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Was ist der Grund für die weite Verbreitung von Windows?
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 17:24
von Sirarokh
Die Frage verwirrt mich ehrlich.
Es geht mir hier nicht darum, einen weiteren Streit anzufangen: "Mein Betriebssystem ist dicker als deins", sondern um die reine Klärung der Motivationsfrage.
Meine persönlichen Meinungen findet ihr in meinem Blog:
www.meinstudi.de/basti
Ich kann ja noch verstehen, warum viele Betriebe von Windows-kompatibler Software abhängen und daher auch großteils Windows-PCs einsetzen. Ich kann auch teilweise verstehen, warum auch für reine Office-Aufgabenstellungen gerne Windows einsgesetzt wird, immerhin ist es günstiger als ein Mac und bietet Support. (Auch wenn das etwa Red Hat auch böte).
Was ich aber wirklich nicht verstehe, ist, warum nicht einfache Surfterminals nicht mit einem einfachen Linux ausgerüstet werden. Stabilität ist dort wirklich kein Thema und Usability und Ergonomie würden sich kaum von einem Windows unterscheiden. Andererseits ließe sich der Browser wesentlich effizienter schützen und es gäbe nie Probleme mit Viren. Vom Preis einmal ganz zu schweigen.
Und was ist der Grund für die weite Verbreitung von Windows-PCs auf dem Heimcomputer-Markt? Hier stoße ich ernsthaft an meine Grenzen. Ich sehe so gut wie keine Vorteile von Windows gegenüber Linux und definitiv keine Vorteile von Windows gegenüber einem Mac!
Es kann ja wohl kaum sein, dass der alleinige Grund für den Kauf eines Windows-PCs die Kompatibilität mit Spielen ist, oder? Schließlich ist nicht jeder ein "Zocker"!
Natürlich war ich selbst einmal ein Windows-Benutzer... und verstehe daher mich selbst nicht recht.
Könnten vielleicht einige Windows-Benutzer hier ihre Motivation schildern?
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 17:55
von jorg
meine Kinder benutzen nur Mac und ich alle 3.
Warum Windows,weil ich viel mit Video mache und mir das Ergebnis und wie es erstellt wird unter Win XP besser gefaellt.
Zum Surfen benutze ich,was grad da und frei ist,meist Linux,jedoch glaube ich nicht,dass ,wie du es sagst, man von Vieren besser geschuetzt ist
![Wink :wink:](./images/smilies/nuforum/icon_wink.gif)
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 17:55
von Homernoid
Frag mal den Mac User, warum er unbedingt zum surfen n Mac braucht.
Die weite Verbreitung dürfte meines Erachtens in Zusammenhang mit nahezu unbegrenzter Software zu tun haben, sowie mit der Spieleunterstützung. Auf nem Mac kannst Du kaum was daddeln, auf ner Linux Kiste auch nicht wirklich.
Auch verstehen viele Mac user nicht, wie in allen Foren der Welt nachgewiesen, dass man auf nen PC oder NB auch Unix draufschmeissen kann.
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 18:05
von Sirarokh
@jorg:
Also Softwaregründe und Usability. Meinst du damit die Usability des Programmes oder des Betriebssystems?
Welches Videoschnittprogramm benutzt du, wenn ich fragen darf?
@homernoid:
Ein aktueller (OSX) Mac IST ein Unix-Rechner. (Wenn auch nicht Linux)
Spiele sind also für dich der Grund.
ANMERKUNG: Ich möchte hier wirklich keine Diskussion aufbauen im Stile von: "Doch, das kannst du aber durchaus und zwar mit dem-und-dem Programm" (Derer gibt es schon viel zu viele). Also bitte fangt nicht damit an!
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 18:10
von Homernoid
Ich weiss, was auf ner Mac Kiste drauf ist.
Daher frage ich die Leute ja auch immer, warum da nicht n normales NB mit Unix Derivat reicht. Bisher habe ich nur Ausflüchte gehört.
Nach MEINEM Grund hast Du ja nicht gefragt.
![Biggrin :D](./images/smilies/nuforum/icon_biggrin.gif)
Sagen wir mal so. Ich habe ne XP Volllizenz geschenkt bekommen. Die nutze ich auch. Dazu habe ich noch gute Videobearbeitung mir gekauft (DVD Lab und Co.).
Surfen könnte ich auch via Unix. Hatte ich sogar mal auf der Kiste (Solaris). Aber Unix ist für mich eh zum frickeln gedacht, wenn ich was austesten will und so.
Re: Was ist der Grund für die weite Verbreitung von Windows?
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 18:13
von Philipp
Sirarokh hat geschrieben:Könnten vielleicht einige Windows-Benutzer hier ihre Motivation schildern?
Zu Zeiten von Win 3.x, 95 und 98 kannte ich einfach nichts anderes. Linux hatte den Ruf eines Systems, für das man zumindest ein Informatik-Studium brauchte, das ausschließlich weltfremde Freaks bedienen konnten. Da ich zwar ein Amateur mit überdurchschnittlichen Kenntnissen (verglichen mit dem Rest meiner Klasse), aber keineswegs ein richtiger Profi war, hab ich niemals ernsthaft über Linux nachgedacht. Außerdem hab ich damals regelmäßig gezockt, und die geilen Spiele gabs nunmal für Windows.
Seit ich studiere, nutze ich an der Uni ein SUSE Linux und daheim XP. Ich komme mit XP deutlich besser zurecht, wahrscheinlich auf Grund meiner Win-geprägten Vergangenheit. Auch wenn ich jetzt dem Klischee widerspreche: ich habe bei XP das Gefühl, dass ich immer Herr der Lage bin, jedes Problem in kurzer Zeit in den Griff kriege. Bei meinen Linux-Versuchen auf dem eigenen Laptop hatte ich stets das Gefühl, dass ständig Sachen passieren und kaputt gehen die ich nicht verstehe. Größtenteils waren das Treibergeschichten (Sondertasten, WLAN,...), der Rest waren vermutlich einfach Kennenlern- und Anlaufschwierigkeiten, aber ich bin nicht mehr die Bastlernatur wie zu Teenager-Zeiten. Damals hätte ich mich vermutlich durchgebissen und wäre mit Linux warmgeworden. Das reizt mich aber nicht mehr, von daher hab ich nach einigen Wochen genervt aufgegeben und hab Linux wieder von der Festplatte geschmissen.
Ich bin seit ein paar Jahren mit Windows so zufrieden, wie man mit einem OS nur sein kann. Alles läuft ausnahmslos so wie ich es will, hatte seit 5 Jahren keinen Absturz mehr, hab nach langer Suche exakt DIE Programme, die ich brauche (schon allein foobar ist ein Grund, Windows die Treue zu halten!) - warum sollte ich mir also Gedanken machen?
Bei meinem nächsten Rechner (in ein paar Monaten) werde ich wohl mal Vista antesten, das reizt mich ehrlich gesagt deutlich mehr als Mac oder Linux.
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 18:27
von Sirarokh
@homernoid
Entschuldigung. Ich wollte dir nicht Unwissenheit unterstellen.
Dein Grund ist also einerseits Softwarebindung und die Tatsache, dass du Geld für etwas gezahlt hast, und dies nun weiter verwenden möchtest. Das ist ein wichtiges Argument und ein Aspekt, den ich gerne übersehe!
@Phillip
Danke für deine Ausführungen. Du bist also schlicht und einfach zufrieden. Das ist schön zu hören!
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 18:28
von weaker
Ich denke auch, das ist eine jahrelange Gewohnheitssache. Deshalb ist Bill Gates auch so wichtig, dass es an Schulen und Unis eingesetzt wird. Viele sind verunsichert, wenn die Oberfläche anders aussieht als gewohnt. Das ist quasi ein perpetuum mobile, das aus der riesigen installierten Windows-Basis lebt und sich nur ganz langsam ändert. So lange die Leute daheim Windows haben, wollen sie es auch im Geschäft und umgekehrt.
Technisch spricht inzwischen nichts dagegen, viel öfter Linux einzusetzen, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Ich teste immer wieder einige Linux-Distribution (hab ich mit SuSE 6.3 damals zum ersten mal gemacht), aber es ging immer irgendwas nicht so, wie ich wollte. Damals hab ich meine ISA-Soundkarte nicht zum Laufen gebracht (trotz isapnptools) und heute schafft es bei mir immer noch keine Live-CD sich mit meinem WLAN-Chip in mein WPA2-gesichertes WLAN einzuwählen. Letzteres ist ein KO-Kriterium für mich und dann probier ich es eben später wieder.
Aber ohne den Willen zu wechseln, geht es mir eigentlich wie Philipp: Ich bin mit meinem XP hochzufrieden. Alles stabil, alles toll. Nur Vista hat mich noch gar nicht überzeugt, weil irgendwie nichts besser ist als bei XP.
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 19:07
von Malcolm
Ich benutze beides, Linux und Windows. Überwiegend bin ich mit Ubuntu unterwegs. Surfen, Mails, Arbeit.
Auf WIndows kann ich aber nicht verzichten.
1. Pro Evolution Soccer
2. Navigating Software
3. Längere Akkulaufzeit mit XP
Wenn ich lange mit einer Akkuladung auskommen muss ist XP weitaus effizienter als Linux. Leider...
Verfasst: Do 24. Jan 2008, 19:28
von Sirarokh
@weaker
Bei dir sind es also Hardwaregründe.
@Malcolm
Du benutzt Windows also wegen Spielen und aus Hardwaregründen.
Ich persönlich nutze wie Malcolm Windows immer dann, wenn ich bei meinem Laptop eine lange Akkulaufzeit benötige. Mit anderen Worten: praktisch nie.
Ansonsten verwende ich auf meinem Laptop Linux (Fedora8) und auf meinem Desktop OSX. Für manche Programme (Steuer, Onlinebanking) verwende ich außerdem Windows in einer Virtualisierungsumgebung.