Hallo!
"Sehr skeptisch" wäre eine recht freundliche Umschreibung meiner Meinung.
Also vorweg, das Prinzip der aktiven Schallabsorption funktioniert natürlich. Ein gewisser Herr G. Nubert ist da auch vor schon vor langer Zeit draufgekommen und hat sich das DBA ausgedacht, was genau auf diesem Prinzip basiert. Die Nachteile von passiven Absorbern und Entzerrern, die auf der Website angeführt werden, stimmen auch. Aber dieses Gerät finde ich aus mehreren Gründen nicht besonders gelungen:
1. Das Teil ist imho "ein bisschen" überteuert.
Hörzone hat geschrieben:Im Prinzip ist die E-Trap ein kleiner Subwoofer mit den vergleichsweise handlichen Abmessungen 46 x 33 x 24 cm. Das System besteht im wesentlichen aus einer Lautsprechermembrane, zwei eingebauten Mikrofonen und einem elektronischen Regelkreis.
Ein kleiner Subwoofer wie der AW-441 oder AW-35 kostet 359€ bzw. 435€... Ich weiß jetzt nicht was in dem Teil noch für Elektronik drinsteckt, aber dass diese über 1000€
kosten soll wage ich doch seeehr stark zu bezweifeln.
Für 1800 EUR bekommt man ja schon ein ganzes DBA! 4x AW-441 + Behringer DCX-2496 (259€) macht insgesamt 1695 EUR
Und das senkt einem nicht nur die schlimmsten Moden um 6 db ab, wie in dem Beispiel gezeigt, sondern macht den ganzen Bassbereich quasi perfekt
!
2. Eine Regelung ist im Bassbereich imho ein unsinniger Ansatz.
Also ich habe jetzt nicht genau verstanden wie das Ding funktionieren soll, da es in der Beschreibung auch nicht wirklich erklärt wird
. Aber es ist irgendwie von einer Regelung die Rede, was auch die zwei eingebauten Mikrofone erklären würde. Aber die Reaktion des Raumes auf bestimmte Bassfrequenzen ist ja immer gleich, die kann man praktisch vorhersagen, wenn man sie ein einziges Mal ausgemessen hat. Also wäre eine
Steuerung die bessere Lösung. Denn wozu sollte man die Reaktion des Raumes jedes Mal "live" von neuem messen?
Bei den als Beispiel angeführten Noise-Cancelling-Kopfhörern ist die Regelung mit einem Mikrofon natürlich die einzig mögliche Lösung, denn dort kennt man ja das Signal nicht, das man auslöschen will (Fahrtgeräusche im Zug, Presslufthammer, whatever
). Hier kennt man es natürlich - es ist das Musiksignal! -, und zwar vermutlich genauer, als man es live messen kann.
Einziger Vorteil der eingebauten Mikrofone wäre, dass sich das Gerät von selber einstellen und einmessen könnte. Aber das ist offenbar nicht der Fall, laut Beschreibung muss trotzdem jemand mit Messequipment antanzen
.
Ich würde mal behaupten, dass man dasselbe Ergebnis mit einem kleinen Nubert-Sub, einem Digitaldelay und einem Invertierer (+ vielleicht PEQ aus dem AVR) auch hinbekommt, nur wesentlich günstiger. OL-DIE hat z.B. eine solche Lösung sehr gut umgesetzt.
Viele Grüße
Nehalem