Die vaterlose Zivilisation
Verfasst: Fr 9. Nov 2007, 23:59
Das wollt' ich euch nicht vorenthalten...
Ich mußte dabei sofort an Alexander Mitscherlichdenken, und an sein Buch "Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft. Ideen zur Sozialpsychologie" von 1963...
Hat das jemand hier gelesen?
Als bekennender Anhänger der sozialen Marktwirtschaft habe ich meine Probleme mit manchen Gedanken, die Fjordman hier bringt, aber interessant finde ich das Ganze allemal!
Im weitesten Sinne zum Thema:
hier, hier, hier, hier und hier...
Was denkt ihr?
Ich mußte dabei sofort an Alexander Mitscherlichdenken, und an sein Buch "Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft. Ideen zur Sozialpsychologie" von 1963...
Hat das jemand hier gelesen?
Original von Fjordman: The Fatherless CivilizationDie amerikanische Kolumnistin Diana West veröffentlichte kürzlich ihr Buch mit dem Titel The Death of the Grown-up, in dem sie den Niedergang der westlichen Zivilisation auf die permanenten Jugendrevolutionen der letzten zwei Generationen zurückführt. Das Jahrzehnt zwischen den frühen 60er und frühen 70er Jahren stellt mit dem Beginn der nichtwestlichen Masseneinwanderung in die USA, der Geburt Eurabias in Westeuropa und dem Aufkommen von Multikulturalismus und Radikalfeminismus ganz klar einen Wendepunkt in der westlichen Geschichte dar, der einer Wasserscheide gleicht.
Das Paradoxe daran ist, dass die Menschen, die in gehässiger Weise ihre eigene Zivilisation attackierten, über Jahrzehnte hinweg ein ununterbrochenes Wirtschaftswachstum erlebt hatten und sich dennoch marxistisch inspirierten Ideologien zuwandten und beschlossen, exakt die Gesellschaft zu untergraben, die ihnen ihr privilegiertes Leben ermöglicht hatte. Vielleicht ist das gar nicht so widersinnig, wie es scheint. Karl Marx selbst wurde vom Vermögen Friedrich Engels, dem Sohn eines erfolgreichen Industriellen, unterstützt.
Diese Jahre waren auch die Zeit der Entkolonialisierung in Westeuropa und der Aufhebung der Rassentrennung in den USA, was eine Atmosphäre schuf, in der die westliche Zivilisation als böse wahrgenommen wurde. Was auch immer die Ursache war, wir stecken seither in einem Muster der ewigen Opposition gegen unsere eigene Zivilisation fest. Manche dieser Probleme mögen durchaus ältere Wurzeln haben, aber sie wurden in einem vorher nie dagewesenen Ausmaß während der 60er Jahre institutionalisiert.
Nach Diana West ist die übergreifende These in ihrem Buch die,
Nachdem wir unsere natürliche Entwicklung vom Erwachsenenalter und der Reife weg geleitet haben, um die von der Popkultur beeinflusste Pose ewiger cooler Jugendlichkeit einzunehmen - stets offen, nicht wertend, selbstorientiert, auf Identitätssuche (oder einfach nur ohne Identität) - haben wir uns eine Gesellschaft herangezogen, die von denselben Charakterzügen geprägt ist: Westler leben in einem Zustand permanenten Heranwachsens, aber auch mit der dazu gehörigen permanenten Identitätskrise. Diana West ist der Ansicht, dass Reife in den rebellischen 60ern im größten Trotzanfall der Weltgeschichte, in dem Autoritätsfiguren aller Art verächtlich gemacht wurden, aus der Mode kam.dass der bis dahin beispiellose Transfer kultureller Autorität von Erwachsenen an Heranwachsende während des letzten halben Jahrhunderts fatale Auswirkungen auf das Überleben der westlichen Welt hat.
Sie glaubt auch, dass sich die Wurzeln des westlichen Jugendkultes, obwohl der radikalste Bruch in den 60ern und 70ern stattfand, bereits in den 50ern mit der Geburt des Rock n Roll, mit Elvis Presley und Schauspielern wie James Dean finden lassen. Die Beatles verkörperten das in den frühen 60ern, wandelten sich aber radikal in Richtung Drogen und Ablehnung jeglicher etablierter Lebensweisheit, als sie auf 1970 zugingen - eine Wandlung, die sich in der gesamten Kultur widerspiegelte.
Einer meiner persönlichen Lieblingsfilme aus den 80ern war Zurück in die Zukunft. In einer der Szenen reist der Schauspieler Michael J. Fox in der Zeit von 1985 nach 1955 zurück. Bevor er 1985 verlässt, hört er den Slogan Wählt Bürgermeister . wieder, Fortschritt ist sein zweiter Vorname. Derselbe Slogan wird nur mit einem anderen Namen 1955 wiederholt. Politik ist in jedem Zeitalter Politik. Die Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale haben geäußert, dass sie das Jahr 1955 als Schauplatz des Films gewählt haben, weil es die Zeit der Geburt der Teenie-Kultur war: Damals begann der Teenager zu herrschen und er herrscht bis heute noch.
Wie Diana West ausführt, hat sich in den Jahrzehnten des Wirtschaftsaufschwungs nach dem 2. Weltkrieg viel verändert:
Nachdem Generation mit dieser Verherrlichung der Jugend vergangen sind, haben Erwachsene kein Selbstvertrauen mehr:Wenn man über die Nachkriegszeit spricht, dann ist der gewaltige neue Überfluss ein wichtiger Faktor bei der Neuorientierung der Kultur und ihrer Anpassung an die Bedürfnisse der Jugend. Man kann eine Verschiebung der kulturellen Autorität in Richtung der Jugend erkennen. Anstatt dass Jugendliche einen Job annahmen, um in der Lage zu sein, sich an den Haushaltskosten zu beteiligen, floss das Taschengeld ganz plötzlich in den Aufbau einer gewaltigen neuen Kultur. Diese ließ dem Alter des Heranwachsens eine so große Bedeutung zukommen wie niemals zuvor.
Sie glaubt:Jugendliche planen teure Reisen, gehen ohne Begleitung aus, sie trinken, schwelgen in Ausschweifungen, laufen regelrecht Amok, und doch sagen die Eltern: Ich kann nichts dagegen tun. Eltern haben sich der Verantwortung entzogen und sind vor den Begierden der Heranwachsenden eingeknickt.
Hat sie Recht? Sind wir eine Zivilisation von Peter Pans geworden, die sich weigern, erwachsen zu werden? Wurden wir von unserer Vergangenheit abgeschnitten, indem wir alles Alte als überholt verunglimpft haben? Ich weiß, dass der Blogger Conservative Swede, der Friedrich Nietzsche schätzt, der Ansicht ist, dass wir an einer Sklavenmoral leiden, aber ich zweifle manchmal, ob wir nicht vielleicht eher an einer Kindermoral leiden als an einer Sklavenmoral. Es sind jedoch auch noch andere Kräfte wirksam.Der Stand der Frauen heute ist tief vom Tod der Erwachsenen beeinflusst. Ich würde sagen, dass die sexualisierte Frau Teil des Phänomens ist, über das ich spreche, deshalb glaube ich nicht, dass Frauen gegenüber dem Tod des Erwachsenen immun sind. Frauen eifern immer noch der jugendlichen Mode nach. Wo Sex verfügbarer ist, sind nicht mehr dieselben Anreize vorhanden, ein Eheleben aufzubauen, was einst eine große Motivation im Reifeprozess war.
Der Sozialstaat ermutigt eine Infantilisierung der Gesellschaft, in der die Menschen in die Kindheit zurückkehren, wo sie von anderen versorgt wurden. Das schafft nicht nur eine Kultur, die von Jugendlichkeit besessen ist, sondern auch eine der für Heranwachsende typischen Verantwortungslosigkeit. Viele Leute leben in einem ständigen Zustand der Rebellion, nicht nur gegen ihre Eltern sondern auch gegen ihre Nation, ihre Kultur und ihre Zivilisation.
Der Autor Theodore Dalrymple ist der Ansicht, dass ein Grund für die epidemische Selbstzerstörungslust in westlichen Gellschaften der Wunsch ist, der Langeweile zu entkommen:
Ihm zufolge ist das, was wir heute beobachtenFür Menschen, die keinen transzendenten Sinn in ihrem Leben sehen und sich auch nicht dadurch einen schaffen können, indem sie (zum Beispiel) zu einer kulturellen Tradition beitragen, in anderen Worten: die keinen religiösen Glauben und keine intellektuellen Interessen haben, die sie stimulieren, ist Selbstzerstörung und die Schaffung von Lebenskrisen ein Weg, aus der Bedeutungslosigkeit zu entkommen.
Der Sozialstaat beraubt die Menschen der Möglichkeit, aus ihrer Arbeit Selbstachtung zu gewinnen. Das kann die Selbstachtung eines Menschen verletzen, und zwar bei Männern mehr als bei Frauen, weil die maskuline Identität eng damit verbunden ist, der Versorger anderer zu sein. Dessen beraubt schwindet das männliche Selbstbewusstsein und die Gesellschaft mit ihm. Dalrymple sorgt sich auch um das Ende der Vaterschaft und glaubt, dass die schlimmsten Kindesmisshandler Regierungen sind, die exakt die Umstände fördern, die Kindesmisshandlung und -vernachlässigung am wahrscheinlichsten machen:eine Gesellschaft, in der die Menschen fordern, sich mehr oder weniger benehmen zu dürfen, wie sie wollen, das heißt launenhaft in Übereinstimmung mit ihren sich kaleidoskopartig verändernden Bedürfnissen, aber gleichzeitig vor den Konsequenzen ihres eigenen Benehmens durch Behörden geschützt zu werden. Das Ergebnis ist eine Kombination aus Sodom und Gomorrah und einer ausgedehnten und unpersönlichen Wohlfahrtsbürokratie.
Vaterschaft existiert ausgenommen im rein biologischen Sinne, fast nicht mehr:Wer das Alleinerziehen fördert, ist gleichgültig gegenüber dem Schicksal von Kindern.
Das liegt daran, dassIch habe in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem - wenn es nicht die Kinder indischer Einwanderer gegeben hätte - die Rate der unehelichen Kinder an die Hundertprozent-Marke ging. Es galt schon fast als ungehörig, einen jungen Menschen nach seinem oder ihrem Vater zu fragen; für mich war es immer noch verblüffend, gefragt zu werden: Meinen Sie, wer jetzt zur Zeit mein Vater ist? gerade so, als ob sich das jederzeit ändern könne und sich auch zuvor schon mehrmals geändert hatte.
Der schwedische Autor Per Bylund erläutert:Frauen einfach nur aus dem Grund Kinder haben sollen, weil sie welche haben wollen und das ihr von der Regierung gegebenes Recht ist, unabhängig davon, ob sie in der Lage sind, sie aufzuziehen oder davon, wer für sie zahlt und unabhängig von den Konsequenzen, die das für die Kinder selbst hat. Männer sollen ständig infantilisiert bleiben, ihr Einkommen lediglich ein Taschengeld darstellen, das sie für ihre Vergnügungen ausgeben, und sie sollen keinerlei ernsthafte Verantwortung haben (außer der, Steuern zu zahlen). Von nun an wird der Staat der Vater des Kindes sein und der Vater das Kind des Staates.
Obwohl Schweden wohl einen Extremfall darstellt, bemerkt die Autorin Melanie Phillips in Großbritannien denselben Trend:Die meisten von uns wurden überhaupt nicht von ihren Eltern aufgezogen. Wir wurden vom Kleinkindalter an von den Behörden in staatlichen Kinderkrippen aufgezogen, dann in öffentliche Grundschulen weitergeleitet, dann in höhere Schulen und dann in staatliche Universitäten; und später in die Anstellung im öffentlichen Dienst und in noch mehr Erziehung durch die mächtigen Gewerkschaften und ihre angeschlossenen Bildungseinrichtungen. Der Staat ist allgegenwärtig und für viele ist er das einzige Mittel, zu überleben - und seine sozialen Wohltaten die einzige Möglichkeit, unabhängig zu sein.
Ich frage mich manchmal, ob der moderne Westen und dabei insbesondere Westeuropa als die vaterlose Zivilisation bezeichnet werden sollte. Väter sind zu Karikaturen gemacht worden und es existiert eine beachtliche Dämonisierung traditionell männlicher Werte. Jede Person, die versucht, Regeln und Autorität durchzusetzen, ein traditionell männliches Gebiet, wird als Faschist betrachtet und lächerlich gemacht, angefangen bei Gott, dem Vater. Wir stehen schließlich mit einer Gesellschaft nebulöser Väter da, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach Lust und Laune der Mütter ausgetauscht werden können. Und sogar die Mütter haben sich weitgehend zurückgezogen und überlassen das Aufziehen der Kinder Schulen, Kindergärten und dem Fernsehen. Was Mode und Lifestyle angeht, imitieren Mütter ihre Töchter, nicht umgekehrt.Unsere Kultur befindet sich tief auf unentdecktem Neuland. Generationen der familiären Zerfallserscheinungen lösen nun umgekehrt die Grundlagen zivilisierten menschlichen Verhaltens auf. Engagierte Väter sind ausschlaggebend für die emotionale Entwicklung von Kindern. Das Resultat der unabsehbaren Verantwortungslosigkeit unserer Eliten ist, dass Väter während der letzten drei Jahrzehnte mehr und mehr als verzichtbar und überflüssig angesehen werden. Alleinerziehend zu sein hörte auf, eine Schande zu sein und wurde stattdessen zu einem unveräußerlichen Frauenrecht. Der Staat hat Frauen immer mehr Anreize geboten - durch Kindergeld, Sozialwohnungen und andere Sozialleistungen - Kinder ohne engagierte Väter zu bekommen. Das hat Generationen von Eine-Frau-Haushalten hervorgebracht, in denen emotional bedürftige Mädchen so oft zu hoffnungslos unfähigen Müttern werden, die ihre eigenen Kinder misshandeln und vernachlässigen - die dann wiederum das destruktive Muster weiterführen. Das ist kulturell betrachtet nichts weniger als selbstmörderisch.
Das ausgefeilte Sozialstaatsmodell in Westeuropa wird häufig als Nannystaat bezeichnet, aber man könnte es vielleicht auch Ehemannstaat nennen. Warum? Nun, in einer traditionellen Gesellschaft war die Rolle der Männer, ihre Frauen physisch zu beschützen und finanziell zu versorgen. In unserer modernen Gesellschaft wurden Teile dieser Aufgabe in einer Art Outsourcing an den Staat übertragen, was die Erklärung dafür ist, dass Frauen im allgemeinen überdurchschnittlich unter den Unterstützern von Parteien zu finden sind, die für hohe Steuern und Sozialleistungen eintreten. Wie der Anthropologe Lionel Tiger ausführt, hat sich die alte Einheit Mutter-Kind-Vater von der Monogamie in eine Bürogamie verwandelt: Mutter-Kind-Bürokrat. Der Staat wurde zum Ersatzehemann. Tatsächlich ersetzt er nicht nur den Ehemann, er ersetzt die ganze Kern- und Großfamilie, zieht die Kinder auf und kümmert sich um die Alten.
Øystein Djupedal, Bildungs- und Forschungsminister der Sozialistischen Linkspartei und verantwortlich für die norwegische Bildung vom Kindergarten über weiterführende Schulen bis hin zum Doktortitel, hat gesagt:
Er zog diese Äußerung später zurück und sagte, Eltern trügen die Hauptverantwortung für die Kindererziehung, aberIch denke, dass es schlicht und einfach eine irrtümliche Sicht auf die Kindererziehung ist, zu glauben, dass die Eltern am besten dafür geeignet sind. Kinder brauchen ein Dorf sagte Hillary Clinton. Aber wir haben keines. Das Dorf unserer Zeit ist der Kindergarten.
Das Problem ist, dass manche seiner Kollegen den Kindergarten als Vorlage für die Gesellschaft als ganzes nehmen, sogar für Erwachsene. Im Herbst 2007 gab Norwegens Mitte-Links-Regierung eine Warnung an 140 Unternehmen heraus, die immer noch nicht die 40-Prozent-Quote für Frauen in ihren Chefetagen erfüllt haben. Gleichstellungsministerin Karita Bekkemellem äußerte, dass Unternehmen, denen es nicht gelingt, die Quote zu erfüllen, sich auf Zwangsliquidationen gefasst machen müssen, und das trotz der Tatsache, dass viele davon in traditionell männlichen Branchen angesiedelt sind wie zum Beispiel der Offshore-Ölförderung, Schifffahrt und Finanzwirtschaft. Sie nannte das Gesetz historisch und radikal und sagte, dass es durchgesetzt werde.Kindergärten sind eine fantastische Einrichtung für Kinder und es ist gut, wenn Kinder in den Kindergarten gehen, bevor sie in die Schule kommen.
Bekkemellem bestraft somit die ungezogenen Kinder, die sich weigern zu tun, was Mutter Staat ihnen sagt, auch wenn diese Kinder zufällig Privatunternehmen sind. Der Staat ersetzt den Vater in dem Sinn, dass er einen finanziell versorgt, aber er agiert wie eine Mutter, die Risiken beseite räumt und die Gesellschaft in einen kuscheligen, regulierten Kindergarten mit Eiscreme und Sprachregelungen verwandelt.
Der Blogleser Tim W. ist der Ansicht, dass Frauen dazu neigen, gegenüber dem anderen Geschlecht selbstsüchtiger zu sein als Männer:
Was wäre, wenn Männer im Durchschnitt fünf Jahre und acht Monate länger leben würden als Frauen? Nun, wenn das der Fall wäre, würden wir ohne Ende davon hören:Männer sorgen sich um Frauen und Kinder, während sich Frauen . nun, um sich selber und Kinder sorgen. Ich sage nicht, dass individuelle Frauen sich nicht um ihre Ehemänner und Brüder sorgen, aber als Gruppe (als Stimmenblock bei Wahlen) haben sie kein besonderes Interesse am Wohlergehen von Männern. Von jedem politischen Kandidaten wird erwartet, dass er die Belange von Frauen anspricht, aber ein Kandidat, der auch nur einräumen würde, dass Männer auch Belange haben, die es wert sind, angesprochen zu werden, würde geächtet werden.
Bernard Chapin interviewte Dr. John Lottim Frontpage Magazine. Lott führt dabei aus:Feministinnen und Kandidatinnen würden herumstolzieren und Buttons tragen, auf denen Fünf Jahre und acht Monate stünde, um sich und der Welt diese schreiende Ungleichheit permanent ins Gedächtnis zu rufen. Dass das geschehen würde - und es würde mit Sicherheit geschehen - sagt etwas über die unterschiedliche Natur männlicher und weiblicher Wähler aus.
Er ist der Ansicht, dassIch glaube, dass Frauen im allgemeinen weniger risikobereit sind als Männer und sie sehen daher die Regierung als eine Versicherung gegen die Tücken des Lebens. Ich denke auch, dass geschiedene Frauen mit Kindern sich an die Regierung um Schutz wenden. Einfach nur die Einführung des Frauenwahlrechts erklärt mindestens ein Drittel des Regierungswachstums über 45 Jahre hinweg.
Die Legalisierung der Abtreibung führte auch zu mehr Familien mit nur einem Elternteil.dies einen Großteil des Regierungswachstums in den USA aber auch im Rest der Welt während des letzten Jahrhunderts erklärt. Als die Staaten das Frauenwahlrecht einführten, erhöhten sich die Staatsausgaben und das Steueraufkommen, die vorher unverändert geblieben waren, innerhalb von zehn Jahren auf mehr als das Doppelte, und zwar auch nach Herausrechnen von Inflation und Bevölkerungszahl. In dem Maße wie Frauen einen zunehmend größer werdenden Teil der Wählerschaft bildeten, wuchs die Regierung immer weiter. Das ging über 45 Jahre hinweg so, in denen ältere Frauen, die bei der Einführung des Frauenwahlrechts nicht daran gewöhnt waren, wählen zu gehen, nach und nach durch jüngere Frauen ersetzt wurden. Wenn man zu den 60er Jahren kommt, wird das Regierungswachstum durch steigende Scheidungsraten vorangetrieben. Scheidung führt dazu, dass Frauen mit Kindern sich viel mehr an Regierungsprogramme wenden.
Diana West ist der Ansicht, dass das, was wir mit der Gegenkultur der 60er Jahre erlebten, ein Einebnen von Hierarchien aller Art sowohl des Lernens als auch der Autorität war. Daraus entsprang das Einebnen der Kultur und in Erweiterung davon der Multikulturalismus. Sie verknüpft diesen Trend auch mit dem Nannystaat:
Dieses Problem ist in Westeuropa, einer Region mit ausgefeilteren Sozialstaaten als dem der USA, die über Generationen hinweg unter dem amerikanischen Schutzschild gelebt hat, was die Neigung, sich wie Heranwachsende zu benehmen, noch gefördert hat, sogar noch schlimmer.Bei der Betrachtung der starken Zusammenhänge zwischen dem zunehmend väterlich werdenden Nannystaat und dem Tod der Erwachsenen, entdeckte ich, dass Tocqueville (natürlich) schon vor langer Zeit diesen Zusammenhang hergestellt hatte. Er versuchte, sich vorzustellen, unter welchen Umständen der Despotismus in den USA Einzug halten könnte. Er kam dabei auf eine Vision einer Nation, die einerseits geprägt ist von einer unzählbaren Vielzahl von Menschen, ähnlich und gleich, die sich wie im Kreise um die kleinen und banalen Vergnügungen drehen, mit denen sie ihre Seele übersättigen und andererseits von einer immensen beschützenden Macht des Staates. Banale Vergnügungen und immense Staatsmacht mag sich damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts regelrecht wie Science Fiction angehört haben, aber zu Beginn des 21. Jahrhunderts fängt es an, sich nur allzu vertraut anzuhören. Tatsächlich schrieb er in Zusammenhang mit dem allmächtigen Staat: Er würde der elterlichen Autorität ähneln, wenn er wie ein Vater versuchen würde, seine Schutzbefohlenen auf das Leben eines Mannes vorzubereiten, aber im Gegensatz dazu auch versuchen würde, sie in ewiger Kindheit zu lassen. Vielleicht zeigt das Ausmaß, in dem wir - und zwar Liberale und Konservative gleichermaßen - die elterliche Autorität unseres Staates hingenommen haben, in wie weit wir als Kultur Tocquevilles Stadium ewiger Kindheit schon erreicht haben.
Die Frage, die Alexis de Tocqueville indirekt in den 1830er Jahren in seinem Buch Democracy in America aufgeworfen hat, ist die folgende: Wenn Demokratie mit allgemeinem Wahlrecht bedeutet, dass jedermanns Meinung so gut ist wie die von jedem anderen, wird das dann nicht früher oder später zu einer Gesellschaft führen, in der jedermanns Wahl so gut ist wie die von jedem anderen, was zu Kulturrelativismus führt? Tocqueville schrieb das zu einer Zeit, als nur Männer das Wahlrecht hatten. Wird das allgemeine Wahlrecht auch zu einer Situation führen, in der sich Frauen selbst in den Besitz der Finanzen der Männer wählen, während sie deren Autorität mindern und mächtige staatliche Regulierungen für alles schaffen?
Ich kenne die Antwort auf diese Frage nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die derzeitige Situation nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Abwesenheit der Vaterschaft hat eine Gesellschaft voller sozialer Pathologien geschaffen, und der Mangel an männlichem Selbstvertrauen hat uns für unsere Feinde zur leichten Beute gemacht. Wenn der Westen überleben soll, müssen wir wieder ein gesundes Maß an männlicher Autorität geltend machen. Dazu müssen wir den Sozialstaat zurückfahren. Vielleicht müssen wir auch einige der Exzesse des westlichen Feminismus zurückfahren.
Als bekennender Anhänger der sozialen Marktwirtschaft habe ich meine Probleme mit manchen Gedanken, die Fjordman hier bringt, aber interessant finde ich das Ganze allemal!
Im weitesten Sinne zum Thema:
hier, hier, hier, hier und hier...
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