pinglord hat geschrieben:Wenn die Boxen zu Hause erst eingespielt werden müssen, wie will ein Hersteller dann eine vernünftige Paarabgleichung und Qualitätskontrolle ab Werk vornehmen? Immer aufpassen mit solchen Storys wie "100 h Einspielzeit sind ein Muss".
Die Parameter eines Lautsprechers sind vom Alterungszustand und von der Betriebstemperatur (und noch von einigen Dingen mehr wie z.B. Luftdruck und Luftfeuchte) abhängig.
Wenn ich einen Lautsprecher mit hoher Leistung betreibe, altert dieser. Bei Nennleistung dauert dieser Prozeß bis zum technischen Versagen mindestens 100 Stunden, kann aber bei Falschangabe auch deutlich darunter, bei
vorsichtiger Abschätzung aber auch deutlich darüber liegen.
Oberhalb der Nennleistung verringert sich diese Zeit sehr schnell, unterhalb steigt sie schnell an.
Beispiel:
0.10*Nennleistung => 60000 Stunden
0.16*Nennleistung => 15000 Stunden
0.25*Nennleistung => 5000 Stunden
0.40*Nennleistung => 2000 Stunden
0.64*Nennleistung => 1000 Stunden
1.00*Nennleistung => 500 Stunden
1.50*Nennleistung => 200 Stunden
2.00*Nennleistung => 10 Stunden
2.50*Nennleistung => 15 Minuten
3.00*Nennleistung => 4 Minuten
Typisch ist:
* Wenn man die Lautsprecher im üblichen Bereich fährt, altern diese kaum nach. Bei Betrieb mit 5 Watt sollte man zur Voralterung ein paar Monate bei Dauerbetrieb einrechnen. In einem Mietshaus ist einem damit die Räumungsklage sicher.
* Die Parameter ändern sich kontinuierlich, am Anfang etwas mehr, danach etwas weniger. Warum die anfänglichen Änderungen "Verbesserungen", spätere "Abnutzung" sein sollen, ich weiß es nicht.
* Wenn ich einen Lautsprecher im Hochlastbereich betreibe, änderns ich seine Parameter. Ein Großteil davon geht aber auf thermische Effekte zurück, sind also spätestens am nächsten Tag wieder weg.
Im Dickason haben die mal einen Lautsprecher eingespielt. 25 Stunden an der Grenze der Belastbarkeit (die ein Laie gar nicht hinbekommt).
Die Parameteränderungen waren marginal und zur Hälfte reversibel. Meßbar, aber weit davon entfernt, hörbar zu sein.