Anleitung zum Optimieren der Subwoofereinstellung
Verfasst: Mo 13. Okt 2008, 11:11
Hi Folks,
ich habe wieder einmal ein paar Stunden meines Lebens für die Subwoofereinstellung für meine LS am Yamaha RX-V1800 geopfert, da ich weder mit der Standardeinstellung, noch mit der YPAO Messung 100% zufrieden war. Damit vielleicht ein paar Yamaha AVR geplagte leichter ein optimal konfiguriertes System bekommen will ich hier mal kurz meine Vorgehensweise beschreiben.
Der Yamaha AVR hat für den Subwoofer einen Tiefpaß mit Filtersteilheit von 24dB/8ve und für die Lautsprecher Hochpassfilter mit 12db/8ve. Da diese Filter eine frequenzabhängige Verzögerung erzeugen, habe ich versucht, diese zu minimieren.
1) Grundeinstellung des AVRs
Damit man eine ordentliche Basis für die folgenden Tests hat, gilt es eine einfache Grundeinstellung zu konfigurieren. Da das Einmeßsystem macht was es will, müssen wir das per Hand vorgeben:
alle Lautsprecher "small"
Trennfrequenz=80Hz
Subwoofer=swfr
Subwoofer Phase=normal
Am Subwoofer direkt muß die Phase auf 0° stehen, damit nicht noch zusätzliche Verzögerungen dazukommen.
2) Einstellung der Lautstärke/Distanz über YPAO
Nach der Einstellung in 1) kann man die Lautsprecher dann im Automatischen Setup einpegeln lassen:
Wiring=check
Distance=check
Size=skip
EQ=skip
Level=check
YPAO sollte recht zuverlässig die richtigen Abstände und Pegel einstellen, abgesehen vom Subwoofer.
3) Einstellung des Subwooferdelay
Nachdem die Lautsprecher nun erstmal eingepegelt sind, geht es an das Ausgleichen des Delays durch das Filter im AVR und der Verzögerung, die durch den Sub selbst verursacht wird. Dazu brauchen wir eine CD mit Sinus-Testtönen im Bereich 40-100Hz.
Der 80Hz Tiefpaß mit 24dB/8ve für den Subwoofer verzögert das Signal um ca. 6-6,8ms im Bereich 20-75Hz. Das bedeutet rein rechnerisch, daß ein Subwoofer der auf einer Linie mit den Frontboxen steht, ungefähr 2-2,3m plus X (Verzögerung des Subwoofers) weiter entfernt eingestellt werden muß, als die Frontboxen (Schallgeschwindigkeit: 343m/s bei 20°Celsius). Also nochmal: Subwoofer Abstand=realer Abstand + 2,x Meter. Leider kann dieser Wert nur als Ausgangspunkt zum Testen gewertet werden. Die restlichen Lautsprecher werden mit einer Filtersteilheit von nur 12dB/8ve hochpassgefiltert. Das hat den Vorteil, daß der Bass der Lautsprecher unterhalb der Trennfrequenz weniger stark verzögert wird, hat aber den Nachteil, daß der hörbare Überlagerungsbereich zwischen Subwoofer und Lautsprecher relativ groß ist und man deshalb sehr genau auf die Phasenverschiebung zwischen Lautsprecher und Subwoofer achten muß, damit sich der Schall in dem Bereich nicht gegenseitig auslöscht.
Also, die TestCD mit den Sinustönen einlegen und einen 70Hz Sinus abspielen. Nun kann man an der Entfernungseinstellung des Subwoofers so lange drehen, bis die Phasenlage stimmt und der Testton also maximale Lautstärke hat. Falls die Differenz zu groß wird hilft es manchmal, die Subwoofer Phase im AVR zu invertieren. Da die Phasenverschiebung zwischen Subwoofer und Lautsprecher im Übergangsbereich nicht konstant ist, gilt es eine erträgliche Mittelstellung zu finden. Demzufolge muß man nun mit Sinustönen anderer Frequenzen in diesem Bereich weiter testen und optimieren. Weiterhin sollt man auch mal beim abspielen der Sinustöne im AVR auf DolbyPrologicII schalten. Damit wird das Testsignal nur von Subwoofer und Centerlautsprecher wiedergegeben - dort sollte die Phasenlage natürlich auch stimmen.
Wie immer ist natürlich jede Einstellung nur ein Kompromiss - man optimiert sozusagen auf das geringste Übel.
Jetzt sollte man ein Sub/Sat System haben, das im Bassbereich sich dem Qualitätsmaximum der verfügbaren Technik angenähert hat.
4) Ausgleichen von Problemzonen in den höheren Frequenzen
Da sich durch die Aufstellung der Lautsprecher im Raum eben auch noch Probleme in anderen Frequenzbereichen ergeben (z.B. baffle step) kann man nun anfangen, das zu verbessern. Per Hand kann man das mit dem Testton des AVRs (Rosa Rauschen) machen. Man kann also den GEQ des AVR einschalten und die vorgegebenen Frequenzbereiche verändern. Dazu braucht man allerdings ein gutes Gehör und einige Erfahrung.
Leider ist die Einstellung mit dem GEQ nur sehr grob möglich und deshalb in meinem Fall nicht brauchbar. Da der parametrische EQ der Autoeinmessung vorbehalten ist (im Gegensatz zu den höherpreisigen Modellen) kam ich also nicht weiter.
Deshalb habe ich YPAO noch eine zweiter Chance gegeben:
Wiring=skip
Distance=skip
Size=skip
EQ=flat
Level=check
Damit hat YPAO nun ein erstaunlich gutes Equalizing hinbekommen. Der bei mir recht tief liegende Centerlautsprecher paßt nun deutlich besser zu den Frontlautsprechern und die Surroundkulisse ist deutlich homogener. Gratuliere, YPAO! Hätte ich gar nicht gedacht.
Auch bei Musik klingt die Sub/Sat Kombi nun recht knackig und hat sich dem Klang meiner nubox380 mit ABL deutlich genähert.
Stereo höre ich natürlich ohne diese ganzen Schweinereien nur mit nubox380 und ABL.
Viel Spaß beim Experimentieren! (Falls das Jemand machen sollte)
Gruß, Andreas
PS: Meine so gefundenen Einstellungen sind:
realer Abstand Front/Subwoofer vom Hörplatz: 2,6m; am Subwoofer Phasenregler auf 0°; Frequenzregler am rechten Anschlag; Sub-Lautstärkeregler auf 9:30Uhr
Abstand Sub: 5m
Trennfrequenz=80Hz
Bass out=swfr
Subwoofer Phase=invers
ich habe wieder einmal ein paar Stunden meines Lebens für die Subwoofereinstellung für meine LS am Yamaha RX-V1800 geopfert, da ich weder mit der Standardeinstellung, noch mit der YPAO Messung 100% zufrieden war. Damit vielleicht ein paar Yamaha AVR geplagte leichter ein optimal konfiguriertes System bekommen will ich hier mal kurz meine Vorgehensweise beschreiben.
Der Yamaha AVR hat für den Subwoofer einen Tiefpaß mit Filtersteilheit von 24dB/8ve und für die Lautsprecher Hochpassfilter mit 12db/8ve. Da diese Filter eine frequenzabhängige Verzögerung erzeugen, habe ich versucht, diese zu minimieren.
1) Grundeinstellung des AVRs
Damit man eine ordentliche Basis für die folgenden Tests hat, gilt es eine einfache Grundeinstellung zu konfigurieren. Da das Einmeßsystem macht was es will, müssen wir das per Hand vorgeben:
alle Lautsprecher "small"
Trennfrequenz=80Hz
Subwoofer=swfr
Subwoofer Phase=normal
Am Subwoofer direkt muß die Phase auf 0° stehen, damit nicht noch zusätzliche Verzögerungen dazukommen.
2) Einstellung der Lautstärke/Distanz über YPAO
Nach der Einstellung in 1) kann man die Lautsprecher dann im Automatischen Setup einpegeln lassen:
Wiring=check
Distance=check
Size=skip
EQ=skip
Level=check
YPAO sollte recht zuverlässig die richtigen Abstände und Pegel einstellen, abgesehen vom Subwoofer.
3) Einstellung des Subwooferdelay
Nachdem die Lautsprecher nun erstmal eingepegelt sind, geht es an das Ausgleichen des Delays durch das Filter im AVR und der Verzögerung, die durch den Sub selbst verursacht wird. Dazu brauchen wir eine CD mit Sinus-Testtönen im Bereich 40-100Hz.
Der 80Hz Tiefpaß mit 24dB/8ve für den Subwoofer verzögert das Signal um ca. 6-6,8ms im Bereich 20-75Hz. Das bedeutet rein rechnerisch, daß ein Subwoofer der auf einer Linie mit den Frontboxen steht, ungefähr 2-2,3m plus X (Verzögerung des Subwoofers) weiter entfernt eingestellt werden muß, als die Frontboxen (Schallgeschwindigkeit: 343m/s bei 20°Celsius). Also nochmal: Subwoofer Abstand=realer Abstand + 2,x Meter. Leider kann dieser Wert nur als Ausgangspunkt zum Testen gewertet werden. Die restlichen Lautsprecher werden mit einer Filtersteilheit von nur 12dB/8ve hochpassgefiltert. Das hat den Vorteil, daß der Bass der Lautsprecher unterhalb der Trennfrequenz weniger stark verzögert wird, hat aber den Nachteil, daß der hörbare Überlagerungsbereich zwischen Subwoofer und Lautsprecher relativ groß ist und man deshalb sehr genau auf die Phasenverschiebung zwischen Lautsprecher und Subwoofer achten muß, damit sich der Schall in dem Bereich nicht gegenseitig auslöscht.
Also, die TestCD mit den Sinustönen einlegen und einen 70Hz Sinus abspielen. Nun kann man an der Entfernungseinstellung des Subwoofers so lange drehen, bis die Phasenlage stimmt und der Testton also maximale Lautstärke hat. Falls die Differenz zu groß wird hilft es manchmal, die Subwoofer Phase im AVR zu invertieren. Da die Phasenverschiebung zwischen Subwoofer und Lautsprecher im Übergangsbereich nicht konstant ist, gilt es eine erträgliche Mittelstellung zu finden. Demzufolge muß man nun mit Sinustönen anderer Frequenzen in diesem Bereich weiter testen und optimieren. Weiterhin sollt man auch mal beim abspielen der Sinustöne im AVR auf DolbyPrologicII schalten. Damit wird das Testsignal nur von Subwoofer und Centerlautsprecher wiedergegeben - dort sollte die Phasenlage natürlich auch stimmen.
Wie immer ist natürlich jede Einstellung nur ein Kompromiss - man optimiert sozusagen auf das geringste Übel.
Jetzt sollte man ein Sub/Sat System haben, das im Bassbereich sich dem Qualitätsmaximum der verfügbaren Technik angenähert hat.
4) Ausgleichen von Problemzonen in den höheren Frequenzen
Da sich durch die Aufstellung der Lautsprecher im Raum eben auch noch Probleme in anderen Frequenzbereichen ergeben (z.B. baffle step) kann man nun anfangen, das zu verbessern. Per Hand kann man das mit dem Testton des AVRs (Rosa Rauschen) machen. Man kann also den GEQ des AVR einschalten und die vorgegebenen Frequenzbereiche verändern. Dazu braucht man allerdings ein gutes Gehör und einige Erfahrung.
Leider ist die Einstellung mit dem GEQ nur sehr grob möglich und deshalb in meinem Fall nicht brauchbar. Da der parametrische EQ der Autoeinmessung vorbehalten ist (im Gegensatz zu den höherpreisigen Modellen) kam ich also nicht weiter.
Deshalb habe ich YPAO noch eine zweiter Chance gegeben:
Wiring=skip
Distance=skip
Size=skip
EQ=flat
Level=check
Damit hat YPAO nun ein erstaunlich gutes Equalizing hinbekommen. Der bei mir recht tief liegende Centerlautsprecher paßt nun deutlich besser zu den Frontlautsprechern und die Surroundkulisse ist deutlich homogener. Gratuliere, YPAO! Hätte ich gar nicht gedacht.
Auch bei Musik klingt die Sub/Sat Kombi nun recht knackig und hat sich dem Klang meiner nubox380 mit ABL deutlich genähert.
Stereo höre ich natürlich ohne diese ganzen Schweinereien nur mit nubox380 und ABL.
Viel Spaß beim Experimentieren! (Falls das Jemand machen sollte)
Gruß, Andreas
PS: Meine so gefundenen Einstellungen sind:
realer Abstand Front/Subwoofer vom Hörplatz: 2,6m; am Subwoofer Phasenregler auf 0°; Frequenzregler am rechten Anschlag; Sub-Lautstärkeregler auf 9:30Uhr
Abstand Sub: 5m
Trennfrequenz=80Hz
Bass out=swfr
Subwoofer Phase=invers