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Kompensation der Raumakustik
Verfasst: Fr 8. Feb 2008, 07:23
von syntheticwave
Hallo,
ihr kennt sicher das Problem: Man hört irgendwo einen Super Lautsprecher. Wenn man sich den dann gekauft hat, klingt er plötzlich zu Hause völlig anders. Dann versuchen wir mit Equalizern die unerwünschten Resonanzen des Wiedergaberaumes auszufiltern, was das Gesamtergebnis oft nur noch verschlimmert.
Offensichtlich ist es falsch, den Lautsprecher als letztes Glied in der Übertragungskette zu betrachten. Die meisten Fehler entstehen, wenn er seine Arbeit schon getan hat.
Viel sinnvoller wäre es doch, die akustischen Eigenschaften des Wiedergaberaumes in die Übertragungskette einzubeziehen. Das wäre nach dem Prinzip der Wellenfeldsynthese möglich. Wie eine solche Kompensation der Akustik des Wiedergaberaumes mit diesem Verfahren möglich wäre, ist auf meiner Webseite
www.syntheticwave.de/ beschrieben.
Verfasst: Fr 8. Feb 2008, 08:37
von ramses
Guten Morgen,
ich danke für den intressanten Link
Schöne Homepage hast du da.
Den Lösungsansatz den man heute Verfolg ist wohl eher der, den Raum so anzupassen das die Raumakustik den abgestrahlten Schall nicht mehr beeinflusst (Vorbild: Freifeld).
Die Frage ist auch, möchte man sich den Raum lieber mit lauter Lautsprechern vollstellen (Wellenfeldsynthese) oder lieber mit lauter Absorbern/Resonatoren (Schalltoter Raum)?
Mit Equalizern würde ich das nicht versuchen.
Für einen Kinoraum oder Heimkinoraum wo die Optik keine Rolle spielt sicherlich interessant. Wie funktioniert das Verfahren eigentlich in einem Raum in dem viele Gegenstäde stehen? (z.B. Wohnhzimmer)
Man müsste doch alle Informationen wie der auftreffende Schall wo in welchem Winkel und mit welcher Intensität wieder zürckgeworfen wird im "Abspielgerät" speichern?
mfg
ramses
Verfasst: Fr 8. Feb 2008, 12:52
von syntheticwave
Hallo Ramses,
Freifeldbedingungen im Wohnzimmer zu schaffen scheitert daran, dass die Hausfrauen bis heute ein viel zu großes Mitspracherecht bei der Gestaltung des Heimkinos haben.
Deshalb wird es wohl dabei bleiben, dass die Wohnzimmer möbliert bleiben und auch Lautsprecher ringsum, wie bei dem allgemein bekannten Ansatz der Wellenfeldsynthese, werden sich im Heimbereich deshalb wohl nicht durchsetzen können. Wahrscheinlich wird aber auch die Steigerung der Kanalzahl bei herkömmlichem Surround am spouse acceptance factor scheitern.
Deshalb ist Deine Idee richtig, dass die Reflexionsflächen des Wiedergaberaumes in die Synthese einbezogen werden müssen. Bei der von mir vorgeschlagenen Lösung werden sie bei der Installation der Anlage ins System eingegeben.
Der Renderer weiß dann, das du eine 2,70 m hohe Gipsdecke hast. Das wfs- Lautsprecherfeld hinter der Leinwand verzögert und filtert dann die Abstrahlung der Wellenfront in Richtung Decke exakt so, dass sie im selben Moment nach der direkten Welle beim Zuhörer ankommt, wie von der Stuckdecke in dem 12 m hohen Opernhaus.
Die Informationen dazu lassen sich im Standard MPEG4 übertragen.
Gruß Helmut
www.syntheticwave.de
Verfasst: Fr 8. Feb 2008, 13:11
von ramses
syntheticwave hat geschrieben:
Der Renderer weiß dann, das du eine 2,70 m hohe Gipsdecke hast. Das wfs- Lautsprecherfeld hinter der Leinwand verzögert und filtert dann die Abstrahlung der Wellenfront in Richtung Decke exakt so, dass sie im selben Moment nach der direkten Welle beim Zuhörer ankommt, wie von der Stuckdecke in dem 12 m hohen Opernhaus.
Soweit verstanden. Aber leider habe ich eine Rauhfasertapete und noch ein Paar Bilder hängen an den wänden, "da drüben" steht noch eine Pflanze, "hier" noch ein Sofa, ab und zu läuft mal jemand durch den Raum oder es wird mal was "verrückt"... ich hoffe du verstehst was ich meine.
Es müssten dem Renderer sozusagen alle Daten über den Wohnraum vorliegen. Lässt sich so etwas z.B. Messtechnisch machen?
mfg
ramses
Verfasst: Fr 8. Feb 2008, 14:42
von syntheticwave
ramses hat geschrieben:
Soweit verstanden. Aber leider habe ich eine Rauhfasertapete und noch ein Paar Bilder hängen an den wänden, "da drüben" steht noch eine Pflanze, "hier" noch ein Sofa, ab und zu läuft mal jemand durch den Raum oder es wird mal was "verrückt"... ich hoffe du verstehst was ich meine.
Es müssten dem Renderer sozusagen alle Daten über den Wohnraum vorliegen. Lässt sich so etwas z.B. Messtechnisch machen?
ramses
...im Pinzip schon. Bei der Pflanze wirds schwierig wenn sie ihre Blätter nach dem Licht dreht.
Es müsste dann eben jede Fläche im Raum erfasst werden. Da würde ich sicher eine Impulsantwort- basierte Lösung eher abieten als der modellbasierte Ansatz, von dem ich für die ersten schallstarken Reflexionen ausgehe. Ich bin aber sicher, das ist nicht nötig. Wie fehlertolerant wir in der Beziehung sind, erkennst du in dieser Animation:
http://www.syntheticwave.de/pictures/Stereo200.swf
Sie zeigt, wie sehr die ersten Schallstarken Reflexionen bei normaler stereowiedergabe abweichen, wenn der Aufnahmeraum sich sehr vom Wiedergaberaum unterscheidet. Trotzdem halten wir die Reproduktion meist schon für sehr gelungen, wenn wenigstens die direkte Welle ordentlich reproduziert wird.
Gruß Helmut
www.syntheticwave.de
WIKI Wellenfeldsynthese
Verfasst: So 17. Feb 2008, 10:18
von syntheticwave
Die Beschreibung in Wiki
http://de.wikipedia.org/wiki/Wellenfeldsynthese war ziemlich lang und schwer verständlich.
Ich habe sie gestern überarbeitet. Ist das so einigermassen verständlich beschrieben, wenn man das Thema vorher nicht kannte
Gruss Helmut
Verfasst: So 17. Feb 2008, 11:34
von BlueDanube
Von den 10 PDFs im Kapitel "Internet" lassen sich nur 2 laden!
Verfasst: So 17. Feb 2008, 12:33
von syntheticwave
BlueDanube hat geschrieben:Von den 10 PDFs im Kapitel "Internet" lassen sich nur 2 laden!
...danke für den Tip, die hatte ich original von der alten Seite übernommen. Ich seh sie gleich durch
Gruss Helmut
www.syntheticwave.de