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LS Kabel - Was ist mit CCA ?
Verfasst: Fr 25. Dez 2009, 22:46
von -dim-
Hallo, ich bin auf der Suche nach neuen Lautsprecherkabeln,
da meine alte nach der Umstellung zu kurz sind.
Hatte bisher "normale" 2x4mm² Feinlitze. Jetzt bin ich aber
bei der Suche auf den Begriff CCA (Kupfer-Aluminium Legierung)
gestoßen und weiß nichts mit anzufangen.
Soll den diese Legierung elektrotechnisch etwas bewirken
oder ist es einfach nur eine "billige" Ausführung von Reinkupferlitze?
gruß und schöne Feiertage!
Re: LS Kabel - Was ist mit CCA ?
Verfasst: Fr 25. Dez 2009, 23:24
von Rank
-dim- hat geschrieben:Hallo, ich bin auf der Suche nach neuen Lautsprecherkabeln,
da meine alte nach der Umstellung zu kurz sind.
Hatte bisher "normale" 2x4mm² Feinlitze. Jetzt bin ich aber
bei der Suche auf den Begriff CCA (Kupfer-Aluminium Legierung)
gestoßen und weiß nichts mit anzufangen.
Soll den diese Legierung elektrotechnisch etwas bewirken
oder ist es einfach nur eine "billige" Ausführung von Reinkupferlitze?
gruß und schöne Feiertage!
Kupfer hat die beste elektrische Leitfähigkeit (von den halbwegs bezahlbaren Metallen).
Eine
theoretische kleine Verbesserung könnte lediglich durch ein Kabel aus Silber erreicht werden.
Da ein Kabel aus Silber jedoch enorm teuer wäre, gibt es meistens höchstens noch versilberte Kupferkabel, deren Mehrpreis sich jedoch in den allermeisten Fällen auch nicht rechtfertigen lässt.
Die Verwendung von anderen Metallen/Legierungen wäre IMHO völliger "Nonsens".
Ein hochwertiges Kupferkabel hat oft den Kürzel OFC dabei (Sauerstofffrei).
Gruß
Rank
Verfasst: Sa 26. Dez 2009, 12:40
von raw
CCA oder CCAW heißt copper clad aluminium wire, also ein kupferkaschiertes Aluminiumkabel. Ich weiß nur, dass das bei Schwingspulen verwendet wird, weil diese mit CCAW leichter aufgebaut werden können. Aluminium hat einen mehr als anderthalb mal so großen Widerstand wie Kupfer, somit kann man den Schwingspulendraht kürzer machen, um auf den gleichen Gleichstromwiderstand zu kommen und die Dichte von Aluminium beträgt zudem nur ein Drittel der Dichte von Kupfer. Aber weil CCAW wahrscheinlich billiger als normales Kupferkabel ist, wird wohl einem wirtschaftlich handelnden Unternehmen nicht entgangen sein, dass man das auch als LS-Kabel an den Mann bringen kann.
Verfasst: So 27. Dez 2009, 15:37
von -dim-
Danke!
Verfasst: So 27. Dez 2009, 20:57
von Malcolm
Bei Monacor sieht man auch einen realistischen Preisvorteil der Alukabel:
http://www.monacor.de/typo3/index.php?i ... r=DE&typ=u
Alukabel mit "Kupferkaschierung: 100m 2x1,5mm² 59,90
http://www.monacor.de/typo3/index.php?i ... r=DE&typ=u
Kupferkabel: 100m 2x1,5mm² 84,90
Verfasst: Mo 28. Dez 2009, 12:54
von Rank
Blöd nur, dass es außer dem Preisvorteil keine weiteren Vorteile gibt, die für eine solche Billigstrippe sprechen.
Gruß
Rank
Verfasst: Di 29. Dez 2009, 22:03
von raw
Nö, da gibt's keinen Preisvorteil, das ist wirklich nur Verarsche. Für den gleichen Widerstand muss man ein etwas mehr als anderthalbfach größeres CCAW nehmen. Also entweder ein 2.5mm² CCAW oder ein normales 1.5mm² Kupferkabel - und die kosten bei Monacor auf den Cent gleich.
Verfasst: Mi 30. Dez 2009, 10:44
von Thias
raw hat geschrieben: Aluminium hat einen mehr als anderthalb mal so großen Widerstand wie Kupfer, somit kann man den Schwingspulendraht kürzer machen, um auf den gleichen Gleichstromwiderstand zu kommen ....
Verstehe ich dich richtig?
Aludraht hat geringere Dichte, ist also leichter als Kupferdraht, was bei großen Schwingspulen von Vorteil ist. Allerdings muss man den Draht dicker machen, um den gleichen geringen Gleichstromwiderstand wie bei Kupfer zu bekommen (was nachteilig für einen kleinen Luftspalt ist).
Wenn man den Draht kürzer macht, verringert man doch die Induktivität, die gleich bleiben sollte, der Gleichstromwiderstand sollte so gering wie möglich sein, um den Wirkungsgrad hoch zu halten...
Diesen kupferbeschichteten Aludraht gab es mal in der Mangelwirtschaft der DDR (gab kein Kupfer). In der Hausinstallation war das aber eine Katastrophe, da nach ein paar mal biegen der Draht abgebrochen ist. Aber es war immerhin besser, als reiner Aludraht, der mit Kupfer in den Abzweigdosen galvanische Elemente bildete und bald "abgefault" ist.
Aber die Zeiten dieser Mangelwirtschaft sind ja nun vorbei, also wozu Alukabel, die mechanisch sehr anfällig sind?
Verfasst: Mi 30. Dez 2009, 11:13
von g.vogt
Thias hat geschrieben:Wenn man den Draht kürzer macht, verringert man doch die Induktivität, die gleich bleiben sollte, der Gleichstromwiderstand sollte so gering wie möglich sein, um den Wirkungsgrad hoch zu halten...
Bei 20 Hz ist man von Gleichstrom doch nicht mehr weit weg und auch da darf die Impedanz des Lautsprechers nicht zu weit absinken. Ich
vermute daher, dass man gewisse Gleichstromwiderstände des TT-Chassis nicht unterschreiten darf, und das gelingt mit Alu-Schwingspulen leichter.
Diesen kupferbeschichteten Aludraht gab es mal in der Mangelwirtschaft der DDR (gab kein Kupfer). In der Hausinstallation war das aber eine Katastrophe, da nach ein paar mal biegen der Draht abgebrochen ist. Aber es war immerhin besser, als reiner Aludraht, der mit Kupfer in den Abzweigdosen galvanische Elemente bildete und bald "abgefault" ist.
Solange man an so einer Hausinstallation nicht gerüttelt hat funktionierte es, aber wehe, es musste mal was geändert oder repariert werden, dann brach die Sch... regelmäßig ab.
Verfasst: Mi 30. Dez 2009, 12:37
von kenwoodfan87
g.vogt hat geschrieben:
Solange man an so einer Hausinstallation nicht gerüttelt hat funktionierte es, aber wehe, es musste mal was geändert oder repariert werden, dann brach die Sch... regelmäßig ab.
Ja, ist immer wieder herrlich, wenn man "nur mal gschwind" ne Lampe anschliessen soll