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Welches Pegelmessgerät für Raumakustik?

Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 00:14
von Nehalem
Hallo allerseits!

Ich möchte in nächster Zeit etwas an meiner Raumakustik tun, da ich das Gefühl habe, dass dort einiges Potential der Nubis verschenkt wird. Zunächst werde ich wohl die Seitenwände mit 8cm Aixfoam Absorbern bedämpfen, wovon ich mir eine bessere Ortbarkeit erhoffe. Da mein Raum aber einen Teppichboden und auch ein Stoffsofa hat, besteht eventuell die Gefahr einer Höhenüberdämpfung :? . Wie akut die ist, wollte ich mit Sinustönen und einem Pegelmessgerät überprüfen. Macht das überhaupt Sinn, oder sind die Dinger für sowas alle zu ungenau?

Außerdem bietet sich dann die Möglichkeit an, die Raummoden zu vermessen. Mein Hörraum hat 3 (!) Dachschrägen und ich weiß nicht, wie die sich auf die Akustik, besonders den Bassbereich auswirken. Im Internet findet man da auch eher gegensätzliche Meinungen dazu, jedenfalls nichts Hilfreiches.

Nun zur Frage: Welche Geräte sind empfehlenswert? Wie viel muss man bzw. lohnt es sich zu investieren?
Habe lediglich gefunden, dass die Geräte von Conrad nicht schlecht sein sollen. Da gäbe es...

SL-50, 25€, +-3,5 db, bis 4kHz
SL-100, 50€, +-2db, bis 8kHz, A oder C bewertet, umschaltbare Zeitbewertung
SL-200, 100€, +-1,5 db, sonst wie SL-100

Ich tendiere zur mittleren Variante, die ich vom Preis her auch sehr angemessen finde. 2db Abweichung erscheinen mir halbwegs vernünftig (sofern die Angabe stimmt), selbst das SL-300 für 250€ hat noch 1.4 db. Oder gibt es bessere Alternativen, die in eine ganz andere Richtung gehen? Optimal wäre ja z.B. sowas hier, für mich aber zu teuer.

Viele Grüße und schonmal Danke für die Antworten!

Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 09:49
von elchhome
Unter Umständen bist du mit einem Meßmikrofon + Mikrofonverstärker und einem Laptop mit Akustiksoftware besser bedient...

Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 10:37
von bony
IMHO lohnt eine Anschaffung nur, wenn sowieso Interesse besteht, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Mit einem Schallpegelmessgerät allein ist nicht viel anzufangen und für ein halbwegs brauchbares Ergebnis kommt man um den Einsatz von Rechner mit Messsoftware wohl kaum herum. Ein Schallpegelmessgerät mit "Line-Out" Anschluss tut es dann auch für grobe Messungen; mit einem Messmikrofon + Mikrofonverstärker ist man aber besser bedient, falls man das Pegelmessgerät nicht ohnehin benötigt.
Schlussendlich müssen die Messungen auch noch richtig interpretiert werden.

Ich würde empfehlen, sich auf die eigenen Ohren zu verlassen (die funktionieren genauer als so ein Pegelmessgerät allein) und das gesparte Geld in die Raumakustik oder die Musiksammlung zu investieren.

Verfasst: Do 6. Nov 2008, 18:01
von Nehalem
Das Ganze war eine eher spontane Idee, nachdem ich gelesen hatte, dass solche Pegelmessgeräte zum Ausmessen der Raummoden halbwegs geeignet sind und weil mir der Hunecke Raumakustikrechner (ja ich weiß, der liefert nur grobe Tendenzen) eine Höhenüberdämpfung von fast 10db 8O vorhergesagt hat (ohne Absorber!). Habe nun - auch dank eurer Posts - besser darüber nachgedacht und bin nicht mehr so begeistert von der Idee. Ja, das ging ziemlich schnell :wink: .
bony hat geschrieben:IMHO lohnt eine Anschaffung nur, wenn sowieso Interesse besteht, sich intensiver mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Dieses Interesse besteht durchaus. Ich fürchte aber (mittlerweile), dass ich die meisten Maßnahmen - selbst wenn ich weiß, was die größte Verbesserung bringt - nicht umsetzen kann. Z.B. einen von den vielgelobten Eck-/Kantenabsorbern sinnvoll und alltagstauglich unterzubrigen, dürfte aufgrund der Dachschrägen schon ziemlich schwer sein.
bony hat geschrieben:für ein halbwegs brauchbares Ergebnis kommt man um den Einsatz von Rechner mit Messsoftware wohl kaum herum.

OK, das ist ne klare Aussage :idea:. So viel möchte ich aber nicht ausgeben. In Anbetracht des Anlagenpreises wäre das wohl auch etwas übertrieben.
bony hat geschrieben:Ich würde empfehlen, sich auf die eigenen Ohren zu verlassen (die funktionieren genauer als so ein Pegelmessgerät allein)

Mit Abstand die einfachste und preisgünstiste Lösung :wink: . Nur wie "kalibriere" ich meine Ohren, d.h. woher weiß ich, wann die Musik neutral klingt? Wenn man mit Testtönen arbeitet, hat man das Problem mit den Kurven gleicher Lautstärke.

Ich werde mir erstmal die Absorber bestellen und dann schauen bzw. hören, ob sich das Klangbild in den Höhen überhaupt so stark verändert.

Verfasst: Do 6. Nov 2008, 18:16
von g.vogt
Hallo Nehalem,
Nehalem hat geschrieben:
bony hat geschrieben:für ein halbwegs brauchbares Ergebnis kommt man um den Einsatz von Rechner mit Messsoftware wohl kaum herum.

OK, das ist ne klare Aussage :idea:. So viel möchte ich aber nicht ausgeben. In Anbetracht des Anlagenpreises wäre das wohl auch etwas übertrieben.
ich glaub, bony ist davon ausgegangen, dass ein geeigneter Rechner sowieso den Haushalt bevölkert, entsprechende Software gibts wohl auch als Freeware und das Mikrofon käme günstiger als ein komplettes Pegelmessgerät (zumal man eventuelle Fehler des Mikros, zumindest aber der Soundkarte des PCs, dann vielleicht auch "herausrechnen lassen" könnte).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Do 6. Nov 2008, 22:38
von ramses
Als günstige Variante kann man teilweise die Einmessmikrofone von AV Receivern nehmen.

Messmikrofone erfordern meist einen Mikrofonvorverstärker, der kostet auch nochmal. Es kann aber sein, das das Mikrofon am normalen Mic Eingang über die Soundkarte funktioniert.

Software gibt es kostenlos, ARTA oder Carma 2.x von Audionet.

Gruß

Hannes

Verfasst: Fr 7. Nov 2008, 15:49
von Nehalem
Ein Rechner ist vorhanden. Bei dem Preis ging es mir vor allem um den Mirkofonverstärker, der noch dazukommt. Die (wenigen) Angebote, die ich im Internet gefunden habe, fand ich nicht gerade billig (~40€). Da werde ich aber nochmal genauer suchen.

Das Mikrofon am Mic-Eingang der Soundkarte zu verwenden soll qualitativ ziemlich schlecht sein, habe ich im HiFi-Forum gelesen. Außerdem liefern die meisten Mic Eingänge soweit ich weiß nur 3V Phantomspannung, die meisten Messmikros brauchen aber mind. 15V.

Dass man auch Einmessmikros von AV-Receivern verwenden kann wusste ich nicht, danke für den Tipp :) . Aber wie schon gesagt warte ich erstmal, bis die Absorber da sind.

Verfasst: Fr 7. Nov 2008, 16:01
von bony
Nehalem hat geschrieben:Ein Rechner ist vorhanden. Bei dem Preis ging es mir vor allem um den Mirkofonverstärker, der noch dazukommt. Die (wenigen) Angebote, die ich im Internet gefunden habe, fand ich nicht gerade billig (~40€). Da werde ich aber nochmal genauer suchen.
Ja, mit ca. 100 EUR für Mikro und Verstärker wirst Du wohl rechnen müssen.
Es sollten sich aber einige Beträge zum Thema "Messausrüstung" finden lassen ...

Verfasst: So 9. Nov 2008, 21:58
von BlueDanube
Eines ist zu bedenken:
Wenn der PC im selben Raum steht, gibt's zwar bei Messungen mit gehobener Lautstärke keinerlei Probleme - wenn aber zB. die Nachhallzeit gemessen wird, sollte der Rechner mucksmäuschenstill sein oder in einem anderen Raum stehen.
Manche PCs machen einen Höllenlärm.....