der Wunsch nach einer ordentlichen Musikanlage begleitet mich schon länger und soll jetzt endlich in Erfüllung gehen. Ich würde mich freuen, wenn ihr meine Überlegungen dazu kommentieren möchtet:
PS: Jetzt ist der Beitrag doch ganz schön lang geworden, ich hoffe mal, es findet sich trotzdem der ein oder andere unter euch, dem dazu was einfällt (und der Spaß am Lesen hat
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1. Der Status quo:
Aus Studiumszeiten habe ich derzeit ein kleines 5.1-Set von Creative, welches zwar für Computerspiele und eingeschränkt auch zum Filme gucken ganz nett ist, für den Genuß von Musik aber eher ungeeignet. Derzeit steht das ganze als 3.1-Set (kein Platz die Rears zu stellen) im Arbeitszimmer. 3.1 deshalb, weil die kleinen Satelliten rechts und links ohne Unterstützung durch den Center (ein kleines Bisschen größer) überhaupt keine Mitten wiedergeben. Ohne Pro Logic oder so geht also gar nix.
In der Küche versüßt eine ganz vernünftige Kompaktanlage die Hausarbeit, im Schlafzimmer sorgt der Radiowecker für Unterhaltung (morgens kurz vor 6 ist mir die Klangqualität meist herzlich egal) und im Wohnzimmer muss derzeit der arme Fernseher ganz alleine für die Beschallung herhalten. Letzteres führt dazu, dass, wenn Gäste da sind, idR die Tür zum Arbeitszimmer offen bleibt, wo sich dann das oben genannte Boxenset abrackern darf.
2. Der Traum:
Im Wohnzimmer für adäquates Klangvergnügen bei Fernsehen, Musikwiedergabe, Filme gucken und Konsolenspielen (mehr oder weniger in der Reihenfolge) sorgen. Dabei würde ich am liebsten eine ähnliche Klangqualität wie bei meinen Sennheiser HD 590 erzielen, den ich ursprünglich angeschafft hatte um mein Digitalpiano nachbarschaftsfreundlich spielen zu können. Mein Fokus liegt dabei zunächst auf der Stereo-Wiedergabe. Surround muss nicht unbedingt sein, schadet aber auch nicht.
3. Die Rahmenbedingungen:
Chefin vom Wohnzimmer ist meine bessere Hälfte, die mit den Prioritäten Klang: egal, Hauptsache, man hört was (der Fernseher macht doch eigentlich Ton genug) und Optik: WICHTIG!!! auf eine möglichst minimalinvasive Lösung drängt. Das heißt, am liebsten möglichst wenige Boxen und die am besten unsichtbar. Immerhin sind Standboxen wohl machbar, vorausgesetzt sie sind möglichst schlank. In Sachen Subwoofer, Center und Rears befürchte ich allerdings Widerstand.
Die Raumakustik könnte sich ebenfalls als problematisch erweisen: Das Zimmer ist rechteckig ca. 4x5m und ziemlich schallhart (Laminat, große Fenster, wenig Möbel). Die Frontboxen würden an der schmaleren Seite des Raumes mit ca. 1,5m Abstand in Wandnähe stehen, der Hörplatz wäre relativ dicht an der gegenüberliegenden Wand vor der großen Fensterfläche. Ich hab zur Illustration der Gesamtsituation mal eine Skizze gemacht, wie sich ein NuBox 511 Set in dem Raum stellen ließe:
4. Lautsprecherauswahl:
Monatelang habe ich recherchiert, Tests und Vergleiche gelesen und Boxen angehört. Vorläufiges Ergebnis: Von allen Boxen, die ich bisher gehört habe, haben mir die Canton Vento 890 DC und die Elac FS 247 gefallen (Paarpreis jeweils ca. 2.000 ). Die Vento ist allerdings von meiner Frau bereits als hässlich gebrandmarkt worden und damit aus dem Rennen. Von der Optik und den technischen Daten her könnte ich mir auch die RX 6 oder RX 8 von Monitor Audio (Paarpreis in Hochglanzoptik ca. 1.300 bzw. 1.700 ) vorstellen. Leider hatte ich noch keine Möglichkeit sie zu hören.
Im Zuge meiner Recherchen bin ich irgendwann auch über die Lautsprecher aus dem Hause Nubert gestolpert und muss sagen, dass mich Firmenphilosophie und -auftritt sowie Produktdesign, Preise, Kundenorientierung und alles was man über die Firma sonst so hört doch schon ansprechen. Also das Produktportfolio studiert, sämtliche Tests und das Forum rauf und runter gelesen. So bin ich dann zu dem Schluss gekommen, unterhalb einer NuVero geht gar nichts - die 14er ist wohl zu groß (macht meine Frau nicht mit), also muss die 11er her. Einen kurzen Realitätscheck später musste ich mir dann doch eingestehen, dass ich derzeit wohl eher nicht bereit bin immerhin knapp 2.700 für ein Paar Lautsprecher auszugeben. Zumal Verstärker und Zuspieltechnik ja auch noch anzuschaffen sind - von passenden Boxen zur Vervollständigung des Surround-Ensembles rede ich ja noch gar nicht.
Da passt die Kombination NuBox 511 mit ABL in der stylischen Black&Black Ausführung für zusammen knapp unter 1.000 schon viel eher ins Budget. Zunächst hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, einen Verlängertes-Wochenende-Kurzurlaub mit ausgedehntem Probehören im fernen Süden (das ist für mich alles jenseits von Frankfurt a.M.) zu unternehmen und dabei u.U. meine Frau von dem enormen Gewinn zu überzeugen, den ein wohlzusammengestelltes Boxen-Ensemble für jeden Raum nicht nur in akustischer, sondern auch optischer Hinsicht, zu bieten hätte. Andererseits: Mit Anfahrt, Unterbringung, Verpflegung etc. kommt so ein Wochenend-Kurztripp auch schnell auf einen mittleren dreistelligen Betrag, der sich auch direkt in Klangtechnik investieren ließe.
Jetzt stehe ich also vor dem Dilemma: NuBox testbestellen, anhören und glücklich sein (oder falls nicht: zurückschicken), dann weiß ich halt nicht was mir entgeht und kann hoffentlich zufrieden sein oder zusätzlich die NuVero bestellen, vergleichen und dann vor der schwierigen Frage stehen: Wie viel besser muss ein Lautsprecher eigentlich klingen (und ggf. aussehen) um gut das zweieinhalb-fache kosten zu dürfen. Schwierige Frage.
Grundsätzlich gäbe es ja auch noch die NuLine 102. Ich vermute aber, dass diese von den Proportionen her im Vergleich zur 511 viel wuchtiger wirkt, als sie tatsächlich ist, und damit am Veto meiner Frau scheitern dürfte.
Wenn es denn die 511er werden sollten, würde mich ja grundsätzlich die Kombination mit CS-411, AW-441 und 2x DS-301 reizen (auf das ABL würde ich wahrscheinlich trotz AW-441 nicht verzichten von wegen Musik im Stereo-Betrieb und so - wenn ich schon keine dicken Boxen stellen darf, sollen die dünnen wenigstens so klingen, als wie ob). Damit läge ich im Paket immer noch deutlich unter einem Päärchen NuVero 11er. Hier steht allerdings die Grundsatzdiskussion ob soooo viele Lautsprecher denn ins Wonhzimmer gehören noch aus
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5. Die Verstärkertechnik:
Grundsätzlich steht die Frage a) AV-Receiver, b) Vollverstärker oder c) Vor- und Endstufenkombi im Raum:
a) Günstigen AV-Receivern sagt man ja gerne mal zumindest theoretische Defizite beim Klang (insbesondere Stereo) nach, außerdem ergibt sich das Problem des ABL/ATM-Anschlusses.
b) Die meisten günstigen Vollverstärker können Feature-mäßig erschreckend wenig: wenige analoge Anschlüsse, D/A-Wandler Fehlanzeige, Fernbedienung selten und einige haben noch nicht mal Pre out/Main in. Irgendwie ist mir Computerspielkind das alles ein Bisschen zu sehr 20. Jahrhundert (ohne jetzt den Fans reiner, messtechnisch überragend guter Stereo-Klangwiedergabe auf die Füße treten zu wollen).
c) Als bezahlbare AV-Vorstufe kenne ich jetzt nur die Emotiva UMC-1. In Kombination mit einem passenden 2- oder gar 5-Kanal-Verstärker bewegt man sich da aber auch schon eher im vierstelligen Bereich und darüber hinaus hat man den Spaß mit dem Privatimport aus den USA.
Fazit: Es läuft wohl auf einen AV-Receiver hinaus. Ich traue meinen Ohren eh nicht zu, deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Verstärkern herauszuhören. Konkret lacht mich der Yamaha RX-V667 an (hoffentlich demnächst auch tatsächlich käuflich): Eingänge und Formatunterstützung soviel das Herz begehrt, OSD Overlay über HDMI, optionales IPod-Dock und ganz wichtig Pre Outs für den Zone 2 Trick (oder ggf. später mal für den Anschluss eines separaten Verstärkers, falls meine Ohren sich doch als empfindlicher als vermutet herausstellen sollten).
6. Die Zuspieler:
Danke, dass ihr bis hierher durchgehalten habt, ist jetzt auch der letzte Punkt, versprochen.
Bisher tummeln sich im Wohnzimmer neben dem Fernseher mit integriertem DVB-T Empfänger noch eine Wii (Anschluss:Component Video und Stereo Cinch Audio) und ein Dvico TVIX HD6600-N Medienstreamer mit Dual DVB-T Empfänger (Anschluss HDMI), der uns als Videorecorder und -player dient. Beide Geräte sind derzeit über W-LAN mit einer Synology DiskStation verbunden auf die - soweit möglich - alle CDs und Filme gerippt werden. Ein IPod Touch und zwei Laptops sind ebenfalls vorhanden und kämen als Zuspieler in Frage, wobei ein offen herumstehender und verkabelter Laptop weder die ästhetischen Ansprüche meiner Holden noch mein Technik-Sicherheit-bei-Party-Bedürfnis befriedigen kann.
Grundsätzlich wäre der Tvix sowohl als Kino- und Musik-Zuspieler als auch als Party-Jukebox zu gebrauchen, wenn er nicht die unangenehme Eigenschaft hätte, beim Starten programmierter TV-Aufnahmen sämtliche Abspielvorgänge nachhaltig zu blockieren. Es fehlt also noch ein Gerät, das in der Lage ist Filme, Fotos und Musik von der DiskStation zu Streamen, am besten mit hübscher Bedienoberfläche per HDMI. Als potentieller Kandidat kommt mir spontan die PS3 in den Sinn mit dem Zusatznutzen Blu-Ray und Spiele. Nach allem, was ich bisher gehört habe, ist die Formatunterstützung beim Streaming aber eher mau (ogg und flac bräuchte ich schon) und die DiskStation hat wahrscheinlich auch nicht genug Rechenleistung um HD-Filme mittels ps3mediaserver on-the-fly für die PS3 zu transkodieren. Hier bin ich also noch auf der Suche nach einer Lösung.
So ich glaube das ist so ziemlich alles, was mir derzeit rund ums Thema Heimbeschallung auf der Seele liegt. Ich hoffe mal, ich habe eure Geduld mit dem langen Text nicht überstrapaziert und freue mich auf eure Meinungen, Hinweise und Ideen zu meinen Überlegungen.
Gruß
Fabian