NW 35 vs NW 105 vs 803 D
Verfasst: Di 30. Okt 2007, 15:53
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute einen außergewöhnlichen und eigentlich unfairen Vergleich vorstellen.
Einen Hörtest, bei dem das Ergebnis schon vorher feststand, der aber doch eine kleine Überraschung
bereithält. Interessiert? Nun, dann wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen.
Vorher muss ich noch anmerken, daß ich die Bilder gerne in den Bericht gelegt hätte, mir das aber nicht
möglich war. Die Bilder müssen auf einem öffentlichen Server liegen. Für unsere Alben benötigt man aber hier
ein Passwort. Den Links kann man also auch nur folgen, wenn man angemeldet ist. So, jetzt aber:
Ein Freund und ich haben folgende Lautsprecher miteinander verglichen:
Nubert NW 35 vs. Nubert NW 105 vs. B&W 803 D
An der Konstellation könnt Ihr sehen, warum ich schreibe, dass das Ergebnis eigentlich schon vorher
feststand, oder?
Getestet wurden die Lautsprecher an folgenden Komponenten:
Vorstufe: Classé CP 500
Endstufe: Classé CA 2200
CD-Player: Classé CDP 102
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5657
Verkabelt waren die Komponenten über XLR (Monitor In-Akustik) und die Lautsprecher mit Kabeln von Piega.
Die genaue Bezeichnung weiß ich leider nicht.
Folgende Musikstücke hatten wir uns ausgesucht um alle drei Lautsprecher gleichartig zu testen:
1. Joseph Haydn Sinfonie mit dem Paukenschlag Hob. I:94 (Stereoplay Masterpieces Vol. 3 aus 2006)
2. Nelly Furtado Loose All Good Things (Come To An End)
3. David Munyon Closer To The Music Vol. 2 - Four Wild Horses (Stockfish Records)
4. VNV Nation Empires Standing
5. Hans Theslink Mississippi (Dali Referenz-CD)
6. Marilyn Manzur & Audun Kleive Drum Impro (Dali Referenz-CD)
7. Katie Melua Piece By Piece Piece By Piece
8. Loreena McKennitt Book Of Secrets DanteŽs Prayer
9. Depeche Mode Violator (Remastered) - Enjoy The Silence
10. Chris Jones Closer To The Music Vol. 1 - Long After Youre Gone (Stockfish Records)
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5660
Erwähnen möchte ich, dass die CDs von Stockfish, Dali und Stereoplay aufnahmetechnisch eine Klasse
für sich sind. Ich will versuchen die drei LS anhand der Lieder miteinander zu vergleichen:
Während die NW 35 bei Haydns Paukenschlag recht blass, ohne Fundament aber dafür sehr fein spielte,
wollte die NW 105 mehr Dynamik an den Tag legen. Fein war sie ebenfalls. Beide klingen im Vergleich
zur 803 D analytischer, die Engländerin tönte weitaus wärmer und natürlicher.
Nellys Good Things nahmen beide Erzeugnisse von Nubert recht gelassen und unaufgeregt. Die NW 105 war
trockener im Bass und nahm die Stimme etwas zurück. Im Vergleich zur 803 D war die Stimme aber bei beiden
ein wenig nervig. Die 803 D schaffte dazu eine größere Bühne. Hier muss man bemerken, dass die Aufnahmequalität
der CD zu wünschen übrig lässt.
Bei den Four Wild Horses schaffte die NW 35 eine tolle Bühne, klang aber weniger gelassen als die NW 105, die
zwar eine noch größere Bühne aufbaute, aber im Vergleich zur 803 D weniger Volumen hinbekam.
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5658
VNV Nations Standing ist ein gutes Stück um zu testen, wie die LS mit den Bassdrums umgehen. Die NW 35
ist hier nicht ganz so präzise und trocken und zeigt wenig Dynamik. Ein Eindruck, den ich auch schon bei mir
zuhause hatte. Die NW 105 schaffte es, die Stimme des Sängers tiefer, dunkler und mit weniger Hall aufzulösen.
Theslinks Mississippi wiederum, wurde von der NW 35 druckvoll (Bassdrum und Tuba) dargestellt. Auch hier war
die Stimme wieder etwas hallig, die Höhen dafür aber sehr klar. Die NW 105 und die 803 D schafften wieder eine
größere Bühne und mehr Volumen.
Beim Drum Impro wurden der kompakten NW 35 von der NW 105 ganz klar die Grenzen aufgezeigt. Zwar stellte sie
Details ebenfalls sehr klar heraus (Live-Aufnahme: Lacher im Hintergrund), gab die Snares und die Bassdrum
ebenfalls druckvoll wieder, musste aber bei der Dynamik ganz klar hinten anstehen. Es machte Spaß der NW 105
zuzuhören. Es ging eben so richtig ab. Auch hier aber waren wieder die 803 D das Maß aller Dinge. Die Auflösung
war noch feiner und um es kurz zu sagen: Spätestens hier wusste man warum man für diese Lautsprecher
ordentlich in die Tasche greifen muss.
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5659
Aufgrund der Aufnahme bei Katies Piece by Piece zischte die NW 35 ein wenig, sie konnte das also nicht
verbergen (soll sie das überhaupt?). Hier war wieder eine klare Hierarchie von klein nach groß hörbar.
Bei Loreenas Dantes Prayer war es recht überraschend, dass sich die NW 105 nicht nennenswert von der NW 35
absetzen konnte. Beide bauten eine schöne Bühne für den Chor und Loreenas Stimme auf. Beide gaben einen
angenehmen und unverzerrten Bass wieder. Ebenfalls beide hatten wieder das Nachsehen, als wir das Stück über
die 803 D hörten.
Obwohl von der remasterten Version der Violator und definitiv eines meiner Lieblingslieder, gab Enjoy The Silence
nicht viel her um die drei zu vergleichen. Alle kamen mit dem Bass gut zurecht, gaben die Mitten detailliert wieder
und Daves Stimme Wärme.
Zuletzt war die NW 105 bei JonesŽ Long After Youre Gone nicht nur luftiger und leichter, sondern auch untenrum
ausgewogener als die NW 35. Die Stimme war bei der 803 D präsenter und die Höhen feiner.
Im Gesamten war es für mich schon eine Überraschung, daß sich die NW 35 gegen die NW 105 so gut behaupten
konnte. Es lagen keine Welten zwischen den beiden. Die NW 105 hatte natürlich mehr Kraftreserven und war
dynamischer, sie wird bei höheren Lautstärken weniger verzerren, schaffte auch eine größere Bühne, war aber für
die kleine NW 35 immer noch in Sichtweite. Ich muss dazu sagen, daß meine NW 35 schon mehr Einspielzeit hatten
als die NW 105 und ich glaube, daß der Abstand mit der Zeit etwas größer wird. Wer aber keinen allzu großen Raum
beschallen muss, wird mit der Kompaktbox von Nubert sehr glücklich sein.
Zusammenfassend will ich sagen, daß die 803 D generell natürlicher, größer, druckvoller spielte und in allen Belangen
ständig Herrin des Tests war und ich auch keine Schwächen ausmachen konnte, möchte aber natürlich noch einmal
den Preis heranziehen, der sicherlich einiges erklärt.
Ungewöhnlich an diesem Test war in meinen Augen die Komponentenzusammenstellung. Classé an der NW 35 ist
bestimmt nicht alltäglich. Zuhause wird mein Set mit einem Marantz SR 7400 beglückt.
Die Vor- und Endstufenkombination holte im Gesamten noch ein großes Stück mehr aus den Nuberts raus als
mein SR.
Mit dem Test haben wir uns schon einen ganzen Tag beschäftigt. Auch wenn es nur 10 Lieder waren. Der Abbau
bei mir, die Fahrt zum Kollegen und der dortige Aufbau und natürlich alles wieder retour waren das Hörizont
erweiternde Hörerlebnis aber allemal wert.
Ich hoffe Ihr hattet Spaß beim Lesen und mein Bericht ist nicht zu lang geraten. Aber drei tolle LS brauchen
natürlich auch in einem Bericht Platz.
Über einen regen Austausch, Kritik oder gar Fragen würde ich mich freuen.
Gruß
Schubbi
P.S. Einen Dank an Olli, der sich mit mir den Spaß dieses Testes gönnte.
ich möchte Euch heute einen außergewöhnlichen und eigentlich unfairen Vergleich vorstellen.
Einen Hörtest, bei dem das Ergebnis schon vorher feststand, der aber doch eine kleine Überraschung
bereithält. Interessiert? Nun, dann wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen.
Vorher muss ich noch anmerken, daß ich die Bilder gerne in den Bericht gelegt hätte, mir das aber nicht
möglich war. Die Bilder müssen auf einem öffentlichen Server liegen. Für unsere Alben benötigt man aber hier
ein Passwort. Den Links kann man also auch nur folgen, wenn man angemeldet ist. So, jetzt aber:
Ein Freund und ich haben folgende Lautsprecher miteinander verglichen:
Nubert NW 35 vs. Nubert NW 105 vs. B&W 803 D
An der Konstellation könnt Ihr sehen, warum ich schreibe, dass das Ergebnis eigentlich schon vorher
feststand, oder?
Getestet wurden die Lautsprecher an folgenden Komponenten:
Vorstufe: Classé CP 500
Endstufe: Classé CA 2200
CD-Player: Classé CDP 102
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5657
Verkabelt waren die Komponenten über XLR (Monitor In-Akustik) und die Lautsprecher mit Kabeln von Piega.
Die genaue Bezeichnung weiß ich leider nicht.
Folgende Musikstücke hatten wir uns ausgesucht um alle drei Lautsprecher gleichartig zu testen:
1. Joseph Haydn Sinfonie mit dem Paukenschlag Hob. I:94 (Stereoplay Masterpieces Vol. 3 aus 2006)
2. Nelly Furtado Loose All Good Things (Come To An End)
3. David Munyon Closer To The Music Vol. 2 - Four Wild Horses (Stockfish Records)
4. VNV Nation Empires Standing
5. Hans Theslink Mississippi (Dali Referenz-CD)
6. Marilyn Manzur & Audun Kleive Drum Impro (Dali Referenz-CD)
7. Katie Melua Piece By Piece Piece By Piece
8. Loreena McKennitt Book Of Secrets DanteŽs Prayer
9. Depeche Mode Violator (Remastered) - Enjoy The Silence
10. Chris Jones Closer To The Music Vol. 1 - Long After Youre Gone (Stockfish Records)
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5660
Erwähnen möchte ich, dass die CDs von Stockfish, Dali und Stereoplay aufnahmetechnisch eine Klasse
für sich sind. Ich will versuchen die drei LS anhand der Lieder miteinander zu vergleichen:
Während die NW 35 bei Haydns Paukenschlag recht blass, ohne Fundament aber dafür sehr fein spielte,
wollte die NW 105 mehr Dynamik an den Tag legen. Fein war sie ebenfalls. Beide klingen im Vergleich
zur 803 D analytischer, die Engländerin tönte weitaus wärmer und natürlicher.
Nellys Good Things nahmen beide Erzeugnisse von Nubert recht gelassen und unaufgeregt. Die NW 105 war
trockener im Bass und nahm die Stimme etwas zurück. Im Vergleich zur 803 D war die Stimme aber bei beiden
ein wenig nervig. Die 803 D schaffte dazu eine größere Bühne. Hier muss man bemerken, dass die Aufnahmequalität
der CD zu wünschen übrig lässt.
Bei den Four Wild Horses schaffte die NW 35 eine tolle Bühne, klang aber weniger gelassen als die NW 105, die
zwar eine noch größere Bühne aufbaute, aber im Vergleich zur 803 D weniger Volumen hinbekam.
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5658
VNV Nations Standing ist ein gutes Stück um zu testen, wie die LS mit den Bassdrums umgehen. Die NW 35
ist hier nicht ganz so präzise und trocken und zeigt wenig Dynamik. Ein Eindruck, den ich auch schon bei mir
zuhause hatte. Die NW 105 schaffte es, die Stimme des Sängers tiefer, dunkler und mit weniger Hall aufzulösen.
Theslinks Mississippi wiederum, wurde von der NW 35 druckvoll (Bassdrum und Tuba) dargestellt. Auch hier war
die Stimme wieder etwas hallig, die Höhen dafür aber sehr klar. Die NW 105 und die 803 D schafften wieder eine
größere Bühne und mehr Volumen.
Beim Drum Impro wurden der kompakten NW 35 von der NW 105 ganz klar die Grenzen aufgezeigt. Zwar stellte sie
Details ebenfalls sehr klar heraus (Live-Aufnahme: Lacher im Hintergrund), gab die Snares und die Bassdrum
ebenfalls druckvoll wieder, musste aber bei der Dynamik ganz klar hinten anstehen. Es machte Spaß der NW 105
zuzuhören. Es ging eben so richtig ab. Auch hier aber waren wieder die 803 D das Maß aller Dinge. Die Auflösung
war noch feiner und um es kurz zu sagen: Spätestens hier wusste man warum man für diese Lautsprecher
ordentlich in die Tasche greifen muss.
Bild: http://www.nuforum.eu/nuforum/album_pic.php?pic_id=5659
Aufgrund der Aufnahme bei Katies Piece by Piece zischte die NW 35 ein wenig, sie konnte das also nicht
verbergen (soll sie das überhaupt?). Hier war wieder eine klare Hierarchie von klein nach groß hörbar.
Bei Loreenas Dantes Prayer war es recht überraschend, dass sich die NW 105 nicht nennenswert von der NW 35
absetzen konnte. Beide bauten eine schöne Bühne für den Chor und Loreenas Stimme auf. Beide gaben einen
angenehmen und unverzerrten Bass wieder. Ebenfalls beide hatten wieder das Nachsehen, als wir das Stück über
die 803 D hörten.
Obwohl von der remasterten Version der Violator und definitiv eines meiner Lieblingslieder, gab Enjoy The Silence
nicht viel her um die drei zu vergleichen. Alle kamen mit dem Bass gut zurecht, gaben die Mitten detailliert wieder
und Daves Stimme Wärme.
Zuletzt war die NW 105 bei JonesŽ Long After Youre Gone nicht nur luftiger und leichter, sondern auch untenrum
ausgewogener als die NW 35. Die Stimme war bei der 803 D präsenter und die Höhen feiner.
Im Gesamten war es für mich schon eine Überraschung, daß sich die NW 35 gegen die NW 105 so gut behaupten
konnte. Es lagen keine Welten zwischen den beiden. Die NW 105 hatte natürlich mehr Kraftreserven und war
dynamischer, sie wird bei höheren Lautstärken weniger verzerren, schaffte auch eine größere Bühne, war aber für
die kleine NW 35 immer noch in Sichtweite. Ich muss dazu sagen, daß meine NW 35 schon mehr Einspielzeit hatten
als die NW 105 und ich glaube, daß der Abstand mit der Zeit etwas größer wird. Wer aber keinen allzu großen Raum
beschallen muss, wird mit der Kompaktbox von Nubert sehr glücklich sein.
Zusammenfassend will ich sagen, daß die 803 D generell natürlicher, größer, druckvoller spielte und in allen Belangen
ständig Herrin des Tests war und ich auch keine Schwächen ausmachen konnte, möchte aber natürlich noch einmal
den Preis heranziehen, der sicherlich einiges erklärt.
Ungewöhnlich an diesem Test war in meinen Augen die Komponentenzusammenstellung. Classé an der NW 35 ist
bestimmt nicht alltäglich. Zuhause wird mein Set mit einem Marantz SR 7400 beglückt.
Die Vor- und Endstufenkombination holte im Gesamten noch ein großes Stück mehr aus den Nuberts raus als
mein SR.
Mit dem Test haben wir uns schon einen ganzen Tag beschäftigt. Auch wenn es nur 10 Lieder waren. Der Abbau
bei mir, die Fahrt zum Kollegen und der dortige Aufbau und natürlich alles wieder retour waren das Hörizont
erweiternde Hörerlebnis aber allemal wert.
Ich hoffe Ihr hattet Spaß beim Lesen und mein Bericht ist nicht zu lang geraten. Aber drei tolle LS brauchen
natürlich auch in einem Bericht Platz.
Über einen regen Austausch, Kritik oder gar Fragen würde ich mich freuen.
Gruß
Schubbi
P.S. Einen Dank an Olli, der sich mit mir den Spaß dieses Testes gönnte.