Problem: Zu große Distanz zur virtuellen Bühne
Verfasst: Di 26. Mai 2009, 18:29
Hallo Nubertforen-Mitglieder,
bevor ich mein Problem erläutere, schildere ich zunächst den Weg, der mich dazu geführt hat:
Ich wollte neben meiner Zimmerrenovierung (5,3m * 2,5m) mit einem 40" LCD-TV und einer tollen Surroundanlage ein kleines Heimkino einrichten. Wichtig war mir dabei, dass ich das Set auch für sehr gute Stereowiedergabe nutzen kann, was mich dann letztendlich zu Nubert gebracht hat.
Ursprünglich sollte es wegen Reviews, Forenbeiträgen und nicht zuletzt wegen des Preises das Nubox 511 set werden. Da ich aber, trotz des 4-wöchigen Rückgaberechts, keinen Blindkauf riskieren wollte, habe ich mich auf eine 2-3 stündige Fahrt nach Schwäbisch Gmünd gemacht. Dort wurde ich gut beraten und hatte Gelegenheit, sowohl die Nubox 511 und 481, als auch die Nuline 82 und 102 Sets an einem Onkyo 906 zu hören.
Zuerst hörte ich eine Filmpassage, dann ein 5.1 Musikstück und eine Stereoaufnahme bei den Nubox, bei den Nuline in umgekehrter Reihenfolge, um v.a. den Stereoklang besser vergleichen zu können. Der Filmklang bei den Nubox war wirklich gut, auch die Surroundaufnahme war ok, aber beim Stereoklang schaute ich recht verwundert, wie flach alles klang. Die Nuline waren dagegen ein ganz anderes Kaliber; hier gefiel mir alles besser, vor allem Stereo. Der deutlichste Unterschied zwischen der Nuline 82 und 102 war für mich das Abstrahlverhalten der Boxen, wobei die 82er ihren Schall direkter an mich, die 102er eher an den Raum um mich herum abgegeben hat. Da ich bislang ein Kopfhörerfetischist war, dauerte es ein paar Minuten, bis ich mich mit dem luftigen Klang der 102er anfreunden konnte. Diese Freude stieg dann aber so weit, dass ich mich für das Nuline 102 set mit Dipolen entschieden habe.
Zuhause habe ich vorfreudig zuerst die Stereoboxen angeschlossen, um den Klang der Boxen unter meinen Raumbedingungen zu testen.
Der erste Eindruck: Die Boxen lösen sehr gut auf, fast besser, als ich es von meinen guten Kopfhörern gewohnt bin, und von der Räumlichkeit des Klangs war ich zunächst erfreut...
... bis der Gesang eingesetzt hat.
Die Lautsprecher stehen an der längeren Wand, so dass ich in der Spitze eines gleichseitigen (1,7m) Dreiecks sitze. Der Gesang und der restliche Bereich der Hauptbühne (also auch bei instrumentaler, orchestraler oder synthesizer Musik) wirken aber ca. 3-4m entfernt, also weiter, als mein Zimmer breit ist, was für mich sehr verstörend klingt.
Ich habe stundenlang die Position der Stereoboxen, meine Hörposition und die Einstellung am Receiver geändert, inklusive Aufstellung an der kurzen Wand, jedoch ohne dieses seltsame Phänomen beseitigen zu können. Selbst, wenn ich die Lautsprecher DIREKT links und rechts auf mich zeigend neben mich aufgestellt habe, war die Bühne 3-4m frontal entfernt, aber alle Rechts- und Linksgeräusche waren sehr nah.
Nach einem kurzen Gespräch mit einem Berater an der Nubert-Hotline stellte sich heraus, dass ich so ziemlich alleine mit diesem Problem bin; es sei vor allem für die Nuline 102 eine untypische Eigenschaft. Ich machte also meine sehr beengenden Räumlichkeiten für diesen Klang verantwortlich, und so stellte ich die Lautsprecher testhalber in ein größeres Zimmer mit etwas mehr Mobiliar. Die Boxen klangen dann auch etwas voluminöser, die Bühne war jedoch immernoch 4m von mir entfernt, was nun aber nicht mehr so schlimm klang, weil die Breite des Raumes ca. 4m misst.
Die einzige Möglichkeit die mir noch einfiel war, doch auf die kleinere, direkter abstrahlende Nuline 82 zu greifen; ich erhoffte mir davon eine nähere Bühnenabbildung und eine vielleicht doch positiv wirkende, etwas kleinere Umstellung vom gewohnten (und gemochten) "Kopfhörerklang". Dieses Gespräch war gestern, und die Boxen warten seit heute eingepackt (was im übrigen nicht gerade leicht war *g*) auf den UPS-Mann, der dann hoffentlich gleich die 82er im Gepäck hat. Nebenbei werden dabei 500 frei!
In der Zwischenzeit wollte ich aber dann doch gleich mal die restlichen Bauteile des Surroundsets begutachten. Dabei kam ich auf die Idee, die Dipole (DS-22) mal als direktstrahlende Frontlautsprecher einzusetzen. Das Ergebnis war überraschend und ernüchternd: Der klangliche Unterschied zur großen Nuline 102 fiel, bis auf das fehlende Bassfundament, nicht so riesig auf, wie ich mir das gedacht habe. Damit will ich nicht die 102er ab-, sondern den "Universalkünstler" loben. Enttäuschend war aber, dass auch hier die Bühne 4m entfernt war...
Kann es sein, dass auch die DS-22 als Direktstrahler ein breites Abstrahlverhalten hat? Logisch wäre es ja, angesichts des Haupteinsatzbereiches der Box. Werde ich mit der direkteren 82er dieses Problem in den Griff bekommen, oder habe ich mit dem Umtausch einen Fehler gemacht? Diese Frage wurmt mich sehr, angesichts der Tatsache, dass nun auch die Dipole diesen Effekt aufweisen, komischerweise aber auch in anderen, größeren Räumen.
Wenn mich die Nuline 82 enttäuschen, werde ich mich wohl schweren Herzens vom Projekt "super Surround- und Stereoklang im kleinen Zimmer" verabschieden, den wirklich tollen Receiver und das Nuline zurückschicken und meine Creative-Brüllwürfel zu reinen Film- und Spielzwecken aus dem Keller holen.
Weiß jemand Rat, wie man das Projekt doch noch retten kann, oder woran das "Bühnen-Distanzproblem" liegen könnte? Bin ich mit meinem Wunsch nach solchen Boxen denn total falsch Bei Nubert, oder generell bei Lautsprechern?
Zur Veranschaulichung meiner Situation hier noch mein Zimmer mit Einrichtung: http://img37.imageshack.us/img37/8500/wohnzimmer.jpg
Viele Grüße
Stefan
P.S.: Ich habe mich bewusst für das Stereo-Unterforum entschieden, da hier mein Hauptanliegen ist. Die Surroundkomponenten sind für mich zunächst zweitrangig.
bevor ich mein Problem erläutere, schildere ich zunächst den Weg, der mich dazu geführt hat:
Ich wollte neben meiner Zimmerrenovierung (5,3m * 2,5m) mit einem 40" LCD-TV und einer tollen Surroundanlage ein kleines Heimkino einrichten. Wichtig war mir dabei, dass ich das Set auch für sehr gute Stereowiedergabe nutzen kann, was mich dann letztendlich zu Nubert gebracht hat.
Ursprünglich sollte es wegen Reviews, Forenbeiträgen und nicht zuletzt wegen des Preises das Nubox 511 set werden. Da ich aber, trotz des 4-wöchigen Rückgaberechts, keinen Blindkauf riskieren wollte, habe ich mich auf eine 2-3 stündige Fahrt nach Schwäbisch Gmünd gemacht. Dort wurde ich gut beraten und hatte Gelegenheit, sowohl die Nubox 511 und 481, als auch die Nuline 82 und 102 Sets an einem Onkyo 906 zu hören.
Zuerst hörte ich eine Filmpassage, dann ein 5.1 Musikstück und eine Stereoaufnahme bei den Nubox, bei den Nuline in umgekehrter Reihenfolge, um v.a. den Stereoklang besser vergleichen zu können. Der Filmklang bei den Nubox war wirklich gut, auch die Surroundaufnahme war ok, aber beim Stereoklang schaute ich recht verwundert, wie flach alles klang. Die Nuline waren dagegen ein ganz anderes Kaliber; hier gefiel mir alles besser, vor allem Stereo. Der deutlichste Unterschied zwischen der Nuline 82 und 102 war für mich das Abstrahlverhalten der Boxen, wobei die 82er ihren Schall direkter an mich, die 102er eher an den Raum um mich herum abgegeben hat. Da ich bislang ein Kopfhörerfetischist war, dauerte es ein paar Minuten, bis ich mich mit dem luftigen Klang der 102er anfreunden konnte. Diese Freude stieg dann aber so weit, dass ich mich für das Nuline 102 set mit Dipolen entschieden habe.
Zuhause habe ich vorfreudig zuerst die Stereoboxen angeschlossen, um den Klang der Boxen unter meinen Raumbedingungen zu testen.
Der erste Eindruck: Die Boxen lösen sehr gut auf, fast besser, als ich es von meinen guten Kopfhörern gewohnt bin, und von der Räumlichkeit des Klangs war ich zunächst erfreut...
... bis der Gesang eingesetzt hat.
Die Lautsprecher stehen an der längeren Wand, so dass ich in der Spitze eines gleichseitigen (1,7m) Dreiecks sitze. Der Gesang und der restliche Bereich der Hauptbühne (also auch bei instrumentaler, orchestraler oder synthesizer Musik) wirken aber ca. 3-4m entfernt, also weiter, als mein Zimmer breit ist, was für mich sehr verstörend klingt.
Ich habe stundenlang die Position der Stereoboxen, meine Hörposition und die Einstellung am Receiver geändert, inklusive Aufstellung an der kurzen Wand, jedoch ohne dieses seltsame Phänomen beseitigen zu können. Selbst, wenn ich die Lautsprecher DIREKT links und rechts auf mich zeigend neben mich aufgestellt habe, war die Bühne 3-4m frontal entfernt, aber alle Rechts- und Linksgeräusche waren sehr nah.
Nach einem kurzen Gespräch mit einem Berater an der Nubert-Hotline stellte sich heraus, dass ich so ziemlich alleine mit diesem Problem bin; es sei vor allem für die Nuline 102 eine untypische Eigenschaft. Ich machte also meine sehr beengenden Räumlichkeiten für diesen Klang verantwortlich, und so stellte ich die Lautsprecher testhalber in ein größeres Zimmer mit etwas mehr Mobiliar. Die Boxen klangen dann auch etwas voluminöser, die Bühne war jedoch immernoch 4m von mir entfernt, was nun aber nicht mehr so schlimm klang, weil die Breite des Raumes ca. 4m misst.
Die einzige Möglichkeit die mir noch einfiel war, doch auf die kleinere, direkter abstrahlende Nuline 82 zu greifen; ich erhoffte mir davon eine nähere Bühnenabbildung und eine vielleicht doch positiv wirkende, etwas kleinere Umstellung vom gewohnten (und gemochten) "Kopfhörerklang". Dieses Gespräch war gestern, und die Boxen warten seit heute eingepackt (was im übrigen nicht gerade leicht war *g*) auf den UPS-Mann, der dann hoffentlich gleich die 82er im Gepäck hat. Nebenbei werden dabei 500 frei!
In der Zwischenzeit wollte ich aber dann doch gleich mal die restlichen Bauteile des Surroundsets begutachten. Dabei kam ich auf die Idee, die Dipole (DS-22) mal als direktstrahlende Frontlautsprecher einzusetzen. Das Ergebnis war überraschend und ernüchternd: Der klangliche Unterschied zur großen Nuline 102 fiel, bis auf das fehlende Bassfundament, nicht so riesig auf, wie ich mir das gedacht habe. Damit will ich nicht die 102er ab-, sondern den "Universalkünstler" loben. Enttäuschend war aber, dass auch hier die Bühne 4m entfernt war...
Kann es sein, dass auch die DS-22 als Direktstrahler ein breites Abstrahlverhalten hat? Logisch wäre es ja, angesichts des Haupteinsatzbereiches der Box. Werde ich mit der direkteren 82er dieses Problem in den Griff bekommen, oder habe ich mit dem Umtausch einen Fehler gemacht? Diese Frage wurmt mich sehr, angesichts der Tatsache, dass nun auch die Dipole diesen Effekt aufweisen, komischerweise aber auch in anderen, größeren Räumen.
Wenn mich die Nuline 82 enttäuschen, werde ich mich wohl schweren Herzens vom Projekt "super Surround- und Stereoklang im kleinen Zimmer" verabschieden, den wirklich tollen Receiver und das Nuline zurückschicken und meine Creative-Brüllwürfel zu reinen Film- und Spielzwecken aus dem Keller holen.
Weiß jemand Rat, wie man das Projekt doch noch retten kann, oder woran das "Bühnen-Distanzproblem" liegen könnte? Bin ich mit meinem Wunsch nach solchen Boxen denn total falsch Bei Nubert, oder generell bei Lautsprechern?
Zur Veranschaulichung meiner Situation hier noch mein Zimmer mit Einrichtung: http://img37.imageshack.us/img37/8500/wohnzimmer.jpg
Viele Grüße
Stefan
P.S.: Ich habe mich bewusst für das Stereo-Unterforum entschieden, da hier mein Hauptanliegen ist. Die Surroundkomponenten sind für mich zunächst zweitrangig.