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Gibt es Klangunterschiede bei Media-Playern?

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 11:25
von Thias
... oder besser gefragt:
Haben die über 1 dutzend unterschiedlichen Mediaplayer eine unterschjiedliche Verarbeitung im Datenstrom, die sich hörbar negativ auswirkt?
Das meine ich natürlich ohne Plugins, EQŽs und irgendwelchen Klangverschlimmbesserungen.
Als Quelle natürlich auch losless-Formate.

Aus folgendem Grund bin ich auf diese Frage gestoßen:
Man versucht je immer irgendwie an seiner Anlage zu optimieren. Dabei bin ich über den USB-Treiber von AQVOX gestolpert, der ja sooo viel besser sein soll :wink: .
Leider funktioniert das Teil bei mir nicht so ganz richtig (Windows 7). Daraufhin hat man auch eine Windows 7-Version erstellt, die allerdings bei mir immer noch ein paar Problemchen hat.
Deshalb bin ich mit AQVOX im Gespräch und da ist unter anderem die Bemerkung gefallen:
Der Windows-Mediaplayer ist klanglich nicht zu empfehlen.
Meine Frage: Wird der Datenstrom bei den einzelnen Playern wirklich so verbogen, dass klangliche Unterschiede hörbar sind?
In der Analogtechnik kann ich das noch nachvollziehen, bei DACŽs auch, bei Treibern evtl. auch noch, aber bei Playern, die den Datenstrom einfach nur auslesen und weiterleiten :? ?

Hat da jemand schon Testerfahrungen oder kann mir dazu Hintergrundwissen vermitteln?

Funktionalität, Bedienbarkeit usw. sind natürlich unterschiedlich, aber der Klang?
Von der Bedienung hatte ich mich mit dem Mediacenter ganz gut angefreundet (Fernbedienung etc.), aber wenn es den Klang verschlechtert :roll: werde ich wohl wechseln müssen - aber wohin?

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 11:42
von Paffi
hmmm.... das is nen gewaltiger Streitpunkt.
Viele "Semi"-Profis verwenden Winamp. Aber ich denke das liegt eher an den zahlreichen Plugins, Equalizern etc.
Dann gibt es einige, die auf Foobar schwören.
Und wieder andere, die sind mit dem betriebseigenen Mediaplayer zufrieden.

Nun muss man aber auch die unterschiedlichen Betriebssysteme beachten. Unter Win XP macht es durchaus Sinn, z.B. Foobar einzusetzen mit z.B. dem Asioplugin oder anderen, die den Windowskernelmixer austricksen/umgehen, so dass dieser nicht mehr reinpfuscht.

Bei Win7 allerdings hat sich vieles geändert. Der Kernelmixer existiert dort nicht mehr in der Form. Ich persönlich nutze den Windowsmediaplayer und bin voll zufrieden. Mit dem Sharkcodecpack spielt der (fast) alles ab, was es so gibt. Ich habe mal einen persönlichen Vergleich mit foobar (+plugin), Winamp und Aimp (Russisches und eigentlich besseres Pendant zu Winamp) durchgeführt.

Für mich waren keine Unterschiede zum Mediaplayer von Windows erkennbar, und daher bin ich hierbei geblieben. Allein schon weil dieser ins Betriebssystem implementiert ist, die einfache Bedienbarkeit gewährleistet ist und ich gerne so wenig wie möglich Zusatzzeugs installieren möchte. Einzig den Alleskönner VLC habe ich noch auf der Platte, falls der Mediaplayer doch mal meint aussetzen zu müssen.

Das war meine Meinung dazu. Sicherlich sind andere komplett gegenteiliger Meinung, aber das kann ich getrost verschmerzen :)

Re: Gibt es Klangunterschiede bei Media-Playern?

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 13:26
von Rank
Thias hat geschrieben:...
Deshalb bin ich mit AQVOX im Gespräch und da ist unter anderem die Bemerkung gefallen:
Der Windows-Mediaplayer ist klanglich nicht zu empfehlen.
...

Hallo Thias,

ich persönlich bin schon der Meinung, dass kleinere klangliche Unterschiede bei den Mediaplayern vorhanden sind.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass diese Unterschiede IMHO oft so extrem gering sind, dass diese schon fast vernachlässigbar sind.

Zu früheren Zeiten klang der Windows Media Player für mich grottenschlecht (war auch bedingt durch's 48 Khz Upsampling vom "K-Mixer").
Dieser Zustand hat sich aber IMHO inzwischen deutlich gebessert.

Seit Windows XP find ich den WMP aus rein klanglicher Sicht gar nicht mal so schlecht - denn solange der Windows Media Player nicht das "berühmt-berüchtigte 48Khz Upsampling" macht, klingt der Windows Media Player auch nicht besser oder schlechter als andere Player die den "DirektSound-Treiber" verwenden (z.B. Winamp).

Ob der WMP nun dieses 48 Khz Upsampling macht, hängt aber auch von der verwendeten Hardware ab.
Ideal ist es, wenn man eine Soundkarte verwendet die generell den Windows-Mixer umgeht.

Für mich steht zumindest fest, dass die erreichbaren Klangverbesserung duch die Hardware (Sound-Interface und DA-Wandler) um ein vielfaches höher ist, als die Einflüsse durch die Mediaplayer-Software.

Den AQVOX-Treiber hatte ich mal mit meinem Cambridge DAC-Magic getestet und konnte hierbei keine klar erkennbaren Klangveränderung gegenüber dem Original-Treiber feststellen.

Vom ASIO-Plugin für Winamp würde ich auch eher abraten, da dieses u.a. nicht "gappless-fähig" ist.

Rein klanglich finde ich die Software-Player "foobar2000" und den Player von "J.River" am besten (mit Kernelstreming- oder ASIO-Treiber).



Gruß
Rank

Re: Gibt es Klangunterschiede bei Media-Playern?

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 14:25
von Philipp
Rank hat geschrieben:ich persönlich bin schon der Meinung, dass kleinere klangliche Unterschiede bei den Mediaplayern vorhanden sind.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass diese Unterschiede IMHO oft so extrem gering sind, dass diese schon fast vernachlässigbar sind.
Was sind denn das für Unterschiede, und woher kommen die?

Übrigens finde ich, dass diesem 48kHz-Upsampling-Problem der älteren Windows-Versionen zu viel Bedeutung zugemessen wird. Natürlich ist es fürs Gewissen besser, wenn man die originalen 44,1 kHz zum Wandler schickt, aber einen großen Unterschied konnte ich ehrlich gesagt nie erkennen. Ich hab mir zwar eingebildet, eine leichte Verbesserung durch ASIO wahrzunehmen, aber ich weiß nicht ob ich das unter wissenschaftlichen Bedingungen hätte reproduzieren können.

Klar verwende ich auch immer die bitgenaue Ausgabe (bin schließlich Perfektionist), aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin dann ist mir klar, dass ich das ausschließlich fürs Gewissen und nicht wegen dem hörbaren Unterschied mache.

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 14:47
von Stevienew
OT: @ Philipp:
Philipp hat geschrieben:Klar verwende ich auch immer die bitgenaue Ausgabe (bin schließlich Perfektionist), aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin dann ist mir klar, dass ich das ausschließlich fürs Gewissen und nicht wegen dem hörbaren Unterschied mache.
Welch wahrer Spruch :D Das trifft wohl auf viele von uns in vielen Bereichen unseres gemeinsamen Hobbys zu :oops: :oops:

bis dann

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 14:51
von Amperlite
Ausgegebenen Datenstrom per Brücke Digital Out zu Digital In aufnehmen und auf Bitidentität prüfen.
Könnte wegen Offset nicht ganz trivial sein, also nicht einfach per Prüfsumme über eine Datei zu vergleichen.

Das Internet findet hierfür aber sicher irgendeine Software oder zumindest eine Beschreibung, wie man das richtig macht.

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 15:46
von Philipp
Amperlite hat geschrieben:Ausgegebenen Datenstrom per Brücke Digital Out zu Digital In aufnehmen und auf Bitidentität prüfen.
Könnte wegen Offset nicht ganz trivial sein, also nicht einfach per Prüfsumme über eine Datei zu vergleichen.

Das Internet findet hierfür aber sicher irgendeine Software oder zumindest eine Beschreibung, wie man das richtig macht.
Ich hatte mal ein paar Testsignale auf dem Rechner, die bei Resampling Störgeräusche produzieren sollten. Damit kann man zumindest prüfen, ob irgendwo im Signalweg ein Upsampling stattfindet. Ich habe die Dateien leider nicht mehr, aber die sollten im Internet noch irgendwo zu finden sein.

Komfortable Alternative: man hat (wie ich) einen DAC, der die eingehende Bitrate anzeigt. Einfach mal testhalber in foobar die Samplerate verstellen - wenn der DAC prompt reagiert und sich ebenfalls umstellt, dann kommt das Signal wohl ohne Resampling durch.

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 16:34
von Paffi
Du meinst sicherlich diese Datei/Link:
http://www.hydrogenaudio.org/forums/ind ... =post&id=3

EDIT: Und damit gibts bei mir im Mediaplayer Störgeräusche. Und DEUTLICH! mehr im VLC-Player. Und das, obwohl als Ausgabe 44,1khz explizit eingestellt sind. Werde weitertesten und berichten, das interessiert mich jetzt doch!

EDIT2: Auch mit Foobar2000 und auch mit WASAPI Plugin jeweils Störgeräusche. Langsam zweifel ich echt, dachte ich doch, wenn ich optisch an den AVR ausgebe, sollten keine Probleme auftauchen...

EDIT3: Um die Testdatei dreht sich der Thread hier http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic21841-50.html
Also scheint dieser Fehlton den ich höre normal zu sein. Da es hier um die Player ging: Wie gesagt war zwischen VLC und WMP/Foobar2000 nen deutlicher Unterschied.

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 18:15
von Thias
Paffkatze hat geschrieben:EDIT: Und damit gibts bei mir im Mediaplayer Störgeräusche. Und DEUTLICH! mehr im VLC-Player. Und das, obwohl als Ausgabe 44,1khz explizit eingestellt sind. Werde weitertesten und berichten, das interessiert mich jetzt doch!

EDIT2: Auch mit Foobar2000 und auch mit WASAPI Plugin jeweils Störgeräusche. Langsam zweifel ich echt, dachte ich doch, wenn ich optisch an den AVR ausgebe, sollten keine Probleme auftauchen...

EDIT3: Um die Testdatei dreht sich der Thread hier http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic21841-50.html
Also scheint dieser Fehlton den ich höre normal zu sein. Da es hier um die Player ging: Wie gesagt war zwischen VLC und WMP/Foobar2000 nen deutlicher Unterschied.
Das denke ich hat nichts mit dem Player zu tun, sondern mit dem Treiber (oder verwendest du den gleichen Treiber für alle Player?)
Vielleicht hat VLC eine ASIO-Treiber und die anderen nicht?

P.S. ja, diesen Thread kenne ich :wink:

Verfasst: Di 9. Feb 2010, 20:48
von Rank
Paffkatze hat geschrieben:...
EDIT: Und damit gibts bei mir im Mediaplayer Störgeräusche. Und DEUTLICH! mehr im VLC-Player. ...
...
EDIT2: Auch mit Foobar2000 und auch mit WASAPI Plugin jeweils Störgeräusche. ...
...
...Wie gesagt war zwischen VLC und WMP/Foobar2000 nen deutlicher Unterschied.

Evtl. zum testen einfach mal "ASIO4all" installieren und unter Foobar den ASIO-Treiber auswählen.
Falls das nicht helfen sollte, dann wird's nur mit einer Soundkarte besser werden die generell immer den Windows-Mixer umgeht und bereits einen ASIO-Treiber mitbringt.



Gruß

Rank