Hörbericht nuWave125, nuVero14 ... BM35
Verfasst: Do 2. Okt 2008, 13:52
Hallo allerseits,
nun hatte auch ich die Gelegenheit die nuVero14 im Vergleich zur nuWave 125 zu hören.
Mit dabei waren lubu und zeitweise Herr Belcher und Herr Bien (vielen Dank für die investierte Zeit)
Zunächst möchte ich noch etwas ausholen:
Als ich vor reichlich 4 Jahren meine 125er gekauft habe, war ich ja nicht so ganz zufrieden. Meiner Meinung nach waren sie etwas verfäbt und trugen Stimmen zu dick auf. Ich kaufte sie nur vorbehaltlich einer geplanten Veränderung der Frequenzweiche. Dieses Update erfolgte vor bald 2 Jahren. Hier ein paar Auszüge aus dem Schriftwechsel mit Herrn Bien:
Vergleich mit der nuVero14
Als wir in SG von der NuWave125 auf die NuVero14 umgeschaltet haben, hatte ich so den Eindruck, die 14 spielt unspektakulärer, unauffälliger. Das mag für viele Hörer erstmal enttäuschend sein.
Nach kurzer Zeit merkt man aber, dass dadurch die 14er einfach ehrlicher ist, neutraler.
Die 125 hat trotz geänderter Frequenzweiche noch etwas von ihrem "spektakulären Bauch" behalten. Dieses "Herausstellen von Stimmen" geht aber immer auf Kosten der Durchhörbarkeit bzw. Transparenz.
Bei vielen Musikstücken hatte ich den Eindruck, dass die Bühne der 14 deutlich größer, tiefer und transparenter ist, bei der 125 wirkte alles "eingeengter und gequetschter".
Das Abstrahlverhalten der 14er ist natürlich mindestens eine Klasse besser, was sich bei den immer vorhandenen Reflexionen positiv auswirkt. Wenn man nicht auf Achse der 125er war waren deutlichste Unterschiede zur 14er zu hören.
Es gab allerdings auch Musikstücke, bei denen ich, wenn ich exakt auf Auchse im sweat spot saß, blind keine Unterschiede zwischen beiden Boxen herausgehört hätte.
Bei anderen Stücken fand ich die Unterschiede wieder extrem groß. Es hängt eben doch sehr stark von der Zusammensetzung der Musik und der Instrumentierung ab (nicht vom Musikstil).
Ein deutlicher Unterschied auch im Bass, der bei der 14er einfach knackiger und kontrollierter kommt...
Fazit: Die nuVero14 ist eindeutig der deutlich bessere Lautsprecher und wird durch sein Abstrahlverhalten immer ehrlicher spielen. Das hier im Forum ganz gegensätzlich von minimalen Unterschieden und anderen Welten gesprochen wurde, ist durchaus nachvollziehbar, bedingt durch das Abstrahlverhalten.
Jedenfalls wird die 14er es auch mit Lautsprechern aus einer anderen Liga aufnehmen können.
Ich bin die Sache mal von ganz oben angegangen:
Ich hatte Gelegenheit am nächsten Vormittag von Backes&Müller eine BM 35 ausführlich und in Ruhe zu hören:
Die BM 35 ist ein aktiver Lautsprecher, der so ziemlich alles vereint, was technisch machbar ist:
DSP für Raumanpassung usw., 27 bit AD-Wandler, 24 bit 192 kHz DA-Wandler, FIR für phasengenaue Filter, analog geregelte (!)Membranen für Impulstreue, 7 Endstufen/Box, Zylinderwellenabstrahlung von Mittel-und Hochton durch eine speziellen Schlitzstrahler zur Verringerung der Boden- und Deckenreflexionen hochwertigste Verarbeitung.
Als ich den Hörraum betrat, war ich erst mal etwas erschrocken. Der Raum war nur leicht rechteckig, Parkettfußboden, glatte Decke, relativ kahle Wände, 2 Ledersofas. Der Hörabstand war deutlich größer als der Boxenabstand zueinander, recht großer Raum.
Habe einen Klatschtest gemacht, ich schätze eine knappe Sekunde Nachhall. Beim Sprechen störte mich sogar der Hall. Also kurz, nach meiner Meinung beste Vorraussetzungen für eine Hallsoße und nicht für audiophile Wiedergabe.
Dann die erste Musik und der erste Eindruck: Völlig unspektakulär war meine erste Reaktion, eher so eine graue Maus, die nicht auffällt, weder bumm noch zischn noch Sänger, die mich anspringen.
Nach ein paar Minuten Hörzeit war für mich klar, dass die BM 35 extrem neutral spielt.
Was mich am meisten beeindruckt hat, kein Klangbrei trotz halligem Raum. Wahrscheinlich kommt es durch die Zylinderwelle im MT/HT nur zu geringen Boden und Deckenreflexionen. "Normale" Boxen hätten in dem Raum wahrscheinlich versagt.
Die Klangbühne war beeindruckend groß und sehr gut durchhörbar. Die Ortungsschärfe einer Phantomquelle war nicht so extrem ausgeprägt (Tribut an den Raum?) aber das störte nicht so sehr, denn es war ein guter ganzheitlicher Eindruck. Es machte einfach Spaß die Augen zu schließen und zu genießen. Man konnte richtig in der Musik schwelgen Die Boxen nahm man nicht wahr, obwohl sie sehr schöne und edle Möbelstücke darstellen
Es klang also trotz Neutralität nicht steril, manche sagen wahrscheinlich musikalisch dazu.
Ich bin zwar kein großer Klassikfan, aber ein großes Orchester mit seiner vollen Dynamik spielte so beeindruckend irgendwas von Schostakowitsch, dass ich eine Gänsehaut bekam. Selbst bei vollem "Lärm" konnte ich noch ein Triangel heraushören...
Fazit: Die Box macht wahrscheinlich nicht viel falsch, Neutralität in Extremform, keine Phasenschweinereien (FIR), die auch mit schwierigen Räumen sehr gut zurecht kommt (DSP und Zylinderwellen), Transparenz geringster Klirr (geregelte Membran). Kein vergoldetes HighEnd mit Weihrauch, sondern nüchterne technische Umsetzung des z.Zt. machbaren, allerdings unbezahlbar.
Ich muss ehrlich zugeben, es war das Beste, was ich bisher gehört habe.
Ist ein Vergleich mit der NuVero14 mit solch einer Distanz machbar? Eher wahrscheinlich nicht. Ich nehme an, dass sie in diesem Raum Probleme gehabt hätte. (Eine B&W mit Verstärker in der 35T-Klasse soll in diesem Raum kläglich versagt haben, was ich sehr gut nachvollziehen kann.)
Vielleicht lehne ich mich jetzt etwas aus dem Fenster, aber in einem vernünftig akustisch gedämpften Raum muss sich eine NuVero 14 von einer 15x teueren BM 35 (ca. 60 T, inworten:sechzigtausendeuro )nicht an die Wand spielen lassen. Sie haben sehr viele Gemeinsamkeiten in Richtung Neutralität.
Gestern Abend habe ich mit meinen 125ern einige Platten(!!!) genossen und bei einer tollen Bühne auch Gänsehaut bekommen.
Ich dachte so: Gar nicht mal so weit weg von der BM 35, vielleicht zieht aber nochmal die 14 hier ein (auch wenn ich mich mit ihrer Hochglanzfront nicht so richtig anfreunden kann), dann sind die Unterschiede noch geringer (jedenfalls nicht in der Höhe eines gehobenen Mittelklassewagens).
nun hatte auch ich die Gelegenheit die nuVero14 im Vergleich zur nuWave 125 zu hören.
Mit dabei waren lubu und zeitweise Herr Belcher und Herr Bien (vielen Dank für die investierte Zeit)
Zunächst möchte ich noch etwas ausholen:
Als ich vor reichlich 4 Jahren meine 125er gekauft habe, war ich ja nicht so ganz zufrieden. Meiner Meinung nach waren sie etwas verfäbt und trugen Stimmen zu dick auf. Ich kaufte sie nur vorbehaltlich einer geplanten Veränderung der Frequenzweiche. Dieses Update erfolgte vor bald 2 Jahren. Hier ein paar Auszüge aus dem Schriftwechsel mit Herrn Bien:
Das war also die Vergangenheit und ich muss eingestehen, es geht noch besser....Am 14.11. habe ich den Termin wahrgenommen und die neuen mit den alten 125 ern verglichen. Vielen Dank, dass die Boxen bereitgestellt wurden und ich 2 Stunden Zeit zum Testen hatte.
Nun mein Höreindruck:
Getestet habe ich mit FriendŽn fellow (ak. jazz), Cassandra Wilson, Keith Jarret, Vivaldi (vier Jahreszeiten), Glenn Kaiser (Blues-Rock), Sara K....
Mein erster Eindruck war ein völlig anderes Klangbild und Klangfarbe der neuen 125 gegenüber den alten.
Insgesamt erschien sie mir etwas leiser als die alten, offensichtlich der Wirkungsgrad etwas niedriger?
Zum Mittel-Hochtonbereich.
Mein größter Kritikpunkt war bei den alten 125ern die zu starke Herausstellung der Stimmen:
" Meine Befürchtung war, dass sie etwas zu dick aufträgt und nicht mehr unbedingt neutral ist "
Das könnte durch eine Betonung der Balauertschen Bänder um 315 Hz und 3,15 kHz sein.
Lange Rede, kurzer Sinn, die Frauenstimmen sind wieder deutlich zurückgetreten, wahrscheinlich dorthin, wo sie auch hingehören. Dafür war eine deutlich bessere Auflösung herauszuhören, irgendwie feiner gezeichnet die einzelnen Instrumente. Besonders bei Cassandra Wilson war die Klangbühne deutlich größer und schien über die Boxen hinauszugehen (Basisbreitenerweiterung ???? hoffe nicht durch Interferenzen).
Beim Umschalten auf die alten hatte ich einen "grobschlächtigeren" Eindruck. Die Stimmen waren recht "plumb" im Vordergrund. Die alten 125 schienen wärmer zu spielen, dadurch aber deutlich mehr zu verwischen. (allerdings ein höherer "Spaßfaktor" in Richtung Partybox, mal ganz extrem ausgedrückt) Hätte nie gedacht, dass die alten 125 "warm" klingen.
Der Mittel/Hochtonbereich ist auf jeden Fall, was analytische Wiedergabe oder auch Monitoreigenschaften betrifft, ein deutlicher Schritt nach vorn. Mein Eindruck war auf jeden Fall eine neutralerer Wiedergabe, da wird nichts mehr hervorgehoben und damit auch nichts überdeckt. Die Transparenz ist enorm. Das muss allerdings nicht jedermanns Geschmack sein, viele bevorzugen den wärmeren Klang, da der analytische Klang anstrengender sein kann, nicht so viel Spaß macht.
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Vergleich mit der nuVero14
Als wir in SG von der NuWave125 auf die NuVero14 umgeschaltet haben, hatte ich so den Eindruck, die 14 spielt unspektakulärer, unauffälliger. Das mag für viele Hörer erstmal enttäuschend sein.
Nach kurzer Zeit merkt man aber, dass dadurch die 14er einfach ehrlicher ist, neutraler.
Die 125 hat trotz geänderter Frequenzweiche noch etwas von ihrem "spektakulären Bauch" behalten. Dieses "Herausstellen von Stimmen" geht aber immer auf Kosten der Durchhörbarkeit bzw. Transparenz.
Bei vielen Musikstücken hatte ich den Eindruck, dass die Bühne der 14 deutlich größer, tiefer und transparenter ist, bei der 125 wirkte alles "eingeengter und gequetschter".
Das Abstrahlverhalten der 14er ist natürlich mindestens eine Klasse besser, was sich bei den immer vorhandenen Reflexionen positiv auswirkt. Wenn man nicht auf Achse der 125er war waren deutlichste Unterschiede zur 14er zu hören.
Es gab allerdings auch Musikstücke, bei denen ich, wenn ich exakt auf Auchse im sweat spot saß, blind keine Unterschiede zwischen beiden Boxen herausgehört hätte.
Bei anderen Stücken fand ich die Unterschiede wieder extrem groß. Es hängt eben doch sehr stark von der Zusammensetzung der Musik und der Instrumentierung ab (nicht vom Musikstil).
Ein deutlicher Unterschied auch im Bass, der bei der 14er einfach knackiger und kontrollierter kommt...
Fazit: Die nuVero14 ist eindeutig der deutlich bessere Lautsprecher und wird durch sein Abstrahlverhalten immer ehrlicher spielen. Das hier im Forum ganz gegensätzlich von minimalen Unterschieden und anderen Welten gesprochen wurde, ist durchaus nachvollziehbar, bedingt durch das Abstrahlverhalten.
Jedenfalls wird die 14er es auch mit Lautsprechern aus einer anderen Liga aufnehmen können.
Ich bin die Sache mal von ganz oben angegangen:
Ich hatte Gelegenheit am nächsten Vormittag von Backes&Müller eine BM 35 ausführlich und in Ruhe zu hören:
Die BM 35 ist ein aktiver Lautsprecher, der so ziemlich alles vereint, was technisch machbar ist:
DSP für Raumanpassung usw., 27 bit AD-Wandler, 24 bit 192 kHz DA-Wandler, FIR für phasengenaue Filter, analog geregelte (!)Membranen für Impulstreue, 7 Endstufen/Box, Zylinderwellenabstrahlung von Mittel-und Hochton durch eine speziellen Schlitzstrahler zur Verringerung der Boden- und Deckenreflexionen hochwertigste Verarbeitung.
Als ich den Hörraum betrat, war ich erst mal etwas erschrocken. Der Raum war nur leicht rechteckig, Parkettfußboden, glatte Decke, relativ kahle Wände, 2 Ledersofas. Der Hörabstand war deutlich größer als der Boxenabstand zueinander, recht großer Raum.
Habe einen Klatschtest gemacht, ich schätze eine knappe Sekunde Nachhall. Beim Sprechen störte mich sogar der Hall. Also kurz, nach meiner Meinung beste Vorraussetzungen für eine Hallsoße und nicht für audiophile Wiedergabe.
Dann die erste Musik und der erste Eindruck: Völlig unspektakulär war meine erste Reaktion, eher so eine graue Maus, die nicht auffällt, weder bumm noch zischn noch Sänger, die mich anspringen.
Nach ein paar Minuten Hörzeit war für mich klar, dass die BM 35 extrem neutral spielt.
Was mich am meisten beeindruckt hat, kein Klangbrei trotz halligem Raum. Wahrscheinlich kommt es durch die Zylinderwelle im MT/HT nur zu geringen Boden und Deckenreflexionen. "Normale" Boxen hätten in dem Raum wahrscheinlich versagt.
Die Klangbühne war beeindruckend groß und sehr gut durchhörbar. Die Ortungsschärfe einer Phantomquelle war nicht so extrem ausgeprägt (Tribut an den Raum?) aber das störte nicht so sehr, denn es war ein guter ganzheitlicher Eindruck. Es machte einfach Spaß die Augen zu schließen und zu genießen. Man konnte richtig in der Musik schwelgen Die Boxen nahm man nicht wahr, obwohl sie sehr schöne und edle Möbelstücke darstellen
Es klang also trotz Neutralität nicht steril, manche sagen wahrscheinlich musikalisch dazu.
Ich bin zwar kein großer Klassikfan, aber ein großes Orchester mit seiner vollen Dynamik spielte so beeindruckend irgendwas von Schostakowitsch, dass ich eine Gänsehaut bekam. Selbst bei vollem "Lärm" konnte ich noch ein Triangel heraushören...
Fazit: Die Box macht wahrscheinlich nicht viel falsch, Neutralität in Extremform, keine Phasenschweinereien (FIR), die auch mit schwierigen Räumen sehr gut zurecht kommt (DSP und Zylinderwellen), Transparenz geringster Klirr (geregelte Membran). Kein vergoldetes HighEnd mit Weihrauch, sondern nüchterne technische Umsetzung des z.Zt. machbaren, allerdings unbezahlbar.
Ich muss ehrlich zugeben, es war das Beste, was ich bisher gehört habe.
Ist ein Vergleich mit der NuVero14 mit solch einer Distanz machbar? Eher wahrscheinlich nicht. Ich nehme an, dass sie in diesem Raum Probleme gehabt hätte. (Eine B&W mit Verstärker in der 35T-Klasse soll in diesem Raum kläglich versagt haben, was ich sehr gut nachvollziehen kann.)
Vielleicht lehne ich mich jetzt etwas aus dem Fenster, aber in einem vernünftig akustisch gedämpften Raum muss sich eine NuVero 14 von einer 15x teueren BM 35 (ca. 60 T, inworten:sechzigtausendeuro )nicht an die Wand spielen lassen. Sie haben sehr viele Gemeinsamkeiten in Richtung Neutralität.
Gestern Abend habe ich mit meinen 125ern einige Platten(!!!) genossen und bei einer tollen Bühne auch Gänsehaut bekommen.
Ich dachte so: Gar nicht mal so weit weg von der BM 35, vielleicht zieht aber nochmal die 14 hier ein (auch wenn ich mich mit ihrer Hochglanzfront nicht so richtig anfreunden kann), dann sind die Unterschiede noch geringer (jedenfalls nicht in der Höhe eines gehobenen Mittelklassewagens).