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Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 13:33
von Knallfrosch13
Guddn Tach!

Zunächst ein paar Infos zu meinem Raum:
Breite 4,9 m -> ersten beiden Raummoden: (1)~35 Hz (2)~70 Hz
Länge 4,3 m -> ersten beiden Raummoden: (3)~40 Hz (4)~80 Hz
Höhe 2,6 m

Nachdem der eigentliche (Kino-)Raum endlich frei geworden ist, zog mein System direkt um:
Da ich vor einiger Zeit schon diverse Anleitungen zur Aufstellung von LS bezüglich Raumakustik gelesen hatte, hab ich beim Wiederaufbau die Front auf 1/5-Position, Sub zumindest der Breite nach fast auf 1/4-Position und auf einer Linie mit der Front, also 1/5 der Raumlänge gebracht.
Als ich die Tage dann mal Iron Man 1+2 einlegte, war ich enttäuscht:
Der Bass war zwar da, aber nicht so wie ich ihn gern gehabt hätte, Dröhnen ohne Ende...
Sub n bissl runterregeln hat kaum was verändert.

Nach diesem Disaster war ich motiviert ein bisschen zu experimentieren, also wurde der kleine 1000er aufn Hörplatz gehieft.
Während ein gleichmäßig, recht bassgewaltiges Stück lief (Massive Attack - Angel) war ich mal wieder erstaunt wie viel Auswirkungen der Raum selber auf den Klang doch hat:
In der Ecke dröhnte es und in der Raummitte war rein garnichts.

Da der Sub auf 60 oder 40Hz getrennt lief, könnte er nur die Raummoden (1) und (3) anregen, also stellte ich den Sub nach diesen Erkenntnissen mal in die Raummitte, damit die beiden Moden möglichst wenig angeregt werden.
Weit gefehlt, es dröhnte viel mehr als zuvor...

Überfordert von diesen Ergebnissen, komm ich zu euch:
Warum?^^
Genauer: ich dachte ich hab das Themengebiet nach Poison Nuke's und diversen anderen Anleitung so weit verstanden, aber irgendwie geschieht trotz 1/4- oder Raummitten-Position sogar das Gegenteil. Woran könnte das liegen?

Hab auch schon gelesen, dass die Raummoden von dem theoretisch errechneten Wert abweichen können, aber so weit?

mit freundlichen und ratlosen Grüßen
Knallfrosch


PS: Ich hab den Sub n Stück weiter aufgedreht um besser nur auf ihn achten zu können, könnte das die Ergebnisse zu sehr beeinflussen?

PPS: Nach einem weiteren Versuch, hab ich gemerkt, das Angel wohl nich das idealste Lied ist, weil es kein sehr breites Bass-Frequenz-Spektrum wiedergibt...

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 13:45
von TasteOfMyCheese
Hallo,
kannst du bitte noch schreiben, welche Lautsprecher da mitwerkeln, dann wirds einfacher das einzuschätzen?
Knallfrosch13 hat geschrieben:Da der Sub auf 60 oder 40Hz getrennt lief, könnte er nur die Raummoden (1) und (3) anregen, also stellte
Die Tatsache, dass dein Sub getrennt ist, heißt noch lange nicht, dass es da keine Raummoden geben kann. Da du ja noch andere Lautsprecher verwendest, die vermutlich den Bereich ab 40 bzw. 60Hz spielen, werden die Moden genauso angeregt. Zwar können Subs die Moden stärker anregen, weil sie mehr Power (und Tiefgang) haben, solange aber noch andere Boxen im Bassbereich (<120Hz) mitspielen, regen diese genauso Moden an.
Eventuell könnte es besser werden, wenn du den Sub höher trennst und die möglicherweise vorhandenen Standlautsprecher/Kompaktlautsprecher mitspielen lässt, um eine homogenere Verteilung der Wellen im Raum zu erzielen.
Grüße
Berti

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 15:33
von BlueDanube
Knallfrosch13 hat geschrieben:Zunächst ein paar Infos zu meinem Raum:
Breite 4,9 m -> ersten beiden Raummoden: (1)~35 Hz (2)~70 Hz
Länge 4,3 m -> ersten beiden Raummoden: (3)~40 Hz (4)~80 Hz
Höhe 2,6 m
.....hab ich beim Wiederaufbau die Front auf 1/5-Position, Sub zumindest der Breite nach fast auf 1/4-Position und auf einer Linie mit der Front, also 1/5 der Raumlänge gebracht.
Auf Position 1/5 werden vor allem Moden ab 2. Ordnung gut unterdrückt.
Für Moden erster Ordnung ist 2/5 besser (wobei ich bei 3,5m und Wandabstand 0,7m nur eine leichte Pegelüberhöhung habe, aber kein starkes Dröhnen bei 50Hz).
Das selbe gilt auch für den Hörplatz - wenn Du ganz nahe an der Wand sitzt, ist das fürs Dröhnen immer sehr ungünstig.
Der Subwoofer in Querrichtung auf 1/4 ist nur dann günstig, wenn zwei Subwoofer symmetrisch aufgestellt sind (1/4 und 3/4), weil dann eine ziemlich ebene Schallfront entsteht.
Nicht vergessen: es gilt immer die Position der Membran!

Der Einwand vom "Käsegeschmack" ist auch nicht von der Hand zu weisen - wie tief gehen denn Deine Hauptlautsprecher runter?
Noch was: bist Du sicher, dass das starke Dröhnen nicht bei 65, 70 oder 80Hz stattfindet? Dann wären nämlich auch kompakte Hauptlautsprecher dazu in der Lage.
Ich empfehle, vorerst den Subwoofer abzuschalten und dann noch einmal probieren - vielleicht ist er ja unschuldig am Dröhnen.....

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 15:54
von rob_bounce
Hallo Knallfrosch 13,

wenn deiner Beschreibung nach, deine Akustik so mies ist (dröhnen) und du sowieso einen extra Kinoraum hast, dann ist es das Beste,
die Raumakustik zumindestens auf die Basswiedergabe anzupassen. Dann ist schon einmal das Dröhen durch den Sub beseitigt ist.
Normalerseise musst du für jede störende Frequenz den Raum extra anpassen. Du kannst dir aus Holz und anderen Materialien
spezielle Holzkästen bauen (Absorber), die z.B. genau das Dröhnen durch den Sub eleminieren. Das gleiche machst du dann für die
anderen Probleme bei den Frequenzen der Höhen und Mitten usw...

Normalerweise geht man so vor:
- Anlage aufstellen & anschließen
- Was an Möbeln und Gegenständen in den Raum rein soll, rein damit und aufstellen, wie es später sein soll!
- Raumakustik messen und Messergebnis auswerten
- akustische "Umbaumassnahmen" durchführen
- Alles perfekt herrichten
- Heimino/Anlage genießen

Die Raumakustik anhand der Raummaße zu berechnen ist niemals so aussagekräftig und genau, wie die Akustik zu messen.
Die Ergebnisse, die du aus den Berechnungen erhalten hast, kannst du als grobe Einschätzung/Übersicht verwenden. Ein paar
Maßnahmen wie Lautsprecher und Sub ankoppeln bzw. abkopplen, Lautsprecher perfekt positionieren, bringt einen kleinen Klanggewinn.
Aber damit werden nicht die großen Probleme deiner Raumakustik eleminiert. Die hast du dann immer noch.

Wenn du solche umfangreichen Maßnahmen nicht ergreifen möchtest, dann mach die altebekannte Methode... Sub auf dem Hörplatz
stellen, auf dem Boden durch den Raum robben, bis du eine Stelle gefunden hast, wo der Bass sich "gut" anhört. Sub genau dort plazieren und
dann hören wie es auf dem Hörplatz klingt. Den Sub direkt in die Raumecken zu stellen, bringt oftmals ein schlechteres Ergebnis.
Hier im Forum haben einige die Erfahrung gemacht, dass der Sub meistens auch zu laut eingestellt, weil es sich so im ersten Moment gut anhört.
Etwas weniger Lautstärke des Subs ist manchmal mehr!

Besorge dir ein günstiges Messmikro, externe Soundkarte, Mikro-Ständer, Laptop, Software, Testtöne und dann den Raum messen.
Du kannst aber auch einen "Soundmodul" zwischen Sub und AVR schalten, welches die Akustik misst und den Sub daraufhin klanglich optimiert.
Ich habe gerade den Namen nicht im Kopf... Such mal hier im Forum nach "aktive Bassentzerrung" oder so...

Einen 2. Sub anschaffen, damit du schon einmal eine bessere Verteilung des Basses im Raum hast, bringt auch etwas. Aber nur ein bißchen...

Wenn der Bass dröhnt, hast du leider nicht viele Optionen, als die Akustik oder die Geräte anzupassen! Akustik anpassen ist der richtige Weg.
Gerade dann, wenn du einen seperaten Kinoraum und hochwertige Wiedergabegeräte benutzt!

Raumakustik ist bekanntlich ein Schwein! Wenn du das Hobby Heimkino ernsthaft betreiben möchtest und du schon den seperaten Raum dafür
hast, dann lohnt sich die aufwendige Optimierung des Raumes! Alles Andere sind meiner Meinung nach nur Tropfen auf dem heißen Stein!

Gruß, Rob.

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 17:51
von Zeta Uno
Ein Anti-Mode 8033C wirkt wahre Wunder gegen Dröhnen!

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 18:13
von Knallfrosch13
Nachträglich: ich hab die 681 als Front-LS
Apropos Front, die sind an den Moden nicht schuld, ohne Sub klingts so weit ganz gut. Also kein Dröhnen.

Seit nem halben Jahr liebäugele ich schon mit dem Antimode 8033 um Raummoden in den Griff zu bekommen.
Dann hab ich auch ein Mikro, das ich zum Einmessen her nehmen kann/will. Mit geringen Aufpreis, ist dann auch der passende Mikroverstärker dabei.
Ist eine externe Soundkarte zwingend notwendig?

Sobald ich nach den Messungen auch spezieller auf den Raum eingehen kann, hatte ich vor Maßnahmen durch Helmholtzresonatoren o.ä. zu ergreifen.

Wie bald ich mir diesen Wunsch erfüllen kann, weiß ich jedoch nicht...


Nachdem ich die Raumakustik-Anleitungen gelesen hatte, dachte ich, dass man mit solchen recht simplen Tricks, die Raummoden doch ziemlich einfach in den Griff bekommen kann... dem scheint dann wohl nicht so zu sein...

Über einen zweiten Sub hab ich auch nachgedacht, doch der sprengt vor erst erst recht mein Budget.

Btw. zum Abkoppeln benutz ich bisher eher unschöne Styropor-Würfel mit ca. 5 cm Seitenlänge, bringen die überhaupt was? (Bitte nicht schlagen.... ;) )


Summa summarum hängt also alles von einer Raum-Einmessung ab...
Dann werd ich solang mal die 2/5-Stellung für den Sub austesten und berichten...

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Fr 7. Jan 2011, 20:28
von BlueDanube
Knallfrosch13 hat geschrieben:Seit nem halben Jahr liebäugele ich schon mit dem Antimode 8033 um Raummoden in den Griff zu bekommen.
Damit kannst Du nur den Pegel reduzieren, wo er zu hoch ist.
Bei Raumresonanzen ergibt sich aber sehr lange Nachklingzeit (bis sich die Luftmassen wieder beruhigen), diese kann elektronisch nicht verkürzt werden.
Ideal wäre ein Double Bass Array - da brauchst Du aber schon mindestens 4 Subwoofer....

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Sa 8. Jan 2011, 12:22
von Stevienew
Um eine erst Messung vorzunehmen, kannst Du ohne großen Aufwand mit dem Programm CARMA (Download) sowie dem Einmessmikrofon des AVR einen Versuch starten.
Ist vielleicht nicht ganz so genau wie mit professionellem Equipment, reicht aber aus, um die Problembereiche zu identifizieren.
....und dann geht's vermutlich als Erstes an die Reduzierung der Nachhallzeiten :wink:

bis dann

Re: Probleme mit Dröhnen

Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 10:36
von Knallfrosch13
Hab den Woofer jetzt mal auf 2/5-Stellung gebracht und muss sagen, die richtige Aufstellung bewirkt doch wahre Wunder :)
Das stärkste Dröhnen ist verschwunden.


Die Sache mit dem Nachhall geht mir nicht mehr aus dem Kopf, deshalb hab ich mich noch mal umgeschaut und bin letztendlich auf Basotect gestossen.
Im Vergleich zu anderen Absorber-Anbietern ist der richtig günstig.

Wie schneiden die von Basotect qualitäts- und wirkungsmäßig im Gegensatz zu den teureren Brüdern, wie Fast audio oder Vicoustic ab?


Reicht erstmal jeweils ein 10 cm dicker Mittel-Hochtonabsorber pro Erstreflektion?
(Ich weiß, dass hier nicht um den vorherig angesprochenen Bassbereich geht)

Also ungefär so wie auf dem schematischen Bild in meinem Album. Die roten Balken stellen die Absorber dar. ;)


Für den Bass würde ich mir dann noch Kantenabsorber zulegen. Leider steht hier keine schöne Frequenz-Wirkungsgrad-Tabelle dabei, reicht dann der 25*25 oder sollte ich da eher auf den 42*42 zugreifen?

Diese könnte ich jedoch nicht in jede Ecke aufstellen, muss deren Aufstellung symmetrisch sein, also zwei vorne (Ecke 1 und 2) oder zwei hinten (3 und 4) oder kann ich auch beispielsweise Ecke 2 und 3 nehmen?

-editiert von Nubi-
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