Harman/Kardon AVR3000:
Austausch Speicherkondensator und Auftrennung der Frontkanäle zum Einschleifen eines ATM
Hallo erst mal. Ich bin seit kurzem Mitglied in der nubi- Familie und habe meine neuen nuLine82 mit dem ATM getestet. Da der AVR3000 zwar über PreOuts nicht aber über MainIn verfügt, liefen die ersten Tests nur im Stereo Betrieb mit Einschleifen des ATM zwischen DVD- Player und Receiver. Das hat mich aber so überzeugt, dass ich mich entschlossen habe, den AVR3000 aufzutrennen. Das Gerät ist zwar schon ziemlich alt, macht aber immer noch einen guten Job bei mir.
Warum, weshalb, wieso das Auftrennen des Verstärkers sinnvoll und nötig ist, wurde hier im Forum ja schon vielfach beschrieben, ich muss das nicht wiederholen. Kurz entschlossen habe ich Rudi per pn etwas ausgefragt und seine Anleitungen durchstöbert (Rudi: vielen Dank für die Unterstützung).
Mein AVR3000 hat außerdem das bekannte Problem mit dem Verlust der Einstellungen nach Trennung vom Netz gezeigt.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-46-941.html Dort ist schön beschrieben, wie man die Gold Cap austauschen kann.
Ich habe beide Eingriffe in einem erledigt und versuche nun den Ablauf der "Operation" wiederzugeben. Gerne zur Nachahmung aber ich muss natürlich darauf hinweisen,
dass dies ohne Gewähr und auf eigens Risiko geschieht. Ich schließe jeglichen Schadensersatz aus! Ich bin kein "Löti" und wusste deshalb gar nicht was ich tat
Nun aber los:
Folgende Materialien habe ich benutzt (in Anlehnung an die bestehenden Anleitungen von Rudi):
* Einbaubuchsen CBGIS in Rot und Schwarz, Cinchbuchsen wären für meinen Umbau aber besser gewesen (siehe weiter unten)
* Mikrofonleitung ML238, beides von
http://www.reichelt.de.
Ansonsten habe ich mir noch einen ordentlichen Lötkolben besorgt.
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Hier das gute Stück - Vorher... Von hinten sieht das so aus:
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Nachdem je 4 Schrauben links und rechts sowie 6 auf der Rückseite gelöst wurden, kann die Verkleidung nach hinten geschoben und entfernt werden.
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Auf der linken Seite (von vorne betrachtet) befinden sich das Netzteil mit dem Trafo sowie die beiden Endverstärker der Surroundkanäle (rot eingerahmt).
Auf der rechten Seite (von vorne betrachtet) befindet sich die Hauptplatine am Boden und 3 Steckplatinen. Wie auf dem Bild gekennzeichnet, ist die obere für die Videosignale, die mittlere für die digitalen Eingänge und die untere für die analogen Eingänge zuständig.
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Darunter kann man noch die kleine Platine für die Tape Ein- und Ausgänge sehen, wiederum darunter liegt die Tunerplatine. Direkt an der Hauptplatine befinden sich die DirectIn- und PreOut- Buchsen. Man kann das Platinenlayout an der Rückseite gut wieder erkennen (s. Bild -02-)
Hier ist der Signalfluss schematisch angedeutet. Die Signalleiter kommen von der Hauptplatine. Die Leitungen für die Surroundkanäle, blau markiert, laufen auf die linke Seite zu deren Endverstärker, die Kanäle Front Links, Front Rechts und Center, rot markiert, verschwinden zwischen der Video und DSP- Platine.
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Ohne Vorgreifen zu wollen, die Leitungen sind auf der Hauptplatine eingesteckt.
Austausch des Speicherkondensators:
Zuerst habe ich mich an den Speicherkondensator gemacht. Dazu muss die Frontblende abgeschraubt werden. Rundherum (auch unten) finden sich 11 gelb chromatierte Schrauben.
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Nachdem diese gelöst wurden, lässt sich die Frontblende nach vorne abnehmen, dazu die 4 Rastnasen vorsichtig aushängen, indem der Kunststoff etwas angehoben wird
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Um besser arbeiten zu können, müssen die vorderen Kabelbinder und auch der erste auf der linken Seite (oben im Bild) geöffnet werden.
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Die drei Kabelbinder auf der rechten Seite öffnen und das Flachkabel aus der Platine ausstecken. Lage merken und nicht vergessen, das am Ende wieder einzustecken.
Nun lässt sich die Frontblende weit genug nach vorne kippen, um die 9 Schrauben der Platine zu lösen.
-10- linke Hälfte
-11- rechte Hälfte
Dazu noch die beiden Schrauben lösen, die die Frontbuchsen an der Frontplatte halten. Die sind auf Bild -11- vom Flachkabel verdeckt.
Wenn man nun die Platine anhebt kann man das Objekt der Begierde sehen, links neben dem Display unter den LEDs, in Bild -12- eingerahmt.
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Im Detail ist der Kondensator gut zu erkennen, Aufschrift: 5,5V, 0,047F. Der wird ausgelötet und der neue wieder eingelötet. Dabei auf die Polung achten. Ich habe eine Gold Cap mit 1F eingelötet, die passt nicht auf die Platine, drum habe ich einfach eine Verlängerung eingebaut und den Kondensator neben die Platine verlegt. (Foto habe ich vergessen zu schießen)
Nach einem Test, ob das Gerät noch funktioniert (mit meinen alten Boxen erst mal), ging es weiter.
Auftrennung der Frontkanäle:
Wenn man die Bodenplatte öffnet, kann man von unten auf die Hauptplatine sehen:
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Dort ist vorne in rot eingerahmt der Endverstärker des Centerkanals, in der Mitte blau eingerahmt der Endverstärker des rechten Frontkanals und hinten in orange eingerahmt der Endverstärker des linken Frontkanals zu sehen. Schwarz gepunktet ist die Übergabestelle der Signalleitungen an die Endverstärker durch Kabelbrücken.
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Auf der oberen Seite der Platine befindet sich ein Stecker in dem die Signalleiter eingesteckt sind (Bild -05-). Zur Erinnerung, dort darüber sind auch sämtliche Platinen gebaut. Die Platinen sind durch die Stecker zigmal mit der Rückwand verbunden.
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Ich habe es deshalb schnell aufgegeben, die Kabelbrücken auf der Hauptplatine aufzutrennen. Da ich keinen passenden Stecker für die Signalleiter zu Hause hatte, habe ich die radikale Tour gewählt und die Signalleiter im oberen Bereich des Verstärkers durchtrennt. Für Nachbauer könnte das Erstellen eines Adpterkabels mit den Trennungen eine elegante Lösung sein. Rudi hat die Auftrennung seines ROTEL RSX-1067 so gemacht...
Zum Einbau der Buchsen wäre wiederum ein Ausbau sämtlicher Platinen nötig geworden, darum habe ich eine etwas pragmatischere Lösung gewählt:
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Einfach eine Kühlrippe aufgebogen, die Kabel mit den Buchsen rausgelegt... Na ja, ist nicht schön, aber das Risiko beim Ausbau der ganzen Platinen etwas zu beschädigen oder den Zusammenbau nicht mehr zu schaffen, wollte ich nicht eingehen. Platz genug für Buchsen ist aber allemal auf der Rückseite (z.B. neben der Radioplatine, Bild -02-)
Ich habe dann erst einmal den linken Frontkanal aufgetrennt und schön verlötet und alles eingeschrumpft.
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Damit habe ich einen Funktionstest gemacht. Ich wollte testen, ob es nötig ist, auch die PreOuts raus zu legen oder nicht.
Erste gute Nachricht, die Einstellungen vom Funktionstest nach Einbau des Speicherkondensators waren noch da!
Ich habe also vom PreOut des Verstärkers eine Stippe an meinen neue MainIn- Buchse gelegt. Es kam was aus dem Lautsprecher (wie gesagt, die alten). Als nächstes habe ich das ATM eingeschleift. Es war eine Veränderung des Klangs zu hören - prima. Allerdings war der aufgetrennte Kanal im Verhältnis zu dem ungetrennten Kanal viel leiser. Deshalb habe ich mich entschlossen von der Trennstelle aus auch ein PreOut zu legen.
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So sehen die MainIn Leitungen für die Frontkanäle aus nach einiger Schrumpferei aus (hatte zu großes Schrumpfband besorgt...)
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... und die neuen zusätzlichen PreOuts für die Frontkanäle
Alles schön mit Kabelbinder fixieren, die Schrauben der Frontblende sind hier schon wieder drin. Sieht fast aus wie neu, oder?
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Da ich Buchsen zum Einbau besorgt habe, musste ich diese zu Cinchbuchsen umfunktionieren, da habe ich wieder von Rudis RSX-1067 Umbau abgeschaut.
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Die fliegenden Kabel sind nicht jedermanns Sache, für mich und meine Fähigkeiten bin ich aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis - und vor Allem: alles funzt ohne Rauschen (leerer Eingang, 0 dB, Ohr am LS - NIX!)
Fazit:
Das war's. Die Anlage ist wieder zusammen gestöpselt und bisher tut alles wunderbar. Einziger erkennbarer Unterschied ist, dass der Verstärker wärmer wird als bisher, d.h. ich muss die Kühlung verbessern. Das Netzteil ATM hängt an der geschalteten Netzdose des AVR, das ATM ist auf "on" geschaltet und auf Kanal 1 eingestellt, d.h. das ATM springt an, wenn der Receiver angeschaltet wird. Hier verweise ich noch auf Rudis Tipps und Hinweise, dass das ATM nicht ausgeschaltet werden sollte und die Verbindung zwischen dem Aus- und Eingang nicht getrennt sein darf, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird. Warum weiß ich allerdings nicht
Ansonsten tut alles wie es soll. Alle Audioquellen haben nun den Vorteil des ATM's. Selbst Radio gewinnt nochmal an Klangfülle. Die ersten Tests zeigen, dass der Umbau keinen Nachteil am Receiver hat. Die benötigte Lautstärke ist gefühlsmäßig eher niedriger als bisher. Rauschen habe ich keins gehört.
Ich werde nach einigen Hörtest in diesem Thread wieder berichten.
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei Rudi bedanken, der mich durch seine Umbauten überhaupt erst auf die Idee gebracht hat, und die tolle Dokumentation seiner Arbeiten. Vor allem der Umbau des H/K AVR3550 und seines Rotel RSX-1067 haben mir sehr weitergeholfen. Außerdem hat er mir vor dem Start des Projekts noch ein paar Tipps zukommen lassen. Ich weiß, dass mein Umbau qualitativ nicht zu vergleichen ist, wollte aber den Bericht als Dankeschön ans Forum auf jeden Fall machen. Macht weiter so!!!
Grüße
Chris