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E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 12:49
von LogicFuzzy
Hallo,
es ist ja nicht auszuschließen, dass sich hier Musiker rumtreiben:
Ich möchte für meine 9jährige Tochter ein E-Piano kaufen. Bislang spielt sie auf einem Casio-Keyboard für € 98,--, das eigentlich eher ein Spielzeug ist, als ein ernsthaftes Instrument.
Ihre Klavielehrerin meinte nun, es sei an der Zeit sich mit 88 Tasten zu beschäftigen. Leider bin ich völlig frei von Ahnung, da ich selber "nur" Gitarre spiele.
Um der ersten Frage vorzubeugen: "Wieviel willst Du ausgeben?"
Ich habe keine Ahnung, wieviel man ausgeben muss oder sollte. Ich möchte eigentlich nicht mehr als € 1000,-- ausgeben. Notfalls würde ich bis 1500,-- raufgehen. Aber ich würde lieber deutlich weniger als 1000,-- ausgeben statt mehr.
Das Instrument sollte trotzdem das Potential haben, Spass zu machen und nicht gleich nach 2 Jahren wieder ersetzt werden zu müssen, nach dem Motto: Wer billig kauft kauft zweimal.
Kann mir da jemand helfen?
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 13:05
von Edgar J. Goodspeed
Hallo LogicFuzzy!
Meine Freundin spielt schon recht lang auf e-Pianos. Daher erlaube ich mir mal, dir zu antworten
Klanglich super und durch die Bank weg weg zu empfehlen sind die Geräte von Roland. Allerdings auch recht teuer. Fast immer mit einem klasse Klang und tollen Zusatzfeatures ausgestattet sind Yamaha-Pianos. Casio & Kawai sind auch noch eine recht oft gewählte Konstante, mag ich persönlich aber nicht so [für mich die Onkyos der Pianos
![MrGreen :mrgreen:](./images/smilies/nuforum/icon_mrgreen.gif)
]
Unter 1000€ würde ich die Finger von lassen, denn das ist die absolute Einsteigerklasse. Wenn du allerdings nicht weißt, ob dein Töchterlein das Hobby noch weiter ausbauen wird, würde ein Blick in dieser Region sicher auch nicht schaden.
Sicher sinnvoll: Mal bei Thomann in der
Pianoabteilung anrufen und deine Spezifikationen durchgeben - ich hab mit den Leuten bislang ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und kaufe seit ca 6 Jahren regelmäßig dort ein...
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 14:30
von BlueDanube
LogicFuzzy hat geschrieben:Ihre Klavielehrerin meinte nun, es sei an der Zeit sich mit 88 Tasten zu beschäftigen.
In diesem Zusammenhang (Klavierspielen lernen) wird meist auch Anschlagdynamik, am besten mit simulierter Klaviermechanik (Anschlagskraft, Trägheit der Tasten), empfohlen. Man soll ja nach fortgeschrittener Ausbildung auch auf einem echten Klavier spielen können.
Ich würde mich mit der Klavierlehrerin beraten, welche Eigenschaften das Instrument genau haben sollte - vielleicht hat sie ja auch Erfahrung mit elektronischen Pianos.
Zweiter Schritt wäre dann eine kompetente Beratung in einem guten Musikgeschäft. Diese Ergebnisse können ja dann auch hier im Forum diskutiert werden.
Ich würde jedenfalls die mechanische Ähnlichkeit mit einem Klavier als wichtiger einstufen als die Menge an Funktionen (Anzahl Klänge, Manipulationsmöglichkeiten, usw).
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 17:10
von rolippo
Ich würde mal bei Thomann anrufen und mich dort in die entsprechende Abteilung verbinden lassen.
Soweit ich weiß, hat Thomann eigene Serien, die für 400/500 Euro nicht schlecht sein sollen.
Anonsten würde ich mal so in Richtung Yamaha schauen.
Wie gesagt, einfach mal dort anrufen!
LG Oliver
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 18:42
von Ohrmox
Moin,
ich habe mir vor 10 Jahren als Ersatz für mein Klavier ein Technics-E-Piano gekauft. War bestimmt unter 1000 Euro und hatte ne Menge Zusatzfunktionen. Die, wie ich heute weiss, man eigentlich nicht braucht, insbesondere nicht wenn man erst lernt. Dann könnte es sogar eher kontraproduktiv sein, weils einem Arbeit abnimmt und verhindert, dass man die Musik und Tonarten auch "be-greift".
Vor 10 Jahren hieß es, es gäbe generell die "technics-" und die "yamaha-"Anschlagsdynamik. In der Tat fühlten sich beide Klaviaturen, unabhängig vom jeweiligen Modell des Herstellers, komplett anders an. So habe ich mich damals für das Technics entschieden, war mir im Anschlag am sympathischsten. Wenn Deine Lütte noch lernt dürfte das egal sein, sie wird sich dann so oder so adaptieren. Und so wie ich das sehe ist Technics mittlerweile auch komplett verschwunden.
Interessant wäre wahrscheinlich die Option, die eigenen Stücke aufzunehmen (integrierte Festplatte) bzw. auch exportieren zu können (Schnittstellen....).
Und mindestens genauso interessant ist die "leiser"-Taste und die Option für Kopfhörer, insbesondere beim Üben fürs Umfeld
![Lol :lol:](./images/smilies/nuforum/icon_lol.gif)
.
Viel Spaß,
Ohrmox
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Mi 2. Feb 2011, 20:12
von El_Duffo
Ich überlegte mir ebenfalls vor kurzem ein E-Piano anzuschaffen.
Spiele auf ganz gut fortgeschrittenem Niveau und habe jahrelang auf nem richtigen Klavier gespielt. Dank Auszug aus dem Elternhaus leider nicht mehr.
Meine Preisgrenze dabei waren ca. 700 Euro.
In diesem Bereich gibt es wohl drei Kandidaten, welche sehr interessant scheinen:
- Casio Privia PX-130
- Yamaha P85 oder P95 (sind praktisch gleich, nur das 95 neuer und teurer)
- Korg SP250
Das P95 habe ich in nem Musikladen testgespielt und war sowohl mit Klang als auch Anschlag zufrieden, auch wenn der für mein Gefühl etwas schwammig war.
Grundsätzlich denke ich auch, das jeglicher Schnickschnack völlig zu vernachlässigen ist, nur ein vernünftiger Kopfhöhreranschluss und ein Metronom könnten sinnvoll sein.
Noch ein Zusatz: Nach meiner Erfahrung gehen gebrauchte, gut erhaltene Digitalpianos zu sehr guten Preisen weg, von daher könnte man durchaus mit einem der genannten "kleineren" anfangen und bei guten Fortschritten (und auch Durchhaltevermögen) später aufrüsten bzw. das Alte verkaufen. Es ist eben genau wie bei den Boxen
![Smile :)](./images/smilies/nuforum/icon_smile.gif)
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Do 3. Feb 2011, 09:44
von LogicFuzzy
Also erstmal vielen Dank für Eure Antworten!
Gestern war ich in einem Musikfachgeschäft meines Vertrauens und wurde dort auch sehr ausführlich beraten.
Der Nachteil bei kleineren Geschäften ist halt, dass sie sich nicht alles hinstellen können wie z.B. Thomann und Schmidt (bzw. session-Musik).
So wurde mir denn die Firma Yamaha nähergebracht, mit denen man einen exklusiven Vetrag hat.
Nun denn.
Da haben wir uns in den Preisklassen immer höher gehangelt, und blöderweise habe ich auch als Laie die Unterschiede sehr deutlich wahrgenommen.
Da ist so, wie wenn man bei der NuLine 100 anfängt, die ja irgendwie nett ist, sich über 122 und die vero 11 weiter zu Vero 14 durchhört. Immer ists irgendwie gut, aber wenn man die nächste Stufe gehört hat, will man nicht mehr zurück.
Schöne Schei...
Jetzt bin ich absolut begeistert von dem Yamaha CLP-370 für schlappe 2.200 Teuronen, wo ich eigentlich niemals hinwollte.
Nun ist das Gerät aber so genial, dass man richtig richtig Spass damit haben könnte. Das war einfach der Wahnsinn...
Na ja, nun werde ich die Tage wohl doch noch zu Schmidt (session) fahren, und mal die Konkurrenz begutachten.
(Wobei mir die Beratung und die Zeit die man sich in dem kleinen Laden genommen hat, schon ganz gut gefallen haben. Ich wäre nicht abgeneigt...)
Also denn...
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Do 3. Feb 2011, 23:15
von Germerman
Hallo LogicFuzzy,
Ich habe seit 15 Jahren ein Kawai Digital-Piano. Kawai deshalb, weil mir bis heute der Anschlag einem echten Flügel am ähnlichsten erscheint. Ich werde auch beim nächsten Instrument bei Kawai bleiben. Yamaha ist für mich sowas wie der Volkswagen unter den Digital-Pianos. Auf keinen Fall schlecht und seinen Preis wert, mir gefielen die Geräte im direkten Vergleich aber weniger. Für die 2200TEuronen gibt's bei Kawai z.B. das neue CA-63. Die Hammermachanik, die auf der Webpage zu sehen ist, ist einfach eindrucksvoll. Vielleicht nochmal vergleichen, es ist ja nicht gerade wenig Geld.
Wie schon die Vorredner sagten, kann auf Ausstattung verzichtet werden, der höhere Preis für eine gehobene Mechanik ist es aber wert. Man will ja schließlich noch auf anderen Pianos spielen können.
viele Grüße,
Germerman
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 09:24
von LogicFuzzy
Germerman hat geschrieben:Hallo LogicFuzzy,
Ich habe seit 15 Jahren ein Kawai Digital-Piano. Kawai deshalb, weil mir bis heute der Anschlag einem echten Flügel am ähnlichsten erscheint. Ich werde auch beim nächsten Instrument bei Kawai bleiben. Yamaha ist für mich sowas wie der Volkswagen unter den Digital-Pianos. Auf keinen Fall schlecht und seinen Preis wert, mir gefielen die Geräte im direkten Vergleich aber weniger. Für die 2200TEuronen gibt's bei Kawai z.B. das neue CA-63. Die Hammermachanik, die auf der Webpage zu sehen ist, ist einfach eindrucksvoll. Vielleicht nochmal vergleichen, es ist ja nicht gerade wenig Geld.
Wie schon die Vorredner sagten, kann auf Ausstattung verzichtet werden, der höhere Preis für eine gehobene Mechanik ist es aber wert. Man will ja schließlich noch auf anderen Pianos spielen können.
viele Grüße,
Germerman
Hallo Germerman,
genau das von Dir genannte Kawai Kawai CA-63 hatte ich auch bereits ins Auge gefaßt und werde es mir heute (hoffentlich) bei Schmidt anschauen. Was mir nicht so gut gefällt ist seitliche Bedienelement. Was mir viel besser gefällt als bei Yamaha, ist die mp3-Fähigkeit. Für den ganzen midi-Kram hab ich gar keine Ausrüstung. Mit mp3 kann meine Tochter auch umgehen...
Auf die Hammer-Mechanik bin ich sehr gespannt, obwohl ich das als Nicht-Klaviespieler wohl kaum beurteilen kann.
Re: E-Pianos: Kennt sich jemand aus?
Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 19:09
von LogicFuzzy
Alea iacta est:
So nun hab ich Kawai CA-63 mit Yamah CLP-370 ausführlich verglichen.
Die Entscheidung fiel recht eindeutig auf das Yamaha. Die Samples waren beim Yammi einfach deutlich besser. Dem umwerfenden Klang des Yammi konnte das Kawai nicht viel entgegensetzen. Da half es auch nichts, dass das Kawai über eine Hammermechanik verfügt, die authentischer sein soll (und vielleicht auch ist). Die Kröte, dass das Yammi kein mp3 beherrscht, muss ich wohl schlucken. Immerhin gibt es einen Line IN. Das würde reichen.
Nochmal danke für Eure Tipps.