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Was macht Einsteiger-AVR zu Stereo-Nieten?

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 17:43
von Krypton
Ich bin in der eigentlich glücklichen Situation, „bei Null“ anfangen zu
können, d.h. es sind keine Lautsprecher vorhanden, ebensowenig ein Receiver.
Nur der neue Fernseher und eine ältere Stereoanlage, die ersetzt werden
soll, sowie der Streaming Client für die Musik – alles kommt direkt vom
Server.

Bezüglich AVR: Die Videoqualitäten von dem Ding sind völlig egal, solange
er nur durchschleift, wie das der Fall sein wird. Upscaling macht der
BD-Player oder der TV, je nach Einstellung. Aufgaben AVR: hdmi-switch, surround-sound

Einrichten will ich einen kleineren (!) Raum, in dem vor allem Musik
(Stereo) gut klingen soll. Filme in Surround möchte ich über die gleiche
Anlage hören.
Bisherige Favoriten bei der Boxenwahl: nuBox 511 oder evtl. doch die
günstigste nuLine, die 82. Die grösste nuBox ist mir zu wuchtig für den
eher kleinen Raum (WAF), die übrigen nuLine-Standboxen eher zu teuer (vorerst…).
Ich will keinen Sub, passt a) nirgends hin, und ist b) bei Stereo nicht
notwendig, ich will viel eher die Tuning-Module gleich mitbestellen.
Hinten kommen nur Dipole in Frage (nuBox/nuLine, je nach Front, am besten
wohl alles aus einer Linie, auch der Center).

Wie immer bei Neuanschaffungen hab ich mich übertrieben eingelesen und
denke, ich versteh einigermassen etwas von der Sache (Technik-Guides von
der nubert-Page, Geräteeigenschaften, Technik usw.). Bei einigen Punkten stehe ich allerdings total am Berg. Fragestunde:

Anscheinend taugen günstige AVRs (Level 2310 von Denon, 707 Onkyo usw.)
nichts für Stereo. Da ich aber Musik geniessen möchte, kommt es nicht in
Frage, nur einen günstigen AVR anzuschaffen. Häufig wird empfohlen, für
Stereogenuss separates Equipement anzuschaffen.

1. Weshalb ist der Stereoklang dieser Preiskategorie Receiver so schwach?

a) die Vorstufe und die d/a-Wandler bei dig. Zuspielung sind zu billig -> Lösung wäre ein besseres
Gerät, z.B. der Marantz SR6004, der mir gefällt. Auftrennen, ABL
einschleifen, fertig

b) die Endstufen sind zu billig. -> Lösung wäre: günstigerer AVR, der nur
die Anschlüsse mitbringen muss (front pre out), oder diese selber legen. Dann via ATM an eine stereo-endstufe. Wenn die Stereoperformance hauptsächlich von den Endstufen abhängt, ist das der Weg zum Ziel.

Oder verstehe ich etwas grundsätzlich falsch und die eigenständigen Stereo-VORstufen oder Vollverstärker machen "irgend etwas" deutlich besser/anders als die AVR/Endstufen-Kombi, wo erst AVRs ab 1500€ einigermassen mitkommen?

dann ginge c)
AVR (mit front pre out) für filme und Stereoverstärker (auftrennbar für ATM) für den Streaming Client.

Re: Was macht Einsteiger-AVR zu Stereo-Nieten?

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 19:19
von Zweck0r
Krypton hat geschrieben:Anscheinend taugen günstige AVRs (Level 2310 von Denon, 707 Onkyo usw.)
nichts für Stereo.
Das ist keine erwiesene Tatsache und erst recht nicht allgemeingültig. Man kann sich darüber endlos streiten (z.B. hier: http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... d=7738&z=1) oder einfach selber Geräte vergleichen.

Ein günstiger AVR fällt aber wegen des meist nicht möglichen ATM-Einsatzes sowieso flach.

Es gibt aber eine Möglichkeit, günstig an gute AVR zu kommen: vergiss die albernen HD-Tonformate und nimm einen gebrauchten ohne HDMI-Anschlüsse. Den Ton kann man auch über ein 'gewöhnliches' optisches oder koaxiales Digitalkabel vom Blu-Ray-Player zum AVR leiten. Wenige Jahre alte Oberklasse-AVR bekommt man teilweise für 1/5 des Neupreises.

Grüße,

Zweck

Re: Was macht Einsteiger-AVR zu Stereo-Nieten?

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 19:36
von nick9000
Zweck0r hat geschrieben:
Krypton hat geschrieben:vergiss die albernen HD-Tonformate
Die "albernen" Tonformate stellen eine wesentliche Verbesserung gegenüber den "alten" 5.1-Tonformaten dar.

Wer diesen Unterschied nicht hört, braucht meiner Meinung nach auch nicht über Verbesserungen im Stereo-Klang nachdenken, sondern sollte sich gleich ein Hörgerät kaufen.

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:01
von Zweck0r
Tja, die Frage ist jetzt nur, wie viel von der 'wesentlichen' Verbesserung absichtlich bei der Abmischung eingebaut wird :D

Ein bisschen lauter abgemischt oder ein leichter Badewannenfrequenzgang - fertig ist der spektakuläre Fortschritt.

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:02
von uncut
HD Ton ist eine verbesserung in jeder Hinsicht.

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:11
von Paffi
uncut hat geschrieben:HD Ton ist eine verbesserung in jeder Hinsicht.
ajo. durchlesen: http://www.beisammen.de/board/index.php ... adID=89030 Auch den späteren Threadverlauf mit Vergleichstests (z.B. letzte Seite)

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:19
von uncut
Tja erste Seite und letzte langt.Einer hats,der andere hätte und andere wollen.BTT

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:21
von Paffi
lol...

Wenn man schon solche waghalsigen Behauptungen in den Raum wirft wie "Verbesserung in jeder Hinsicht", sollte man sich Gegenargumente bzw. Links auch vernünftig durchlesen und nich nur überfliegen.

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 20:45
von JensII
Da gibt es einige Infos zu im Forum:

Vorstufenmissbrauch von AVRs



Auswirkung der Vorstufe

Power is nothing without Control

AV-Receiver als Vorstufe

Hoffe etwas zu helfen, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte :wink:

Re: Was macht Einsteiger-AVR zu Stereo-Nieten?

Verfasst: Do 11. Feb 2010, 21:46
von nick9000
Krypton hat geschrieben:Einrichten will ich einen kleineren (!) Raum, in dem vor allem Musik
(Stereo) gut klingen soll. Filme in Surround möchte ich über die gleiche
Anlage hören....Ich will keinen Sub, passt a) nirgends hin, und ist b) bei Stereo nicht
notwendig, ich will viel eher die Tuning-Module gleich mitbestellen.
...Anscheinend taugen günstige AVRs (Level 2310 von Denon, 707 Onkyo usw.)
nichts für Stereo. Da ich aber Musik geniessen möchte, kommt es nicht in
Frage, nur einen günstigen AVR anzuschaffen.
Ähnliche Vorgaben und Ziele versuche ich in meinem Heimkino umzusetzen.
Ist nur ein kleiner Raum, dafür gibts keine Nachbarn und ich kann bis spät in die Nacht King Kong stampfen lassen.
Aus Platzgründen solls Stereo und Heimkino vereinen und Subwoofer geht platzmäßig fast nicht.

Nach einigem "hin und her" habe ich im Laufe der Jahre folgende Erkenntnisse gewonnen (nicht "hörensagen" sondern hier und selbst gehört!):

- Hochwertiger Klang ist auch in kleinen Räumen möglich!
- Um zu frühe Wandreflexionen zu vermeiden, sollte man versuchen, die Anlage entlang einer Raumdiagonale auszurichten (siehe Bild in meinem Album).
- Alle bisher von mir getesteten AVR (ca. 1000 Euro) waren meinem Stereo-Equipment deutlich unterlegen.
- "Tuning" des AVR mit zusätzlichen Endstufen hat eine merkliche Verbesserung beim Klang gebracht.
- Die "direkte" Verbindung vom CD-Player zur Endstufe klingt trotzdem noch besser.
- Mit dem ATM ist eine Kompromisslösung möglich: AVR-OUT --> IN1, CD-Player --> IN2, ATM-OUT --> Endstufen.
- So muss der AVR nicht aufgetrennt werden, die "besseren" Endstufen werten den Klang immer auf.
- Über IN2 gibts dann die puristische Variante gänzlich ohne AVR.
- Achtung: die ABL haben keinen Quellenumschalter, diese Lösung funktionert also nicht mit den NuBoxen.

Meine "optimalen" LS habe ich noch nicht gefunden. Die NuLine102 klingen schon recht beachtlich, die NuBox681 waren aber bei Filmen mit Krach und Wumms effektvoller. Membranfläche ist halt durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Membranfläche / Hub. Die NuLine82 wären mir persönlich zu "niedrig". Es klingt meiner Meinung nach besser, wenn die Musiker "auf der Bühne" stehen und nicht "im Orchestergraben". Also HT auf Ohrhöhe, aber nicht tiefer. Da mir die NuVero11 zu teuer und die NuLine122 zu groß sind, werde ich vermutlich bei den NuLine102 bleiben.

Vor den NuLine102 hatte ich die NuW@ve3 im Einsatz. Wenns nur um Stereo ginge, wäre das mit ATM eigentlich schon eine recht brauchbare Lösung. Gibts nun ja als Jubiläumsauflage wieder und sehr günstig. Sockel hatte ich mir selbst gebastelt und auf Ohrhöhe optimiert. 3x den selben LS für die Front ergibt einen sehr homogenen HK-Klang, aber wie gesagt: ohne Subwoofer machen die kleinen LS im HK nicht wirklich Spaß.