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PC als HighEnd-Wiedergabegerät?

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 18:23
von Thias
Hallo allerseits,

angeregt durch manche Format und Auflösungsdiskussion bin ich ernsthaft am überlegen, mir doch einen PC an meiner Anlage zuzulegen.

Eigentlich wollte ich folgendes Konzept verfolgen:

Neulich konnte ich ausführlich folgendes Konzept hören, was absolut überzeugend klang und wahrscheinlich so ziemlich alle CD-Player in den Schatten stellt, allerdings auch recht teuer. Der Zuspieler war ein CD-Pro2 (könnte aber auch jedes andere Laufwerk mit I²S-Schnittstelle sein).
Kernstück war der DAC:
Es ist auf den neuen DAC (DSD1792) und neuen DSPs (Sharc ADSP-21369) aufgebaut.
Der DSP initialisiert und steuert das ganze System, bzw. "nur" den DAC.
Zudem enthält der Prozessor sämtliche digitalen Audio-Schnittstellen (SP-DIF
und I2S). Das eingestezte FIR-Oversamplingfilter ist in langen Versuchsreihen nach Gehör optimiert worden und wird mit 32 Bit gerechnet. Es klingt einfach besser als die integrierten Filter vieler Wandler-Hersteller.
Der DAC ist vollsymmetrisch (bzw. 4 Kanäle) aufgebaut.
Den Analogteil bildet eine ebenfalls symmetrische Röhrenstufe (direkt am Stromausgang) mit flachem Filter.
Nun könnte ich mir vorstellen, dass ich mit einem leisen PC (Laptopbasis) und einem Studio-Wandler (z.B. RME Fireface 400 o.ä.) deutlich flexibler bin:

Abspielen von Laufwerken:

CD
Lesen der Daten, upsampeln auf 24 bit 96 kHz und Ausgabe über DA. Gibt es player, die diese Signalaufbereitung und Filterung wie im DSP zulassen?

SACD
Wiedergabe im entsprechenden Format

DVD-A
entsprechende Multikanaldecodierung und Wiedergabe über DA

DVD
entsprechende Multikanaldecodierung und Bildausgabe für Beamer

BlueRay
entsprechende Multikanaldecodierung und HD-Ausgang für Beamer

Stream von Festplatte im entsprechenden Format aus Flac oder wave-Dateien

Gibt es solche Softwareplayer, die die ganzen Formate unterstützen und auch ein upsampeln des CD-Formates realisieren und die RME Fireface im vollen Format unterstützen?

Hat schon mal jemand in dieser Richtung ein Konzept verfolgt?

P.S. Dann kann ich auch meine Platten mit 24bit 96 kHz verschleißfrei und ohne Qualitätsverlust aufnehmen abspielen :wink:

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 21:25
von weaker
Was versprichst Du Dir vom Upsampeln der CD-Daten auf 24/96? Da kommt keine (null) neue Information hinzu.

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 22:16
von Thias
... sicher kommen keine Informationen dazu, aber für die DA-Wandlung hat es Vorteile.

Hier wurde z.B. auch mal darüber diskutiert:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 20c06ab59f

Raptus hat geschrieben:
Dennoch gibt es gute Verfahren, die Signal Artefakt- und Verlustfrei (von etwas Requantisierungsrauschen mal abgesehen) upsampeln können. Richtig, man gewinnt dadurch keine neue Signalinformation. Dennoch hat es Vorteile für die DA-Wandlung:
1) Der nachgeschaltete Tiefpass, der die Störanteile überhalb der Nyquistfrequenz entfernt, kann deutlich flacher ausfallen, also niedrigere Ordnung haben und wird so unkritisch.
2) Die konstante Rauschleistung wird auf ein breiteres Spektrum verteilt, man hat dann im tatsächlichen Hörbereich also weniger Rauschen. Durch Noiseshaping kann dies sogar noch weiter verbessert werden: Man verschiebt möglichst viel des Rauschens in die Frequenzbänder, die nachher sowieso durch den Tiefpass wegfallen.
Viele hochwertige CD-Player setzen dieses Prinzip ein.

Hoer-Wege schreibt:
Warum "Upsampeln" auf 24Bit und 96kHz ? Leise Töne. z.B. Raum-Informationen, werden von etwa 1-2 Bit auf 3-6 Bit hochgerechnet, die Konvertierung in die analoge Welt erfolgt deshalb genauer. Alle DA-Wandler arbeiten mit 24 Bit etwa um den Faktor 6 störungsärmer als mit 16 Bit, ein weiterer Grund, warum leise Töne weniger "verdeckt" werden. Durch die Erhöhung der Sample-Rate auf 96kHz kann das analoge Ausgangsfilter deutlich "zahmer" ausfallen, der -3dB-Punkt liegt hier erst bei 44kHz, dadurch wird die Musik "lebendiger" und "fließt" besser.
... was mir aber etwas abenteuerlich in den Argumenten erscheint...

Ich mag jetzt mangels Vergleich nicht darüber streiten, ob das hörbar ist. Da es aber offensichtlich gängige Praxis ist und viele darauf schwören, möchte ich mir den Weg nicht verbauen.
(Bitte jetzt keine Diskussion über die Sinfälligkeit)

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 22:58
von BlackMac
weaker hat geschrieben:Was versprichst Du Dir vom Upsampeln der CD-Daten auf 24/96? Da kommt keine (null) neue Information hinzu.
Korrekt. Kurz: Es bringt gar nichts.

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 23:00
von BlackMac
Thias hat geschrieben:... sicher kommen keine Informationen dazu, aber für die DA-Wandlung hat es Vorteile.
Viele hochwertige CD-Player setzen dieses Prinzip ein.
Da gibt es wohl eine Verwechslung. Das nachträgliche hochrechnen des CD-Materials grösser 16-Bit und 44.1 kHz bringt auf einem Computer nichts (sozusagen die CD kopieren und dann auf ein höheres Format rechnen). Hingegen ist das Oversampling beim D/A-Wandler im CD-Spieler aber wichtig. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

Re: PC als HighEnd-Wiedergabegerät?

Verfasst: Do 13. Nov 2008, 23:13
von BlackMac
Thias hat geschrieben:angeregt durch manche Format und Auflösungsdiskussion bin ich ernsthaft am überlegen, mir doch einen PC an meiner Anlage zuzulegen.
Aber nur wenn er klein, fein, sehr leise und wenig Strom verbraucht. Meine Empfehlung: Mac mini.
http://www.apple.com/de/macmini/

Bedient sich hervorragend aus der Ferne mit Apple Bluetooth Maus, Apple Bluetooth Tastatur und Infrarot Fernbedienung (mitgeliefert).
Ich habe mal zum Vergleich eine Logitech Funkmaus probiert - sie hatte eine deutlich schlechtere Reichweite.
Thias hat geschrieben:Nun könnte ich mir vorstellen, dass ich mit einem leisen PC (Laptopbasis) und einem Studio-Wandler (z.B. RME Fireface 400 o.ä.) deutlich flexibler bin:
Das stimmt. Es braucht aber kein Fireface (externe Audiokarte) falls du einen AVR oder Digitaleingang an der Anlage hast. Ansonsten würde ich schon auf hochwertige Wandler setzen. Das Fireface/Digiface/Multiface ist da sicher nicht verkehrt bezüglich seiner Qualität aber vielleicht auch nicht unbedingt die Lösung für reines Ausspielen in Stereo.
Thias hat geschrieben:SACD. Wiedergabe im entsprechenden Format
Das wird schwierig. Mir sind keine Wandler bekannt, die ein SACD-Signal direkt ausspielen können (SACD verwendet kein PCM Signal wie auf üblichen Audio-CDs oder DVD-Audio Medien)
Thias hat geschrieben:DVD-A - entsprechende Multikanaldecodierung und Wiedergabe über DA
Ist kein Problem mit entsprechenden Software-Player.
Thias hat geschrieben:DVD - entsprechende Multikanaldecodierung und Bildausgabe für Beamer
Rechner gibt per DVI-auf-HDMI aus. Bildtechnisch keinerlei Verluste und bestes Bild in nativer Auflösung.
Auch hier: Bild unt Tonwiedergabe mit entsprechenden Software-Player kein Problem (Ton geht digital als AC-3 raus).
Thias hat geschrieben:BlueRay - entsprechende Multikanaldecodierung und HD-Ausgang für Beamer
Diesbezüglich keine Erfahrung, da kein Blu-ray Laufwerk oder Player vorhanden.
Thias hat geschrieben:Stream von Festplatte im entsprechenden Format aus Flac oder wave-Dateien
Die leichteste Aufgabe. Stream per iTunes oder was auch immer. Sogar per Netzwerk streamen ist möglich.
Weiterer Vorteil: Internet Radio wie beispielsweise AOL Radio mit vielen Sparten (grosse Auswahl - gute bis schlechte Qualität).
Thias hat geschrieben:Hat schon mal jemand in dieser Richtung ein Konzept verfolgt?
Gibts doch schon lange auf dem Markt. Nennt sich Media-Center:
http://de.wikipedia.org/wiki/Front_Row
http://en.wikipedia.org/wiki/Front_Row_(software)
Thias hat geschrieben:P.S. Dann kann ich auch meine Platten mit 24bit 96 kHz verschleißfrei und ohne Qualitätsverlust aufnehmen abspielen :wink:
Wenn digitalisiert: Ja. Die Arbeit muss nur der Wandler übernehmen (mein AVR kann auch bis 192 kHz Signale verarbeiten, so das ich auch in diesem Fall nicht auf einen externen Wandler angewiesen bin und das Signal lediglich vom Rechner digital weitergeben muss).

Verfasst: Fr 14. Nov 2008, 07:49
von mcBrandy
Hi

Nur mal kurz.
Mein Laptop (FSC Celsius H250) hat eine S/PDIF Ausgang der ne Samplingrate von 192kHz kann. Allerdings können die AVRs nicht mehr wie 96kHz.
Aber ich könnte den H250 empfehlen. Sehr leise durch Heat Pipe, 16:9 Bildschirm, Auflösung max. 1600x1050. Multibay-Slot (anstatt DVD-Brenner, 2. Akku oder 2. Festplatte) Allerdings hat er keinen HDMI Ausgang.

Gruß
Christian

Verfasst: Fr 14. Nov 2008, 11:20
von Thias
... der Laptop hört sich schon mal ganz gut an, aber ich denke mehr an Desktop.
Ich wollte bei einem Windows-PC bleiben, da ich dort meine Studio-Software auch mit draufpacken wollte (samplitude, nur für PC). Bin nicht so ein Freund von mac... mir reicht es, dass ich Windows einigermaßen beherrschen muss :roll:

Hier habe ich auch noch ein paar Tipps für einen PC gefunden:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-54-9011-1.html

Eine externe Soundkarte wird es auf jeden Fall (entweder eine vorhandene RME Hammerfall DSP 9632 mit externen ADAT-Wandler, oder die ganannte Fireface 400, da bessere AD_Wandler). Mein NAD-T742 AVR hat nicht so dolle Wandler, auch wollte ich S/PDIF vermeiden. (Bei einem CDP erreicht man z.B. mit I²S deutlich bessere Qualität als mit S/PDIF durch das Umgehen der Jitter-Problematik)

@BlackMac, wie üblich :wink: hast du mich nicht ganz verstanden, aber macht nichts... :wink: , danke für deine Tipps


Welche Software würdet ihr vorschlagen (der interne Windows-Media-Kern muss auf jeden Fall umgangen werden, also ASIO oder MME-Treiber).
Mein Traum wäre: CD rein, eine Taste drücken und schon hört man Musik, also nicht erst mit Maus usw. hantieren.
Für HD-Recording natürlich dann auch eine gute Verwaltung.
Gibt es das, wenn möglich auch mit einer guten Fernbedienung?

Wenn der Media-PC so auf dem Vormarsch ist, warum hat man es noch nicht gepackt, SACD zu integrieren? Könnte ja auch ein seperates Einschublaufwerk sein. Technisch, gesehen müsste sich das DSD-Format doch wandeln lassen? Und Kopierschutz :roll: , ich kann ja auch wieder AD-wandeln, ohne hörbare Verluste...

Wird also wieder nur so ein halbe Sache :cry:

Verfasst: Fr 14. Nov 2008, 12:27
von Bravado
Thias hat geschrieben: Wird also wieder nur so ein halbe Sache :cry:
Was erwartest Du? In Zeiten des schnellebingen Musikkonsums ist das, was Du da vorhast bestenfalls die Besetzung einer ganz kleinen Nische.
Ich stand erstmal genauso da und habe mich entschieden, nicht alles auf einmal zu machen.
Mein Media-PC ist also erstmal zur eine große Jukebox und soll derzeit nur
(a.) den verbleibenden Rest meines (analogen) Schallarchivs digitalisieren (meine CDs rippe ich nach wie vor am Arbeits-PC, weil der Media-Rechner (noch) keinen Internet-Anschluss hat und rippen ohne freeDB-Connect unnötig unkomfortabel ist).
(b.) Titel aus diesem neuen digitalen Archiv via Mediaplayer wiedergeben.

Meine (externe) Soundkarte ist die Terratec Phase 24 FW, fürs Recording habe ich Steinbergs Wavelab und mein Mediaplayer ist (nach Lust und Laune) entweder die JRiver Media Jukebox oder Foobar.

Was die Bedienung angeht:
ich sehe da kaum Möglichkeiten, ohne Maus/Tastatur auszukommen.
Das liegt schon alleine daran, dass es andernfalls auch sehr unübersichtlich wird, wenn ein größeres Archiv vewaltet werden soll.
Irgendwann muss man sich halt auch überlegen, wie man die gewünschte Musik schnell findet und dann führt an sauber gepflegten Tags kein Weg vorbei und an den entspr. zu konfigurierenden Suchmasken im Mediaplayer dann auch nicht.

Verfasst: Fr 14. Nov 2008, 12:33
von BlackMac
Thias hat geschrieben:@BlackMac, wie üblich :wink: hast du mich nicht ganz verstanden, aber macht nichts... :wink: , danke für deine Tipps
Meine Güte. Begründung? Warum gehst du auf meinen Beitrag nicht ein? :roll:
Deine Aussage finde ich ziemlich engstirnig und fast schon beleidigend.

Bezüglich Thema Plattform: Ein Audiofile ist und bleibt ein Audiofile und das hat mit der Plattform nichts zu tun.
Dir ging es doch wie am Titel zu sehen ist nur um reine Wiedergabe...
Thias hat geschrieben:mir reicht es, dass ich Windows einigermaßen beherrschen muss :roll:
Lustigerweise hat gerade der Mac in Punkto Bedienung und Übersichtlichkeit dem Windows Betriebssystem gegenüber Vorteile (Überlege mal wieviele Studios und Musiker den Mac einsetzen, lange bevor er überhaupt bei den Consumern populär geworden ist...). Aber mich wundern solche Aussagen garnicht, wenn man einfach darauf losredet ohne Bescheid zu wissen. Um das klarzustellen: Mir ist es egal was man für Präferenzen hat aber einfach pauschal ablehnen oder Behauptungen aufzustellen, ohne sich damit auszukennen ist einfach dumm. Dann hättest du deine Anforderungen konkretisieren müssen.

Zumindest verstehst du von dem Thema eigentlich so gut wie garnichts.
Ich muss mir sowas hier nicht gefallen lassen, deshalb kannst du auf meine Hilfe zukünftig gerne verzichten.