Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal euren Rat.

Die Ausgangslage:
- Verstärker Yamaha AX-392
- 2x nuLine 80
- via Scart an den Verstärker angeschlossener Fernseher (Röhre). Wir schalten den Verstärker nur bei entsprechen Filmen dazu und lassen so oder so gleichzeitig die Lautsprecher des Fernsehers mitlaufen.

Das klappte eigentlich soweit ganz gut. Jetzt wollen wir uns demnächst einen Flachbildschirm anschaffen. Da sind die Lautsprecher bauartbedingt aber wohl deutlich schlechter. Dadurch würde uns die mittige Widergabe möglicherweise fehlen. Daher überlege ich jetzt, was man da machen kann OHNE Surround/AV usw. anzuschaffen. Das ist mir zu kompliziert und kurzlebig. Ausserdem bin ich mit 80% häufig zufrieden.

Ich habe folgende Idee für eine 80%-Lösung gehabt:
- Eine nuLine CS-42 kaufen und in die Mitte unter den (noch anzuschaffenden) Fernseher platzieren
- Den Anschluss an den Verstärker von dem (noch anzuschaffenden) Fernseher so belassen, also Stereo.
- Die nuLine 80 am Verstärker an Lautsprecherpaar A
- Die nuLine CS-42 am Verstärker an Lautsprecherpaar B (links und rechts an die eine Box)
- Beim Musikhören Lautsprecherpaar A schalten
- Beim Filme sehen Lautsprecherpaar A+B schalten

Meine Fragen sind nun:
1. Seht ihr überhaupt den Bedarf einer Lösung? Oder kann man auch mit Flachbildschirm einigermassen den Center simulieren?
2. Macht der Lösungsansatz aus eurer Sicht halbwegs Sinn?
3. Gibt es bei Flachbildschirmen überhaupt die Möglichkeit eines Stereoausgangs zum Verstärker? Wenn ja, wäre das auch Scart?
4. Was sind mögliche Alternativen? (Bitte Vorschläge in Richtung AV/Surround nur, wenn es wirklich aus eurer Sicht dringend geboten wäre. Ich möchte mir diese Geräte eigentlich nicht anschaffen.)

Vielen Dank im voraus
Jacob

Hallo Jacob,

stehen denn die beiden Lautsprecher so ungünstig, dass sich keine mittige Wiedergabe, zumindest für mittige Ereignisse (Dialoge) einstellen will?

Die nuLine CS-42 am Verstärker an Lautsprecherpaar B (links und rechts an die eine Box)

Das ergibt einen Kurzschluss.

Gibt es bei Flachbildschirmen überhaupt die Möglichkeit eines Stereoausgangs zum Verstärker?

Ja, viele Geräte haben Cinch-Tonausgänge.

Wenn ja, wäre das auch Scart?

Wenn der Scartanschluss voll beschaltet ist dann hat er auch einen Tonausgang. Für beide Fragen sollte die meist downloadbare Bedienungsanleitung Aufschluss geben.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Hallo Gerald,
danke schon mal für die Antworten.
Kurz dazu:

g.vogt hat geschrieben:stehen denn die beiden Lautsprecher so ungünstig, dass sich keine mittige Wiedergabe, zumindest für mittige Ereignisse (Dialoge) einstellen will?

Eigentlich stehen die Lautsprecher ganz normal, ca. 2,5 m auseinander, Fernseher in der Mitte. Irgenwie empfinde ich es aber als angenehm, wenn auch von der Mitte Ton kommt. Sonst ist es irgendwie so auseinandergerissen. Keine Ahnung, ob das nur Gewöhnungssache ist. Das wäre natürlich die preiswerteste Lösung. Ist das Gewöhnungsache?

g.vogt hat geschrieben:

Die nuLine CS-42 am Verstärker an Lautsprecherpaar B (links und rechts an die eine Box)

Das ergibt einen Kurzschluss.

Habe ich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Was ich meine ist: links- und rechts- an LS- und links+ und rechts+ an LS+. Das sollte doch keinen Kurzschluss geben, oder?

Gruss
Jacob

Jacob hat geschrieben:Eigentlich stehen die Lautsprecher ganz normal, ca. 2,5 m auseinander, Fernseher in der Mitte. Irgenwie empfinde ich es aber als angenehm, wenn auch von der Mitte Ton kommt. Sonst ist es irgendwie so auseinandergerissen. Keine Ahnung, ob das nur Gewöhnungssache ist. Das wäre natürlich die preiswerteste Lösung. Ist das Gewöhnungsache?

Jein. Bei perfekter Aufstellung sollte sich - mittig sitzend - bspw. bei Nachrichtensprechern der Eindruck einstellen, ihre Stimme käme direkt aus der Mitte.

Habe ich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Was ich meine ist: links- und rechts- an LS- und links+ und rechts+ an LS+. Das sollte doch keinen Kurzschluss geben, oder?

Aus den beiden Endstufenausgängen kommt ja nicht ausschließlich ein identisches Signal.

Hallo Gerald,

g.vogt hat geschrieben:

Habe ich vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Was ich meine ist: links- und rechts- an LS- und links+ und rechts+ an LS+. Das sollte doch keinen Kurzschluss geben, oder?

Aus den beiden Endstufenausgängen kommt ja nicht ausschließlich ein identisches Signal.

Schon klar. Aber wieso ergibt das dann einen Kurzschluss? Das sollte doch nur passieren, wenn ich + an - lege.
Stehe gerade auf dem Schlauch.

Gruss
Jacob

Jacob hat geschrieben:Schon klar. Aber wieso ergibt das dann einen Kurzschluss? Das sollte doch nur passieren, wenn ich + an - lege.
Stehe gerade auf dem Schlauch.

Hmpf (1). Hast du schon mal jemandem Starthilfe gegeben und erlebt, wie es da beim Anklemmen knirscht und blitzt? Das kommt daher, dass die Empfängerbatterie eine geringere (Rest)Spannung hat und Strom von der Geberbatterie in die Empfängerbatterie fließt; nicht umsonst soll man beim Empfängerauto nicht an Batterie- sondern Karosseriemasse gehen, dadurch kommt etwas Widerstand in die Sache.

Oder anders ausgedrückt: Du darfst die Endstufe nicht als schwarze Kiste betrachten, aus der nur Strom "herauskommt", nicht umsonst heißt es Stromkreis.

Die Endstufe ist eine Spannungsquelle (mit niedrigem Innenwiderstand, wie eine Batterie) und bildet mit dem Lautsprecher einen Stromkreis. Schaltest du noch eine zweite Endstufe an den Lautsprecher, so ergibt sich aus Sicht der ersten Endstufe eine Last, gebildet aus der Parallelschaltung Lautsprecher|zweite Endstufe.

(1) Umgangssprachlich für: Ich bin zu blöd, das leicht verständlich zu erklären.

Vielleicht kannst du auch die Frontlautsprecher etwas näher zusammenstellen? Das würde auch was bringen für die mittige Wiedergabe.

Es gibt übrigens auch Flachbildfernseher mit sehr guten Lautsprechern, einfach beim Fernsehkauf drauf achten und entsprechend Nachfragen und ausprobieren.

g.vogt hat geschrieben:Hmpf (1). Hast du schon mal jemandem Starthilfe gegeben und erlebt, wie es da beim Anklemmen knirscht und blitzt? Das kommt daher, dass die Empfängerbatterie eine geringere (Rest)Spannung hat und Strom von der Geberbatterie in die Empfängerbatterie fließt; nicht umsonst soll man beim Empfängerauto nicht an Batterie- sondern Karosseriemasse gehen, dadurch kommt etwas Widerstand in die Sache.

Oder anders ausgedrückt: Du darfst die Endstufe nicht als schwarze Kiste betrachten, aus der nur Strom "herauskommt", nicht umsonst heißt es Stromkreis.

Die Endstufe ist eine Spannungsquelle (mit niedrigem Innenwiderstand, wie eine Batterie) und bildet mit dem Lautsprecher einen Stromkreis. Schaltest du noch eine zweite Endstufe an den Lautsprecher, so ergibt sich aus Sicht der ersten Endstufe eine Last, gebildet aus der Parallelschaltung Lautsprecher|zweite Endstufe.

Ok. Verstanden. Danke für die Geduld. Ist etwas länger her mit dem Abi-Wissen bei mir. Mache beruflich was völlig anderes.

Nach allem, was ich hier so lese, ist es ja womöglich doch besser, einfach nach einem Flachbildschirm mit wenigstens nicht der miesesten Tonqualität Ausschau zu halten.

Hat sich also einigermassen geklärt für mich. Vielen Dank.

Gruss+Dank
Jacob

Jacob hat geschrieben:Daher überlege ich jetzt, was man da machen kann OHNE Surround/AV usw. anzuschaffen. Das ist mir zu kompliziert und kurzlebig.

Ich habe seit 20 Jahren ein Surround-System und kann daran nichts kurzlebiges feststellen. Im Gegenteil, gerade bei Film und Fernsehen ist es ein gewaltiger Gewinn, u.a. weil man den Center-Lautsprecher separat regeln und damit z.B. bei Filmen den Dialogkanal gezielt lauter machen kann.

Einen gebrauchten AVR bekommst Du i.d.R. für recht wenig Geld und solange das Ding Dolby Digital und DTS beherrscht, ist das auf jeden Fall hinreichend zukunftssicher...

Da ist was dran. Wenn man sich nicht anstecken lässt vom Hype der "unverzichtbaren" neuen Funktionen, dann könnte ein guter, gebrauchter AVR mit DD und DTS das Problem wirklich dauerhaft lösen.