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Messungen Sinusleistung bzw. RMS Wert bei Verstärkern

Verfasst: Mi 21. Mai 2008, 22:20
von BlackMac
Hallo,

Warum gibt es noch viele Hersteller, die ihre Verstärkerleistung mit Sinusleistung bei 1 kHz angeben?
Ich finde das überhaupt nicht praxisbezogen. Welche Musik enthält nur 1 kHz Töne?

Wieso einigt sich die Industrie nicht auf ein Verfahren, beispielsweise der RMS Leistungsmessung bezogen auf einen Bereich von 20 Hz bis 20 kHz? Das müsste doch ungefähr der realen Leistung beim Musikhören entsprechen?

Oder machen nur echte HiFi-Hersteller solche Angaben?
Wie seht ihr das?

Gruss,
Jorge

Re: Messungen Sinusleistung bzw. RMS Wert bei Verstärkern

Verfasst: Mi 21. Mai 2008, 23:03
von Toni78
BlackMac hat geschrieben:Hallo,

Warum gibt es noch viele Hersteller, die ihre Verstärkerleistung mit Sinusleistung bei 1 kHz angeben?
Ich finde das überhaupt nicht praxisbezogen. Welche Musik enthält nur 1 kHz Töne?

Wieso einigt sich die Industrie nicht auf ein Verfahren, beispielsweise der RMS Leistungsmessung bezogen auf einen Bereich von 20 Hz bis 20 kHz? Das müsste doch ungefähr der realen Leistung beim Musikhören entsprechen?

Oder machen nur echte HiFi-Hersteller solche Angaben?
Wie seht ihr das?

Gruss,
Jorge
Nun, die allermeisten seriösen Hersteller geben die RMS Leistung zumindest in den technischen Daten (Website oder BDA) mit an.

Werbewirksamer und deshalb größer geschrieben steht allerdings meist die Din-Leistung bei 1khz ermittelt drin. Immerhin noch besser als Musik- oder gar PMPO Leistungsangaben der unseriösen Anbieter- meist von Billigelektronik.

Verfasst: Mi 21. Mai 2008, 23:17
von BlackMac
Mich wundert es nur das die DIN-Leistung überhaupt noch angegeben wird, obwohl das realistisch gesehen keinen Sinn macht. Trotzdem findet man diese Angaben noch überall bei den üblichen Herstellern, wie beispielsweise Yamaha, Sony, usw. Eine Firma wie beispielsweise Rotel gibt nur den RMS Wert an. Ist die DIN-Sinusleistung bei 1 kHz nur dazu gedacht um Kunden zu blenden?

Verfasst: Mi 21. Mai 2008, 23:39
von Toni78
BlackMac hat geschrieben:Mich wundert es nur das die DIN-Leistung überhaupt noch angegeben wird, obwohl das realistisch gesehen keinen Sinn macht. Trotzdem findet man diese Angaben noch überall bei den üblichen Herstellern, wie beispielsweise Yamaha, Sony, usw. Eine Firma wie beispielsweise Rotel gibt nur den RMS Wert an. Ist die DIN-Sinusleistung bei 1 kHz nur dazu gedacht um Kunden zu blenden?
Wenn Du es so sagen willst, JA.

Aber wie gesagt, bei den genannten Firmen muss man zumindest nicht lange suchen um auch den RMS-Wert zu finden. Von daher legitim, finde ich.

Die Kunden die auf die Masche "reinfallen" sind dann auch die Kunden die es nicht mal merken würden.

Verfasst: Sa 24. Mai 2008, 08:42
von Vinylman
Hallo,

mein alter AKAI-Bolide AM-95 hatte laut Werbeprospekt 2x230W Sinus, 4Ohm, 1 kHz; in der BDA stand dann bei der Impedanz 2x180W sinus FTC bei 20-20.000 Hz. Der hätte allerdings einen NAD C 372 schlagen können.

NAD sind doch, gerade was die Leistungsangaben angeht, eine rühmliche Ausnahme. Laut einigen Tests sind die so konservativ, dass die sogar weniger angeben, als die Geräte leisten können. Wohl ähnlich wie früher Revox: alle Angaben als Mindestangaben zu verstehen.

Grüße

Verfasst: Sa 24. Mai 2008, 10:13
von SiMMenS
Ich würde nicht sagen konservativ, sondern bescheiden - so wie auch deren Design. Obwohl NAD das wirklich gar nicht nötig hätte ...

Re: Messungen Sinusleistung bzw. RMS Wert bei Verstärkern

Verfasst: Sa 24. Mai 2008, 10:47
von BlueDanube
BlackMac hat geschrieben:Warum gibt es noch viele Hersteller, die ihre Verstärkerleistung mit Sinusleistung bei 1 kHz angeben?
Weil es dazu bereits eine Norm gibt, das Messverfahren einfach ist und die Messung einfach durchzuführen ist.
.....und weil die Leistung da höher ist.....
BlackMac hat geschrieben:Wieso einigt sich die Industrie nicht auf ein Verfahren, beispielsweise der RMS Leistungsmessung bezogen auf einen Bereich von 20 Hz bis 20 kHz?
Genau da liegt das Problem: die Industrie müsste sich einigen :!:
Und da verschiedene Verfahren jeweils verschiedene Produkte bevorzugen würde, ist eine Einigung nicht zu erwarten..... :roll:

Es bliebe ohnehin noch das Problem, dass die Leistung oft stark von der Lautsprecherimpedanz (Betrag und Phase) abhängt - auch da gibt es keine Einigung für eine korrekte (und leicht verständliche) Darstellung der Leistungswerte!

Re: Messungen Sinusleistung bzw. RMS Wert bei Verstärkern

Verfasst: So 25. Mai 2008, 12:19
von BlackMac
BlueDanube hat geschrieben:Genau da liegt das Problem: die Industrie müsste sich einigen :!:
Und da verschiedene Verfahren jeweils verschiedene Produkte bevorzugen würde, ist eine Einigung nicht zu erwarten..... :roll:
Also das typische Problem. Da erwarte ich auch keine Einigung.
BlueDanube hat geschrieben:Es bliebe ohnehin noch das Problem, dass die Leistung oft stark von der Lautsprecherimpedanz (Betrag und Phase) abhängt - auch da gibt es keine Einigung für eine korrekte (und leicht verständliche) Darstellung der Leistungswerte!
Richtig. Deshalb sind sowohl 4 als auch 8 Ohm Angaben wichtig und auf Messdiagramme lesen haben die meisten Konsumenten sicherlich keine Lust. In der Audio HiFi-Fachzeitschrift gab es immer ein Würfeldiagramm, welches die Leistung unter verschiedenen Lasten und Phasen angegeben hat. Das war schon einigermassen aussagekräftig.

Gruss,
Jorge

Verfasst: So 25. Mai 2008, 12:25
von ramses
Vinylman hat geschrieben:Hallo,

mein alter AKAI-Bolide AM-95 hatte laut Werbeprospekt 2x230W Sinus, 4Ohm, 1 kHz; in der BDA stand dann bei der Impedanz 2x180W sinus FTC bei 20-20.000 Hz. Der hätte allerdings einen NAD C 372 schlagen können.

NAD sind doch, gerade was die Leistungsangaben angeht, eine rühmliche Ausnahme. Laut einigen Tests sind die so konservativ, dass die sogar weniger angeben, als die Geräte leisten können. Wohl ähnlich wie früher Revox: alle Angaben als Mindestangaben zu verstehen.

Grüße
Guck mal in Amperlites Album, da findest du eine Sinusmessung bei 30Hz für den NAD C372 wenn mich nicht alles täuscht.

mfg

ramses