dass Hoffnung besteht, dass es sich zukünftig durchsetzt.
- AAC+ ist proprietär. I-Tunes und Apple-I-Pod unterstützen das Format. Ansonsten ist es nicht sehr beliebt, weil es kostenpflichtig ist.
4. Die Dateien sollten möglichst effektiv komprimiert werden.
Die Dateigröße wird im Wesentlichen durch die Bitraten bestimmt. Insofern liegen Ogg Vorbis und AAC+ gleichauf. Dahinter folgt MP3.
Für mich bleiben nur noch MP3 und Ogg Vorbis in der engeren Wahl. Wie habt Ihr euch entschieden?
Gruß
Kikl
Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 20:47
von bony
Ich habe mich für mp3 mit variabler Bitrate entschieden. Wohl das verbreitetste Format, ich kann die MP3s nicht von den Wavs unterscheiden, "akzeptable" Dateigröße, mit
Lame steht ein sehr guter frei erhältlicher Encoder zur Verfügung (habe ich in Verbindung mit
CDex verwendet).
Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 20:58
von Kikl
Hallo Bony,
also der Lame-Kodierer mit variabler Bitrate. Von dem Lame habe ich schon viel gutes gehört. Wieso hast du eine variable Bitrate gewählt? Welche weiteren Einstellungen hast du vorgenommen? CDex kannte ich bisher noch nicht. Das werde ich mir mal anschauen. Ich habe bisher nur den Exact Audio Copy eingesetzt. Danke für die Info!
Gruß
Kikl
Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 22:13
von hai_vieh71
Servus Kikl,
ich bin einfach mal so frech und greife der Antwort von bony vor.
Von dem Lame habe ich schon viel gutes gehört.
Guckst du
hier
Seit kurzem gibt es eine neue Version. 3.98 beta 5. Ich benutze noch 3.97.
Die Verbesserungen betreffen aber nur die Fehlerbehebung der Tagging-Funktion.
Wieso hast du eine variable Bitrate gewählt?
Klickst du
hier
Welche weiteren Einstellungen hast du vorgenommen?
Wie du Lame in EAC einbindest (wenn du ihn benutzen willst), kannst du
hier nachlesen.
Wenn weitere Fragen auftauchen, findest du eigentlich alle Antworten bei
AudioHQ.
Ich hoffe, sie wurden geholfen.

Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 23:58
von Homernoid
Ganz klar Ogg Vorbis.

Verfasst: So 19. Aug 2007, 00:58
von Kikl
Hallo Haivieh, hallo Homernoid,
vielen Dank für die Beiträge. Da habe ich ja einiges zu lesen. Es stellt sich für mich die Frage, ob der Qualitative Vorteil des Ogg den Kompabilitätsnachteil aufwiegt. Hmmm, ich muss da in mich gehen. Aber Ogg gefällt mir eigentlich recht gut.
Gruß
Kikl
Verfasst: So 19. Aug 2007, 01:05
von Homernoid
Ogg auch daher, weil selbst Lame nicht perfekt "gapless" codieren kann (ich habe es zumindes nicht zufriedenstellend hinbekommen) bzw. Du dann eben einen entsprechenden Decoder nutzen musst, der "gapless playback" beherrscht. Bei MP3-HW-Playern ein schwieriges Unterfangen IMHO.
Ich selbst nutze jetzt NUR noch FLAC, ansonsten wäre ich auch auf Ogg umgestiegen, würde mein Player nicht FLAC unterstützen... Hast Du keine Live- oder Mixalben, dann geht auch MP3...
Ansonsten hat sich bei mir EAC + Lame bewährt.

Verfasst: So 19. Aug 2007, 12:05
von Squeeze
Ich nutze Ogg schon seit vielen Jahren, vor allem weil es (wie Homer schon geschrieben hat) Gapless-Wiedergabe von Haus aus unterstützt. Das ist mir sehr wichtig. Ich habe >90% meiner CD-Sammlung als Ogg Dateien auf meinem Mini-ITX-Server liegen und spiele die Musik per Squeezebox ab. Ich habe früher unter Windows die Dateien mit CDEx erstellt. Heute verwende ich Grip (mit Ubuntu).
Dass Ogg ein freies Format ist finde ich auch recht angenehm. Man hat zwar viele Jahre lang praktisch keine mobilen Player für Ogg-Dateien bekommen, aber das bessert sich derzeit ja stark. Mobile Player, die auch gapless wiedergeben können sind zwar immer noch sehr rar, aber es gibt sie (Trekstor Vibez, Rockbox, etc). Okay, ich habe damit eh kein Problem, weil mein Palm schon sehr lange gapless kann.

Interessant wäre es hier noch zu wissen, ob der Noxon Ogg-Dateien auch gapless wiedergeben kann.
Squeeze
Verfasst: So 19. Aug 2007, 12:14
von Homernoid
Nun ja. Je grösser die Platten werden, umso eher werden IMHO auch Formate wie Ogg und FLAC unterstützt seitens der Hersteller. (Bei 1GB Flash speicher erübrigt sich eh der Einsatz von FLAC). Von daher wird sicher Ogg und FLAC in Zukunft mehr und mehr unterstützt werden und vielleicht gar MP3 mal ablösen....
Verfasst: So 19. Aug 2007, 13:01
von Polarlicht
Hallo,
fast ein bißchen OT, aber
- AAC+ ist proprietär. I-Tunes und Apple-I-Pod unterstützen das Format. Ansonsten ist es nicht sehr beliebt, weil es kostenpflichtig ist.
ist so nicht ganz richtig (klar, gegen Apple ist immer gut

). AAC (vergl. mp4 ->
http://de.wikipedia.org/wiki/MP4) ist ein von der MPEG, Moving Picture Experts Group (Dolby, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen, AT&T, Nokia, Sony) entwickeltes Audiodatenkompressionsverfahren, das als Weiterentwicklung von MPEG-2 Multichannel im MPEG-2-Standard spezifiziert wurde. Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Advanced_Audio_Coding
vergl.
http://de.wikipedia.org/wiki/MP3
[... MP3 ab 1982 von einer Gruppe um Karlheinz Brandenburg am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen sowie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit AT&T Bell Labs und Thomson.]
Das
u.a. Apple auf AAC setzt, hat u.a. mit dem
von der Musik-Industrie geforderten (und nicht etwa Apple) DRM (siehe mp4 + Container-Format) und der höheren Qualität zu tun. Glücklicherweise gibt es mittlerweile Bewegung in Richtung DRM-freie Musik, welche einmal mehr von Steve Jobs in Verbindung mit den EMI Verantwortlichen angeschoben wurde (EMI-Musik bei iTunesPlus in 256kB ohne DRM). Man mag von Apple, iTunes, Jobs etc halten was man will, aber deren Initiative hat zumindest für gewisse Bewegung in der Denke der MI-Verantwortlichen gesorgt ...
Aber - proprietär sind beide Formate, und es sind wohl einige Patentstreitigkeiten auch für mp3 am Laufen.
Gruß, PL