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PC-Grafik: schlechtere Leistung trotz besserer Benchmarks?
Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 19:53
von Philipp
Evtl. findet sich hier ja jemand, der sich mit Grafikkarten auskennt. Es geht um den Vergleich zweier PCs, die im Prinzip beide völlig Spiele-untauglich sind (
):
einen Core2Duo E6750 (@2,67 GHz) mit einer Radeon 2400 Pro (256MB) und einen Core 2Duo E8400 (@ 3,00 GHz) mit Onboard-Grafik (Intel G41-Chipsatz, Grafik X4500). Die Prozessoren sollten also relativ vergleichbar sein, die restliche Konfiguration (HD, RAM) ist identisch.
Was mich nun enorm wundert: der PC mit der Radeon schneidet bei Benchmarks in Punkto 3D-Leistung deutlich besser ab (3DMark05: ~3500 Punkte, Windows 7-Leistungsindex: 5,3) als der PC mit dem Onboard-Chip (3DMark05: ~2000, Win7-Leistungsindex: 3,6).
Bei ein paar alten Games (u.a. Doom 3, GTA 3), die ich in letzter Zeit auf beiden Systemen getestet habe, war aber das zweite System deutlich (!) flotter. Die Automatik von Doom 3 schätzt den Onboard-Chip auch als potenter ein und stellt eine höhere Auflösung und höhere Details ein. Woran könnte das liegen? Die Treiber habe ich bei beiden Systemen auf den neuesten Stand gebracht, daran lags nicht.
Kann es sein, dass die Performance bei (jeweils mehreren) Benchmarks und Spielen derart weit auseinander klafft?
Generell tue ich mir mangels Erfahrung ein bisschen schwer, das einzuschätzen, aber sollte PC1 (mit der Radeon) nicht zumindest ein Spiel wie GTA 3 mit nativer Monitorauflösung (1280x1024) ruckelfrei darstellen können? Klappt jedenfalls nicht. Und Doom 3 läuft nur bei 800x600 richtig flüssig, schaut dabei allerdings natürlich nicht besonders toll aus. Die Spiele haben immerhin schon ein paar Jahre auf dem Buckel... wird die Radeon irgendwie ausgebremst?
Ach ja: Ich will hier keine Tipps für bessere Hardware, ich will einfach nur
verstehen, was da passiert.
Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 20:01
von weaker
Also Doom3 ist ein OpenGL-Spiel. Wenn der Benchmark die Leistung per DirectX misst, sagt das erst mal nichts über die OpenGL-Leistung aus.
Außerdem sind die aktuellsten Treiber meist vor allem mit den aktuellen Spielen getestet. Ich würde spaßeshalber mal einen alten Treiber versuchen, der ein halbes Jahr nach Doom3 rauskam.
Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 20:46
von Kandos
Schwer zu sagen, könnten natürlich Treiberprobleme sein. Wie weaker schon geschrieben hat, die neuesten Treiber sind auch nicht immer automatisch die besten für jeden Anwendungsfall.
Die unterschiedliche CPU wird auch noch einen Einfluß auf 3DMark bzw Spieleleistung haben.
Ist auf jeden Fall denkbar dass sich bei Doom3 oder GTA die Ergebnisse vom Benchmark unterscheiden. Der Benchmark soll eine Durchschnittsleistung ermitteln. Dagegen arbeiten bestimmte Grafikengines z.B. mit speziellen Features von Grafikkarten mehr oder weniger intensiv.
Hab mir mal einen Benchmark einer 2400 XT angesehen (die 2400 Pro ist wohl noch langsamer) und da ist 1024x1280 bei Doom3 mit 17fps angegeben, also wohl eher Ruckelorgie.
Hier noch ein paar Empfehlungen für Grakas falls du auf einem der Rechner nochmal Spass beim Zocken mit 1024x1280 haben willst:
Gamestar PCIE bis 100 EUR
Ups, grade gelesen du willst keine Hardwaretips
Naja dann ignoriere die Empfehlungen einfach.
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 00:13
von Lasazarr
Es kommt oft darauf an, was die Grafikkarte beim Spiel oder Benchmark unterstützt/darstellt.
Wenn eine Grafikkarte z.B. in einem Spiel Nebelschwaden nicht darstellen, aufgrund fehlender Funktionen, läuft die Grafik schneller, als bei einer vergleichbaren Grafikkarte die die Nebelschwaden darstellen kann.
Bei Benchmarks wirds dann ganz komisch, tlw. sind für diese die Treiber "optimiert" worden. Das heisst, der Treiber merkt, das der Benchmark gestartet wird und schaltet im Hintergrund ein paar Funktionen ab, so dass der Benchmark schneller läuft. Dies ist bei den Grafikkarten von NVidia und ATI normal.
Grafikchips von Intel sind eigentlich eher ausgelegt für normale Anwendungen und nicht für Spiele.
Bei Doom3 könnte es wirklich daran liegen, das es auf OpenGL basiert, und damit kann eventuell der Intelchip besser mit umgehen als ATI, es kann aber auch daran liegen, das bei Doom3 Programmroutinen drin sind, die etwas "ATI feindlich" ausgelegt sind.
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 01:03
von Zweck0r
Doom 3 ist für die DX8-Kartengeneration geschrieben und nutzt die DX9-Funktionen nicht, mit denen die Ati den Vorsprung beim 3DMark05 wahrscheinlich erreicht hat.
Grüße,
Zweck
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 08:14
von weaker
Doom3 ist in OpenGL geschrieben und kümmert sich deshalb gar nicht um die DirectX-Version.
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 11:35
von Philipp
Zweck0r hat geschrieben:Doom 3 ist für die DX8-Kartengeneration geschrieben und nutzt die DX9-Funktionen nicht, mit denen die Ati den Vorsprung beim 3DMark05 wahrscheinlich erreicht hat.
Beide Karten (die Radeon 2400 und der Intel-Chip) unterstützen DirectX 10. Was genau bedeutet dabei "unterstützen"? Dass die grundsätzliche Fähigkeit vorhanden ist, ein solches Spiel darzustellen (und die Radeon evtl. zusätzliche Funktionen mitbringt), oder dass beide exakt die selben Funktionen mitbringen
müssen (und sich die Karten ausschließlich in der Geschwindigkeit unterscheiden)?
weaker hat geschrieben:Doom3 ist in OpenGL geschrieben und kümmert sich deshalb gar nicht um die DirectX-Version.
Warum steht dann hinten auf der Packung bei den Mindestanforderungen "100 % DirectX 9.0b-kompatible 64MB-Grafikkarte"?
@ Lasazarr und Kandos:
Klingt alles plausibel. Ich merke schon, einen trivialen und in zwei Sätzen erklärten Grund wirds wahrscheinlich nicht geben...
Ich habe übrigens die Tests mit den neuesten Catalyst-Treibern (10.4), mit Version 8, mit Version 7 und ganz ohne Catalyst (also mit den integrierten Windows-Treibern) gemacht. Keinerlei Unterschiede. Ich glaube also nicht, dass die Treiber irgendetwas damit zu tun haben.
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 13:30
von Asgard
Quelle:
http://www.notebookcheck.com/Mobile-Gra ... 735.0.html
Irgentwas scheint bei deinem zweiten Notebook nicht in ordnung zu sein.
Nach der oberen Liste hat die 2400 eine weitaus höhere Leistung in Doom3 als vergleichbare Intel Grafikchips.
Auch von den Technischen Daten ist die 2400 weitaus besser, da sie ihren eigenen Grafikspeicher und auch weit mehr Shaderprozzesoren besitzt(40ATI > 10Intel).
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 13:45
von Philipp
Es geht nicht um Notebooks. Ich weiß nicht, ob die Messwerte der mobilen GPUs ohne weiteres auf die Desktop-GPUs übertragbar sind. Insbesondere, weil sich die Intel-GPU im Fall meines PCs immerhin 2 GB Speicher holt. Soviel ist bei den meisten Laptops vermutlich nicht machbar...
Trotzdem habe ich das Gefühl, meine Radeon bleibt bei Spielen unter ihren Möglichkeiten. Doom 3 auf "Ultra" ist unspielbar. Laut der von dir verlinkten Tabelle schafft ja sogar die mobile Ausgabe halbwegs passable Frameraten. Zwar nicht wirklich flüssig, aber spielbar.
Verfasst: Di 11. Mai 2010, 14:03
von Asgard
Bei Onboard Grafik denk ich immer sofort an Notebooks.
Die Technischen Daten sind allerdings die selben wie bei den Desktop Grafikkarten also sollte es da keine unterschiede geben.