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Kopfhörerverstärker sinnvoll?

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 10:23
von Stellvertreter
Hallo zusammen :)

Habe mir vor wenigen Tagen mal einen 'High-End' Kopfhörer gegönnt (Sennheiser HD 650). Bin ziemlich begeistert. :) Jetzt lacht nicht, aber gucke abends im Bett oft Serien auf meinem portable Videoplayer (Cowon A3) und da hats mich fast umgehauen wie der Sound mit diesem Kopfhörer rüber kommt. Aber natürlich auch an meinen Verstärkern (Stereo und Surround) probiert und bin begeistert.

Nun liest man ja wundersame Dinge über Kopfhörersverstärker, da ja angeblich fast alle Kopfhörerausgänge an Verstärkern nur eine Notlösung sein sollen. Jetzt frage ich mich: Meine Pre-Outs sind schon belegt und ich müsste einen Kopfhörerstärker an Tape-Out anschließen. Da ist doch eigentlich gar nicht sinnvoll, weil das Signal somit doch schon vollständig durch den Verstärker 'genudelt' ist. Oder?

Re: Kopfhörerverstärker sinnvoll?

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 14:14
von g.vogt
Stellvertreter hat geschrieben:Jetzt frage ich mich: Meine Pre-Outs sind schon belegt und ich müsste einen Kopfhörerstärker an Tape-Out anschließen. Da ist doch eigentlich gar nicht sinnvoll, weil das Signal somit doch schon vollständig durch den Verstärker 'genudelt' ist. Oder?
Andersrum wird ein Schuh draus. Der "Tape-Out" wird in aller Regel direkt hinter der Eingangswahl abgegriffen, kürzer wäre nur noch der direkte Anschluss des KH-Verstärkers an der Quelle. Doof ist halt nur, dass der Vollverstärker immer leer mitlaufen müsste, denn meist ist die Eingangswahl heute elektronisch gelöst und/oder die nächste Verstärkerstufe verursacht stromlos irgendwelche "Schweinereien".

Aber bevor du "blind" einen KH-Verstärker kaufst solltest du prüfen, ob der KH-Ausgang deines Verstärkers wirklich "so schlecht" ist.

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 14:29
von whitko
Hallo Stellvertreter,

benutze selbst einen HD 650 an einem KHV, dem Lehmann Audio Rhinelander - Toller Klang. Deutlich besser als der KH-Ausgang an
meinem Amp Yamaha A-S2000 - und der soll schon einen guten KH-Ausgang haben.
Bin dennoch momentan bei der Entscheidungsfindung nach einem deutlicheren Upgrade, der Upgrade-Virus halt :D

Grüße

whitko

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 15:20
von Stellvertreter
@g.vogt: danke!

@whitko: Hast Du Dich mal mit den KHV von Jan Meier beschäftigt? Im Vergleich zu Lehmann ein furchtbar amateurhafter Web-Auftritt: http://www.meier-audio.homepage.t-online.de/ .. aber die Verstärker sollen klasse sein. Vor allem hat er für 410 EUR einen mit USB Eingang. Sowas gibt es bei Lehmann erst ab dem doppelten Betrag (und soviel will ich noch nicht dafür ausgeben).

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 16:20
von whitko
Aye,

natürlich habe ich mich mit den KHVs von Jan Meier beschäftigt. Aber wie Du schon so treffend bemerktest - die Homepage hat mich
letztendlich abgeschreckt.

Noch etwas allgemein:

Die Kopfhörer-Ausgänge üblicher Amps sind nichts anderes als Dreingaben der Hersteller, reine KHVs hingegen sind Spezialisten :!:

Übrigens: Der von Burki empfohlene KHV Lake People G 100 bekommt für Euro 390 durchweg sehr gute Kritiken.
Du bekommst den Lake People online bei Thomann.de
Mein Lehmann Rhinelander beläuft sich auf Euro 350, kann aber sicherlich noch getoppt werden.

Grüße

whitko

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 21:30
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

auch wenns in Richtung Grundsatzdiskussion ausarten könnte muss ich an dieser Stelle einfach mal was loswerden.
whitko hat geschrieben:Die Kopfhörer-Ausgänge üblicher Amps sind nichts anderes als Dreingaben der Hersteller, reine KHVs hingegen sind Spezialisten :!:
Mir stellen sich gelegentlich die Nackenhaare auf, wenn ich über KH-Verstärker für 400/500 Euro lese. Für das Geld bekommt man ausgewachsene Vollverstärker, die selbst an Lautsprechern mit komplexer Impedanz mehrere hundert Watt sauber bereitstellen können. Was bitteschön ist denn so schwierig daran, einen KH mit einigen hundert Milliwatt Ausgangsleistung zu versorgen :?:

Früher hatten gute VV durchaus auch einen soliden KH-Ausgang, der HK 1200/1400 bspw. hatte statt des oft üblichen simpeln Spannungsteilers eine separate Ausgangsstufe für den KH (für diesen Verstärker hab ich zufällig das Schaltbild da und erinnere mich noch, wie ich mich einige Augenblicke über die "magere Endstufe" gewundert hatte, ehe ich begriff, dass das der KH-Treiber war). Gut möglich, dass sowas auch heute noch bei einigen VV zu finden ist, mehr als einen OPV, ggf. mit Ausgangstreiber, brauchts doch gar nicht. Vergleichbare Schaltungen, allerdings "ein bisschen" kräftiger, finden sich in jedem VV und werden zur vollsten Zufriedenheit mit guten Lautsprechern verwendet.

Verständnis hätte ich allenfalls für KHV mit Zusatznutzen, bspw. Schaltungen, die die systembedingten Nachteile eines KH bei der räumlichen Wiedergabe durch diverse Schaltungstricks zu kompensieren suchen. Ansonsten erscheint mir der Gegenwert, den man für 400/500 Euro erhält, doch etwas - verzeiht - mickrig.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 21:52
von whitko
Halle Gerald,

wie schrieb burki sinngem. zu diesem Thema einmal:

KHV sind Nischenprodukte, werden in kleiner Stückzahl produziert und sind daher nicht billig.

Grüße

whitko

Verfasst: Fr 23. Okt 2009, 22:25
von g.vogt
whitko hat geschrieben:KHV sind Nischenprodukte, werden in kleiner Stückzahl produziert und sind daher nicht billig.
Kopfhörer werden doch auch nicht in Handarbeit gefertigt. In einer Surroundanlage sind KHV ohnehin schwer zu integrieren und es sollte den Herstellern nicht allzu schwer fallen, ihre AVR mit einer soliden KH-Ausgangsstufe zu versehen. Ist es wirklich so, dass moderne AVR immer noch nur Spannungsteiler verwenden? Wäre es nicht logisch, das bisschen Ausgangsstufe auch noch einzubauen, wenn man für den KH-Anschluss bspw. das spezielle KH-Dolby sowieso einbaut.

Verfasst: Sa 24. Okt 2009, 10:26
von whitko
Hi Gerald,

gebe Dir Recht, sicher wäre es logisch. Aber es wird dennoch nicht getan :!: Warum wohl :?:
Ich habe hier den stählernen Rotstift der Hersteller im Verdacht. :evil: Und genau dieses eröffnet den Markt für gute KHV :!:

Desweiteren kann man es drehen und wenden wie mal will - auch ein KHV ist nun mal auch ein Verstärker, wenn auch mit geringster Ausgangsleistung :!:
Will sagen, bei der Herstellung muß die gleich Sorgfalt und die gleich Qualität investiert werden wie bei einem üblichen guten
Stereo-Amp. Und bei kleiner Stückzahl schlägt sich das nunmal auf den Preis nieder.
Lediglich der Materialeinsatz ist geringer.
Und Qualität wird schon angeboten. Der klangliche Zugewinn gegenüber üblichen Klinkenbuchsen an Amps ist schon deutlich.
Und die Verarbeitung ist ebenfalls hervorragend.

Schönes Wochenende

whitko

Anschluss direkt an Lautsprecherausgänge

Verfasst: Sa 24. Okt 2009, 15:06
von Markus20Hz
Hallo zusammen,

mit zusätzlichen Kopfhörerverstärkern habe ich noch keine Erfahrung. Was haltet Ihr denn von einem Pro-Ject Head Box SE II für ca. 220 Euro?

Mit einem hochohmigen Kopfhörer wie dem Sennheiser HD 600 (ich habe den Vorgänger HD 580 Precision) bringt es jedoch definitiv etwas, ihn mittels selbstgebautem Adapter an die zweiten Lautsprecherausgänge des Vollverstärkers (habe einen NAD C370) anzuschließen. Er klingt dort deutlich besser als an jeglichem Kopfhörerausgang einer Mittelklasse-Stereoanlage. :)

Viele Grüße von

Markus